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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Ar 186, 12. August 1633. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b.Dtschn.Buchhandel. um jeden Preis in den Markt zu pumpen versuchte. Hierbei liegen nun noch zwei besondere Ursachen vor; erstens: der Absatz des schöngeistigen Verlags hat sich im Laufe der Jahre immer mehr auf die Großabnehmer konzentriert (Barsortimente, Grossisten), die höhere Rabatte beanspruchen und durch ihre Machtstellung meist auch durchsetzen; zweitens: der Verlag pflegt seine Neuig keiten mit zeitlich befristeten erhöhten Anreizrabatten auszustatten, um sie einzuführen, was längst sinnlos geworden ist, da es dann häufig bei dieser Anfangsbestellung bleibt und das Interesse des Sortimenters beim später einsetzenden Normalrabatt nachläßt, sinnlos aber auch deswegen, da ohnehin nur das Neue gekauft wird und der Verleger auch hiermit den Neuigkeitentaumel fördert. Bei diesem Verfahren hat der schöngeistige Verlag die Haupt last des Gesamtrabatts getragen, den der Gesamtverlag dem Ge samtsortiment gibt, während der wissenschaftliche Verlag, be günstigt durch den monopolartigen Charakter, den seine Erzeug nisse gegenüber denen des schöngeistigen Verlags praktisch besitzen, unter straffer Führung wirtschaftlich gesündere Bedingungen für sich zu erkämpfen vermochte; der schöngeistige Verlag hat sich zu gleich an der Überbesetzung des vertreibenden Buchhandels mitschul dig gemacht und sich selbst zugrunde gerichtet. Doch die Folgen der Ausblutung des Verlags rächen sich ja letzten Endes auch am Sortiment (Erschütterung des Ladenprcisniveaus, Ramsch, Direkt verkehr des Verlags, Leihbüchereien!). 10. Angebot an die Angestellten. Durch die Art, wie der schöngeistige Verlag seine Erzeugung, auch soeben erscheinende oder erst in Vorbereitung befindliche Werke durch Rundschreiben den Angestellten anbot, hat er jede Würde und Weitsicht ver missen lassen und die Werke im Wert gedrückt; trotz aller Vor sichtsmaßregeln wird dadurch außerdem der schwarze Angestellten buchhandel gefördert, der das Sortiment und dadurch letzten Endes auch wieder den Verlag schädigt. 15. Die billige Rcichs-Buchwoche ist am besten in die erste Hälfte des September zu legen. In dieser Zeit steigt erfahrungs gemäß die Leselust, während andererseits die Flut der Herbstneuig keiten erst später einzusetzen Pflegt. Die billige Reichs-Buchwoche kann aber auch schon während der Reisezeit, in der ersten August- Woche, veranstaltet werden, denn in diesem Sommer wird ohnedies weniger gereist werden als sonst. In künftigen Jahren muß diese billige Reichs-Buchwoche zu einer ständigen Einrichtung in Ver bindung mit dem Tag des Buches werden, an den sie anzuhängen ist. Hierbei ist enge Fühlung mit dem Reichsministerium für Propaganda und Volksaufklärung zu nehmen, das wie kein an deres Institut der gegebene Freund des Buchhandels sein muß und ist. Wesentlich ist erstens, daß die Einrichtung zu einer völlig regelmäßigen wird, sodaß die Leserschast sich an sie gewöhnt wie an einen Inventurausverkauf, und zweitens, daß sie nur einmal jährlich stattfindet. Die billige Reichs-Buchwoche ist Ausverkauf, also Verkauf modernen Antiquariats zu ermäßigten Preisen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Bestimmungen für Ausverkäufe. Grundbedingung: keine Verlängerung oder Wiederholung, denn sonst wird der Ladenpreis untergraben. Die diesjährige Reichs-Buchwoche mutz den alles aufrütteln den Auftakt einer großangelegten planmäßigen Dauerwerbung bil den, durch die die Leserschast an das Buch heran und in den Laden hereingebracht wird. 19. Neue Absatzquelle: Die Arbeitslager-Büchereien. Was im Kriege die Feldbuchhandlungen, müssen für den schöngeistigen Ver lag jetzt die Büchereien der Arbeitslager werden. Kein Arbeitslager ohne Bücherei! muß die Parole sein. Zunächst fehlt auch hier Geld, während andrerseits großer Bedarf nach geistiger Nahrung besteht. Infolgedessen sind die neuzugründenden Lagerbüchereien das gegebene Aufnahmebscken für modernes Antiquariat; darunter verstehen wir nicht