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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1933
- Strukturtyp
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- 1933-09-02
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1933
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MsmbMfck-mDcMlMl VMKüM Nr. 204 (R. L8). Leipzig, Sonnabend den 2. September 1933, 180. Jahrgang. RÄMumeller Teil. Der deutsche Kaufmann dankt den alten Kämpfern! Ein Aufruf des Reichsstandcs des Deutschen Handels. Mit der Übernahme des Rcichswirtschaftsministe- riums durch einen vom Führer bestellten Minister ist der nationalsozialistische Kampf um den Wicdcrausbau der deutsche» Wirtschaft in ein neues Stadium getreten. Tic im Zusammenhang damit vom Vollskanzler Adolf Hitler verkündete Nationalsozialistische Revo lution ist höchste und edelste Stufe der deutschen Volks- Revolution. Ohne dieselbe wäre Deutschland einem Wirtschasts- chaos nicht entgangen. Mutige Männer haben die deutsche Wirtschaft und das Vaterland vor dem Schrecken eines bolschewistischen Trümmerfeldes gerettet. Tausende von Kämpscrn der Braunen Armee haben für Volk und Reich Gut und Vlut geopfert. Sie und ihre Kameraden sind dadurch der neue Adel der Nation. Der RcichSstand des Deutschen Han dels hat bei seiner Gründung luit der Ehrung der SA und SS seiner ersten Pflicht genügt. Es gilt nun, dieser erste» Pflicht die zweite hinzu- zufiigcn. Neben den rein wirtschaftspolitischen Arbeiten des Reichsstandes ist die Erfüllung einer selbstverständ lichen DaukcSPflicht dessen größte und schönste Aufgabe. Sie heißt: Arbeitsbeschaffung für die SA und die SS. Die Führung des Reichsstandcs des Deutschen Han dels erwartet deshalb von jedem deutschen Kaufmann, daß er Neueinstellungcu von Angestellten vornehmlichst aus den Reihen der SA und SS vornimmt. ES ist deshalb zu diesem Zwecke im ausdrücklichsten Einverständnis mit der oberste» SA-Führung mit dem heutigen Tage im Reichsstand des Deutschen Handels eine besondere Abteilung für Neueinslellungen geschaffen worden, welche in jedem Orte ihre Arbeits-Vermitt lungsstelle errichtet. Gebt ihr den alten Kämpfern im Braun hemd Arbeit und Vrot, so ehrt ihr den Führer selbst und sein großes Werk. Der Reichsstand des Deutschen Handels: v. Rente»». Wildt. Konstantinopel — der Mittelpunkt des türkischen Buchhandels. sVgl. a. Nr. 182 vom 8. und Nr. 194 vom 22. August 1933.) (Nachdruck verboten.) Seit 1923, als Konstantinopel in aller Form an das kleine Angora den Rang als Hauptstadt hat abtreten miissen, ist die schöne Weltstadt am Bosporus in ihrer kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung außerordentlich stark beeinträchtigt worden. Rein ziffern mäßig kommt das schon darin zum Ausdruck, daß die Bevölkerung, die 1299 099 Seelen umfaßt hat, bei der Zählung von 1927 aus 899 999 gesunken ist und heute nach recht verläßlicher Schätzung nicht mehr als 499 999 betragen soll. Seit 1925 wandern allsährlich Ämter, Lehranstalten, sremde Vertretungsbehörden usw. aus dem bezaubernden Stambul hinüber nach Angora. Welch ein Wandel, — hier am Bosporus und am Goldenen Horn die schönste Stadt der Erde mit allem, was alte verfeinerte Kultur, internationale Lebens formen und eine zauberhafte Landschaft bieten, dort eine vcrhuzelte asiatische Provinzstadt, in deren Umkreis sich eine noch ganz unfertige Neustadt über die baumlose Salzstcppc Zentralanatoliens breitet, alles in freudlosem Staubgrau, im Winter mörderisch« Kälte, im Sommer unerträgliche Hitze. Aber der eiserne Wille des Gasi macht sich nicht nur die Menschen, sondern auch den Boden gefügig. Die neue Hauptstadt wächst unter freudiger Mitarbeit aller; ihre junge grüne Oase schiebt sich immer weiter in die vdnis der Steppe vor. Ob Konstantinopel imstande sein wird, seine Vormacht st el- lung in den Dingen der Geisleskultur zu behaupten, läßt sich nicht entscheiden. Ich habe an dieser Stelle bereits darauf hingewiesen, daß das türkische Verlagswesen noch nicht nach Angora abgewandert ist. Heute hat Konstantinopel auch im Sortimentsbuchhandel einen Vorsprung, den Angora in absehbarer Zeit nicht wird einholen können. In Angora gibt es drei Buchhandlungen einer und derselben Firma und einen kleinen Auchbuchhändler. In Konstantinopel aber gibt es 59 Buchhandlungen, darunter 29 bis 25 Nurbuchhändlerl Das erfreuliche Anwachsen des deutschen Einflusses kommt darin zum Ausdruck, daß hier heute drei rein deutschsprachige Buch- handlungen bestehen, die nach Anlage und Umsang ihres Ge schäfts einen sehr befriedigenden Eindruck machen. Wenn auch nur eine rein französische Buchhandlung vorhanden ist, so dürfen wir doch an dem Übergewicht des Französischen nicht zweifeln. Denn das deutsche Buch finden wir fast nur in de» deut schen, bas sranzösische aber in den meisten Buchhandlungen der Stadt. Einer beträchtlichen materielle» Förderung durch ihre Regierung er freut sich die italienische Buchhandlung, wie ja überhaupt Italien für seine Kulturpropaganda im Orient sehr sreigebig ist. Die italie nische Buchhandlung in Konstantinopel macht aber einen nicht so sachlich ernsten Eindruck wie die deutschen Geschäfte. Der griechische Buchhandel, noch vor einigen Jahren bedeutungsvoller als der deutsche, ist zurückgegangen, obwohl eine ganze Reihe von Geschäften griechische Verlagserzeugnisse in Menge führt. Zwei deutsche Buchhandlungen betreiben auch Leihbüche reien, dazu kommen noch zwei deutsche Vereinsbllchereien, die, um der Kulturpolitik zu dienen, ihre Bestände zu sehr wohlseilen Ge bühren verleihen. Der türkische Buchhandel kennt die Einrichtung des Lcihbuches im großen und ganzen nicht. Der Antiquariatsbuchhandel, auch der deutschen Buch händler, ist erfolgreich. Das kleine einheimische Antiquariat — in den früher erwähnten Ziffern des Buchhandels von Konstantinopel nicht berücksichtigt — zählt nach wie vor zu den wichtigen und bezeichnenden Gewerbebetriebe» der alten Stadtteile. Straßenhändler tragen ihr Lager in Holzgestellen mit sich. Im berühmte» Großen Basar bauen die kleinen -Kollegen« des Buchhändlers in die Mitte des Weges ein Gestell auf, daraus kommt der große slache Korb mit Büchern und Broschüren zu liegen. Der Vorübergehende muß diese -Buchhand lung» sehen — um ausweichen zu können, denn sonst sällt er darüber. Natürlich gibt es auch genug Kojen und Läden mit alten Büchern. Das Antiquariat ha« durch die Einführung der Lateinschrift einen bescheidenen Auftrieb bekommen, da derjenige Kunde, der noch Tür kisches in arabischer Schrift sucht, mit Vorliebe den Weg zum Anti quar nimmt. Der Bezug deutscher Werke durch das Sorti ment ersolgt teils über den Leipziger Kommissionär, teils direkt, wobei in der Regel Monatskonten geführt werden. Schöne Literatur bezieht man, falls nicht von Kunden bestellt, in Kommission, seltener fest, wobei ein Buchhändler sich lediglich auf die Lektüre des Börsen blattes stützt, ein anderer auch die ihm zu Gesicht kommenden Be sprechungen in der deutschen Presse stark berücksichtigt. Zeitschristcn 863
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