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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1935
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- Deutsch
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A- 97, 27. April 1SS5. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. gedankcn, der ja dem Gemeinschastserleben erst die Krönung und den tiesen Sinn gibt! Um ein praktisches Beispiel anzuführen, sei die Aufteilung eines Sprechchores also nicht so: 1. Halbchor: Wir tragen L. Halbchor: Las Licht 1. Halbchor: in die Nacht 2. Hakbchor: hinein, 1. Halbchor: Wir Zungen 2. Halbchor: Wir kommen, Alle: Wir kommen! I sondern so: Rufer: Wir tragen das Licht in die Nacht hinein! 1. Halbchor: Wir Jungen, 2. Halbchor: Wir kommen! Alle: Wir kommen! Die Jugend will keine dunkle, schwüle, sich ins Symbolische ver lierende Sprache, sondern reine und klare Gedanken und Worte. Sie hat ein feines Verständnis für edle Einfachheit und schlichte Größe, und sie erkennt mit scharfem Blick alle gemachte Naivität, Nüchternheit und unbeholfene Plumpheit. Sie wird am Ende doch nur das anerkennen, was aus ihrem Geiste und aus ihrer Haltung kommt oder ihnen zum mindesten nahestcht. Wie der Sprechchor, so gehört auch das Laienspiel un bedingt zu der kämpferisch eingestellten Jugend Deutschlands. In der hündischen Jugend hatten sich Spiclscharcu hcrausgebildet, die zum Teil ein Eigenleben ohne Verbindung mit der Gruppe führ ten und dadurch eben das groß züchteten, was sic so lebhaft an- griffen: Das Startum. Nachdem solche Eigenbrötelei überwunden ist, vermag das Laienspiel in jedem Jungen und in jedem Mädel den ursprünglichen Gestaltungswillen zur Auswirkung gelangen zu lassen. Es ist das Bestreben aller, Laienspielführer, für diesen Gestaltungswillen die entsprechende künstlerische Form zu finden. Im Verlause solchen Suchens und Forschens kam man immer wie der auf bestimmte Spielgattungen zurück, die von der Jugend nun mit Begeisterung gepflegt werden. Das geschichtliche Spiel ist besonders geeignet, in deutschen Gestalten und Schicksalen das eigene Fühlen und Wollen zum Ausdruck zu bringen. Es hält das Bewußtsein einer großen nationalen Vergangenheit lebendig und schlägt aus schicksalhafter Bedingtheit die Brücken herüber zur neuen Zeit. Das Volksdeutsche Spiel bringt uns die Sorgen unserer Brüder jenseits der Grenzen nahe und kündet von ihrer Treue. Die Jugend kann mit solchen Spielen für die auslanddcut- schen Brüder so segensreich wirken wie nie zuvor, denn heute steht ja nicht mehr nur ein Fähnlein Aufrechter im Kampfe für das Deutschtum im Ausland, sondern in allen deutschen Schulen und in den Einheiten von H.J., D.J., B.D.M. und Arbeitsdienst ist die deutsche Jugend in einer großen und geschlossenen Kampsfront zusammengefaßt. Das Grenzland spiel stellt Leben und Schicksal unse rer deutschen Brüder an den Grenzen in den Mittelpunkt des Er lebens und bietet weitere Möglichkeiten, die Aufklärung?- und Werbearbeit in dichterisch wertvoller Form an alle deutschen Volksgenossen heranzutragen. DasRüPelspiel bringt stets Laune und frisches Leben in die Fest- und Feiergestaltung der Jungen und ist in seiner gesun den Derbheit und auf knappe Handlung zugeschnitteuen Geradheit für die Jungens wie geschaffen. Das gleich gilt für den ewigen deutschen Humor in den Hans-Sa chs-Spiclen. Das Puppenspiel feiert in den Händen der Jugend eine fröhliche Auferstehung, nachdem sich der arme Kasperle von manchen Jahrmarktsspielern so viel gefallen lassen mußte! Gerade in der Kasperlefigur liegen ja so viele Möglichkeiten! Jetzt wissen die Jungens und Mädel, daß Kasper kein blöder Witzemacher son dern ein ganzer Kerl ist, der es mit allen Teuscln der Hölle aus- nimmt und in seinem ewigen Kampfe gegen Muckertum, Unrecht und Dünkel auf der