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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1935
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- Deutsch
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82, 6. April 193S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Jahrestag der Kölner Bibliophilen Die seit etwa drei Jahren tätige Bibliophilen-Gesellschaft in Köln hielt kürzlich ihre Jahresversammlung im Tomholel ab. Pfarrer G. M. Rody (Birkesdarf) umschrieb in seinen Begrüßungsworlen kurz das Ziel der^esellschaft. Ihre Kraft hat durch die Zahl der Mitglie der zugenommen. Nach einem Händel-Vortrag auf alten Instrumenten durch das Kammertrio für alle Musik, dem Jsselmann, Schröer, Engel und Steinkrüger angehören, las Jakob Kneip ein Kapitel aus dem Roman »Porta Nigra« sowie mehrere Gedichte. Sie er wiesen Kneip als den Dich.er, der in seinem Herzen das vieltönige, glückvolle Erleben der Natur empfängt und in Worten neu erstehen läßt. Natur aber ist für Kneip alles, was aus Gottes Hand uns zu kommt. Zum Gedächtnis Johann Sebastian Bachs sprach der Dichter die naturhaft feierlichen Verse des Gedichtes »Die Orgel«. Als Ab klang brachte das Kammertrio Bachs Trio O-Dur für zwei Violinen, Gambe und Cembalo zu Gehör. Zu Ehren Armin Reuters, des unermüdlichen und uneigennützigen Förderers der Gesellschaft, dem auch eine schöne Gabe des Dankes zugeeignet wurde, sprach Johannes Th. Kuhlemann einen herzlichen und launigen Werkspruch »Papier und Buch«. An die Mitglieder und Teilnehmer der Jahresversammlung wurde eine Reihe köstlicher Privatdrucke verteilt. Professor vr. A. Kippenberg, Leipzig (Insel-Verlag) hatte Blätter aus der Gutenberg- Bibel gestiftet, Pfarrer Rody Faksimiledrücke mittelalterlicher flämi scher Miniaturen. Armin Renker hatte sein wohlgedrucktes Gedicht bändchen »Klang der Städte« beigesteuert, die Gesellschaft den typo graphisch ausgezeichnet gestalteten Kalender »Deutsches Handwerk« gestiftet. Eisenbahn und Buch Da die Dampfeisenbahn in Deutschland in diesem Jahre ihren 100. Geburtstag feiert, sei darauf hingewiesen, daß schon wenige Jahre später ein zusammenfassendes Buch Uber das deutsche Eisenbahn wesen erschienen ist. Es führt den Titel »Taschenbuch für Reisende, Aktienbesitzer, Betriebsbeamte, Gasthalter, Kauf- und Geschäfts leute aller Art« und wurde 1845 von dem bekannten Statistiker vr. Freiherr Friedrich Wilhelm von Reden herausgegeben. Im Vor wort des über 340 Druckseiten umfassenden Büchleins sagt v. Reden, es habe den Zweck, daß sich jedermann über alles, was das Eisen bahnwesen betrifft, informieren kann: Käufer und Verkäufer von Aktien sollen sich selbst ein Urteil über die »Rentabilität und den bis herigen Gang jedes einzelnen Unternehmens« bilden, die Reisenden sollen alle wichtigen Angaben darin »möglichst vollständig und doch in gedrängter Kürze dargeboten« bekommen und »Betriebsbeamte oder Freunde der Dampfbeförderung« sollen darüber »was... dazu nöthig ist, finden«. Das alles hat der Verfasser des Buches auch voll gehalten. Fast 30 fertige, 27 im Bau befindliche und 20 fest projektierte Eisenbahn strecken in Deutschland und Österreich werden berücksichtigt. Alle An gaben stützen sich auf amtliches Material, das die einzelnen Bahn verwaltungen dem Verfasser gern zur Verfügung stellten, wie er an erkennend sagt. Streckenlängen, Baukosten, Aktienkurse, Neigungs und Krümmungsverhältnisse der Bahnen, Angaben über den Loko- motiv-, Pferde- und Wagenpark, Betriebskosten, Betriebseinnahmen, Verzinsung der Kapitalien, Dividcnden-Qnoten, Statistiken über den Personen- und Güterverkehr, Angaben über die geplanten Anschluß strecken sowie über die wichtigsten Postverbindungen, ferner die Ver kehrs- uud Beförderungsbestimmungen, Fahrpläne und Zahl der Züge auf den Strecken unter Angabe der Dauer der Fahrten, und schließlich knappe Beschreibungen der wichtigsten Städte einschließlich der bekanntesten Hotels und Gasthöfe — das alles findet sich in ge drängter Form in dem »Deutschen Eisenbahn- und Dampfschiffbuch«, dessen zweiter Teil — über die Verkehrswege zu Wasser — nochmals 270 Druckseiten umfaßt. Am Ende jedes Teiles des Buches ist ein eingehendes Ortsregister nicht vergessen. Als v. Reden sein Buch ab schloß, waren 37 weitere Strecken schon im Bau und 20 weitere fest projektiert! Und daß wir bald ein geeintes deutsches Eisenbahnnetz haben würden, das hat der weitsichtige Verfasser schon damals vorausgeahnt. Verbotene Druckschriften Auf Grund der Verordnung vom 2A Februar 1933 wurde die Verbreitung der nachstehend genannten ausländischen Druckschriften im Inland verboten: bis einschl. 30. Juni 1935: »Der Divinator« (Warnsdorf); bis auf weiteres: Lion Feuchtwanger: »l'lro Opper manns« (Martin Secker, London); »Oaretta ckel ?opolo« (Turin). Auf Grund des § 7 der Verordnung vom 4. Februar 1933 wurden für Preußen beschlagnahmt und eingezogen: L. Pcrtschik: »Wie die Sowjetmacht die internationale Frage löst« (Verlagsgenossenschaft Ausländischer Arbeiter der UdSSR, Moskau); Or. weck. Friedr. Wolf: »Die Natur als Arzt und Helfer« (Deutsche Verlags-Anstalt, Berlin). (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 2121 und 2122 vom 3. und 4. April 1935.) Das im Börsenblatt Nr. 78 Seite 271 mitgeteilte Verbot: »Lebens-Lexikon« betrifft nicht das im Verlag I)r. Meyer G. m. b. H. in Leipzig erschienene Werk: »Lebenslexikon«, 5 Bände. Verkehrsnachrichten Einfuhr ohne Devisenbescheinigung Nach den Bestimmungen des Neuen Plans erstatten bekanntlich die Zollstellen den llberwachungsstellen laufend Meldungen über die nach Deutschland eingeführten Waren, bei deren Abfertigung eine Devisenbescheinigung oder eine an deren Stelle tretende Ersatz bescheinigung (Bestätigung, Unbedenklichkeitsbescheinigung) nicht vor gelegt werden konnte. Die Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat den Ubermachungsstellen in diesen Tugen nähere Anweisungen über die Auswertung dieser Zollmeldungen erteilt. Die Uber machungsstellen haben danach Ermittlungen darüber anzustellen, ob die ohne Devisenbescheinigung eingoführten Waren auf ungesetzliche Weise bezahlt worden sind; sie haben dann gegebenenfalls Straf anzeige zu erstatten. Sie werden ferner prüfen, inwieweit Firmen, die Waren eingeführt haben, ohne eine Devisenbescheinigung ein- zuhvlen, der Abschluß weiterer Einfuhrgeschäfte gemäß 8 37 des Devisengesetzes zu untersagen ist. Um Weiterungen zu vermeiden, liegt es deshalb im Interesse jedes Importeurs, Einfuhrgeschäfte nicht abzuschließen, bevor er eine Devisenbescheinigung erhalten hat. Personalnachrichten Herr Edgar Pilz, Prokurist der Firma Daheim-Expedition (Velhagen L Klasing) in Leipzig kann am 7. April auf eine 50jährige Tätigkeit im Buchhandel zurückblicken. Bei Gustav Brauns in Leipzig hat er eine tüchtige buchhändlerische Ausbildung erfahren. Nach seinen Wanderjahren, die ihn nach Mannheim und Wien führten, kam er 1892 zu K. F. Koehler in Leipzig, wo er Abteilungsleiter der Auslieferungsstelle Velhagen L Klasing wurde. Diese Stellung bekleidete er bis Anfang 1909, dann trat er unmittelbar in die Dienste der Firma Velhagen L Klasing. Der Jubilar ist eine bekannte Per sönlichkeit in der Angestelltenschaft des deutschen Buchhandels. Von 1904—1933 gehörte er dem Vorstande des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandcs an, die letzten sechs Jahre als Erster Vorsitzender. Seine tatkräftige Mitarbeit ist in der Geschichte des genannten Verbandes festgelegt. * Am 6. April ist Herr Fritz Biel, Geschäftsführer der Buch handlung Feiler L Gccks in Wiesbaden, 25 Jahre in der Firma tätig. 1910 trat er als Lehrling ein und hat sich bis zum Geschäfts führer emporgcarbeitet. In Anerkennung seiner treuen Mitarbeit wurde ihm das Ehrenzeichen des Buchhandels verliehen. * Am 29. März verschied nach langer Krankheit im 50. Lebens jahre der Verlagsbuchhändler FritzEckardt inStuttgart. Nach Absolvierung der Ncalschul- und Lehrjahre gründete der Verstorbene 1907 in Leipzig unter seinem Namen einen Verlag, der sich durch die von Friedrich Secsselberg redigierte Monatsschrift für deutsche Kunst und Wesensart »Werdandi« gut einführte und den er bis 1917 innehatte, beziehentlich nach Umwandlung in eine G. m. b. H. als Geschäftsführer vertrat. Von 1909 bis 1913 war er außer dem noch Mitgeschäftsführcr des Verlags »Die Tat« G. m. b. H. in Leipzig. Von 1921 bis 1928 gehörte er der Firma H. Hacssel Verlag als Bevollmächtigter und Prokurist an und gründete später in Stutt gart eine Versandbuchhandlung verbunden mit einem Verlag buch händlerischer Werbemittel. Dem Buchhandel ist Fritz Eckardt durch sein 1927 in der Reihe Schriften zur Buchwerbnng, herausgegeben vom Börsenverein, erschienenes Werk »Das Besprechungswesen« be sonders bekannt geworden. Mit ihm ist ein feinsinniger Mensch und ein von hohem Berufsidealisnnis erfüllter Buchhändler dahin gegangen, dem alle, denen er nähergetreten ist, ein ehrendes Andenken bewahren werden. Deutsche» Buchhändler - u Leipzig. ^ Anschrift der Schristlcitung und Erveditiou: Leipzig E 1, Gerichtsweg 26, Postschlicsnach 274/7S. — Druck: Ernst Hedrich N a ch f., Leipzig C 1, Hospitalstrcche llu.—13. — DA. 8228/HI. Davon 6800 d. mit An gebotene nird Gesuchte Bücher. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 9 glMig! 288
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