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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1920
- Strukturtyp
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- 1920-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 145. 3. Juli 1920. machen. Man gebe dem Proletarier nur gute Bücher in die Hand, und der Geschmack wird sich ganz von selbst so bilden, das; die breite Masse schlechte Lektüre ganz von selbst ablehnt. — Zum Schlüsse wird zur Hebung des Geschmacks der breiten Masse des Volkes das Ausleih- System des Groß-Berliner Ausschusses zur Bekämpfung der Schund literatur empfohlen. Schweizerisches Pereins-Sortiment. — Tie 38. Generalversamm lung fand am 6. Juni in Ber n statt. Es lagen keine weltbewegenden Verhandlungsgegenstände vor. Allgemein herrschte der Emdruck, daß die neue Geschäftsleitung mit viel Eifer sich bemüht, das Schweizerische Vereins-Sortiment in den Dienst der Mitglieder zu stellen, und so wurde auch der Vorschlag des Vorstandes, angesichts des großen Ka pitalbedarfs und des durch außerordentliche Ausgaben und Verluste anderseits mager ausgefallenen Reingewinns auf eine Verzinsung der Anteilscheine zu verzichten, angenommen. Die Abänderung der Sta tuten entsprechend den Anforderungen des Handelsregisters wurde diskussionslos angenommen. Mehr zu reden gab die Übernahme von Auslieferungen deutscher Verlage an Nichtmitgliedcr. Auch heute noch besteht der feste Wille der Mitglieder, das Schweizerische Vereins-Sor timent im Interesse der Genossenschafter weiterzuführeu, dagegen wird die Geschäftsleitung ermächtigt, bei Übernahme von Auslieferung für die Schweiz auch an solche Wiedcrverkäufer zu liefern, die sich zu den Verkaufsdestimmnngcn des Schweizerischen Buchhändlervereins ver pflichtet haben. Am Nachmittag waren die Schweizer Buchhändler die Gäste der Berner Kollegen, die im behäbigen Worb ein Nachtessen auftragen ließen, das uns wieder bewies, daß im Berngebiet nichts halb gemacht wird, das Essen erst recht nicht! (Anzeiger f. d. Schweiz. Buchh.) »Saldo«, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover (gegr. 21. 4. 1874). — In der Vortragsreihe, die der »Saldo« in Gemeinschaft mit dem Ortsvcrein der Buchhändler abhält, fand am Mon tag, den 21. Juni, der zweite Abend statt, an dem ein Vereinsmitglied, Herr Gustav Uhl, Geschäftsführer der Firma Carl Meyer (Gustav Prior) — früher langjähriger Redakteur am »Daheim« und als Ver fasser buchhändlerischer Fachliteratur im deutschen Buchhandel bestens bekannt —, über die Entstehung einer Zeitschrift sprach. Das Thema des etwa andcrthalbstündigcn Vortrags lautete etwas geheimnisvoll und vielversprechend: »Aus den Geheimnissen einer S ch r i f t l c i t u n g«. Nicht nur die breite Menge der Bücherleser, sondern auch die meisten Buchhändler ahnen gar nicht, wieviel Arbeit und Mühe die Herstellung einer Zeitschrift macht. Sie meinen, es würde ja doch so sehr viel geschrieben: da brauche der Schriftleiter nur die eingesandten Manuskripte an die Druckerei zu senden, die dann schon das Weitere besorge. Aber so ist es nicht. Von all den Manu skripten, die bei der Schriftleitung z. B. einer Familienzeitschrift ent gehen, sind mindestens 95 v. H. unbrauchbar und müssen zurückgeschickt werden. Gefüllt werden die Blätter mit den Beiträgen, die die Schriftleitung in rastloser Arbeit zusammenbringt. Um z. B. gute Ro mane zu erhalten, die ja für eine Familienzeitschrift das