Werke zweiten oder dritten Ranges oder gar Plunder — nein, für die Arbeitslager ist das Beste gut genug. Die Vorstände der Sortimenter-Vereinigungen setzen sich mit den Lei tern der in ihrem Verbreitungsgebiet befindlichen Arbeitslager in Verbindung und regeln im Einvernehmen mit diesem die Beliefe rung der Büchereien und die Auswahl der Titel. Die Sortimente reichen zu diesem Zweck dem Vorstand ihrer ansässigen Bereinigung Lagerlisten über ihr modernes Antiquariat ein, das sie zu diesem Zweck abstoßen wollen. Die Festsetzung einheitlicher Verkaufs preise für die einzelnen Titel bleibt einem von den Sortimentern an ihrem Platz zu bildenden Aktionsausschuß überlassen. Sonderabmachungen zwischen einzelnen Sortimenten und Ar beitslagern sind ausgeschlossen; Gemeinnutz geht vor Eigennutz auch hier. 31. Leihbüchereien. Seit Absassung dieser Denkschrift ist nun inzwischen der neue Fachverein »Die Deutschen Leihbüchereien E. B." gegründet worden (siehe Börsenblatt Nr. 180); wir be grüßen diese Gründung und erhoffen von ihr ein den Inter essen des schöngeistigen Buches dienendes Arbeiten. Kleine KlitieilunAen Jubiläum. — Die Firma Ewald Scholz Nachf. Oswald Schrom in Liegnitz konnte am 7. August ihr 50jähriges Be stehen feiern. Sie wurde im Jahre 1883 von Ewald Scholz gegründet, dessen erfolgreiche Tätigkeit richtungweisend für die Rolle war, die die Buchhandlung im Kulturleben der Stadt Liegnitz spielen sollte. Am 1. Januar 1898 war Scholz infolge langwieriger Krankheit ge zwungen, das Geschäft an seinen Schwager Hermann Raillard zu verkaufen, der es bis 18. November 1905 innehalte. In kurzen Zwischenräumen folgten dann als Besitzer die Buchhändler Johannes Beelitz, Erich Redner und Ernst Pegenau. Am 9. November 1911 übernahm der jetzige Besitzer Herr Oswald Schrom aus Franken stein in Schlesien die Buchhandlung, der in Breslau, Brünn, Dresden, Aachen, Wien und Antwerpen reiche buchhändlerische Erfahrungen gesammelt hatte. Es folgte alsbald ein Aufstieg und das Geschäft wurde eine der größten Buchhandlungen am Orte. Auch während des Krieges war die Entwicklung günstig, da die Gattin des Inhabers die Führung zu übernehmen wußte, während Herr Schrom selbst und der Großteil des Personals unter den Fahnen stand. Herr Schrom ist durch seine unbedingt nationale Einstellung als Vor kämpfer für das gute deutsche Buch bekannt geworden. Zu seinem besonders nach dem modernen Ladenumbau sich ständig erweiternden Kundenkreise gehören Kronprinz Wilhelm, Prinz Hubertus von Preußen, die Herzogin von Schleswig-Holstein und namhafte Mit glieder des schlesischen Adels. Trotz mannigfacher Schwierigkeiten ist es Herrn Schrom gelungen, seiner Firma durch Umsicht und Energie als verantwortungsbewußter Sortimenter den Platz zu erarbeiten, den sie heute einnimmt. Photogrammetrische Ausstellung, Essen. — Die Buchausstellung zur diesjährigen Photogrammetrischen Ausstellung in Essen, die vom 11. bis 14. Oktober stattfindet, hat die Buchhandlung Günther L Schwan, Essen übernommen. Interessierte Firmen wollen sich mit dieser in Verbindung setzen. ?ersonalnackrickten. Ernennung. — Herr Rudolf Scholz, Seniorchef der Firma Jos. Scholz, Verlag, Mainz, ist durch Verfügung der Hessischen Negierung zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Mainz ernannt worden. Inhaltsverzeichnis Artikel: Der buchhändlerische Berufsstand. Von Otto K. Fr. Metzner. S. 603. Ein deutsches Buch vor den Augen der Welt. S. 604. Das Gesetz über Vermittlung von Musikaufführungsrechten vom 4. Juli 1933. Von vr. Max Schumann. S. 604. Der schöngeistige Verlag und die Lage. Von vr. Adolf Spemann. 5. 605. Kleine Mitteilungen S. 606: Jubiläum Ewald Scholz Nachf. in Liegnitz / Photogrammetrische Ausstellung in Essen. Personalnachrichten S. 606: Ernennung Rudolf Scholz in Mainz. Verantwort?ich: vr. Hellmuth Lanaenbucher. — Verlag: Der Vörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Druck: E. HedrtchNachf. Sämtl. ln Leipzig. — Anschrift o. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauSs. Postschliehfach S74/7V. 606
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