Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19331114
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193311146
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19331114
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-11
- Tag1933-11-14
- Monat1933-11
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sd/- 265, 14. November 1833. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. rergedankens !m gesamten Leben des deutschen Volkes beschicken waren, regten Ihn an, oder vielmehr trieben ihn dazu, in der Form des persönliche» Erlebnisses von dem leuchtenden Vorbild eines deut schen Offiziers zu berichten, der das Größte war, was ein deuischer Offizier im Kriege sein konnte, nämlich: ein wirklicher Führer der ihm zu Leben und Tod anvertrauten Truppe, ein Führer im Sinne des Wortes von Walter Klex, daß Leulnantsdienst tun nicht heiße, seinen Leuten vor sterbcn, sonder» ihnen vorleben, da das Vor sterben sich daraus von selbst verstehe. Der Held des Buches, »Füsilier Schmidt I«, ist der Verfasser selbst, »Notabiturient anno siebzehn, Füsi lier und unbekannter Keldsoldat, ein ganz simpler Gemeiner, einer von den Millionen, die draußen waren«. Wittel erhebt keinerlei künstlerische Ansprüche, er will nur er zählen, berichten, und er tut dies mit einer Ausrichtigkeit, die jeden bezwingt, der seinen Bericht in die Hand nimmt, auch wenn er zu denen gehören sollte, die heute jeglicher Kriegsliteratur mit Skepsis gegenübcrstehen. Es gibt wenige Bücher vom Kriege, in denen der Ver fasser sich selbst so ganz und gar unwichtig ist wie der Verfasser dieses »Frontcrlebnisscs»; wenige Bücher vom Krieg, die so restlos frei sind von jeglichem Ressentiment. Ein Mann hat es dem Ver fasser besonders angetan: der Hauptmann Hans von Ravenstein, der Führer des 1. Bataillons Steinmetz in der Maiosfensive des Jahres 1918, dem das Buch auch gewidmet ist. Die Ausrichtigkeit des hier Er zählten liegt nicht nur im Ton der Erzählung selbst, sondern wird noch auss deutlichste bewiesen durch die eingestreutcn Armeeberichte aus dem Großen Hauptquartier und durch die Karten, in denen sich alle Bewegungen verzeichnet finden, von denen Wittck uns erzählt. In Witteks Buch sind einige Episoden erzählt, denen wir nur mit atemloser Spannung zu folgen vermögen, und die in dem Lesebuch des Krieges, das einmal geschaffen werden muß, sicher nicht fehlen werden. Wir weisen besonders hin aus die von Ravenstein selbst geführte Patrouille der fünfzehn Mann und ihren tollkühnen Kamps gegen ein ganzes Ncgerbataillon. Wittck selbst schreibt über sein Buch u. a. folgenden Satz: »Wer erklärt, er wolle nicht mehr an den Krieg erinnert sein, der riecht uns verdächtig nach Etappe oder »ach jenem behäbig feigen Bürgertum, das in Deutschland nun endlich aus der Führung ausgeschaltet ist«. Das ist im Hinblick auf die Einstellung zur Kriegslitcratur überhaupt ein Satz von grundsätzlicher und ent scheidender Bedeutung. Eine kritische Beschäftigung mit den schon er schienenen und den noch erscheinenden Kriegsblichern hat die Ausgabe der Scheidung zwischen Echtem und Unechtem, zwischen Bericht und Ge dicht, zwischen Literatendarstellung und wirklicher Gestaltung', sie hat aber, wenn es ihr Ernst ist mit ihrer Aufgabe, nicht das Recht, das Kriegsbuch an sich abzutun oder zu »erledigen«, indem sie es als bloßes »Modeerzeugnis« verdächtigt. »Unser ganzes Sein war in Krage gestellt in jenen Tagen und mußte sich täglich von neuem be haupten, die Frage nach dem, was hinter Tod und Leben ist, stand ohne Unterlaß vor uns. Der einfachste Soldat suchte, wenn auch mit ungefügen Worten und tastendem Herzen, unaufhörlich nach einer Ant wort darauf, und dieses Suchen gab ihm Haltung und Würbe. Da sollen wir uns heute die Ohren zuhalten und jammern wie alte Weiber: um Gottes willen, nur endlich aufhören mit diesen Er innerungen?» Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen. Wem dennoch der Zugang zu dem Buche schwer werden sollte, der beginne mit dem Nachwort des Verfassers, und er wird dann auch seinem Buche nicht mehr aus zuweichen vermögen. Den» »dieses Buch handelt vom Führertum und von nichts an derem, und es ist darum zugleich eine ehrfürchtige und dankbare Hul digung an den, der Deutschland geeint hat und sein Führer ist». Und weil dieser Satz durch jede Seite des Buches erwiesen ist, deshalb ver dient es auch an dieser Stelle besonderes Lob, da, der es geschrieben, einer aus unseren Reihen ist. Es muß noch gesagt werden, daß Witteks »Durchbruch anno achtzehn« jedem in die Hand gegeben werden kann, auch der Jugend von vierzehn Jahren an. L. Kleine Mitteilungen Sondcrsenster Dichter-Akademie. — Die Bekanntmachung vom 8. November sBörsenblatt Nr. 281 vom 9. November) ist mehrfach dahin mißverstanden worben, als könne die Geschäftsstelle Wcrbe- textzeilcn und Bilder sür die Schausenster-AuSgestaltung des Son- derfenstcrs mit den Schriften der Dichter-Akadcmie-Mitglieder zur Verfügung stellen. Tatsächlich handelt es sich aber lediglich um Ma terial sür die Zeitungen, mit denen die Geschäftsstelle bei dieser Gelegenheit die Verbindung aufnehmen wird, um die Sonder fenster-Veranstaltung zu unterstützen. 