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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1932
- Sprache
- Deutsch
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- Jahr1932
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X: 289, 23. Dezember 1932. Redakttoneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn Buchhanöel. Reichspatriotismus und aus Sympathie für die Heimat seiner späteren Gattin bei Österreich und gegen den verräterischen, mit dem Feind verbündeten Kurstaat. In zweiter Linie beklagt die Flugschrift den Hannoverschen Handel zwischen Frankreich und Preußen. Wir wissen nicht, wie Willemer über diesen dachte. Jedenfalls hätte er es mit seiner Stel lung zur preußischen Negierung für unvereinbar gehalten, diese öffentlich zu tadeln. Als früherer preußischer Resident, preußischer Geheimrat, Vermittler preußischer Anleihen und gelegentlicher Unter händler für Preußen konnte er das tatsächlich nicht tun. Gerade An fang 1806 verhandelte der preußische Minister vom Stein mit ihm über eine neue Anleihe. Durch öffentliche Angriffe auf die preußische Negierung wäre diese j>a von vornherein entwertet worden. Auch was wir über Willemers Lebensverhältnisse wissen, spricht gegen seine Autorschaft. Es kann dahingestellt bleiben, ob der Ge heimrat, der 1797 in Mainz bei Verhandlungen für Preußen die Generalin Bonaparte persönlich kennenlernte, nicht die Angriffe gegen den Ehrgeiz ihres Gatten unterlassen hätte. Auch ist es nicht durch schlagend, daß die Berichte Liber die Übergriffe der Franzosen, die keine Zeitung bringen durfte, von Augenzeugen herrühren müssen, während Willemer 1806 wegen der bedrohlichen Lage nicht verreisen konnte. Völlig unvereinbar mit seiner Autorschaft ist jedoch seine Haltung zu Palms Witwe. Diese war durch die ihr auferlegten sehr hohen Kosten des Verfahrens gegen ihren Mann völlig verarmt. Auf Betreiben von Perthes in Hamburg wurde überall für sie ge sammelt. In den Nheinbundstaatcn war diese Sammlung nicht ver boten, doch Willemer findet sich nicht unter den Spendern — undenk bar, wenn er sich der Witwe irgendwie verpflichtet gefühlt hätte, zu mal er sonst sehr wohltätig war. Übrigens ist Fräulein v. Humbrachts Mitteilung, Willemer habe seit seinem angeblichen Entschluß, sich nicht zu stellen, wiederholt an Anfällen von Melancholie und Reizbarkeit gelitten, falsch. Wir kennen diese bei ihm schon mindestens seit 1792. Überhaupt scheint Palms Erschießung, nach dem Schweigen seiner Korrespondenz zu urteilen, auf Willemer keinen besonderen Eindruck gemacht zu haben. Er war damals völlig von einer patriotischen Aufgabe ganz anderer Art erfüllt, als sie dem Verfasser der Flugschrift vorschwebte. Er wollte die Gesinnungen durch die Bühne beeinflussen und suchte noch jahrelang in Schriften für diese Idee zu wirken. F a b i s ch - K r e k e l e r : Die Durchführungsbestimmungen zum Reichsbewertungsgesetz vom 22. Mai 1931 sowie Nachträge. 