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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1944
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- 1944-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1944
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Friedrich Goiilob Weizel Zur 125. Wiederkehr des Todestages des Dichters und Patrioten Von Friedrich Gottlob Wetjel weiß man nichts mehr in der deut schen Literaturgeschichte; nirgends wird er genannt, er wäre vollends vergessen, wenn nicht kurz nach der Jahrhundertwende Franz Schultj ihm die Verfasserschaft des 1804 anonym erschienenen Buches „Die Nachtwachen des Bonaventura“ zugeschrieben hätte, ein Werk, ebenso sehr voll von hohem dichterischen Schwung wie von tiefem Gedanken inhalt, ganz mit romantischem Geist durchtränkt. Da fast gleichzeitig Erich Frank für diese Verfasserschaft Clemens Brentano in Anspruch nahm, hatte der Name Wegei wenigstens in literarischen Fachkreisen eineu neuen Klang, aber auch nur insoweit als die Frage ging: Ver fasser der Nachtwachen oder nicht. Um das übrige Werk Wegeis küm merte man eich nur, um darin Beweise für oder gegen die eine oder andere Theorie zu suchen. Wegei wurde am 27. Juli 1779 in Baugen geboren. Unter drücken den Verhältnissen ermöglichte er sich das Studium, er arbeitete und ar beitete sich auch empor, ohne aber den so heiß erstrebten allgemeinen Erfolg, den er auch verdient hätte, zu finden. Wegei starb am 27. Juli 1819 in Bamberg, wo er die legten Jahre seines Lebens verbracht hatte. 1809 hatte er, der eigentlich Arzt war und einige Zeit auch eine selbst lose Armenpraxis ausgeübt hatte, dort als Nachfolger Hegels die Lei tung des „Fränkischen Kuriers“ übernommen, und es gelang ihm, den von seinem Vorgänger erreichten hohen geistigen Stand dieser Zeit schrift nicht nur zu* * halten, sondern noch zu erhöhen. Doch in dieser Tagesarbeit erschöpfte sich die große Kraft des Wegelschen Talentes. Er gehörte zu jenen unglücklichen Naturen, denen eine große Gabe in die Seele eingepflanzt war, die Dichter und Beherrscher des Wortes, Künder und Seher sein konnten, die aber die Not des Alltags zwingt, fern von diesem großen Ziel zu leben. Gerade der Fleiß und die Ge wissenhaftigkeit, an sich auch Kennzeichen des Genies, haben Wegei bestimmt, sich in der Tagesarbeit zu verlieren. So ist Wegei, der be stimmt schien, Werke von zeitloser Bedeutung zu schreiben,'im wesent lichen darin steckengeblieben, Arbeiten für die Zeit zu verfertigen, Ar beiten freilich, die die Besten seiner Zeit mit ehrlichem Beifall be grüßten. Zwischen der Tagesarbeit entstanden dann immer noch Werke, die ihm den Plag in der vordersten Reihe des deutschen Schrifttums ge sichert hätten — wenn sie der Allgemeinheit besser bekannt geworden wären. Auch hier liegt die Tragik im Leben und Schaffen Wegeis, daß inan über den fleißigen und geschickten Tagesarbeiter den über die Zeit gültigen Dichter übersah oder vergaß. Niemand kennt heute mehr die 1813 erschienenen Kriegs- und Sic- geslieder von Wegei, die man getrost neben die Besten der anderen Sänger der Freiheitskriege stellen darf. Niemand kennt mehr die ande ren Gedichtsammlungen, die Trauerspiele und die Prosaschriften. Ge wiß, es ist heute nicht ganz leicht, Wegei zu lesen, er hat uns die Lektüre nicht leicht gemacht mit der mystisch-romantischen Hülle, mit der er seine Sprache umkleidet. Was er niederschrieb