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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1933
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- 1933-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1933
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- Deutsch
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X: 206, 5. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. in seinen besten Kopsen in Erscheinung! Sie sind die repräsen tative Führung einer Nation und sie allein können auch der Stolz eines Volkes sein und niemals jene Parlamentarier, deren Ge burtsort die Wahlurne und deren Vater der anonyme Stimm zettel ist. Der konstruktive Aufbau der kommenden Führung der Nation durch ihre sähigsten Köpfe wird Jahre erfordern. Die sinngemäße Erziehung des Volkes viele Jahrzehnte. Wenn die Parteitage unserer Bewegung von jeher ein Vorbild an Organisation und Disziplin gewesen sind, dann auch nur, weil die Bewegung weiß, daß sie nichts von ihren Anhängern fordern und erwarten darf, was sie nicht selbst vorbildlich durchführt. Indem sie das Prinzip der Autorität und Disziplin in der Parteiorgani sation von oben bis unten geradlinig durchsetzt, erhält sie erst das moralische Recht, das Gleiche auch vom letzten Volksgenossen zu fordern. Und sie muß dies tun! Denn je größer die Aufgaben sind, die uns die Gegenwart stellt, um so größer wird die Autorität derer sein müssen, die diese Aufgabe so oder so lösen müssen. Es ist wichtig, daß die Selbstsicherheit der Führung der gesamten Organisation in ihren Entschlüssen den Parteigenossen so wohl als den Anhängern unbedingtes Vertrauen einflößt. Denn das Volk wird mit Recht cs nie verstehen, daß Pro bleme, über die seine Führung nicht ins reine zu kommen vermag, ihm plötzlich selbst zur Diskussion und damit also zur Klärung vor gelegt werden. Es ist denkbar, daß auch sehr weise Männer über besonders schwierige Fragen zu keiner ganz vollkommenen Klarheit zu kommen vermögen. Allein es bedeutet eine Kapitulation einer Führung an sich, wenn sie gerade solche Probleme dann der öffent lichen Behandlung und jeweiligen Stellungnahme übergibt. Denn sie mutet dadurch der breiten Masse mehr Urteilskraft zu, als die Führung selbst besitzt. Dann aber sollte sie auch die Konsequenzen ziehen und logischerweise denen die Führung übergeben, die sie da durch als urteilsreifer hinstellt! Die nationalsozialistische Partei muß demgegenüber überzeugt sein, daß es ihr gelingt, dank der Methode einer durch den leben digen Kamps bedingten Auslese das politisch fähigste Menschen material in Deutschland zu finden und in ihr zu vereinen. Diese Gemeinschaft muß unter sich dasselbe Gesetz anerkennen, das sie von der Masse der Nation befolgt sehen will. Sic muß sich daher selbst dauernd erziehen in den Gedankengängen der Anerkennung, der Autorität, der freiwilligen Übernahme der höchsten Disziplin, um den Anhängern die gleiche Erziehung geben zu können. Und sie muß hierbei hart und konsequent sein. Es ist klar, unsere politi schen Gegner sind geschlagen. Ihre eigene Qualität ist als denkbar minderwertig entlarvt. Das einzige, was sie glauben hoffen zu können, ist, durch geschickte Zersetzungsarbeit allmählich die natio nale Disziplin zu lockern und das Vertrauen untereinander und zur Führung zu erschüttern. Möge dieser Parteitag für alle diese Versucher zu einer ein deutigen Warnung werden. Diese Partei steht in ihrer Organi sation gefestigter denn je, entschlossen in ihrem Willen, hart in ihrer Selbstzucht, bedingungslos in ihrer Disziplin und Respektierung der verantwortlichen Autorität nach unten und der autoritären Ver antwortung nach oben. Nur aus diesem Geist heraus wird dann über alle vermeint lichen und tatsächlichen Differenzen des wirtschaftlichen und sonsti gen Lebens hinweg die Erhärtung unseres Volkskörpers gelingen können. Nur damit kann man sich aus Bürgern und Bauern und Arbeitern und all den anderen Klassen wieder ein Volk erziehen! Als sich im Laufe der tausendjährigen Entwicklung unseres Volkes über die deutschen Stämme und quer durch sie hinweg Staa ten zu bilden begannen, entstanden auch jene Gebilde, die wir noch heute als Länder vor uns sehen. Ihr Werden ist nicht einer völkisch gesehenen Notwendigkeit zuzuschreiben. Bei einem Abwägen ihrer Vorteile und Nachteile für die deutsche Nation verschwinden die erstcren gegenüber den letzteren. Selbst auf kulturellem Gebiet hat sich schöpferisch die werdende Nation als die fruchtbarere erwiesen. Nur durch den immer gegebenen Zusammenhang zwischen politi schen und kulturellen Brennpunkten entstand jene Dezentralisation der deutschen Kunst, die uns allen unser Vaterland so schön und reich erscheinen