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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19331214
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193312149
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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290, 14. Dezember 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhandel. einer nachhaltigen Wirkung auf das Weihnachtsgeschäft zu rechnen. Es hat sich auch wieder gezeigt, daß eine solche Veranstaltung brei teste Schichten der Bevölkerung erfaßt. Der Eintritt ist frei, Kauf zwang besteht in keiner Weise. Diese beiden Punkte nehmen vielen die Scheu, die sie sonst vor einer Buchhandlung empfinden. Gedenkfeiern in den Schulen für Dietrich Eckart. — Der Preu ßische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Rust be stimmt in einem Erlaß, oaß in den Schulen Preußens am 16. Dezem ber in der letzten Unterrichtsstunde in würdiger Form auf die Be deutung des Freiheitskämpfers Dietrich Eckart hinzuweisen ist, der bekanntlich am 26. Dezember 1923 verstarb. Vorlesung Franz Zusanek. — Der Geschäftsführer der Urania- Bllcherstube Vortragsmeister Franz Zusanek liest Montag, den 18. Dezember, 19>L Uhr in der Wiener Urania »Ein altes deutsches Weihnachtsspiel«, bearbeitet und ergänzt von Max Mell (Insel-Bü cherei Nr. 418). Eintritt für Urania-Mitglieder 8 1.—, für Nicht mitglieder 8 1.30. Merkwürdige Messebesucher. — Ein Ehepaar besuchte die Buch messe. Nachdem die Besichtigung der reichen und interessanten Schau des deutschen Buchhandels durch das Ehepaar abgeschlossen war, macht Er folgende tiefsinnige Bemerkung zu Ihr: »Es find ja riesig viele Bücher hier: aber ich habe eigentlich nicht eines gesehen, das ich gern haben möchte«. (!!) Verbotene Druckschriften. — Alle Exemplare der Flugblätter: »Adolf Hitlers Weg zu den feinen Leuten«, »Ernst Thälmann an die Erwerbslosen«, »Nazis stecken den Reichstag in Brand«, sind un brauchbar zu machen. Die Verbreitung der ausländischen Wochenschrift »The New Leader« (London) ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1720 vom 11. Dezember 1933. Die Verbreitung nachstehend genannter ausländischer Zeitungen ist im Inland bis auf weiteres verboten: »De Maandagmorgen« (Amsterdam): »Grazer Volksblatt« (Graz); »Mühlviertler Nach richten« (Rohrbach, Österreich); »Kremser Zeitung« (Krems); »St. Weiter Anzeiger« (St. Veit); »Neue Warte am Inn« (Braunau); »Salzkammergut-Zeitung« (Gmunden). Auf Grund des § 7 der Verordnung vom 3. Februar 1933 sind folgende Bücher und periodischen Druckschriften für den Bereich de§ Freistaates Preußen beschlagnahmt und eingezogen worden (Berlin, 12. Dezember 1933. KP, Dt. Zentralstelle zur Bekämpfung unzüch tiger Bücher, Schriften und Inserate): »Eros«, von Annemarie von Nathusius, Deutsches Verlagshaus Bong L Co., Berlin; »Mein Leben«, von Frank Harris, S. Fischer-Verlag, Wien; »Lehrbuch der Liebe«, Sonderdruck der Gemeinschaft der Bücherfreunde, von E. Wald, Lilien-Verlag, Berlin; »Frank und Frei«, »Nicht für Mucker«, »Ungeschminkt«, »Ich beiße«, alle vier von A. O. Weber, Max Hesses Verlag, Berlin; »Der Kraftmensch«, Regina-Verlag, Atzgersdorf bet Wien; »Meisterin der Liebe«, Schmitz-Verlag, Wien; »Im Bordell«, Verleger Josef Kunz, Wien: »Skandal in Kirche und Bordell« (ohne Verfasser und Verlag); »Die Neunte Symphonie«, von Vargas Vila, Eden-Verlag, Berlin; »Der Freund«, Blätter der Freundschaft, Hefte 1 und 2/1933, Phoebus-Verlag Kurt Eitelbuß, Berlin; »Nacht in Warschau«, von Erich Ebermayer, Philipp Neclam jun., Leipzig; »Die Liebe im Menschen«, von C. Lemonnier, Georg H. Wigand'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig; »Sappho und Lesbos«, von Heinz Martenau, Eva-Verlag, Leipzig; »Der Androgyn«, von Peladan, Georg Müller Verlag, München; »Mocca«, Heft 12, Dez. 1933, Nob- Verlag, Wien; »Die Nonne als Fähnrich«, ohne Verlag; »Messalina Aspasia«, »Katharina II«, beide von Johannes Scherr, Johannes Knoblauch Verlag, Berlin; »Sexualgeschichte der Menschheit«, Ver fasser vr. Magnus Hirschfeld-Vr. Berndt Götz, vr. P. Langenscheidt G. m. b. H. Verlag, Berlin; »Die Gasse der tausend Schmerzen«, von Gras Amori, Wcltbücher-Verlag, Berlin; »Junge Frau von 1914«, von Arnold Zweig, Büchergilde Gutenberg, Berlin; »Die Schönheit der Frauen«, Herausgeber vr. Paul Hirth und Ed. Daelen, Her mann Schmitz-Verlag, Berlin. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1727 vom 12. Dezember 1933.) Aufhebung eines Verbots. — Die Beschlagnahme der Bücher: »Ein Mensch jagt nach Liebe« und »Anette gibt französischen Unter richt«, beide von Pitigrilli, wird aufgehoben. Beschlagnahmte Stücke werden zurückgegeben. (Berlin, 12. 