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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1933
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- 1933-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1933
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206, ö. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. DtschnBuchhaubel. Indem der Nationalsozialismus seinen Appell zur Bildung einer neuen Bewegung an die breite Masse unseres Volks richtete, mußte er aber den zuerst wenigen gewonnenen Menschen suggestiv den Glauben einbrennen, dereinst die Retter des Vaterlandes zu werden. Dieses Problem der Erziehung zum Selbstvertrauen und zum Glauben an das eigene Ich war ein ebenso wichtiges wie schweres. Menschen, die ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herkunft nach meist nur einen untergeordneten, ja nicht selten ge drückten Rang einnahmen, mußten politisch die Überzeugung er halten, dereinst die Führung der Nation zu repräsentieren. Schon der Kampf, den der Nationalsozialist gegen eine so große Über macht zu bestehen hatte, lud uns die Pflicht auf, das Vertrauen in die Bewegung und damit das Selbstbewußtsein des einzelnen Kämpfers mit allen Mitteln zu stärken. Die bürgerliche Welt fand stets nur Spott und Hohn für unsere Methode, der kleinen Bewegung von damals, den, wie man meinte, »überheblichen Grö ßenwahnsinn« einzupslanzen, einst das Deutsche Reich zu führen. Und doch war der fanatische Glaube an den Sieg der Be wegung die Voraussetzung für jeden wirklichen späteren Erfolg. Das psychologisch wirkungsvollste Mittel aber in dieser Erziehung war neben der Übung des täglichen Kampfes, des Gewöhnens an den Feind, die sichtbare Demonstration der Zugehörigkeit zu einer großen und starken Bewegung! Daher dienten unsere Massenver sammlungen nicht nur der Gewinnung neuer Anhänger, sondern vor allem der Festigung und moralischen Stärkung der schon Ge wonnenen. Während die geistigen Führer unserer bürgerlichen Welt von der »Arbeit im Stillen« redeten und auf Teezirkeln tief gründige Abhandlungen zum besten gaben, trat der National sozialismus den Marsch in das Volk an. Hunderttausende Kundgebungen haben wir abgehalten. Hun dert- und Hunderttausendmal sind unsere Redner im Versamm lungssaal gewesen, in der kleinen rauchigen Wirtsstube, in der großen Sportarena und in den Stadien. Und jede Kundgebung hat uns nicht nur neue Menschen gewonnen, sondern vor allem alte gefestigt und mit jenem suggestiven Selbstvertrauen erfüllt, das die Voraussetzung jedes großen Erfolges ist. Die anderen re deten von Demokratie und mieden das Volk. Der Nationalsozia lismus redete von Autorität, hat aber mit diesem Volk gekämpft und gerungen, wie keine Bewegung in Deutschland vor ihm. Daher sind auch die Parteitage der nationalsozialistischen Be wegung nie zu vergleichen gewesen mit jenen Zänkereien streit süchtiger Parlamentarier, Partei- und Gewerkschaftssekretäre, die den Parteitagen anderer Organisationen ihren Stempel aufpräg ten. Der Sinn der nationalsozialistischen Parteitage war: Erstens dem Führer der Bewegung die Möglichkeit zu bieten, zur gesam ten Parteiführung wieder persönlich in Beziehung zu treten; zwei tens die Parteigenossen erneut mit ihrer Führung zu verbinden; drittens alle gemeinsam in der Zuversicht zu stärken; und viertens die großen Impulse geistiger und psychologischer Art für die Fort führung des Kampfes zu geben. 1920, l921 und 1922 fanden die ersten Parteitage statt. Sie waren erweiterte Generalmitgliederversammlungen der damals fast nur auf München und Bayern beschränkten Partei. Den ersten Reichsparteitag mit Vertretern auch aus dem übrigen Deutschland erlebte am 27. Januar l923 ebenfalls Mün chen. Schon im November desselben Jahres erfolgte das Verbot der Bewegung. Erst drei Jahre später feierten wir die denkwürdige Wieder auferstehung unserer Parteitage in Weimar. Im Jahre 1927 fand der dritte Reichsparteitag statt, und diesesmal zum erstenmal in Nürnberg, desgleichen 1929 der vierte Reichsparteitag. Wenn dann für viele Jahre kein Parteitag mehr stattfinden konnte, lag die Schuld nicht an uns, sondern an den Verhältnissen. Schon der Versuch im Jahre 1930, wieder in Nürnberg zu tagen, scheiterte am Widerstand unserer politischen Gegner, der damaligen bayerischen Staatsregierung. Drei Jahre hat diese bürgerliche Regierung jeden weiteren solchen Versuch sabotiert. Für die Bewegung aber soll für alle Zukunft die Stadt Nürnberg Ort unserer Reichsparteitage sein, in der wir zum ersten mal in einer gewaltigen Kundgebung den neuen deutschen Willen proklamierten. 