Wichtigste sind, schreibt die Schriftleitung jedes Jahr mindestens einmal an alle in Frage kommenden Romanschriftsteller: einzelne Redaktionen -iehen sogar noch weiter und besuchen die Autoren oder laden sie sogar zu sich ein. Oder es werden Preise ausgeschrieben für die besten Er zählungen. Solche Preisausschreiben machen sehr viel Arbeit, aber in der Regel verlohnen sie sich doch. Wurde doch z. B. der letzt Welt ruf genießende schweizer Dichter Heinrich Federer bei einein Preis ausschreiben des »Daheim« entdeckt. Wichtig für eine Zeitschrift sind auch die Aufsätze. Die Aufgabe des Schriftleiters ist es, sich packende Themen auszudenken und mit ihrer Bearbeitung geschickte und kluge Mitarbeiter zu betrauen. Er muß gewissermaßen herausfühlen, was für Fragen in mehreren Monaten unser Volk bewegen werden. Aber wenn der Schriftleiter so die Manuskripte zusammengebracht hat, so ist seine Aufgabe erst halb geleistet. Denn nun müssen sie zurechtgestutzt werden: der Blaustift muß sein oft recht eindringliches Wort sprechen. Und jetzt erst sind sic reif, in die Druckerei zu gehen. Aber auch das Zusammenbringen der Abbildungen in einer großen Familienzeitschrift ist mit sehr vielen Mühen verbunden. Ter Schriftleiter besticht alle Galerien und Kunstausstellungen, geht in die Ateliers der Künstler, studiert alle auf den Kunstmarkt kommenden Gravüren und Radierungen und erwirbt so das Reproönktionsrccht zahlreicher Bilder, nm bei der Zusammenstellung der einzelnen Num mern die Auswahl zu haben. Diese Zusammenstellung der Nummern nach Text und Bilderschmuck ist übrigens eine ganz besonders wichtige Sache und wird deshalb in größerem Kreise durchgesprochen und er wogen. Auch der Verleger gibt hier oft aus seiner großen Erfahrung heraus wichtige Anregungen und Fingerzeige. Eine Zeitschriften-Nummer, die sich dem Leser als etwas Einheit liches darbictet, ist in Wirklichkeit ein kunstvolles Mosaikwerk, das aus 722 vielen, vielen einzelnen Steinchen zusammengesetzt ist, und diejenige Schriftleitung ist die beste, bei der man die Fugen und Risse zwisck)en diesen Steinen am wenigsten merkt. Reicher Beifall lohnte den Redner für seine hochinteressanten Ausführungen, denen sich noch bis zum Eintritt der Polizeistunde eine rege Aussprache über das Gehörte «„schloß. W. N. Der Zusammenschluß des deutschen Unternehmertums — Der Hansa-Buud hatte in seiner Hauptversammlung am 8. Mai die Ge samtheit der deatscheu Unternehmer zu einem Zusammenschluß in einen Einheitsverband als Unternehmer-Gewerkschaft aufgerufen. Die ser Aufruf fand in allen Kreisen den iveitesten Widerhall, und nach dem bereits Hunderte von Fachgruppen die Anregung des Hansa-Bnn- des unterstützt hatten, brachten jetzt Verhandlungen mit den großen Spitzenverbänden den Zusammenschluß in einem Zeutralausschuß der Unternehmer-Verbände. Diesem gehören an außer dem Hansa-Bunde: Reichsverband der deutschen Industrie, Vereinigung der deutschen Ar beitgeber-Verbände, Reichsverband des deutschen Handlverks, Haupt gemeinschaft des deutschen Einzelhandels, Zentralverband des deut schen Großhandels, Zentralverband des deutschen Bank- und Bankier gewerbes, Reichsverband der Bankleitungen, Vereinigung der Arbeit geber-Verbände des Großhandels, Arbeitgeber-Verband deutscher Ver- sicherungsuntSrnehmungen, Zentralstelle für das deutsche Transport- und Verkehrsgewerbe, Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft und der Reichsverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeit geber-Vereinigungen. An den Zentralausschuß werden Landes- und Ortsausschüsse angegliedert. Preisausschreiben der Deutschen Verlagsanstalt. — In Verbin dung mit dem Notstandsausschuß des Verbandes der Bildenden Künst ler Württembergs hatte die Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart im März d. I. ein Preisausschreiben erlassen, das dazu dienen sollte, der einheimischen Künstlerschaft Gelegenheit zu geben, sich mit Buch- i l l u st r a t i o n e n zu befassen, die formal und inhaltlich mit dem Text eine künstlerische Einheit bilden sollen. Es wurden 6 bis 19 Schwarz-weiß-Blätter zu der vor Jahresfrist erschienenen, von der literarischen Kritik besonders hoch eingeschätzten Novelle »Der Meister« von Josef Ponten verlangt, die geeignet sein sollten, den geistigen Ge halt der Dichtung zu deuten und auszuschöpfen. Als Preise waren ausgcsetzt: ein erster Preis von 1750 .//, ein ziveiter Preis von 750 und ein dritter Preis von 500 Das Preisgericht bestand aus den Herren Professor Altherr, Professor von Hugo, Direktor Kilpper, Pro fessor Pankok, Or. Nedslob und dem Dichter der Novelle Josef Ponten. Die Beteiligung an dein Preisausschreiben war recht erfreulich. Unter den 22 eingelieferten Arbeiten befanden sich nur einige wenige, die einer künstlerischen Wertung nicht standhielten: die große Mehrzahl hielt sich auf anerkennenswerter Höhe, doch war das Preisgericht der Meinung, daß die von ihm zur Auszeichnung gewählten Entwürfe sich im Hinblick ans die gestellte Aufgabe nicht so gegeneinander abwerten ließen, daß drei abgestufte Preise verteilt werden könnten: es setzte daher unter Ausnützung der verfüglichen Gesamtsumme und ohne un mittelbare Annahme eines Entwurfes zur Reproduktion drei gleiche Preise zu je 750 ^ und drei Trostpreise zu je 250 fest, wobei sich der Verlag vorbehielt, den einen oder anderen der Preisträger mit der weiteren Ausführung seiner Entwürfe zu betrauen. Die drei preisgekrönten Entwürfe stammen (in alphabetischer Reihenfolge) von Elisabeth Hahn, Oi.-Jng. Eugen Ehmann, Hermann Bäuerle. Die drei Trostpreise erhielten Karl Preiser, Olly Schwarz, G. Trump. Die eingesandten Entwürfe sind noch bis zum 10. Juli im Stuttgarter Knnstverein ausgestellt. (Süddeutsche Zeitung.) Der Verein zur Verbreitung guter volkstümlicher Schriften in Berlin läßt ein Preisausschreiben für gute Volkserzählungen ergehen, die einen Umfang von etwa 6000 bis 20 000 Silben haben dürfen. Die Wahl des Stoffes und die Art der Behandlung wird in das freie Ermessen der Bearbeiter gestellt. Die Ablieferung muß bis zum 31. Juli dieses Jahres erfolgen. Als Preise sind ausgcsetzt: 1. Preis 3000 ./i, 2. Preis 1000 3. bis 5. Preis je 500 Alles Nähere ist zu erfragen durch die Geschäftsstelle des Vereins (Berlin W. 35, Lützowstr. 89/90). Gründung einer Volkshochschule an der Universität Leipzig. — Eine Volkshochschule wird, nachdem Orte wie Wien, Berlin, Chemnitz. Nürnberg u. a. vorangegangen sind, nun auch in Verbindung mit der Universität Leipzig mit Anfang Juli ins Leben treten. Sie wird hier auf breiterer Grundlage errichtet werden, als ihre Vorläufer, die im Jahre 1899 von Geheimrat Stieda begründeten Volkshochschnlkurse. Die Volkshochschule soll die geistigen Kräfte der Universität für die Förderung der Volksbildung in Leipzig und im Lande Sachsen nutzbar
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