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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1933
- Strukturtyp
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- 1933-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1933
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- Deutsch
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186, 12. August 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. DtschnBuchhandel. losigkeit» (Othmar Spann, Der wahre Staat). Der Kampf ums Dasein wird im neuen Staat wieder jene edlen Züge tragen, die dem Einzelnen wieder die Würde des Menschenantlitzes verleihen. In praktischer Folgerung daraus wird die Standesorganisation eine Art von Kammern für alle Zweige ihrer berufsständischen Arbeit schaffen müssen, und diese Kammern müssen soviel Macht haben, daß sie, wenn es nun einmal gar nicht anders geht, auch wirklich ein M a ch t w o r. t im Interesse des volksverbundcnen Standes spre chen. Es ist vorbei mit der Zeit der kleinlichen und unoriginellen Eigenbrötelei, der große Zug der Zusammenarbeit erfordert, daß alle für einen und einer für alle eintreten. Wie das im einzelnen zu geschehen hat, kann im Rahmen die ser Zeilen, die sich bewußt nur mit den ersten Voraussetzungen zur Schaffung des buchhändlerischen Berufsstandes befassen, nicht aus gezeigt werden. Es soll aber in einem zweiten Aufsatz, der die Prak tischen Folgerungen aus dem hier Borgetragcnen aufzeigt, darge stellt werden. Hier kann nur so viel angcdeutet werden, daß die Maßnahmen des Verlages sich in erster Linie zu beziehen haben auf geeignete Publikationsprogramme, auf Vereinbarungen mit der graphischen Industrie, auf Neuordnung der Zusammenarbeit mit der Tages- und Zeitschriftenpresse, diejenige des Sortiments auf Wiederherstellung der persönlichen Fühlungnahme mit den behördlichen und privaten Stellen ihres Ortes in gemeinsamer Arbeit aller ortsansässigen Sortimenter und unter Ausschaltung jedes ungesunden und unnatürlichen Wettbewerbs, insbesondere auch in der Mitwirkung bei geplanten örtlichen Neugründun gen usw. Die gerechte Verteilung der Lieferungen muß dem Sorti ment bei der Schaffung der wirklich berufsständischen Organisation zugesichert werden. Der Warenhausbuchhandel muß stufenweise abgebaut werden. Sofern eine Einbeziehung der Buchgemein- schäften in die berussständische Organisation des Buchhandels mög lich ist, bleiben sie bestehen, soweit das nicht der Fall ist, muß ihre Auslösung betrieben werden, wobei aber ausdrücklich betont werden muß, daß der Betrieb der Buchgemcinschaftcn im Rahmen des Be rufsstandes wohl genau so wie jeder andere Betrieb privatwirt- schastlich weiter arbeitet, jedoch durch besondere Vereinbarungen der gestalt mit der Standesorganisation verbunden bleibt, daß auch hierbei jeder ungesunde Wettbewerb ausgeschlossen bleibt. Bei der Forderung der Auflösung solcher Buchgemeinschaften wird immer übersehen, daß eine erhebliche Anzahl von Volksgenossen dabei brotlos wird und daß der Gesamtbuchhandcl heute kaum in der Lage ist, auch nur einen Teil dieser Volksgenossen bei sich zu beschäftigen. Immerhin darf das Vorhandensein dieser Frage nicht dazu füh ren, daß vom Buchhandel, als dem einzig betrossenen und sachver ständigen Berufsstand mit einer qualitativen und quantitativen Überlegenheit über die sogenannten Buchgcmeinschaften, nicht Maß nahmen ergriffen werden, die eine vermeidbare Schädigung so von ihm fcrnhaltcn, daß die Allgemeinheit, insbesondere nicht die große Zahl der Mitarbeiter darunter leidet. Ein besonderer Vor schlag soll hierzu in dem angekündigten zweiten Artikel, in dem auch die Frage der Konzessionierung noch einmal angeschnitten wird, gemacht werden. Inzwischen möge aber jede Erörterung unter dem Zeichen der Worte Adolf Hitlers stehen: Gemeinsame Arbeit aller an der Erhaltung und Sicherung unseres Volkes und seines Staa tes, entsprechend der dem Einzelnen angebore nen und durch die Volksgemeinschaft zur Aus bildung gebrachten Fähigkeiten und Kräfte. Sin deutsches Buch vor den Augen der Wett. Durch die Tagespresse ging vor kurzem öle Mitteilung, daß auf der Weitaus st ellung in Chikago unter den sieben »deutschen Weltwundern« auch Hans Grimms großer Volksroman »Volk ohne Raum« gezeigt werde — »Ein deutsches Buch vor den Augen der Welt«! Was bedeutet diese Tatsache gerade in diesem Augenblick der deutschen Geschichte? Sie bedeutet, von uns aus ge sehen, die Anerkenntnis einer großen schöpferischen Leistung durch die deutsche Volksregierung vor allen Augen der Welt; sie bedeutet den Willen dieser