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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1889
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- Deutsch
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168, 22. Juli 188S. Nichtamtlicher Teil. 3747 Beiträge zur Kenntniß des Bücherabsatzes um die Wende zum 17. Jahrhundert « Aus diesen urkundlichen Nachweisen zieht der Herr Herausgeber den gewiß nicht unberechtigten Schluß. » daß die zur damaligen Zeit rasch steigende Büchererzeugung keines wegs als ein Beweis der wirtschaftlich günstigen Lage des Buch handels anzusehen sei, daß vielmehr die buchgewerblichen Ge schäfte jener Zeit meist von geringem Umfange gewesen seien und nur eine kümmerliche Existenz geführt hätten. — Einen Ein blick in den Bedarf einer reinen Sortimentsbuchhandlung gewährt zunächst das durch Zufall erhaltene Verzeichnis von: »ding. Johann Rühel's von Wittenberg Einkäufen auf der Frank furter Fastenmesse 1596-. Das nach den Formaten geordnete Verzeichnis weist Schriften aller Art. vorwiegend jedoch wissen schaftliche aus. Von den meisten Schriften werden 1, 2, von anderen jedoch auch 3 und mehr Exemplare ausgeführt, ja der Willersche Latalogns librorum ist mit 18, andere Zeitartikel sind mit 24 und 30 Exemplaren verzeichnet. Van 324 Neuig keiten der Fastenmesse 1590 sind 39 ausgewählt. — Rühels Firma erlosch 1598. In dem Bericht über »Andreas Hofsmann's von Wittenberg Meß-Sortimentslager 1660- erregt u. a. besonderes Interesse das Verzeichnis der »Bücher so am Lähden gehangen-. — »Heinrich Osthausen's Concursmasse 1803- giebt einige Anhalts punkte sür die wichtigeren Verlagsorte damaliger Zeit. — In »Aus der buchhändlerischen Kleinwelt« wird das bescheidene, keineswegs nur Bücher führende Warenlager eines wandernden »Bücherkrämers« vorgeführt. Zwei Artikel: »Zur Geschichte der Buchbindereien« erweitern die Kenntnisse über einen bekanntlich bereits vor drei Jahr hunderte» in hoher Blüte stehenden Erwerbszweig. Ol. Adolph Koch berichtet über die »Hofbuchbinderei in Heidelberg- und bringt einen interessanten zwischen dem Pfalzgrafen Otto Heinrich und dem für seine Bibliothek angestellten und im Schlosse wohnenden Buchbinder Jorg Bernhardt von Görlitz abgeschlossenen Kontrakt zum Abdruck unter besonderem Hin weis aus die beachtenswerten Einbände der berühmten öiblio- tlleca Palatina. — vr. Albrecht Kirchhosfs Artikel über die »Werk- statts-Einrichtung Leipziger zünftiger Buchbindereien - giebt Kunde von den Jnventarien verschiedener Leipziger Buchbinder aus der Mitte und dem Ende des 16. Jahrhunderts und verbreitet in mannigfacher Weise Licht über die damaligen Verhältnisse der Buchbinderei, besonders der Leipziger, welche teilweise bereits auf Massenproduktion, auch sür auswärts, angelegt war. Der folgende Artikel: »Beitrag zur Geschichte des Kunst handels auf der Leipziger Messe von Albrecht Kirchhofs bietet manches Interessante dar. Außer von dem berühmten Hans Schönsperger ist besonders die Rede von dem Nürnberger Kurzwaren- und Kunsthändler Cornelius Caimox. Aus der »ach seinem 1588 während der Oktobermesse in Leipzig erfolgten Tode ausgenommenen Wareninventur gewinnt man einen lehr reichen Einblick in den Kunsthandel damaliger Zeit. Sei» Ge schäft wurde von seinen Söhnen bis gegen Mitte des 17. Jahr hunderts sortgesührt. Auch das Inventar und die Taxe der von dem Baumeister Hieronymus Lotter dem Jüngeren hinter- lassenen Sammlung von Kunstblättern und Büchern ist in gleicher Weise beachtenswert, obwohl »Kunststücke» und »Kupperstiche« leider meist nur summarisch ausgesühit werden. Vielfach, meist aber doch nur mit wenigen Worten, ist des ersten Vorläufers des Börsenvercins der deutschen Buchhändler, der zur Jubilate-Messe 1765 gegründeten »Buchhandlungsgesell- schast in Deutschland- gedacht. Eine ausführlichere, mit dem Abdruck aller wichtigeren Dokumente versehene Geschichte dieses Vereins liefert F. Herrn. Meyer in dem Artikel »Resormbe- strebungen im achtzehnten Jahrhundert. « Wir lernen eingehender die Verdienste Philipp Erasmus Reichs, des jüngeren Breitkops ». a. kennen. Bei dem Eifer und der Unverzagtheit, mit welcher u. a. bereits in einem Cirkular von 1764 Reich die Schäden der damaligen Zeit (vor allem den Nachdrucks bekämpfte und sich von vornherein dem Einwurf der Unmöglichkeit, »so vielerlei Köpse unter einen Huth zu bringen . entgcgenstemmte, erscheinen diese Schriftstücke in unserer Zeit der Uneinigkeit doppelt lesenswert. Während die Thätigkeit der -Buchhandlungs-Gesellschaft sich nur bis 1766 verfolgen läßt, spielt nach wie vor eine wichtige Rolle die »kaiserliche Bücher-Commission». »Conferenzen- der Buchhändler sanden, nachdem Reich 1787 gestorben war. nur noch bis 1791 statt, bis dann endlich nach langen Jahren, wie ein Phönix aus der Asche, sich der Börsenverein erhob. Daß der Same, den der alte Reich und seine Genossen ausgcstreut, manche gute Frucht getragen, zeigen auch diese Blätter des Archivs. Die Miscellen des vorliegenden Bandes bringen kurze Mit teilungen über Kunz Kachelofen, l563, von F. Geß (Contract mit dem Bischof von Cammin über den Druck von Missalen); über Bernhard Keßler. Buchsührer in Basel, von A. Kirch hofs (Klagesachen Hermann Buchiners des Scherers aus Erfurt wider B. Keßler 1512, 13); über einen »versuchte» Nachdruck des Lutherischen Deutschen Neuen Testaments durch Jacob Thanner i» Leipzig, 1524«, mitgeteilt von F. Geß. — Die übrigen sieben, sämtlich von A. Kirchhofs mitgeteilten Miscellen sind: Nickel Wolrabe's in Leipzig Ausgang« (um 1555). — »Verlags- Inventur von Valentin Bapst's Erben in Leipzig vom Jahre 1563 (darunter bemerkenswert >609 Exemplare von Melanch- thons lateinischer Grammatik, 1578 Exemplare von Camerarius' Aesopausgabe rc. re.). — »Verkehr mit England« (frühere Mit teilungen über Franz Birckmann ergänzend). — »Georg Endter der Aeltere in Nürnberg, ein Auchbindergeselle - (Georg Endter war gleich den aus dem Buchbindergewerk hervorgegangenen Stammvätern berühmter Buchhändler - Dynastien, Christoph Plant!» und Ludwig Elsevier, der Gründer einer von Anfang des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts florierenden Buchhändler- samilie). — Gotthard Vögelins Leipziger Ladeneinrichtung«. (Man lernt aus den 1610, resp. 1618 ausgenommenen Inventuren Vögelins und Johann Rosas das Mobiliar und die sonstigen Utensilien eines buchhändlerischen Geschäfts zu Ansang des 17. Jahrhunderts kennen). — Ein Beispiel unordentlicher Buch führung« (die urkundlich belegte Schwierigkeit, aus obigen Johann Rosa's »buchern« eine pilantz zu ziehen darstellend). — »An nehmlichkeiten der Neujahrsmesse«. (Zu den hier angeführten Beispielen, daß in früheren Zeiten, wie auch noch aus Perthes' Selbstbiographie bekannt, die Geschästslokale selbst in strengen Wintern ungeheizt blieben, ließe sich wohl noch manches Beispiel aus späteren Zeilen, z B. aus Ludwig Christian Kehrs Selbstbiographie, über welche im Börsenblatt 1834, S. 269 und 285 Näheres zu finden, sowie aus der Gegenwart hinzufügen). Ist auch, wie es in der Natur der Sache liegt, nicht alles, was der vorliegende Band enthält, unmittelbar zu verwertendes gediegenes Gold, so muß man doch sür das auch hier wieder teilweise mühsam zu Tage geförderte Material dankbar sein und sich getrosten, daß srüher oder später brauchbares Metall daraus gewonnen' werde. Hans Ellissen z. Z. Göttingen. lVIejo«, w. 1., tüiikter LrKii»2UNK8d»ilä /um sz-ste- witliimllon lüil lmrrorrmielinmd ckvr iZuebbancklung von 4. 4. klasuno« in 8t. Petersburg »Nil älosßau. Owkasssnck äio .labre 1883—1887 mit Angabe cker Oebersetror, Icritiseber Lbrisss, koconsiousn, bibliograxtuseker Hinweise unck oinew alpbabetisoben Hamen- unck baobregistor. gr. 8". 999 8. 8d. Petersburg. 1889. kreis 5 Lilbsrrnbsl. Was dein Deutschen »Hinrichs«, -Heinsius-, »Kayscr«, dem Fran zosen »Lorenz«, müßte dem russischen Bibliophilen »Mejow« sein, da dieser Katalog der einzige ist, welcher mit wissenschaftlicher Gründlichkeit Sl6'
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