888 Verleger antikommunistischen Schrifttums! — Das Propaganda- Ministerium beabsichtigt, aus einem eigenen Stand unmittelbar am Eingang der 1t> Tage Deutsche Buchmesse Berlin sL7. November bis 8. Dezember, Europahaus) das wesentliche antikommunistische Schrifttum zu zeigen. Verleger, die ihr autikommunistisches Schrifttum in je einem Exemplar der be treffenden Werke auf dem Stand des Ministeriums zeigen wollen, werden gebeten, zunächst umgehend dieTitel unter Beifügung von ausführlichen Prospekten und Pressestimmen zu melden, und zwar nicht dem Ministerium, sondern unter der Anschrift: vr. Günther Haupt, Berlin W SS, Am Karlsbad 8, Reichsgeschästsstelle der Kichte- gesellschaft. Der voraussichtliche Beteiligungspreis wird RM 8.— pro Titel nicht übersteigen. Umgehende Meldung dringend erforderlich. Kortgebrauch alter und Einführung neuer Schulbücher in Sachsen. — In der Tagespresse findet sich nachstehende Verordnung des Säch sischen Ministeriums für Volksbildung: Die Ausstellung neuer Lehr pläne für die Schulen nach den zu erwartenden Richtlinien des Reiches kann nicht so rasch erfolgen, baß schon mit Beginn des Schuljahres 1931/8S gut bearbeitete Schulbücher vorliegen können. Infolgedessen sind genehmigte Schulbücher auch im Schuljahre 1934/SS weitcrzu- führen. Verlagsbuchhändler und Kleinhändler wollen bedacht sein, daß sie nicht mehr Vorrat an genehmigten Schulbüchern beschaffen, als im Schuljahre 1934/35 gebraucht werden, weil sehr wahrscheinlich mit Beginn des Schuljahres 1935/38 in beträchtlichem Um fange neue Schulbücher eiugcsührt werben müssen, und zwar nur solche, die den Lehrplanrichtlinien des Reiches entsprechen. Bon der Neueinsühruug von Schulbüchern ist bei Beginn des Schuljahres 1934/35 grundsätzlich abzusehen. Eine Ausnahme wird sür Schul bücher, die die Biologie, Erbgesundheitslehre und Rassenkundc nach völlig neuen Gesichtspunkten behandeln, dann zugestanden werden müssen, wenn dasür die Richtlinien des Reiches rechtzeitig veröffent licht werben. Buchvertrleb i» den Gaulcitungen der NSDAP. — Laut einer Mitteilung des Vereins der Reise- und Versandbuchhanblungen wurde durch ein Rundschreiben der Beamtenabteilung Groß-Berlin fol gendes bekanntgcgeben: »Es wird außerordentlich begrüßt, wenn die Fachschaften bzw. Fachschaftsgruppen nationalsozialistische Literatur anschafsen, die dazu dient, die Mitglieder im nationalsozialistischen Sinne zu schulen. Es wird aber ausdrücklich darauf hin gewiesen, daß die Bücher nur durch den regulären Buchhandel zu beziehen sind. Ebenso wie die Gaubeamtenabteilung bei Be schaffung von Büchern sür die ihr unterstellten Organisationen nie mals Abmachungen trifft, wonach besondere Rabatte gesordert werden, sondern die Bücher zu Originalpreisen kaust und zu denselben Preisen an die ihr unterstellten Untergliederungen abgibt, so müssen auch die Fachschaften bzw. Fachschaftsgruppen diese Handhabung streng beach ten, damit Parteigenossen, die im Buchhandel tätig sind, in keiner Weise geschädigt werden. — Diese Verfügung ist allen Mitgliedern der Beamtenabteilung parteiamtlich zur Kenntnis zu geben.» Feierliche Eröffnung der Neichskulturkammer. — Am Mittwoch, dem 15. November, mittags 12 Uhr findet in Berlin durch Reichs minister vr. Goebbels die feierliche Eröffnung der Reichskultur- kammer statt. Mitwirkenbe: Philharmonisches Orchester sLeitung: vr. Wilhelm Furtwängler), vr. Richard Strauß, Heinrich Schlusnus, Friedrich Kayßler, Bruno Kittelscher Chor. Die Veranstaltung wird aus alle deutschen Sender übertragen. Das deutsche Schrifttum im nationalsozialistischen Staat. — An läßlich einer Versammlung des Buchhändlervereins der Provinz Brandenburg am 3. Dezember 1933, mittags 12 Uhr im Hotel Prinz Albrecht inBerlin spricht Herr vr.H e I i m u t h L a n g c n b u ch e r, Lektoratsleiter der »Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift tums«, über das Thema: Das deutsche Schrifttum im nationalsozialistischen Staat. Da aus Berliner Sorti- mentcrkreisen wiederholt der Wunsch geäußert wurde, Herrn vr. Langenbucher über das Thema in Berlin zu hören, gibt Herr Hans Langewiesche, Eberswalde, dankenswerterweise einer Anzahl Berliner Sortimentern und Jungbuchhändlern Gelegenheit, diesen Vortrag anzuhören, der richtunggebend für den Weihnachtsverkaus fein wird. Jubiläen. — Am 15. November feiert die Firma Rosenberg Sellier in Turin ihr SOjähriges Bestehe». Sic wurde 1883 von Hugo Rosenberg und Arthur Sellier als Sortiment sür ausländische Literatur und Exportbuchhandlung für italienisches
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder