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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-12-07
- Erscheinungsdatum
- 07.12.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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284, 7. Dezember 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Vortragssaale der Bibliothek und im darauffolgenden Winter in Leipzig vor einer großen Zuhörerschaft namhafter Verleger und anderer Buchhändler hielt, stärksten Antrieb zur Neugestaltung der deutschen Buchkunst gaben. Und auch heute wird, nachdem vor kurzem die kommissarische Leitung der Bibliothek dem bekannten Kunst forscher Professor vr. Hermann Schmitz übertragen worden ist, die Verbindung mit den künstlerisch und kunsthandwerklich Schaffenden von dieser Stätte aus aufrechterhalten bzw. neu angeknüpft. Zum Schlüsse darf der Wunsch ausgesprochen werden, daß recht viele Buchhändler von den Einrichtungen dieser Bibliothek Gebrauch machen und die Schätze heben möchten, die hier ihrer harren. A. L o tz. 4", 200 Ssiche-u, mit 58 im l'-ext, 88 Sokriktiprvbsn unck 6 ö-e-ilugsu. 600, ckavov 200 vx. rum Vsrkauk (ve-ui- seksr Vued-Odub, ÜLmbur^). vu. li^l 24.—. Wie Bibliophilie künftig aufgefaßt, ausgelegt und angewendet werden muß, wo ihre neuen Ziele und Aufgaben im neuen Staat liegen, zeigt lebendig und eindringlich Imprimatur IV. Beschritt die Gesellschaft der Bücherfreunde zu Hamburg mit der Herausgabe dieses Jahrbuchs, das an Stelle des üblichen, mehr oder weniger luxuriös ausgestatteten Liebhaberbandes an die Mitglieder verteilt wird, 1930 einen völlig neuen, und wie man heute erkennt, sehr gang baren und möglichen Weg, so ging auch das Jahrbuch seinerseits auf neuen Bahnen, als es Klärung und Neuordnung der Bibliophilie for derte, Erhaltung und Förderung einer im geistigen Sinne verstande nen Buchkultur als seine Aufgabe bezeichnete. Mit Umsicht, Verant wortungsgefühl, Aufgeschlossenheit und Liebe ist man dieser Ausgabe von Anfang an nachgekommen; über Vorbereitung und Druck des vierten Bandes aber hat ein besonders guter Stern gestanden. Dieser Band ist schlechthin vollkommen, er ist einfach und schön, er ist wun dervoll harmonisch, er ist tatgewordene Bibliophilie. In die Hand eines jeden Bücherfreundes, in die jeden Druckers und Herstellers gehört er, dieser Repräsentant deutscher Buchkultur von 1933 (geistig und formal verstanden), und es sollte künftig nicht mehr so sein, daß eine Auflage von 600 Exemplaren, die im umgekehrten Ver hältnis zum geleisteten Aufwand (ideellem und materiellem!) steht, stehen muß, der Nachfrage entspricht. Imprimatur IV ist zweispaltig, in der edlen Wallauschrift Rudolf Kochs auf gelben (vielleicht eine Schattierung zu gelb) Zerkall Bütten fehlerfrei gedruckt (ebenso wie der Handsatz in der Spamer- schen Druckerei) und in rotes Leinen gebunden (Spanier). Die Auf teilung des Satzes, die Verteilung der Bilder, die Gestaltung der vier Seiten Anzeigen ist von jener schönen Selbstverständlichkeit, die eine Frucht intensiver, liebevoller Arbeit ist. Der Textteil umfaßt wie immer geisteswissenschaftliche und technische Themen zum Buch. W. Niemeyers und F. H. Ehmckes Aussätze über deutsche Schrift er gänzen sich aufs glücklichste. K. Hobrecker erzählt von der ihm ver trauten Welt des Kinderbuchs. N. Bach würdigt den größten leben den Dichter Frankreichs: P. Valery, E. Sander den universalen C. F. v. Numohr. A. Horodischs Zusammenstellung des geistigen Rüst zeugs für den Bibliophilen wird selbst einem Bücherkenner manches Neue bringen. Den vielseitigen Amerikaner D. Hunter lernen wir aus seiner Selbstbeschreibung kennen; P. Kochs gedrucktes Chorlied von Brahms zeigt den Fortschritt seiner Bemühungen um die Ver besserung des Notsnbildcs. Damit ist die Fülle des Gebotenen noch längst nicht erschöpft und bleibt hier nur angedeutet! München vr. Annemarie Meiner. Kleine Mitteilungen Leipziger Bücherschau im Gohliser Schlößchen. — In dem reizen den Festsaale des oberen Stockwerks mit den Deckengemälden von Oeser wurde am Sonntag in einer intimen, aber eindrucksvollen Feier die Bücherschau »Deutsche Dichter in deutscher Landschaft« er öffnet, um die sich die Evangelische Volksbücherei der Friedensge meinde Gohlis mit dem Buchhändler F. Schiebt an der Spitze be müht und verdient gemacht hat. Zu der Feier waren der Reichs gerichtspräsident, Vertreter der Universität, der Schulen, der Bibliotheken, des Buchhandels und viele Freunde des Buchs er schienen. Im Mittelpunkt der Feier, die von einem Adagio und dem Schlußsatz aus dem Kaiserquartctt, vorgctragcn von Herren des Kon servatoriums, umrahmt wurde, standen Dichtungen des jungen Böh merwald-Dichters