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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1933
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- Deutsch
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290, 14. Dezember 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. L.Dtschn.Buchhaabel. scnverein vr. Heß und vr. Hellmuth Langenbucher sowie der Leiter der Buchhändlerabteilung der Messe Paul N i t s ch m a n n. Nach der Vorstellung übernahmen Präsident vr. Blunck und vr. Haupt die Führung, die leider durch die sich ansammelnden und dem Minister auf Schritt und Tritt folgenden Menschen massen stark behindert wurde. Diese Behinderung verschuldete es auch, daß man nur sehr langsam vorwärts kam und vr. Goebbels so auf den Besuch des obersten Stockwerkes verzichten mußte. Aber auch so blieb er länger, als ursprünglich vorgesehen war. Der cineinhalbstündige Rundgang berührte die Stände der Han seatischen Verlagsanstalt, der Buchhandlungsabteilung Rasse, Heimat, Volkstum, des I. F. Lehmann- und des Armanen-Ver- lagcs, der Verlage List und Albert Langen/Georg Müller, wo der Minister anfing, ausdrücklich auf eigene Rechnung, einige Bücher, unter anderem Mechow s »Vorsommer- zu kaufen, ebenso auf dem Stande des Diederichs-Verlages, wo er einige Bände aus der Reihe der Märchen aus aller Welt auswählte. Weiter gings zu der Abteilung »Deutsche Dichter- der Buchhändler, zum Bondi-Verlag und zur Insel, wo vr. Goebbels sich selbstverständ lich am meisten für die Reproduktionen aus der Manessischen Handschrift interessierte, dann zur Klassiker-Abteilung, zu Staack- mann, zur Deutschen Verlags-Anstalt, zu Grote, zu den Kalen dern, wo er sich einige reizende Kinderbilder zeigen ließ, weiter zu Korn und zu Eher, wo er lange und besonders interessiert ver weilte, wo er natürlich auch besonders stark dem Kreuzfeuer der Photographen ausgesetzt war. über Stalling, Eckart-Verlag, Reclam und Hirt ging es dann zum Stande »Nationalsozialis mus« der Verkaufsabteilung. Es war höchst interessant, wie vr. Goebbels gerade das hier gezeigte nationalsozialistische Schrifttum prüft« und beurteilte. Für die ganze Haltung des Ministers ist es bezeichnend, daß er hier im einzigen Falle auf der ganzen Ausstellung zu einer Beanstandung Anlaß nahm und ein Werk entfernen ließ, dessen Darstellung der nationalsoziali stischen Führer in hemmungsloser Verhimmelung die Grenzen des Taktes und der gebotenen Sachlichkeit überschritt. Weiter ging dann die Führung ins erste Stockwerk hinauf, wo die Stände der Piper-Drucke, der Verlage Springer, Brock haus, Herder, Union, Mittler L Sohn und Zeitgeschichte beson ders eingehend besichtigt wurden. Mit sichtlichem Vergnügen be sah sich der Minister dort auch die neuesten Kinderbücher. Unter wegs ließ er sich die hauptsächlichsten künstlerischen Gestalter der Stände vorstellen, die Herren v. Valtier und Ranft, Herrn und Frau von Hattingberg, sowie den künstlerischen Ge samtleiter der Ausstellung, Herrn vr. Hirzcl. Leider drängte die Zeit immer mehr, und so konnten im Erd geschoß nur noch den Verlagen Westermann, Junker L Dünnhaupt, Koehler L Amelang sowie der wissenschaftlichen nationalsozialisti schen Literatur ein kurzer Besuch abgcstattet werden. Im Vor beigehen betonte der Minister ausdrücklich, daß er cs aufrichtig bsdaure, nicht alle Stände besuchen und sich eingehend mit allem Gezeigten beschäftigen zu können. Selbstverständlich verbindet sich mit der Übergehung eines Standes kein Werturteil. Es war erstaunlich, eine wie weitgehende Kenntnis der Mini ster vom Schrifttum der Gegenwart verriet, überall sah er Be kanntes, längst Gelesenes und ließ durch eine kurze Bemerkung erkennen, wie tief er von diesem oder jenem beeindruckt war. Lange blätterte er in einem Gedichtbande des Tags zuvor ver storbenen Stefan George und zeigte uns einige der schönsten Verse, sprach bei Kolbenheyer und Gustav Frenssen von frühen, unvergeßlichen Erlebnissen, ließ übrigens auch das neueste Werk Knut Hamsuns kaufen und gestand, wie sehr er sich auf jeden neuen Hamsun freue. Natürlich waren auch die Autogrammjäger wieder auf dem Posten, und so schrieb denn vr. Goebbels liebenswürdig in eine Reihe von Büchern seinen Namen. Am geistesgegenwärtigsten war eine ältere Dame, die, in Bücher vertieft, den Minister völlig unversehens neben sich sah, kurzer Hand das nächste beste Buch ergriff und um den Namenszug bat. Trotz der reichlichen Unbe quemlichkeit, immer nur durch den Andrang der Menge sich von Stand zu Stand hindurchwinden zu müssen, sah vr. Goebbels es doch nicht gern, wenn die SA.-Kette zu streng vorging. -Sie müssen die Leute nicht immer so wegdrängen», sagt er Plötzlich zu den Umstehenden, -ich habe doch keine Angst vor ihnen». Noch viel Aussteller brannten darauf, ihn auch in ihren Ständen zu sehen, aber es ging offenbar nicht länger. Nach herz licher und anerkennender Verabschiedung verließ vr. Goebbels die Messe. Sein Besuch wird allen, die dabei sein durften, ein Erlebnis bleiben. Lösr, viieckiiok: Drei ckungen erkorsckea eine Stuckt. hün ttilserdued mit Lotos, kAnt-iqvn vilckmontÄgon ans Zlolod- Uerbert Zdudker Verlag. 29 Zeiten. Miv. 2.40 kdk. Friedrich Böer, Buchhändler, Photograph, Bildredakteur und Schriftsteller, hat seinem Jugendbuch »Klaus, der Herr der Eisen bahnen« (Verlag Stufser, Berlin) ein zweites folgen lassen, in For mat und Ausstattung dem ersten gleich. Diese Bücher sollen die Ju gend in den großen Bereich der Wirklichkeit auf unterhaltende, alles andere als lehrhafte Weise einführen. Bver kann solche Bücher schreiben und bebildern, er hat köstliche Einfälle, kennt die Psyche der Jungen, weiß sich zu beschränken, aus der überfülle das Not wendige sicher auszuwählen, die Handlung — soweit man von einer solchen sprechen kann — klar aufzubauen und endlich Photo und Zeich nung dem Text in so origineller, einfacher und doch überraschend sinnfälliger Weise einzusügen, daß hier wirklich bas neue, vielver heißende Beispiel eines fachkundlichen Jungenbuches für die 8—13- jährigen geschaffen ist. Wenn die Arzte stolz darauf sind, den Verfasser des Struwwel peter zu den ihren zu zählen, so sollten die Buchhändler es nicht weniger sein, jetzt ihrerseits einen so begabten und vielversprechen den Jugendschriftsteller unter sich zu haben. Wünschen wir ihm und seinem Verleger jedenfalls die Erfolge seines großen Vorgängers! vr. A. Fratzscher. Kleine Zeitteilungen Liste der Zeitschriften über »Erziehung und Unterrichtswesen». — Von der Adreßbllcher-Redaktion des Börsenvereins wurde als Er gänzung zu dem Mitte des Jahres erschienenen Jahrgang 1933 von Sperlings Zeitschriften- und Zeitungsadreßbuch eine Zusammen stellung cingetreiener Veränderungen in der Abteilung 12 »Er ziehung und Unterrichtswesen» vorgenommen. Diese 19 Seiten um fassende vervielfältigte Liste enthält über 200 Titel. Die Lieferung erfolgt auf Anforderung hin (?) an die Bezieher des Jahrgangs 1933 durch den Verlag des Börsenverelns der Deutschen Buchhändler zu Leipzig zum Selbstkostenpreis von —.28 Psg. Gleichzeitig verweisen wir auf die bereits vorliegende »Liste der nationalsozialistischen Zeitschriften und Zeitungen», die zu dem glei chen Preise zu beziehen ist. Vlicherschau in Hof. — Die Wilhelm Kleinschmidt'sche Buchhandlung, Ho s/Saale hat in diesem Herbst ihre »Bllcher- schau« schon zum dritten Male wiederholt. Diese Schau ist in Hof ein Ereignis des beginnenden Weihnachtsgeschäftes geworden und erfreut sich des größten Zuspruches der Bevölkerung. Aller dings zeigte der Aushau manche Änderung. Zunächst im ersten Raum: Antiquariat, Jugendschristen, Romane. Der zweite Raum bot einen Überblick über die Entwicklungsgeschichte und die Grund sragen des Nationalsozialismus, jedes Gebiet so ausführlich als möglich behandelt. Diese Abteilung fand besonders starke Beachtung. Kunst, Philosophie, Theologie, Bllderbände, Noten und Reisebe schreibungen füllten die anderen Tisch« des zweiten Raumes. In einem dritten Raum befand sich die Sonberabtellung Wehrsport. Hier befand sich auch die große Zinnsoldatenschau der alten kaiser lichen Armee (im Marsch, im Gefecht, bei der Parade), die unserer Jugend ein Bild aus den Tagen unseres ruhmreichen Heeres gab. Ihr wurde von groß und klein reges Interesse entgegengebracht. Während die beiden ersten Räume noch mit großen Gemälden, Ka lendern usw. geschmückt waren, enthielt bas letzte Zimmer Tafeln über wehrsportlich« Ausbildung, Waffen- und Gelänbekunde. Eine Ausstellung in diesem Umfange war uns nur dank der gütigen Unterstützung von seiten der Verleger möglich. Der in der Ausstellung stattfinbende Verkauf deckte die Spesen. Jedoch ist mit 989
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