sind Gedanken, die auch noch für unsere Zeit lebendig sind. In ihnen spricht aus jedem Wort der allmächtige Glaube an die Zukunft und Größe des deutschen Volkes und die wahre Liebe zu allem, was deutsch ist. — Wegei war ein Kämpfer um deutsches Gut, deshalb bleibt er uns Heutigen verbunden. Carl Ems Auszahlungen bei der ehemaligen polnischen Postsparkasse Der Beauftragte für den Vierjahresplan — Haupttrcuhandstellc Ost - - veröffentlicht im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 156 vom 14. Juli folgende Anordnung betreffend Auszahlung von .Spar- und Scheckgut haben bei der ehemaligen polnischen Postsparkasse (PKO): Die deutschen und ihnen gleich zu behandelnden, im Deutschen Reich - einschließlich der eingegliederten Ostgebiete und des Protek torats Böhmen und Mähren — wohnhaften Gläubiger der ehemaligen polnischen Postsparkasse (PKO) werden hiermit aufgefordert, Forde rungen auf Auszahlung von PKO-Guthaben bis zum 30. November 1944 anzumelden. Die Anmeldung ist an den kommissarischen Verwalter der ehemaligen polnischen Postsparkasse in Warschau, Jasnagassc 9, zu richten. Forderungen, die nicht bis zum 30. November 1944 arfgemeldet werden, erlöschen. Forderungen, die bereits angemeldet worden sind oder bis zum 30. November 1944 angemeldet werden, erlösdien, wenn von dem kommissarischen Verwalter der PKO angeforderte Unterlagen oder Angaben nidit spätestens binnen drei Monaten nach der Anforde rung beigebracht werden. Uber die näheren Einzelheiten und Voraussetzungen für die Aus zahlung von PKO-Guthaben geben Merkblätter Auskunft, die der koin- missarisdie Verwalter der ehemaligen polnisdien Postsparkasse (PKO) Warschau, Jasnagasse 9, auf Anfordern übersendet. Bibliographie der Kunstblätter Der heutigen Nummer des Börsenblattes liegt Heft 3/4 des Jahr gangs 1943 der Bibliographie der Kunstblätter mit den Jahresregistern bei. Heft 1/2 des Jahrgangs 1944 erscheint voraussichtlich im Monat August. Firmen-Jubiläum Im August 1944 begehen nadistehcnde Firmen besondere Gedenk tage: 150jähriges Bestehen: Luppe’s Buchhandlung Friedrich Gast, E., in Zerbst, am 6. August. 75jähriges Bestehen: Bessel, W'. & A., Musikverleger, Inh. Wassily u. Alexander Besscl in Paris, im August. W'ittneve.n, Bernhard, in Coesfeld, am 1. August. 50jähriges Bestehen: Deuß. Alexander, in Meseritj, am 1. August. Krämer, Jakob, in Saarbrücken, am 1. August. Niemann & Moschinski in Hamburg, am 28. August. Pfaadt 8 Buch- und Zeitschriften-Großvertrieb Inh. Erne Lyncker- Pfaadt in Ludwigshafen, am 20. August. Riepenhausen, August, Solbad Hall (Tirol), am 1. August. Verlag Hermann Hillger Kommanditgesellschaft in Berlin, am 22. August. 25jähriges Bestehen: Ammersee-Verlag Döring und Co. in Unterschondorf, am 1. August. ßaganz, Fritj, in Hamburg, am 19. August. Baicr, Robert, iu Crailsheim, am 1. August-. Bauermann, Emil, in Leipzig, im 2. August. Buchhandlung „Kosmos“ Kurt Günther in Brake, am 15. August. Buchversand Gutenberg Emil Rudolph in Dresden, am 1. August. Froese Verlag und Großhandlung, W ilhelm, in Berlin, am 15. August. Grieshcimer, Susanna, in Darmstadt, am 1. August. Großhuchhandlung Else Schmiegel in Berlin, am 1. August. Hitjig, Bruno, Kom.-Ges. in Plauen i. V., am 1. August. Hochschulbuchhandlung Krische & Co. in Nürnberg, am 15. August. Hoffmann, Waldemar, Verlagsbuchhandlung in Berlin-Steglitj, am 1. August. lbing, Luise, in Ragnit, am 15. Augu3t. Käufler, Arno E., in Dresden, am 15. August. Kegel, Fritj, Sdiillerhof-Buchhandlung in Frankfurt a. M., am 15. August. Kircher, Gebr., Buchhandlung in Tübingen, am 20. August. Kleine, R. Arno, in Krefeld, am 1. August. Komurka Buchhandlung — Antiquariat, B., in Brünn, am 2. August. Novender, 1’. Jacob, in M.-Gladbach, am 1. August. Penner und Anthes Buchhandlung Inh. Fritj Penner in Frankfurt a. M., am 1. August. (Juaderer, Rupert, Buchhandlung in Schaan (Liechtenstein), am 1. August. Scharf, Walter, in Nohra (Unstrut), am 14. August. Stiepel, Gebrüder, Kommanditgesellschaft in Reichenberg (Su- detenl.), am 1. August. „Übersee“ Versandbuchhandlung Emil A. Schulz in Berlin-Schmar gendorf, am 1. August. Ulbrich, Ernst in Oberhausen-Sterkrade, am 9. August. Wagner, Georg, in Darmstadt, am 2. August. Weisser, Hugo, in Falkenstein (Vogtl.), am 2. August. Personalnachrichten Am 30. Juli vollendet der alleinige Inhaber der Nicolaischen Buchh. Borstell & Reimarus in Berlin, Herr Reinhold Borstell, in voller geisti ger und körperlicher Frische sein siebzigstes Lebensjahr. Getreu der Tradition des Hauses, das u. a. schon Friedrich den Großen in seinen jungen Jahren zu seinen Kunden zählte, führt Herr Reinhold Borstell in seiner stets liebenswürdigen und auf das Wohl seiner Kunden be dachten Art die Stätte des guten Buches, in enger Arbeitsgemeinschaft mit seiner Gefolgschaft, die in treuer Anhänglichkeit zu ihm und zum Hause hält. Seit 1902 leitet der Jubilar, unbeirrt durch die wechselnden Geschicke, seine Buchhandlung und den von seinem Vater gegründeten Fritj Borstell s Lesezirkel, der damals erstmalig für die breite Öffent lichkeit den Gedanken des Leihbuches in die Tat uinsctjte. Nur unterbrochen durch die Teilnahme am Weltkrieg, — 1941 fiel im Osten sein einziger Sohn und Erbe in vorderster Linie als Panzer- schütje —, hat er in jahrzehntelanger buchhär.dlerischer Tätigkeit auch vielen berühmten Zeitgenossen zu dem gewünschten Geistesgut vor- holfen. Daß diese im Berufsstand hoch angesehene Persönlichkeit darüber hinaus Wissen und Können uneigennü^ig auf allen Gebieten des deutschen Buchhandels zur Verfügung stellte und auch heute, trotj seines Alters, noch stellt, rundet das Bild dieses beliebten und bekann ten Berliner Buchhändlers ab. Ihren fünfundsiebzigsten Geburtstag feiern am 28. Juli Herr Alfred W. Dochotv, Inhaber des gleichnamigen Buch- und Zeitschriften-Ver- triebs in Bcrlin-Schöneberg, und am 31. Juli Herr Paul Pörzler, Mit inhaber der Buchhandlung E. Pörzler in Teplitj-Schönau, der viele Jahre dem Vorstand des Verbandes der Deutschen Buchhändler in der tsche choslowakischen Republik angehörte. Herr Erich Schumann, Prokurist der Firma Union Deutsche Ver lagsgesellschaft Berlin Roth & Co. iu Berlin, feiert am 1. August sein vierzigjähriges Tätigheits-Jubiläum. Hauptschriftleiter: Dr. Hellmuth I. a n g e n b u c h e r, Schömberg. — Slellverlr. d. Hauptschriftleiters: Georg v. Kommerslädt, Leipzig. — Verantw. Anseigen leiter: Walter Herfurth, Leipzig —- Verlag: Verlag des B ö r s c n v e r e in s der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C 1, Poststhließfach 274/75. Druck: Brandstetter, Leipzig C 1, Dresdner Stralle 11. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 11 gültig! 132 Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 58, Mittwoch, den 26. Juli 1944
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