2. Aufl. Berlin 1932: Franz Bahlen. NM 2.50. Dieser Ergänzungsband zu dem an dieser Stelle schon früher besprochenen Kommentar der gleichen Verfasser zum Neichs- bewertungsgesetz enthält in erster Linie die Erläuterung der wich tigen Durchführungsbestimmungen zur Einheitsbewertung. Einen breiten Raum nehmen hierbei die Vorschriften über die Grundstllcks- bewertung ein, da diese vom 1. Januar 1931 ab teilweise auf eine ganz neue Grundlage gestellt worden ist. Bemerkenswert sind auch die Ausführungen S. 44/7 über die Bewertung der verschiedenen Aktiengattungen. Das Ganze.bildet eine notwendige und brauchbare Ergänzung des Hauptwerkes. I)r. Kurt Rung e, Rechtsanwalt in Leipzig. Kleine Mitteilungen Wie war das Weihnachtsgeschäft 1932? — Auch in diesem Jahre richten wir diese Frage an unsere Leser und bitten um recht fleißige Beantwortung, denn gerade heute ist ein Erfahrungsaustausch nützlich und notwendig. Allen Teilnehmern an der Rundfrage werden wir das Ergebnis in Form eines z u s a m m e n s a s s e n d e n Berichts zugänglich machen, wobei Namen nicht genannt werden. Wenn möglich, bitten wir die Beantwortung in folgender Reihen folge vorzunehmen: 1. Wie hoch war die Zahl der Käufer im Ver hältnis zum Vorjahr? 2. Wie hoch war die Höhe des Gesamt umsatzes im Verhältnis zum Vorjahr? 3. Wie hoch war die Durch schnittshöhe der Einzelkäufe? 4. Welche Nolle spielten ältere Werke im Verhältnis zu Neuerscheinungen? 5. Wie groß war der Anteil des vom Lager Verkauften gegenüber dein zu Bestellenden? 6. Wie war der Umsatz an den Ausnahmesonntagen im Vergleich zu den Wochentagen der Weihnachtssaison und zum Wochentagsdurchschnitt des ganzen Jahres? 7. Wie hat sich der zeitige Ladenschluß am Heiligen Abend ausgewirkt? — Für Mitteilung sonstiger bemerkens werter Punkte sind wir selbstverständlich dankbar. Die Schriftl. Der Stand der Beratungen über die Urheberrechtsreform ist der zeit folgender: Der sogenannte »Grüne Verein«, also der seit Jahren für die Vorberatungen tätige Kreis von Sachverständigen, hat seine unter Mitwirkung des Vertreters des Neichssustizministeriums gepflogenen sehr eingehenden Erörterungen nunmehr abgeschlossen. Ter Börsenverein, der au diesen Beratungen immer aktiv mitge arbeitet hat, hat außerdem eine Reihe von Punkten, die speziell für den Buchhandel wichtig sind, noch in einer besonderen Denkschrift zusammengefaßt, die demnächst dem Neichsjustizministerium über reicht werden wird. Außerdem hat sich der Neichswirtschaftsrat in mehrfachen Sitzungen, zu denen auch Sachverständige des Börsen vereins zugezogeu waren, mit dem Gesetzentwurf befaßt und wird Ende Januar das Ergebnis dem Neichsjustizministerium zuleiten. Und neuerdings hat sich eine »Arbeitsgemeinschaft der Verbreiter von Geisteswerken« zusammengeschlossen, der aber der Börsenverein aus wohlerwogenen Gründen nicht beigetreten ist. Diese Arbeits gemeinschaft hat in einer umfangreichen Denkschrift Stellung ge nommen zu allen Fragen des Gesetzentwurfes, die die Interessen der Musik-Aufführendcn, der Filmindustrie, der phonographischen Industrie und des Thcaterwesens besonders berühren. Die Denk schrift vertritt den Konsumentenstandpunkt, der in vielen Punkten dem Autorenstandpunkt entgegengesetzt ist. Jedenfalls wird wohl noch geraume Zeit darüber vergehen, bis das Neichsjustizministerium alle so in Erscheinung getretenen Meinungeu durchgearbeitet, geklärt, angenommen oder verworfen und schließlich mit dem österreichischen Entwurf, dessen Beratungen zur Zeit parallel laufen, in Überein stimmung gebracht haben wird. Erst dann soll der Entwurf in end gültiger Fassung den gesetzgebenden Körperschaften zugeleitet werden. Die damit dokumentierte ruhige, sorgsame und unparteiische Arbeits weise des Neichsjustizministeriums verdient alles