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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1928
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- 1928-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1928
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- Deutsch
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auch aus der Straße und in den großen Hotels festen Fuß zu fassen verstand. Der Berliner Kioskbuchhandel ist im wesentlichen sein Werk. Begonnen wurde es im Jahre 1905 und umfaßte bereits 1921 unter der Sonderfirma Vereinigte Deutsche Kiosk- und Berliner Trinkhallen-Gesellschaft 90 Kioske in Groß-Berlin. In einer Reihe von deutschen Großstädten konnten Hotelbuchhandlungen errichtet werden. Die letzte Etappe des Unternehmungsgeistes Hermann Stilles wird durch die Einrichtung eines Zweiggeschäftes in New Hork und durch die Erwerbung und Gründung mehrerer Sortimente ge kennzeichnet. Ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Hauses Stilke, aber auch in der Geschichte des deutschen Buchhandels überhaupt bildet der Feldbuchhandel, um dessen Organisation sich der Verstorbene große Verdienste erwarb, obwohl er z. B. in der Masurenschlacht zu Anfang des Krieges als Stabsoffizier und gegen Ende als Bataillonsführer im Schützengraben persönlich an den Kämpfen teilnahm. In diese Zeit fällt auch eine große Stiftung, die er dem Börsenverein für verschiedene Zwecke zu kommen ließ. Der von der Firma Georg Stille gepflegte Zeitschriftenverlag trat unter Hermann Stille etwas zurück. Dagegen wurde von ihm ein rechtswissenschaftlicher Verlagszweig schnell und erfolgreich auf- und ausgebaut, der heute beachtlichen Umfang angenommen hat. Ein weiterer Zweig des Berlages gilt der Wohlfahrts pflege, insbesondere dem Mutter- und Säuglingsschutz, ein Ge biet, dem der Verstorbene persönliche Opfer gebracht hat, ohne von ihnen zu sprechen. Fast ein Wunder ist es zu nennen, daß der vielbeschäftigte, sich einen großen Teil des Jahres auf Reisen befindliche und allmählich zum Wirtschaftskapitän gewordene Mann noch Zeit zur Bekleidung vom Vereins- und Ehrenämtern fand. Unter anderm war er von 1916 an bis zu seinem Tode ununter brochen erster Vorsitzender des Vereins Deutscher Bahnhoss buchhändler, den er in fchicksalsreicher und oft schwerer Zeit mit bewundernswerter Tatkraft betreute. Im Börsenverein hat er sich im Ausschuß zur Reorganisation des Börsenvereins und im Satzungsänderungsausschuß verdienstvoll betätigt. Außere Ehrungen blieben ihm nicht versagt. Er wurde Kpl. Preußischer Ko mmerzienrat und Hosbuchhändler des Kron prinzen. Orden und Ehrenzeichen, u. a. das Eiserne Kreuz Erster Klasse, wurden ihm zuteil, zuletzt der Titel eines Doktors ehrenhalber von der Universität Marburg für Verdienste auf dem Gebiete der Rechtswissenschaft. Wie jedem Menschen, der vom Glück und Erfolg begünstigt wird, fehlte es Hermann Stille nicht an Widersachern. Aber auch sie, die den großen, fast in amerikanischem Geiste arbeiten den Kaufmann und Buchhändler befehdeten, mußten vor dem Menschen Stille haltmachen. Bei dem Aufgebote von Energie, das die Leitung seines nur durch straffste Organisation aufrecht zu erhaltenden Unternehmens erforderte, konnte die Notwendig keit der Anwendung mancher Härten nicht ausbleiben. Nirgends ließ Hermann Stille aber seine vortreffliche Kinderstube, die er genossen, vermissen. Er war ein aufrechter, menschlich fühlender Vorgesetzter, auf dessen Wort man Felsen bauen konnte. Seine Arbeitskraft und sein Fleiß waren vorbildlich und vollbrachten säst übermenschliche Leistungen. Aber befreit von Geschäften, im Zusammensein mit den Kollegen, kennen wir ihn als trefflichen, geistvollen Gesellschafter, dessen heiter-sonniges Wesen jedermann bezauberte. Als Unternehmer teilte er die Tragik amerikanischer Ge schäftsleute. Wohl war er Herrscher in seinem Hause, mehr aber noch beherrschte das Haus ihn, hielt ihn mit eisernen Klammern fest, ihn immer weiter aus der einmal aingeschlagenen Bahn vorwärtstreibend. Bis ihm der Allesbezwtnger Tod die Zügel aus der Hand nahm. Kurt Loele. Zusammenschluß von Lehrmittelverlag und Lehrmittelindustrie. Bon vr. Herbert Döring, 1. Vors, des Vereins Deutscher Lehrmittelverleger u. -Fabrikanten, Sitz Leipzig. Am 4. Mai 1928 fand im Buchhäitdlerhrus zu Leipzig die konstituierende Versammlung des »Vereins Deutscher Lehrmittelverleger und -Fabrikanten« statt, zu der sich zahlreiche Vertreter der bedeutendsten deutschen Firmen der Lehrmittelherstellung eingefunden hatten. Nach einleitenden Worten der Begrüßung durch Herrn von Bressensdorf, Leipzig, in dessen Händen die Leitung der Ver sammlung lag, berichtete zunächst Herr vr. H. Döring, Leipzig, über die Tätigkeit des Aktionsausschusses zur Gründung eines Vereins Deutscher Lehrmittelverleger und -Fabrikanten, und stellte die Ziele und Aufgaben des zu gründenden Vereins dar. In kurzer Diskussion wurde einstimmig die Gründung des Vereins Deutscher Lehrmittelverleger und -Fabrikanten, Sitz Leipzig, beschlossen. Anschließend an die Beratung der Satzun gen wählte die Versammlung einstimmig den Vorstand, der sich aus folgenden Herren zusammensetzt: vr. Herbert Döring, Leipzig, Vorsitzender; Eugen De des, Leipzig, Schatzmeister; Robert Schreiber, Eßlingen, Schriftführer; vr. Schmidt, Köln, Beisitzer; v. Bressensdorf, Leipzig, Beisitzer; vr. OttoMaß, Halle, Beisitzer; Rudolf Schick, Leipzig, Beisitzer; Konsul H. Staackmann, Leipzig, Beisitzer. Die Wahl des Herrn vr. Schmidt, Köln, gleichzeitig 1. Vor sitzender der etwa 250 Mitglieder umfassenden Deutschen Gesell schaft für Mechanik und Optik, zum Vorstandsmitglied kann als besonders glücklich bezeichnet werden, weil dadurch eine Zusam menarbeit beider Vereine bei übereinstimmenden Ausgaben ge währleistet wird. Auch ist eine Zusammenarbeit mit der Ver einigung der Schulbuchverleger zur Wahrung gemeinsamer Inter essen gegebenenfalls in Aussicht genommen. Zum Geschäftsführer des Vereins wurde Herr vr. Runge, Leipzig, bestellt. Bereits in der Gründungsversammlung kamen einige besonders wichtige Bereinsangelegenheiten zur Sprache, namentlich berichtete Herr von Bressensdorf, Leipzig, über die Mißstände im Ausstellungswesen. Als Termin für die ordentliche Hauptversammlung des neuen Vereins wurde der Freitag-Abend vor Kantate festgelegt, weitere Mitgliederver sammlungen zur Frühjahrs- und Herbstmesse in Leipzig vorge sehen. Aus dem Teilnehmerkreis der Versammlung meldeten sich zahlreiche Mitglieder zum Eintritt in den Verein an, weitere An meldungen sind inzwischen erfolgt, sodaß nunmehr die meisten führenden Firmen der Lehrmittelbranche, Firmen des graphischen Lehrmittelverlages, d. h. der Schulbilder- und Landkartenver leger, der Lichtbildverleger, der Verleger naturwissenschaftlicher und physikalischer Modelle, der holzverarbeitenden Lehrmittel industrie dem neuen Verein angehören und der neue Verein somit — von einigen Ausnahmen abgesehen — als die Zentralstelle des deutschen Lehrmittelverlags und der deutschen Lehrmittelindustris angeschen werden darf. Der Zusammenschluß dieser für das gesamte Schul- und Bil dungswesen so bedeutsamen Verleger- und Fabrikantengruppe zur Wahrung gemeinsamer Interessen hat seine Ursache in der schwierigen Notlage, in der sich Lehrmittelindustrie und -Verlag in der Gegenwart befinden. Der Krieg und seine Folgeerschei nungen haben im Inlands die Kaufkraft der als Abnehmer der Lehrmittelindustrie in Frage kommenden Schulen aller Art, der privaten und öffentlichen, der wissenschaftlichen Institute, der Gemeinden und Behörden auf das Empfindlichste geschwächt, hierin ist in erster Linie die Ursache der schwierigen wirt schaftlichen Lage der Lehrmittelindustrie zu erblicken. Die
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