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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1935
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- Deutsch
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95, 25. April 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. Geiste, der nicht nach Doktrinen verfährt, sondern in täglich neuer Betätigung den Aufgaben des Augenblickes gerecht wird. Denn was es hier zu bewahren und zu pflegen gibt, das zeigten Herrn Stum pes Darlegungen aus der Geschichte dieses Landstriches, und vor allem WillibaldKöhlers kundig« Ausführungen über die hier so wichtige Frage: Warum Grenzland Sichtung?, deren besondere Schwierigkeiten gegenüber dem viel klareren Scheidungen in Freund und Feind begegnenden Westen durch das hier stattfindeude Zusammentreffen neudeutschen Wesens mit dem Sla- vischen hervorzuheben sind. Darum die Notwendigkeit der Be teiligung aller Volkskräfte an dem geistigen Grenzschutz und der Erhaltung schlesischer Eigenart, denn Oberschlesien ist nicht nur Grenz- sondern auch Brückenland, in allem dienend der einen großen Aufgabe: »Bewahrung der Art«, wie Hölderlin einmal sagte. Ganz in diesem Sinne betonte auch Professor Suchenwirth bei Überbringung der Grüße der Reichsschrifttumskammer, wie hier an der Sprachgrenze und in der dauernden Auseinandersetzung mit dem slavischen Geiste eine hervorragende nationalpolitische Arbeit geleistet werden muß, wie sie das Binnenland kaum kennt. Zugleich aber zwingt solche Lage auch zu einem Blick über die Grenzen und erweitert dadurch den Gesichtskreis, so daß sich auf diesem Boden ein Reichtum an Begabungen und eine Regsamkeit des Geistes entfalten kann, wie es eben nur auf geistiger Grenz wacht möglich ist. So arbeiten heißt im Geiste des Führers und Kanzlers Adolf Hitler arbeiten, dessen mit einem dreifachen Sieg Heil! und unter Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel- Liedes auch in dieser eindrucksvollen Feier inmitten des schlesischen Waldes mit Dank gedacht wurde. Den besten Beweis aber für diesen Geist echten Grenzlanddeutschtums und echter Kameradschaft im Kampfe um ihre schöne schlesische Heimat, den erbrachte eine von der NS-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« zusammen mit der Reichsschristtumskammer und der Landesstelle Schlesien des Reichsministeriums für Volksausklärung und Propa ganda (Breslau, Leitung Herr Gunzer) in dem größten Saale in Gleiwitz veranstaltete Kundgebung, an deren Gelingen und Zustandekommen NSBO und Arbeitsdienst, die vereinigten Neichs- bahngesangoereine sowie die Jugend durch Schönwälder Bauerntänze und Singen ihr bestes Teil beigetragen haben. Hier spürte man so recht den Stolz und die Freude des Oberschlesiers an den Her vorbringungen seines Heimatbodens, und wer das von Lehrer Hampel veranstaltete Gemeinschaftssingen mitgemacht hat, der weiß, wie auch der schlesische Kumpel und Arbeiter seiner Heimat und ihrer Dichtung verbunden ist. So also verhält es sich mit dem »Arbeiterund seiner Heimatdichtung«, worüber Professor Suchenwirth zu den zahlreich versammelten Volks genossen sprach. Nicht die Bildungs- und schulischen Unterschiede machen heute mehr den Wert des deutschen Menschen aus. Vorbei ist die Zeit des die ungebildete Masse verachtenden Kastengeistes, denn heute im Dritten Reich wissen wir es besser, und vor allem hier im Abstimmungsgebiet hat es sich gezeigt, daß noch allemal »ein mutiges Herz und ein mutiger Geist« das Ausschlaggebende sind und daß vorweg der deutsche Arbeiter durch seine Anständigkeit und seinen Kämpfergeist der erprobteste Soldat Adolf Hitlers wurde im Kampfe gegen die zersetzenden Mächte einer nunmehr überwundenen Epoche. Die erste und Kernfrage lautet darum: Bist du ein Deutscher? Denn als solcher ist der deutsche Arbeiter gleichberechtigter Volksgenosse unter allen anderen Deutschen, und darum hat er auch Anspruch auf seinen Anteil an allem Schönen und Guten, was die Nation besitzt. Seine Zeit ist knapp und seine Kräfte vielfach beansprucht, darum gibt es kein größeres Verbrechen, als ihn mit geringen Machwerken des Schundes und Kitsches auch noch seelisch und wirtschaftlich zu schädigen, das aber heißt, nur das beste Buch ist für den deutschen Ar beiter gut genug. Schön, wird man sagen, aber ist das denn möglich? Ja, es ist möglich, denn Dichtung ist nicht nur das Ge schriebene und Gedruckte, ist nicht Vorrecht kleiner Kreise. In jedem Leben liegt ein Stück Dichtung, und vielleicht gerade am meisten in dem armen Vaterhaus der Mühsal und Not, denn hier wie auch sonst im Loben regen sich in jedem Menschen Gefühle und Empfindungen, die in die Tiefen des Herzens und der Seele reichen. Die Dichter sprechen es nur aus, wovon vielen das Herz voll ist, und darum ergreift der echte Dichter jeden, der reinen Herzens ist. Wir wollen