Lob und wird auch die Achtung derer finden, die — wie es bei einem solchen ganz auseinanöerstrebende Interessen deckenden Gesetzeswerk nicht anders möglich ist — manche ihrer Wünsche nicht befriedigt sehen werden. »Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin. — Das Fest seines 7 5jährigen Bestehens feierte der »Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler zu Berlin am 5. November in Form einer Fest sitzung mit Damen in den Räumen des Hotels »Prinz Albrecht«. Unter den zahlreich erschienenen Gästen konnte der erste Vorsitzende, Herr Walter Schulze, besonders den ersten Vorsitzenden des A.D.B.V. zu Leipzig, Herrn Edgar Pilz, begrüßen, ferner den ersten Vorsitzenden Herrn Fischer und den Schatzmeister Herrn Leonhard vom Buchhand lungsgehilfenverein zu Leipzig, sowie Herrn Engel, den Leiter der Berliner Geschäftsstelle des A.D.B.V. und den Vertreter des D.H.V. Herrn Hensel. Der erste Vorsitzende des ADBV-, Leipzig, Herr E. Pilz, über reichte dem Vorstand ein in Schweinsleder gebundenes Exemplar des Werkes von A. Zimmermann »Abriß einer Geschichte der deutschen Buchhandlungsgehilfen-Bewegung« und stiftete einen Geldbetrag für einen Fonds zur Unterstützung stellungsloser Kollegen des Vereins; auch der Vorstand des Buchhandlungsgehilfenvereins zu Leipzig stif tete für den gleichen Zweck ebenfalls einen Geldbetrag. Zahlreiche Telegramme und Glückwunschadressen gingen von >den uns befreun deten Vereinen aus allen Teilen des Reiches und von Wien ein. In seiner Festrede gab unser Ehrenmitglied, Herr Heinrich Rüb- ner, einen interessanten Rückblick aus ältester, alter und neuer Zeit der »Krebs«-Geschichte und schilderte, wie der »Krebs« seiner doppel ten Aufgabe, der Schaffung von Fortbildungsmöglichkeiten für die jüngeren Kollegen und für den geselligen Zusammenschluß aller Ber liner Buchhandlungsgehilfen, gerecht wurde. Wie stark das Band des kollegialen Zusammenschlusses auch in heutiger Zeit ist, bewies die große Teilnahme an unserem Fest. Frau Schäfer-Spiekermann hatte wieder in dankenswerter Weise ihre Kunst zur Verfügung ge stellt. Für die mit wohlklingender Stimme zu Gehör gebrachten Lieder wurde der Sängerin reicher Beifall zuteil. Dann lösten sich ernste nnd heitere Vorträge des Herrn Krolop mit dem Gesänge der eigens für den Abend gedichteten Festlieder in bunter Reihenfolge ab. Umrahmt wurde die Ferer von musikalischen Darbietungen unseres Festquartetts. Zum Schluß des offiziellen Teils wurde jedem Teil nehmer ein Los überreicht, das er dann sofort gegen den Gewinn, ein schönes Buch, eintauschen konnte. Den Herren Verlegern sei auch an dieser Stelle für ihre freundlichen Sendungen herzlichst gedankt. Die Festdrucksachen (Einladungen, Festlieder und Einlagen für die Bücher spende) wurden in dankenswerter Weise von einigen namhaften Ber liner Buchdruckereien kostenlos hergestellt. In Anerkennung ihrer mehr als 50jährigen Mitgliedschaft wur den die Herren Kgl. Okonomierat Bodo Grundmann, Neudamm, und Verlagsbuchhändler Ludwig Bloch, Berlin, zu Ehrenmitgliedern er nannt. Wenn auch das Fest zum 75jährigen Bestehen im Vergleich zu früheren Jubiläumsfeiern der Zeit entsprechend bescheidener ge staltet worden war, so haben doch die Teilnehmer die Sorge des All tags bei der würdigen und gehobenen Stimmung dieses Tages ver- 915
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