Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-03-21
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210321
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192103217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210321
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-21
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. X° 67, 21. März 1921. Pädagogische Osterwoche in Berlin. — Vom 31. März bis 6. April findet im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, Berlin, Pots damer Straße 120, eine pädagogische Osterivoche statt, in der über Pädagogik und Psychologie, Wcltanschauungsprobleme, Geschichte, alte und neue Sprachen Vorträge gehalten werden. Unter anderen meist das Programm die Namen von Prof. Or. v. Wilamowitz-Möllendorff, Diels, Norden, Sternfeld, Neichsminister Or. Preuß und vieler Stu dienräte auf. Kongreß für Moralpädagogik. — Vom 30. März bis 4. April fin det in Leipzig der erste deutsche Kongreß für Moralpädagogik statt, auf dem die Professoren Barth-Leipzig und Jonas Cohn-Frciburg sprechen werden. Weitere Berichte werden Grimm-Elsterberg, Benzig- Berlin und Erler-Leipzig erstatten. Das Schicksal der Sammlungen der Kaiser-Wilhelm-Akadcmic in Berlin. — Bekanntlich ist die Kaiser-Wilhelm-Ata-demie siir das ärzt liche Bildungswcjen in den Geschäftsbereich des Neichsarbcitsministc- rtnms übernommen worden. Einen besonders hohen wissenschaftlichen und materiellen Wert besitzen die medizinische Bibliothek, die anatomisch-chirurgische und die hygienische Sammlung und die La boratorien für chemische und bakteriologische Zwecke. Diese Einrich tungen sollen erhalten bleiben und für wissenschaftliche Zwecke weiter ansgenutzt werden. Es ist geplant, die gesamte Jnstrumentensamm- lung der Kaiser-Wilhelm-Alademie unter Wahrung des Eigentums rechts des Reiches der Unterrichtsverwaltung zur Verfügung zu stellen und sie mit der im Kaiserin-Frtedrich-Hans für das ärztliche Fortbildungsmesen bereits vorhandenen zu vereinigen. Haldane als Goethe-Biograph. — Der frühere englische Kriegs minister Lord Haldane, der bereits verschiedene Schriften über die deutsche Kultur verfaßt hat, tritt als Goethe-Biograph auf. Der Lon doner Verlag von Murray veröffentlichte ein großes zweibändiges Werk über Goethe, dessen endgültige Bearbeitung Haldane übernom men hatte. Ursprünglich lag die Arbeit in den Händen seines Freun des, des Professors Hu me Brown, der darin sein Lebenswerk liefern wollte. Brown ist aber vor der Vollendung des Buches ge storben, und Haldane hat es nun überarbeitet und auch ein Kapitel, nämlich das über den Faust, ganz neu geschrieben. Belcidigungsprozcß der »Münchner Medizinischen Wochenschrift«. — Vor dem Schöffengericht München wurde mehrere Tage über eine Be leidigungsklage des Herausgebers der »Münchner Medizinischen Wochenschrift«, Hosrat vr. Spatz, gegen den Mediztnalrat vr. Bach mann in Hamm verhandelt, der gegen die genannte Wochenschrift den Vorwnrf erhoben hatte, sie werde aus materiellen Gründen nicht wissenschaftlich geleitet und unterdrücke wegen finanzieller Vorteile die freie Meinungsäußerung. Medizinalrat I)r. Bachmann wurde wegen übler Nachrede zu einer Geldstrafe von 500 Mark und Tragung der Kosten verurteilt. Das Urteil wird in der »Münchner Medizini schen Wochenschrift« und in den »Blättern für biologische Medizin« auf seine Kosten bekannt gemacht. Der Angeklagte habe zwar berechtigte Interessen zu wahren, allein er dürfe aus diesen allgemeinen Inter essen nicht das Recht auf Ehrverletzung fremder Personen herleiten. Der versuchte Wahrheitsbeweis sei mißlungen. In vereinzelten Fällen habe die »Münchner Medizinische Wochenschrift« Gegner der in ihren Spal ten vertretenen Lehren und Methoden, darunter namentlich vr. Heinrich Dreuw, den bekannten Berliner Polizetarzt und Bckämpfcr der Salvar- san-Therapie, nicht oder nicht in dem Umfange zu Worte kommen lassen, wie cs viele Gegner für notwendig hielten und wie es vielleicht im Interesse der Fortentwicklung der Wissenschaft gelegen sein könnte, nie mals sei aber nach der Beweisaufnahme dergleichen aus finanziellen oder wirtschaftlichen Gründen geschehen, insbesondere nicht aus Rück sichten ans den Inseratenteil oder wirtschaftliche Ausbeutung irgend welcher Lehren. Für den Schriftleiter wie für die Herausgeber seien vielmehr nur wissenschaftliche Gründe maßgebend gewesen. Es wurde festgestellt, daß der Schriftleiter keinen Gewinn aus dem Vertrieb der Zeitung beziehe, und daß das Herausgeber-Kollegium keinerlei persön lichen Vorteil davon habe. (Voss. Ztg.) Personalnachrichten. Der Neichskunstwart Dr. Edwin