Seite der Jugend steht. Kasper ist ein Kame rad! Das begeistert die Jungen, und sie drängen sich hin zu dem lachenden, unverzagten, tapferen deutschen Gesellen! Das Schattenspiel wird ebenfalls wieder stärker ge pflegt und alle, die Probieren über Studieren stellten und Schat tenspiele ausführten, find davon begeistert. Mädelspiele, wie sie unsere Mädel wollen, künden von dem unbedingten Hinwendcu zum Gesunden und Unverbildeten. Neben den Spielen aus deutscher Geschichte — und unsere Ge schichte ist ja so reich an begeisternden Stoffen — sind es vor allen! zwei Spielgruppen, denen sich die Mädels zuwendcn: Spiele, in denen sich ihr eigenes Leben und Erleben widerspicgclt, und Märchenspiele. Daß sich besonders die Jungmädels dem Mär- cheuspielc zuweuden, muß jeden Deutschen mit tiefer Freude er füllen. In den deutschen Märchen klingt ja das Lied vom ewigen Deutschland, klopft das Herz des deutschen Volkes! Neben diesen Spielgruppen und dem Sprechchor sind es vor allen Sammlungen von Gedichten, Liedern und Sprech- chörcn sowie Folgen von Lied, Sprechchor und Musik, nach denen die Jugend fragt. Nicht zu vergessen den Volkstanz! Heute weiß ja jeder, daß Pflege des Volkstanzes Erfüllung einer kulturpolitischen Ausgabe heißt. Zur Pflege des Volkstanzes ist die deutsche Jugend berufen. Sie wird für schöne und geschmackvolle Auswahlsammlungen dankbar sein. Ein weites und dankbares Arbeitsfeld bietet sich allen denen, die an der Fest- und Feiergestaltung der jungen Front Mitarbei ten. Der deutschen Jugend geht es nicht um Theaterspiclerei und um gefüllte Kassen. Sic will im gesprochenen Chor, im Lied und im Spiel Kunde von ihrem Leben geben, Ausdruck finden für das Hohelied vom ewigen deutschen Kämpfertum, das in jedem ein zelnen mächtig klingt. Sie will Geist von ihrem Geiste gestalten, will Spieler und Hörer, Vermittler und Erlebender zugleich sein. Und das ist so schön: Gleichzeitig mit dem Drängen der Jugend nach künstlerischer Gestaltung ihres Erlebens wachsen junge Dich ter heran, die von dem Leben der jungen Front durchglüht sind, wird eine junge Künstlergeneration reif zum Schaffen für diese Jugend. Der verständnisvolle deutsche Verleger wird diese Ent wicklung mit tiefer Freude sehen. Or. KarlRobertPopP. Zeitschriften- und Zeitungswesen Anzeigenwesen Am 16. April hat der Präsident des Werberates der Deutschen Wirtschaft eine 13. Bekanntmachung erlassen (Neichsanzeiger Nr. 9V vom 16. April 1935), die einige Bestimmungen seiner 3. Bekannt machung vom 21. November 1933 abändert bzw. ergänzt Es wird eine neue Malstaffel II eingefiihrt, wonach bei Gelegen heitsanzeigen schon bei zweimaliger Veröffentlichung 10 v. H. und bei dreimaliger Veröffentlichung 15 v. H. Nachlaß gewährt werden dürfen. Rückwirkende Vergütung der Nachlässe braucht in Zukunft nur dann gewährt zu werden, wenn, der Auftraggeber zu Beginn der Jahresfrist einen Abschluß getätigt h a t. Es wird eine neue Mengenstaffel 6 eingeführt, nach der bis zu 3v°/o Rabatt gegeben werden können. Diese neue Mengenstaffel darf nicht von Zeitungen mit großer Auflage und nicht von Zeitschriften eingeführt werden. Mit der Verlängerung der allgemeinen Zahlungsfrist auf 30 Tage nach Nechnungsempfang wird das Zahlungsziel im Anzeigengeschäft den in der Wirtschaft üblichen Zielen angepaßt. Die Höhe der Kleinen Anzeigen wird allgemein auf 100 mm Höhe begrenzt. Zeitungen, die Kleinspalten führen, dürfen in Zukunft Kleine Anzeigen auch zweispaltig aufnehmen. Die Vergütung für Anzeigenmittler darf in Zukunft nach der Höhe des Bruttopreises der einzelnen Anzeigen gestaffelt werden. Bezüglich des Preisminderungsanspruchcs bei einem 10 v. H. übersteigenden Anflagenrückgang ist eine für den Verleger günstigere Regelung getroffen. 331
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