12. 33. KP, Deutsche Zentral stelle zur Bekämpfung unzüchtiger Bücher, Schriften und Inserate.) (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1727 vom 12. Dezember 1933.) ?ersona1nackrlckterr. Zum 70. Geburtstag von Frau Lomnitz-Klamroth, — Frair Marte Lomnitz geb. Klamroth, die Direktorin der Deutschen Zentral- bücherei für Blinde zu Leipzig, feiert am 14, Dezember ehren 7l>, Ge burtstag, 1894, also vor 39 Jahren, war Frau Marie Lomnitz-Klamroth MItgründertn der Deutschen Zentralbücherei für Blinde in der Buch stadt Leipzig, Zunächst verwaltete sie verschiedene Ämter, bis ihr im Jahre 1999 die Leitung der Bücherei und Druckerei übertragen wurde. Unter ihrer zielbewußtcn Führung entwickelte sich die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu einem in der Welt einzig in seiner Art dastehenden Kulturwerk, Frau Marie Lomnitz-Klamroth ist die Reformatorin im Blindenbuchwefen, Sie, die einer hochange sehenen Kllnstlerfamilie entstammt, erkannte, daß Systematik und Ästhetik im Blindenbuchwefen nicht ausgeschaltet werden dürfen und so gab sie Richtlinien heraus, bis zusammengesaßt in der vierten Auflage vorliegen. Das »Lehrbuch der systematischen Punktschrift- Typographie-- ist sllr die Buchwissenschaft und Buchtechnik im Blin- benwesen unentbehrlich geworden. Bahnbrechend wirkte Frau Marie Lomnitz-Klamroth für die wissenschaftliche Ausbildung der begabten Blinden in der Beschaffung wissenschaftlicher Literatur, Durch diese Pionierarbeit ist es schon manchem blinden Akademiker gelungen, sich eine Existenz zu gründen, Werke aller Disziplinen sind in der Deut schen Zentralbücherei für Blinde vorhanden, selbst Werke in grie chischer, hebräischer, lateinischer Sprache, für Mathematik, Physik und Chemie sind nach den Leipziger Systemen in vorbildlicher Weise her gestellt, Frau Marte Lomnitz-Klamroth hat es verstanden, sich im Laufe der Jahre einen Stab von Mitarbeitern für wissenschaftliche Werke heranzubilden, die vortreffliche Arbeit leisten, darunter auch eine Abschreibergruppe von Blinden für zumeist Schöne Literatur, Um allen Anforderungen zu genügen, die aus der Blindenschast an sie herantreten, gliederte sie der Blindenbücherei und Blindenbruckerei die erste Auskunftei sllr das gesamte Blindenbilbungswesen und ein Archiv an, ferner eine Buchbinderei zur fachgemäßen Behandlung des Blindenbuch-Einbandes und eine mechanische Werkstatt zur An fertigung von Lehr- und Hilfsmitteln für Blinde und zur sach gemäßen Instandhaltung der im Gesamtbetrieb laufenden Maschinen, Frau Lomnitz-Klamroth hat ihr Lebenswerk durch viele Kämpfe und sehr schwere Zeiten zlelbewußt mit eiserner Energie und zäher Ausdauer hindurchgeführt und trotz ihrer 7V Jahre ist sie von früh bis spät abends bei körperlicher und geistiger Frische an ihrem Platze, In schwerster Zeit, als fast alle Mittel ausgebraucht waren und die Schließung der Bücherei drohte, folgten alle Mitarbeiter dem Bei spiel von Krau Lomnitz-Klamroth und Ihrer Assistentin, indem sie sich ohne Ausnahme zur ehrenamtlichen Arbeit meldeten. Durch 316 Monate bitterster Not hindurch wurde durch diese uneigennützige Tat der Blindenschast ihre Bücherei erhalten. Auf Grund der großen Verdienste um die wissenschaftliche För derung der begabten Blinden wurden der bedeutenden Frau im Laufe der Jahre verschiedene Auszeichnungen zuteil, wir nennen nur die Ernennung zur Ehrensenatorin der Universität Leipzig und die Ernennung zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit von der IVorU vscks- rakion o! Promoters ock vulturs, — Durch die Erhebung Deutsch lands ist zu hoffen, baß auch ln Zukunft diese Kulturarbeit die nötige Würdigung und Unterstützung finden möge, damit Krau Lomnitz-Klamroth noch manches Jahr ohne Sorge um den Bestand ihres Lebenswerkes zum Nutzen Tausender von Kriegs- und Zivil blinden zu wirken vermag. Inhaltsverzeichnis Artikel: Ein offenes Wort! Von vr, G, Haupt. S. 987, vr, Goebbels auf der Buchmesse in Berlin, S, 988. Besprechung : Böer, Drei Jungen erforschen eine Stadt, S. 989. Kleine Mitteilungen S, 969—7«: Liste der Zeitschriften üb, -Erziehung und Unterrichtswesen« / Bücherschau i» Hof / Ge denkfeiern in den Schulen sllr Dietrich Eckart / Vorlesung Franz Zusanek / Merkwürdige Messebesucher / Verbotene Druck schriften / Aushebung eines Verbots. Personalnachrichten S. 97«: Zum 7«, Geburtstag von Frau Lomnitz-Klamroth. Druck- ii, v-drich N o ch s, Snnitl. in L-ivzi«, — »nschriil der SchrtitleUnn, u, Srnidiiinn: L-I«zlg, Ä-rtchisLia 870 !-ri-nEP°Mch8 ,»ch'
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