heute nichts mehr wissen von dem Literatentum exklusiver Kreise, wir wollen ergriffen werden in unserem Menschsein und Deutschsein, und da ist es d i e H e i m a t, die jedem am nächsten steht. Je einfacher der Mensch, desto näher steht er zu ihr und seinem Vaterlande, der Bergmann zur Dichtung seines Arbeitskameraden und des Kumpels, weil sich hier Dichter und Arbeiter begegnen in dem Erlebnis der Gemeinschaft. Wo aber das stattsindet, da bedeutet e i n gutes Buch mehr als eine ganze Bibliothek ungelesener Werke, und das am kargen Lohn aögosparte Buch ist ein besonders kostbarer Besitz, wie wir alle von unserem Führer selbst wissen. Wer ver stünde es nicht das Deutschlandlied und Eichendorffs »O Täler iveit, o Höhen«? Das ist deutsche Dichtung eines Geistes und gleicher Gültigkeit für all e, für die Arbeiter der Faust wie für die der Stirn, und besonders gilt das für die schlesische Dichtung, denn sie ist reich wie die weniger Landschaften. Drum »greife hinein, schlesischer Arbeiter, in diese Schätze, es sind deine Schätze, gewachsen aus deinem Boden und Besitz deiner Heimat«. Das ist der Geist, aus dem Wiessalla seine »Frontunter Tage« schrieb, dieses von Leidenschaft erfüllte und erschütternde Kumpelstück, dessen Festaufführung im Grenzlandtheater Beuthen die Veranstaltungen zu Ehren der schlesischen Dichter in würdiger Weist; ausklingen ließ. Noch einmal dankte Professor Suchenwirth ari dieser äußersten Grenze des Reiches den schlesischen Dichtern und allen Volksgenossen für ihre schwere und opferwillige Grenzwach thaltung und forderte sie auf, in diesem Sinne auch weiterhin durch Besuch des Theaters und Pflege ihrer schlesi schen Dichtung ihrer großen Aufgaben für die Erhaltung des Deutsch tums eingedenk zu sein. vr. Walter Rumpf. »Laienspiele sind zu genehmigen« Von Dr. Karl RobertPopp Der Herr Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda hat bestimmt, daß Laienspiele (d. h. alle nichtberufsmäßigen Theater- spicle) zu genehmigen sind, falls nicht im Inhalt des Stückes oder der Person der Veranstalter politische Bedenken bestehen. Jeder, der dem Laienspiel nahesteht, wird für diesen Erlaß dankbar sein und nun mit verdoppelter Freude und Hingebung am deutschen Laienspiel und seiner Vollendung Mitarbeiten. Wie aber standen die Dinge vor jener erlösenden Verfügung? Ein Wort über das deutsche Laienspiel zuvor! Als der Führer in letzter Stunde das Steuer hcrumriß und das Staatsschiff vor dem sicheren Untergange rettete, standen wir alle im Banne der drohenden wirtschaftlichen Katastrophe und der zu der grauenhaften Höhe von über sechs Millionen angewachsenen Erwerbs losen. Dann aber erkannten wir, daß noch größer als Korruption und Mißwirtschaft, noch verheerender als die soziale Not sich die kulturelle Not bemerkbar machte, in die unser Volk geraten war. Kitschfilm und Schundbnch suchten die Jugend zu vergiften, Atheis mus verbunden mit widerlichster Nackt»kultur« untergruben die sitt lichen und religiösen Grundlagen unseres Volkes, sentimentaler Schla gerkitsch und andere artfremde Musik beherrschten Bübne und Kon zertsaal. Nach und mit der nationalen Revolution wurde jenes Wol len, das der festverschworenen Gemeinschaft der Nationalsozialisten Angriffshärte und Zielgerichtetheit verlieh, zum Gemeingut der Nation. Allenthalben stand man vor grundlegenden, neuen Ausgaben, die mit frischer Tatkraft in Angriff genommen wurden. Der deutschen Bühne war die hohe Aufgabe geworden, wieder Künderin deutscher Seele und deutscher Geschichte zu sein. Sie ist noch im Ringen und Formen um einen neuen Stil des deutschen Bühnenwerkes. Allein sie vermag ihre Mission doch nur an eine zahlenmäßig sehr be schränkte Menge von Volksgenossen heranzutragen. Da griff das deutsche Laienspiel ein. Junge deutsche Dichter, die in vorderster Kampffront in dem Ringen um die Seele des deutschen Volkes gestanden hatten, und anerkannte Führer des neuen geistigen Deutschland gestalteten die neue Zeit und ihr Erlebnis im Laienspiel. Das aber ist nicht an Berufsschauspieler und Theatcrraum gebun den! Frei von Raum und Zeit vermag es in der Kleinstadt ebenso wie auf dem Lande festen Fnß zu fassen und alle Volksgenossen unterschiedslos zu ergreifen. Dabei zeigte sich bei diesem neuen Laien spiel bald eine Gliederung in drei große Gruppen: Das geschichtliche Spiel Pflegt altes deutsches Brauchtum und erhält große Erinne rungen lebendig, im Märchcnspiel wird der Herzschlag des ewigen deutschen Volkes hörbar, und endlich werden in der dritten und größten Gruppe eigenes Leben und Erleben im neuen Deutschen Reiche in künstlerisch wertvoller Form und absolu er Wahrhaftigkeit ge staltet. Die Hitlerjugend pflegt daneben noch besonders das Rüpel spiel, derb in Worten und sparsam in der Handlung, und das Hans- 323
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