668 Denn am 2. September sind es zehn Jahre, daß, nach dem schmachvollen Zusammenbruch, in dieser Stadt zuin erstenmal in Deutschland unter der Führung des Nationalsozialismus ein überwältigender Aufmarsch stattfand, der nicht nur die jubelnde Frankenstadt in seinen Bann schlug, sondern in ganz Deutschland als erstes Zeichen einer kommenden Wende cmpsunden wurde! Um in der Bewegung das Gefühl sür diese ehrwürdigen Tra ditionen unseres Kampfes zu erwecken, werden wir daher für alle Zukunft die Reichsparteitage an dieser Stelle feiern. So sind Sie hierher berufen worden, zum fünften Reichs parteitag der NSDAP, und damit zum ersten im neuen Deutschen Reiche. Ein Wunder hat sich in Deutschland vollzogen. Was wir in den langen Jahren unseres Kampfes erhofften, an was wir alle inbrünstig glaubten, für was wir bereit waren, jedes Opfer — und wenn nötig das eigene Leben — hinzugeben, ist nun Wirk lichkeit geworden! Die nationalsozialistische Revolution hat den Staat des Ver rates und des Meineids überwältigt und an seine Stelle gesetzt wieder ein Reich von Ehre, Treue und Anständigkeit. Uns allen aber ist das große Glück zuteil geworden, daß wir diese Revolu tion nicht ausführen mußten als Führer der »geschichtlichen Min derheit» gegen die Mehrheit der deutschen Nation. Wir sind froh entlastet, daß sich das deutsche Volk am Ende unseres Ringens schon vor der Wende des Schicksals in seiner überwiegenden Mehr heit zu unseren Prinzipien bekannt hat. So wurde es möglich, daß eine der größten Umwälzungen fast ohne jedes Blutvergießen ver wirklicht werden konnte. Dank der glänzenden Organisation der Bewegung, die die Trägerin dieser Revolution war, ist in keinem Augenblick dieser geschichtlichen Umwälzung das Instrument der Führung aus der Hand geglitten. Außer der faschistischen Revolu tion in Italien kann keine geschichtliche Handlung ähnlicher Art in ihrer inneren Disziplin und Ordnung mit der nationalsozia listischen Erhebung verglichen werden. Daß aber heute die über wältigende Mehrheit des deutschen Volkes in treuer Verbunden heit mit dem neuen Regimente zu uns steht, empfinden wir alle als besonderes Glück. Denn es ist schön und vorteilhaft, in seinen starken Fäusten die Macht zu wissen, allein es ist schöner und be glückender, die Liebe und Zuneigung eines Volkes sein eigen nen nen zu können! Und während Sie hier in der Halle versammelt sind, leben Millionen deutscher Männer und Frauen und die deutsche Jugend diesen Tag mit uns. Die nationalsozialistische Bewegung ist das Deutsche Reich, der deutsche Staat geworden. Hinter der Fahne unserer Opposition von einst marschiert heute die deutsche Nation! Und dies ist auch der sicherste Garant für den endgültigen Erfolg unserer Arbeit. So wie der Kranke nicht durch die Kunst des Arztes allein geheilt werden kann, wenn sein eigener Körper keinerlei Wider stand dem anpochenden Tode entgegengesetzt, ja selbst der Wille zur Behauptung des Lebens erloschen ist, so kann auch kein Volk durch die Politische Führung allein seinem Verfall entrissen wer den, wenn es entweder an sich schon in seinem inneren Gehalt wertlos geworden ist oder wenn es der politischen Führung nicht gelingt, den Willen aller zu erwecken und für die Rettung einzu setzen. Nicht nur die Wiedergewinnung der äußeren Freiheit er fordert das freudige Mitgehen der Masse der Nation, auch die wirtschaftlichen Probleme sind nicht zu lösen, wenn es nicht ge lingt, die Maßnahmen der Regierung vom Vertrauen des gesam ten Volkes tragen zu lassen. Die Situation, in der wir uns be finden, ist allen klar. Es gab zu Beginn dieses Jahres Wochen, in denen wir haarscharf am Rande des bolschewistischen Chaos vor beigekommen sind. Die bedrohliche politische Situation entsprach der nicht minder gefährlichen wirtschaftlichen Lage. Der rapide Absturz im letzten Winter schien sich zu einem vollkommenen Zer fall ausdehnen zu wollen. Wenn der große Geschichtsforscher Mommsen das Judentum im Völkerleben als ein »Ferment der Dekomposition« bezeichnet hat, so war diese Dekomposition in Deutschland schon sehr weit fortgeschritten. Und wie im einzelnen menschlichen Leben eine Erkrankung ein Stadium erreichen kann, in dem eine Rettung schwer oder überhaupt nicht mehr möglich wird, so auch im Völkerleben. Wenn sich daher der Nationalsozia-
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