Johannes Linke (L. Staackmann Verlag), die von ihm selbst dargebotcn wurden und von tiefem Gefühl, echter Natur verbundenheit und sittlichem Ernst zeugten. Nunmehr erfolgte die Führung durch die das Erdgeschoß füllende Bücherschau, nachdem Herr Schiebt als deren Veranstalter noch Gelegenheit genommen hatte, die Gäste seinerseits zu begrüßen und freudig allen denen zu danken, die an dem raschen Zustandekommen der Schau planvoll mit gearbeitet haben: dem Rate der Stadt, der das Schlößchen zur Ver fügung stellte, den hiesigen und auswärtigen Verlagen, die die Bücher lieferten, der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, deren Schulleitung das Schriftwerk übernahm und die Arbeitskräfte stellte, und Herrn Metelmann, dem Schriftleiter der »Neuen Literatur«, der das Unter nehmen gleichfalls mit Rat und Tat unterstützte. Besondere Aner kennung gebührt dem Studienrat Friese, der mit fleißigen Schülern und Schülerinnen der Lehranstalt zur erfolgreichen Durchführung der ganzen Ausstellungsidce mitgearbeitet hat. Die Auswahl der Bücher und die Art ihrer Anordnung in den einzelnen Räumen nach deutschen Landschaften und deutschem Volks tum unter Berücksichtigung des Auslanddeutschtums — im Saal, im Herren-, im Damen- und im Kinderzimmer — fanden einmütige An erkennung, und ihr schloß sich nach eingehender Besichtigung auch Herr Oberbürgermeister vr. Goerdeler an, der es sich nicht hatte nehmen lassen, nach der Teilnahme an einer anderen Veranstaltung auch noch zu kommen, und nun von dem, was er sah, sichtlich ange nehm berührt war. Aus der Fülle der Einzelheiten sei noch beson ders hervorgehoben der Hitler-Stand (Theodor Fritsch), der Luther- Stand (Paul Eger) uud der Hindenburg-Tisch (Barsortiment Koehler L Volckmar). Wenn sich die Pläne des Herrn Schledt verwirklichen lassen, werden schon in den nächsten Tagen Tichterabende und vielleicht auch Kammermusiken veranstaltet werden, für die der Festsaal im Ober stock mit seiner wundervollen Akustik besonders geeignet ist. Mit der Bücherschau ist aber auch aufgezeigt worden, welchen kulturellen und künstlerischen Zwecken das Gohliser Schlößchen künftig zu dienen hat. Möge auch der Buchhandel trotz der vorweihnachtlichen Arbeiten in den nächsten Tagen bis zum Feste sich recht zahlreich im liebens würdigen Gohliser Schlößchen einfinden! (Öffnungszeiten wochen tags )-411—13 Uhr und 14—18 Uhr, Dienstags und Freitags bis 21 Uhr, Sonntags durchgehend 10—18 Uhr.) Deutsche Erzieher-Gemeinschaft. — Der Reichsverband der Deut schen Hochschulen, der Bayerische Lehrervcrein, der Deutsche Philo logenverband, der Reichsverband hauptamtlicher Lehrkräfte an den Berufs- und Fachschulen, der Reichsverband deutscher Diplomhandels lehrer, der Reichsverband freier (privater) Unterrichts- und Er ziehungsanstalten haben sich freiwillig zur Deutschen Erzieher- Gemeinschaft als der umfassenden Neichsorganisation der deutschen Erzieherverbände zusammengeschlossen. Die Deutsche Erzieher- Gemeinschaft setzt sich zur Aufgabe, am Aufbau eines organisch ge gliederten deutschen Schulwesens im nationalsozialistischen Sinne sach- und fachkundig mitzuarbeiten. Auf Vorschlag der beteiligten Erzieherverbände hat der Reichsminister des Innern den Leiter des bremischen Unterrichtswesens, Senator Vr. von Hoff, zum Führer der Deutschen Erzieher-Gemeinschaft ernannt. Beileidstelegramm des Preußischen Kultusministers zum Tode von Stefan George. — Zu dem plötzlichen Ableben des großen deut schen Dichters Stefan George hat der Preußische Minister für Wissen schaft, Kunst und Volksbildung Rust an dessen Schwester folgendes Beileidstelegramm gesandt: »Tief erschüttert von dem Tode Ihres Herrn Bruders spreche ich Ihnen mein herzlichstes Beileid aus. Mit Stefan George ist nicht nur einer der größten Dichter unseres Volkes dahingegangen, sondern auch einer der geistigen Wegbereiter und Künder des neuen Deutsch land. Er, der sich noch kürzlich in einem Briefe ausdrücklich zur geistigen ,Ahnherrschaft der neuen nationalen Bewegung' bekannte, wird bei uns immer lebendig bleiben«. Verbotene Druckschriften. — Die Verbreitung der ausländischen Zeitung »Die Welt«, Jüdische illustrierte Zeitung (Brünn-Prag) (Tschechoslowakei), ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1720 vom 4. Dezember 1933.) Die Verbreitung der Schweizerischen Bau- und Holzarbeiter- Zeitung (Zürich) ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1721 vom 5. Dezember 1933.) H^e d r t ^ N a ch s. Sämtl. tn^Letpzta. Anschrift der Schrtstlett^na^u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 iBuchbändle'rbauS». Postschliesgach 274/78. 950
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