Nedslob ist zum Vorsitzenden des Sachverständiaen-Ausschnsses für die Leipziger Entwurfs- und Mo dellmesse gewählt worden. Gestorben: in Budapest unlängst nach kurzem Leiden der ehemalige Hof buchhändler und Verleger Herr Arthur von Wodiauer, königl. ungarischer Hofrat, im 61. Lebensjahre. Er war früher Inhaber der bekannten Firma Robert Lampcls Hof- und Verlagsbuchhandlung gewesen. Im Jahre 1904 gingen Sor timent und Verlag dieser Firma an den »Franklin-Verein« käuflich über, der auf diese Art Akticn-Gcsellschaft wurde, in der auch Hofrat Wodianer als Direktions-Mitglied tätig war. Heinrich Flinsch s. - Am 10. März starb im 82. Lebensjahre in Frankfurt a. Main der frühere Inhaber der Schriftgießerei Flinsch, Herr Stadtrat a. D. Heinrich Flinsch. Er war Vorsitzender des Vereins Deutscher Schriftgießereien seit dessen Gründung. Im März 1917 wurde er ln Würdigung seiner großen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden dieses Vereins ernannt. Er war einer der ver dienstvollsten Förderer des deutschen Schriftgießereigewerbes. Ercole Morselli f. — Der erfolgreichste unter den jungen italieni schen Dramatikern, Ercole Morselli, der Schöpfer des preisgekrönten Werkes »Glauco«, ist am 16. März in Rom gestorben. ^vrelysoai. Ein Vorbilo für jeden Verleger. Einer unserer Kunden, ein Dozent an der hiesigen Technischen Hochschule, hatte sich an seinen Verlag, an die Firma Wilhelm Knapp in Halle gewandt und angefragt, ob er sein bei dieser er schienenes Lehrbuch durch den Hochschulverband, hier, vertreiben lassen solle. Nachfolgend teilen mir das Antwortschreiben der Firma Wil helm Knapp, das uns von dem Adressaten zur Kenntnisnahme übergeben wurde, mit: »Auf Ihre werte Anfrage betreffend Überlassung von Exem plaren Ihres Werkes für Ihre Hörer zum Nettopreise teile ich Ihnen ganz ergebenst mit, daß Sie zu einem Bezug in diesem Sinne nach dem Verlagsgesetz berechtigt sind. Ich möchte Ihnen aber so wohl im Interesse der Autoren wie des Buchhandels davon ab- reden, einen solchen direkten Bezug Ihres Werkes stattsinden zu lassen. Es ist von größtem Wert, wenn die Studierenden möglichst oft die Buchhandlungen aussnchcn müssen, da sie bei dieser Gelegen heit auch auf viele andere Werke aufmerksam gemacht werden und sich entschließen, sich auch noch andere einschlägige Bücher znzulegen. Jeder Sortimentsbuchhändler wird danach streben, seinen Kunden möglichst viel zu empfehlen und zu verkaufen. Eine solche Werbe tätigkeit gereicht aber nicht nur dem Buchhändler, sondern auch den Autoren zum Vorteil. Die Studenten würden sicher manches Buch nicht kaufen, wenn sie nicht vom Sortimenter darauf hingewiesen werden. Ich würde Ihnen daher empfehlen, die Bezüge für Ihre Hörer durch eine dortige Sortimentsbuchhandlung stattfinden zu lassen. Ihr Buchhändler wird sicher gern bereit sein, auch an Ihre Studierenden Ihr Werk nur mit einem geringen Aufschlag weiter zu liefern, sodaß Ihre Hörer das Bnch immer noch verhältnismäßig billig schalten könnten. Eine solche Regelung des Bezuges von billigen Exemplaren für die Hörer wird in letzter Zeit immer mehr eingeführt, da sie sich als sehr vorteilhaft für alle Teile erweist.« Wie angenehm und ersprießlich würde sich das Verhältnis zwischen Sortimenter und Verleger gestalten, wenn letztere sich alle zu einem derartigen Weitblick und zu solch vornehmer, wohlwollender Gesinnung, wie es hier geschieht, erheben könnten. Aachen. M. Jacob i's Nachfolger Schurp L Sch»macher. An die Herren Verleger bzw. die Auslieferer! »Jeder, der geritten und gefahren kommt!« Tagelang wird in Leipzig geredet, und mancher läßt sich in den Glauben einwiegen, daß durch die dort gefaßten Beschlüsse nun alles bes ser würde. Zwei hiesige Buchdrucker bestellten verschiedene Bücher direkt. Der eine Verlag — ein großer Berliner Kunstverlag — liefert schlank mit IO"/, Rabatt, andere zum Buchhändler-Nettopreis. Letztere vielleicht ohne böse Absicht, das Personal expediert eben einfach ohne Prüfung zum Nettopreis. Zuweilen legt es auch die Netto-Faktur in Bücher, die im Auftrag eines Sortimenters an einen Privatkundcn gehen. Der rechnet dann dem betreffenden Sortimenter vor, daß er bet 30°/„ Rabatt und 20°/o Teuerungszuschlag über 71°/» auf den Nettopreis anfschlägt — also für das Wucheramt angeblich reif sei. Darum bitte mehr Sorgfalt bei Netto-Licferungen usw. B. in M. Verantwort!. Red. i. B.: Richard A l b e r t i. — Vertag: Der Börse „verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchs,ändlcrhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauSl. 360
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder