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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1928
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- 1928-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1928
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148, 28. Juni 1928, Redaktioneller Teil, Börsenblatt s. d. DIschn. Buchhandel. Bücher zu 2/k sk. erhalten. Das Buchhandelsblatt sagt dazu: »Der Versuch ist kühn, wie wirb er auslausen? Scheinbar braucht man dazu nicht die Vermittlung des Sortimenters». — Der Erstaus- gaben-Klub (First Edition Clubs in London hat sich ein eigenes Helm zugölegt. Es wunde von einem hervorragenden Mitglied er öffnet. Dies war kein anderer als König Manuel von Portugal, der in England in Verbannung lebt. Der König wurde gebeten, etwas zu sprechen. Er antwortete: »Ja! Aber ich werde keine Rebe halten. Wenn einer an einem Bllcherort wellt, sollten keine Reden erlaubt sein, Bücher sind die beste» Freunde, aber sie schweigen, und das ist ihr größter Vorteil.» Der König versprach dann, für «ne geplante Ausstellung im neuen Klubhaus die frühesten portugiesi schen Drucke seiner Sammlung zu leihen. Der Bookseller schreibt über Argentinien: Die Abteilung für Überseehandel des Handelsministeriums hatte darauf hingcwiescn, daß zur Belebung der Handelsbeziehungen mit Argentinien die Franzosen, Deutschen, Italiener und Spanier Kulturgesellschaften unterhielten, aber die Engländer nicht. Darauf wurde in Buenos Aires die »Associacion Argeniina de Cultura Jnglesa» gegründet. Sie soll zur Ausdehnung der englischen Sprache und Kultur bei tragen, sich der Verbreitung englischer Literatur annehmen, sowie Übersetzungen englischer Werke fördern. Außerdem soll sie Vor lesungen, Mufikaufsührungen und Ausstellungen veranstalten. Krankenstabilisicrung und Büchermarkt. — Über die Einwirkung der Stabilisierung des französischen Franken auf den Büchermarkt wurde soeben eine Rmrdsrage unternommen, deren hauptsächliche Ant worten hier wiedergegeiben feien. Genau wie bei allen anderen Fran zosen, so herrscht auch bei den diesmal befragten Fachmännern eine vollkommene Unstimmigkeit über das Problem der Stabilisie rung selbst vor — man kann ja auch nicht erwarten oder verlangen, daß der Verleger oder der Buchhändler ans diesem dunkeln Gebiet einsichtsvoller sei als etwa die VolkSwirtschastler, von denen be kanntlich jeder seine eigene und immer andere Meinung hat. Dagegen sind die hier folgenden Antworten von recht großem Inter esse deshalb, weil sich in ihnen die gegenwärtig« Lage aus dem französischen Büchermarkt besser als in anderen, messt offiziellen und damit etwas optimistischen Kundgebungen widerspiegelt, weil ferner die gemachten Kehler sehr offen zugegeben und die Richtlinien einer künftigen Politik der Buchprodüktion ziem lich klar angedeutet werden. Herr Gaston Zeiger,, der Generalsekretär der »Matson ill Livre» ist der Meinung, baß man zwar ein unbekanntes Land be trete, daß damit für den Buchhandel aber ketu großer Wechsel ver bunden soi. Herr Albin Mi ch e>l, einer der größten Pariser Ver leger, ist sehr offen: »Die Lage des Buchhandels ist augenblicklich derart schlecht, daß ihr nichts mehr schaden kann. Im übrigen glaube ich, daß das Schicksal des Buches nicht vom Stand unserer Finanzen, sondern von der Mentalität jener abhängt, die das Buch produzieren und verkaufen. Die Krisis in der Literatur ist weniger vom Preis des Buches verursacht als von dessen schlechter Qualität. Man hat zu viele »hermetische» Bücher aus den Markt geworfen, und so hat das angeekelte Publikum lden Geschmack am Lesen verloren und sich anderen Zerstreuungen zugewandt. Heute zieht man es vor, Auto zu fahren usw,, statt ein ja doch langweiliges Buch in di« Hand zu nehmen. Verkaufen wir Bücher für die Massen, und der Buch handel wird gerettet werden. Tun wir dies nicht,, so wird auch die Stabilisierung den Buchhandel nicht vor dem Untergang retten.» Herr Sauty, der Verwalter der Buchhandlung Crds, schreibt: »Das Übel, an dem wir leiden, hat mit der Finanzpolitik nichts zu tun. Wenn wir heute schwierige Stunden durchmachen, so infolge Unserer früheren Unmäßigkeit: wir haben zuviel veröffent licht, Gott sei Dank haben die Verleger verstanden, daß sie ihren Enthusiasmus dämpfen müssen, man beginnt, weniger herauszu bringen, Sowie wir wieder zu normalen Verhältnifsen zurllckgekehrt sein ivevden, wird der Buchhandel außer Gefahr sein. Die Stabili sierung spielt da gar keine Rolle, und schaden kann sie uns nicht.» Nach Herrn Simon Kra, dem bekannten Verleger, wird die Sta bilisierung eine größere Anpassung an die Weltmarktpreise und da^ mit eine Verteuerung des Lebens mit sich bvingen, dies würde dem Buchhandel aber eher nützlich sein, »Wer heute zwölf Franken für ein Buch zahlte wirb nicht vor einer Erhöhung im Betrag von drei Fran ken zurllckschrecken.» (?) Weit richtiger scheint dem Schreiber dieser Zeilen die Meinung des Leiters der Buchhandlung Grasset zu sein: »Di« Stabilisie rung darf den Preis des Buches nicht ändern, dieser hat heute leider sein Maximum erreicht. Das Publikum würde eine weitere Preissteigerung kaum ertragen. Sollten die Löhne auch leicht steigen, so dürfen wir doch aus jeden Kall den Buchpreis nicht erhöhen. Aber zu fürchten haben wir di« Stabilisierung nicht, ganz im Gegen teil. Sie erlaubt uns, mit größerer Zuversicht zu arbeiten und da mit den Umsatz zu steigern. Was speziell den Buchhandel angeht, so bin lch der Ansicht, daß die Stabilisierung di« glücklichste Folge haben wird: sie wird die S ta b t li fi e r u ng d e s Buches nach sich ziehen. Seit mehreren Fahren leben wir infolge eines Hin-und- Her inmitten einer regelrechten Inflation. Es mußten viele Bücher gedruckt werden, ganz gleich, welcher Art, weil der Käufer das Buch für eine Kapitalanlage hielt und lieber seine Regale mit Büchern als sein Portefeuille mit zweiselhasten Effekten füllte. Die Lage hat sich aber geändert: schon die Revalorisierung des Franken hat der allgemeinen Verwirrung ein Ende gesetzt, die Stabilisierung wirb das übrige noch tun. Von mm an wirb man für sich und für seinen eigenen Geschmack kaufen, man wird Bücher kaufen, um sie zu lesen, und sollte der Luxusverlag hierbei vielleicht auch nicht so recht auf seine Kosten kommen, so wird der gewöhnliche Verlag doch einen stabilen Absatz finden.» —r, Parts. Der Pariser Reklame-Kongreß. — Vom 22. bis 28. Mai fand in Parts der erste Kongreß des Kontinentalen Reklame verbandes statt. Dieser Verband wurde im vergangenen Jahre in London von einer Reihe von Vertretern kontinentaler Staaten gegründet, unter ihnen auch Deutschland, Auf dem ersten Kongreß in Paris wurden die Statuten angenommen, der Anschluß an die International Adoertising Association sJ, A, A.) beschlossen und eine Reihe von Fachfragen erörtert, so etwa der Unterricht lm Re klamewesen, die Bekanntgabe der Auflagenhöhe der periodischen Druckerzeugnisse an die Inserenten und ähnliches mehr. Die Auf lagenkontrolle läßt sich vorerst überhaupt kaum international regeln, well die Verhältnisse in den verschiedenen Ländern zu sehr vonein ander abweichen, Deutschland steht außerdem auf dem Standpunkt, daß diese Frage im Einvernehmen mlt den Verbänden dev Verleger angegriffen werden muß. Im Hinblick auf das Fachbilbungswesen haben alle Länder die gleichen Schmerzen. Hier mangelt es an ge eigneten, praxtserfahrenen Werbelehrern, an sbesonbers höheren) Werbesachschulen, und vor allen Dingen an einer einheitlichen, aus- gererften und pädagogisch brauchbaren Werbedehve, Erstaunlich war es zu hören, daß die sranzösische Regierung dieser Krage ein mehr als platonisches Interesse entgegenbringt, und daß in Paris die Tech nische Fachschule sich mit Erfolg der Werbelehre angenommen hat, ja sogar den Ausbau zu einer Werbehochschule anstrebl. Der nächste Kongreß wird in Berlin im kommenden Jahre stattfinden, doch wird der Kontinentale Reklameverband vorher schon auf der Inter nationalen Ausstellung in Barcelona vertreten sein, wobei die Re klame zum erstenmal als Objekt selbst einer Ausstellung figurieren soll, — Zweiter Vorsitzender des Pariser Kongresses war der Ver treter Deutschlands, Herr Riesebrodt. Der Kongreß begegnete in Paris selbst großer Aufmerksamkeit. Der Staatspräsident Doumergue empfing die Leiter der Delegationen, der Handelsminister Boka- nowskt leitete die Eröffnungssitzung und der Unterrichtsminister Herriot nahm am Galadiner der fremden Delegierten teil. Kriesen-Berlag Akt.-8es. in Bremen-Wilhelmshaven. — Bilanz per 31. Dezember 1927. Aktiva. Warenbestände 46 869 48 Inventar 603 Kassenbestand 122 39 Debitoren 42 816 76 Bibliothek 1 Klischees 1 90 343 63 Passiva, Aktienkapital 60 000 Kreditoren 40 224 54 Gewinn 1l9 09 90 343 63 Gewinn- und Verlustrechnung. Soll. Vortrag 4 630 34 Generalunkosten 26 507 66 Steuern 1 120 75 Zinsen 846 13 Gewinn 119 09 33 222 97 Haben. Geschästsgewinn 33 222 97 33 222 97 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 1Z2 vom 8. Juni 1928.) 731
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