läßt. Indem wir entschlossen sind, diese und alle anderen wertvollen besonderen Traditionen zu wahren, müssen wir gegen jene Be- 670 lastungen unserer nationalen Einheit Vorgehen, die staatspolitisch unserem Volk seit vielen Jahrhunderten schwersten Schaden zu gefügt haben. Was würde Deutschland sein, wenn nicht schon Generationen vor uns mit dem himmelschreienden Unfug einer deutschen Kleinstaaterei aufgehört hätten, der an keinem Ort dem deutschen Volke, sondern überall nur seinen Feinden zugute ge kommen ist? Ein Volk, das eine Sprache redet, eine Kultur besitzt, nur in einer gemeinsamen Geschichte die Gestaltung seines Schick sals erlebte, kann nicht anders als auch in seiner Führung eine Ein heit anstreben. Außerdem es verliert die Vorteile seiner Zahl, um aber die Nachteile dann in Kauf nehmen zu müssen. Zu welch grotesker Schmähung des Charakters und der Kraft eines Volkes diese Zustände führen konnten, haben wir in den Januar-, Fe bruar- und Märztagen dieses Jahres erlebt, da kleinste Partci- egoisten ihre widerwärtigen Parteiinteressen eiskalt mit einzel staatlichen Ländertraditionen vermengten und die Einheit des Rei ches solcher Art in Gefahr zu bringen versuchten. Das Reichsstatt haltergesetz war die erste Antwort der deutschen Nation an diese Querulanten gegen die Einheit und Größe der deutschen Nation. Grundsätzlich aber muß die nationalsozialistische Partei folgendes erkennen: Das frühere Deutsche Reich mochte sich wenigstens scheinbar auf den einzelnen Ländern aufbauen. Die Länder selbst aber konn ten sich schon nicht mehr aufbauen aus den deutschen Stämmen, sondern höchstens aus den deutschen Menschen. Das heutige Deutsche Reich baut sich aber nicht mehr auf den deutschen Ländern auf, auch nicht auf den deutschen Stämmen, sondern aus dem deutschen Volk und aus der das ganze deutsche Volk erfassenden und umschließen den nationalsozialistischen Partei. Das Wesen des kommenden Reiches wird daher nicht mehr bestimmt von den Interessen und Auffassungen der Bausteine des vergangenen, sondern durch die Interessen der Bausteine, die das heutige Dritte Reich geschaffen haben. Es ist daher weder Preußen, noch Bayern, noch irgendein anderes Land ein Pfeiler des heutigen Reiches, sondern die ein zigen Pfeiler sind das deutsche Volk und die nationalsozialistische Bewegung. Die einzelnen deutschen Stämme aber werden glück licher sein, wieder diese mächtige Einheit darzustellen, als sie es einst in ihrer nur vermeintlichen Selbständigkeit jemals sein konn ten. Denn ein deutsches Land von 6 oder 7 Millionen oder auch mehr Menschen würde niemals selbständig sein, sondern wäre stets nur der Spielball der Einflüsse seiner mächtigeren Umgebung. Die nationalsozialistische Bewegung ist daher nicht der Konservator der Länder der Vergangenheit, sondern ihr Liquidator zugunsten des Reiches der Zukunft. Da sie selbst als Partei weder norddeutsch noch süddeutsch, weder bayerisch noch preußisch, sondern nur deutsch ist, löst sich in ihr jede Rivalität aller deutschen Länder und Stämme als wesenlos auf. Die Aufgabe der Bewegung ist es daher, in die sem Sinne das deutsche Volk, die deutschen Menschen zu erziehen, um damit der weiteren Gesetzgebung das freudige innere Verständ nis und den Willen aller sicherzustellen. Und was der eine oder andere trotz alledem in unserem Volke dann nicht verstehen will, werden wir zu tragen wissen. Solange die Partei Grundsätze ver ficht, die abstrakt richtig sind und der Kritik der Jahrtausende stand zuhalten vermögen, soll uns die Kritik der Gegenwart nicht beirren. Wehe uns aber, wenn, ganz gleich auf welchem Gebiete — und wäre es auch nur theoretisch —, die Bildung einer Opposition mit besseren Grundsätzen, mit besserer Logik und damit mit mehr Recht denkbar wäre. Die Macht und ihre brutale Anwendung kann vieles, allein auf die Dauer ist ein Zustand nur dann als sicher anzusehen, wenn er in sich logisch und gedanklich unangreifbar erscheint. Und vor allem: Die nationalsozialistische Bewegung muß sich zu dem Herois mus bekennen, lieber mit jedem Widerstand und jeder Not fürlieb zu nehmen, als auch nur einmal ihre als richtig erkannten Prin zipien zu verleugnen. Sie darf nur von einer einzigen Angst er füllt sein, nämlich der, daß einmal eine Zeit kommen könnte, die uns entweder der Unwahrhastigkeit oder der Gedankenlosigkeit zeiht. Wer ein Volk retten will, kann nur heroisch denken. Der heroische Gedanke aber muß stets bereit sein, aus die Zustimmung der Gegenwart Verzicht zu leisten, wenn die Wahrhaftigkeit und Wahrheit es erfordert. So wie der Held auf sein Leben Verzicht leistet, um im Pantheon der Geschichte weiterzuleben, so muß eine
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