Regierung, die dichterische Tat im Aufbau des dritten Reiches in eine Front zu stellen mit der politischen, technischen und wirtschaftlichen Tat. Sie bedeutet, von draußen gesehen, für die Welt, die unser wirkliches Gesicht nicht kennt, weil sie es bisher nicht kennen wollte, das eindeutige Be kenntnis des neuen Staates zu einer deutsch-eigenen Kultur-Tradition des Volkes der Dichter und Denker, die nichts zu tun hat mit einer uns böswillig angedichteten marktschreierischen Kultur-Säkulari sation, und sie bedeutet auch vor aller Welt den unzweideutigen Hin weis auf das deutsche Problem: »Volk ohne Rau m«. Gerade wir deutschen Buchhändler sollten uns mit neuer Zuversicht erfüllen lassen durch die Tatsache, daß die Besucher der Weltausstellung in Chikago nicht nur die Spitzenleistungen der deut schen Technik, nicht nur deutsche Riesendampfer und Riesenflugzeuge sehen und nicht nur die augenfälligsten Erzeugnisse deutscher Arbeit, sondern neben all dem ein deutsches Buch. Und zwar gerade jenes deutsche Buch, das die eindringlichste Sprache spricht von dem, was wir sind, was wir in den letzten fünfzehn Jahren nicht sein sollten und durften und was wir in Zukunft wieder sein wollen. Der »Völkische Beobachter« schreibt dazu: »Es hätte der Welt nicht anschaulicher gezeigt werden können, wes Geistes das neue Deutschland ist. Tut in dieser Ehrung des deutschen Buches sich doch unmißverständlich der feste Wille des Deutschen Reiches kund, das geistige Leben, das dichterische und künstlerische Schassen machtvoll zu fördern. Ein besonders glück licher Gedanke war es, nicht eine allgemeine Bücherausstcllnng zu zeigen, sondern aus dem gesamten deutschen Schrifttum ein Buch als den Repräsentanten herauszuheben. Und wahrhaftig, welches Buch wäre besser geeignet, als eben Hans Grimms »Volk ohne Raum«, mit dem das deutsche Retchsministerium für Volksaufklä rung und Propaganda und damit die deutsche Reichsregierung die Augen der Welt auf die Kernfrage des deutschen Lebens lenkt. Graphische und statistische Darstellungen unterstützen die Wirkung des ausgestellten Buches, sie zeigen den Raum Verlust 604 Deutschlands durch das Versailler Diktat und die räumliche Enge des heutigen Deutschlands verglichen mit der Weite des Lebensraumes anderer Völker. Nicht nur ein deutsches Bekenntnis vor den Völkern der Erde, nicht nur ein Bekenntnis zur hohen künstlerischen und geistigen Leistung, nicht nur eine Ehrung für den Dichter, und für alle Arbeiter am deutschen Geist ist diese Ausstellung. Sie ist eine Selbstehrung des deutschen Volkes, wie sie unaufdringlicher und eindrucksvoller nicht hätte geschehen können.« Der deutsche Buchhandel aber, als der berufenste Hüter, Pfleger und Vermittler deutscher Dichtung und damit eines besten Teils deutscher Kultur, fasse neuen Mut zu seiner Aufgabe und nehme dies Zeichen als einen neuen Anfang, der nicht Früchte verheißt, die dem Untätigen in den Schoß fallen, der dem Tätigen aber wieder einen Sinn seiner Arbeit zeigt, weil er ihn mit Vertrauen erfüllt zu der neuen Führung, die seines Volkes Geschicke lenkt. Das Gesetz über Vermittelung von Musik- aufführungsrechten vom 4. 2uli 1933. Die urheberrechtlichen Befugnisse, die wir die »Kleinen Rechte« nennen, nämlich: das Aufführungsrecht und das mechanisch-musi kalische Recht, haben seit dem Kriege gegen früher eine weit größere Bedeutung gewonnen. Ihre Auswertung ist dementsprechend auch weit mehr in den Vordergrund des Interesses getreten als früher, ja in gewissen Sparten der Musik ist es soweit gekommen, daß das Ratengeschäft, das früher allein Erträgnisse aus dem musikalischen Werk brachte, uninteressant geworden ist gegenüber den Erträgnissen aus dem Aufführungsrecht und dem mechanisch-musikalischen Recht. Der hauptsächlichste Grund für diese Entwicklung der Dinge liegt darin, daß durch die Verarmung weitester Kreise des deutschen Mit telstandes seit der Inflation die Hausmusikpflege, die früher die Grundlage für den gesamten Musikalienhandel bildete, durch Radio und mechanische Musikinstrumente immer mehr zurüiigedrängt wor den ist, sodaß der Notenabsatz sich immer mehr aus die Ausgaben für Orchester und kleines Orchester, Salonorchestcr, zurückzog. Der llmsatzrückgang auf dem Gebiete der Hausmusik konnte nur aus geglichen werden durch eine straffere Erfassung der Erträgnisse aus dem Aufführungsrecht. Die Bedeutung des Aufführungsrechts für die Musik ist ganz besonders gefördert worden durch die bedeutende Rolle, die der Rundfunk im Laufe der Jahre im Musikleben er-
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