Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340816
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193408165
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340816
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-16
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Fr 190, 16. August 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. DieGesamtlage des ungarischenDuchhandels. Die Zahl der Neuerscheinungen auf dem ungarischen Bücher markt hat im letzten Jahre eine gewisse Zunahme erfahren. Eine Erklärung dieser bei der ungünstigen wirtschaftlichen Lage des Buch handels erstaunlich anmutenden Erscheinung ergibt sich aus dem Wunsche der Verleger, durch möglichst viele Neuheiten das Interesse der Leser wachzuerhalten. Um die Lagerbestände der Verleger in Bewegung zu bringen, wurden wiederholt Preisherabsetzungen vor genommen, eine an sich gewiß zweischneidige Maßregel, die aber in diesem Fall von der Mehrzahl der Sortimenter scheinbar zustim mend ausgenommen wurde. Die Ein- und Ausfuhr von Büchern zeigt eine absteigende Ent wicklung. Die Einfuhr wird durch fortschreitende Devisenschwierig keiten behindert, die Ausfuhr leidet außerdem an Erschwerungen, die auf politischem Gebiete liegen. Der Auslandmarkt des Buches in madjarischer Sprache befindet sich ja vor allem in den von Ungarn abgetrennten Gebieten der Nachbarstaaten. Nach der Aufstellung der Budapester Handels- und Gewerbekammer hat die Einfuhr von Büchern und Zeitschriften im Jahre 1933 einen Wert von 1516009 Pengö erreicht, gegen 1564 000 im Jahre 1932. Das Gewicht betrug 354 000 kx. Davon kamen 216 300 kg aus Österreich, 100 900 kg aus Deutschland. Der Import aus anderen Ländern ist also kaum nennenswert. Die Ausfuhr sank wesentlich mehr als die Einfuhr. Es wurden 1933 Bücher und Zeitschriften für nur 2 576 000 Pengö exportiert, gegen 3 002 000 im Jahre 1932. Die Bestimmungsländer waren, in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit: Rumänien (mehr als die Hälfte der Gesamtausfuhr von 1018 300 kg), Tschechoslowakei, Österreich und Jugoslawien. Der Büchertag, eine nun alljährlich wiederholte Einrichtung, zeitigte 1933 einen großen Umsatz, dessen unmittelbarer wirtschaft licher Nutzen allerdings infolge der höchst bescheidenen Preise gering war. Das Weihnachtsgeschäft blieb um mindestens 20 v. H. gegen über dem Jahre 1932 zurück. Der Antiquariatsbuchhandel wies auch eine Abschwächung auf. Trotz der ungünstigen Wirtschaftslage nimmt die Zahl der Druckereien in Ungarn noch immer zu. In den letzten fünf Jahren mußten 283 Druckereien ihren Betrieb einstellen, aber es gab gleich zeitig 374 Neugründungen. Die Gesamtzahl der Druckereien beträgt 722, die der Setzmaschinen 478. Von den 7377 maschinenbedienenden Arbeitern Ungarns waren Ende 1933 4788 beschäftigt, also 64,9 v. H., während 36,1 v. H. arbeitslos blieben. In der Lithographie nnd Chemigraphie standen 618 Beschäftigten 307 Arbeitslose gegen über. Die Verhältnisse im Buchbindergewerbe verschlimmern sich weiter. Es wurden Ende 1933 1150 in Erwerb stehende und 1127 arbeitslose Buchbindereiarbeiter gezählt. In der Papierindustrie war 1932 eine einschneidende Betriebsverminderung vorgenommen wor den, so daß im Jahre 1933 die Beschäftigung auf der bestehenden Höhe bleiben konnte. Die Zunahme des Verbrauchs kam nicht den inländischen Fabriken zugute, sondern der Einfuhr aus Österreich, deren Kontingente im Interesse der landwirtschaftlichen Ausfuhr erhöht worden waren. Neben der österreichischen Konkurrenz, die auf die Papierpreise drückte, war die Erhöhung der Nohstoffpreise für die schwierige Lage der Papierindustrie verantwortlich. . vr. F. W. Kleine Mitteilungen Keine Antiqua-Schrift in den Fibeln. — In einem Erlaß an die Regierungspräsidenten stellt der preußische Kultusminister fest, daß von Ostern 1935 ab in den Fibeln die Antiqua-Schrift nicht mehr zu verwenden ist. Als Schreibschrift sei durchgängig entweder die Sütterlin-Schrift oder eine an diese angelehnte Schriftform zu wählen. Die Genehmigung der Einführung der Fibeln soll, wie bis her, den Regierungspräsidenten überlassen bleiben. Diese sollen je doch darauf Bedacht nehmen, daß nur eine beschränkte An zahl Fibeln in Gebrauch genommen wird. Insonderheit soll in den einzelnen Landschaftsgebieten nach Möglichkeit die gleiche Fibel benutzt werden. Dem Vernehmen nach werden in dieser Angelegenheit Verhand lungen mit dem zuständigen Ministerium gepflogen. Deutsche Angestelltenschaft, Ortsgruppe Groß-Berlin, Fachgruppe Buchhandel. — Am Donnerstag, dem 9. August, fand die Besichti gung der Papierfabrik F e l d m U h l e, Werk Odermlinde bei Stettin, statt. Schon die Fahrt bildete ein Erlebnis für sich. Hinter Ebers walde konnten die Teilnehmer einen Einblick in bas große Aufbau werk unseres Führers, den Bau der Neichsautobahnen, tun. Die Feld mühle wurde in mehreren Gruppen eingehend besichtigt. Ein riesiger Lagerplatz mit gewaltigen Holzstapeln umgibt das Werk. Die großen Holzzerkleinerungs-Maschinen, aufgestellte Kocher, die durch mehrere Stockwerke gehen, bildeten das besondere Interesse der Besucher. Die größte Zeitungsdruck-Papiermaschine Europas fand lebhafte Be wunderung. Den Abschluß bildete ein geselliges Beisammensein. Pg. Hensel dankte für die gut vorbereitete Führung. Ein würdiger Abschluß dieser Studienfahrt war die Besichtigung des Schiffshebe werkes in Niederfinow. Internationale Wissenschaftswoche in Frankfurt a. M. — Unter Mitwirkung der Behörden des Reichs, Preußens und der Stadt Frankfurt a. M. veranstaltet die Stiftung Georg-Speyer-Haus vom 2.—10. September eine wissenschaftliche Woche, zu der Gelehrte aus den verschiedensten Ländern eingeladen worden sind. Behandelt werden zeitgemäße Fragen der Erbbiologie, Krebsforschung, Bakterio logie, Serologie und Jmmunitätsforschung, Chemotherapie, Kinemato graphie und Mikrokinematographie. 125. Liste der Schund- und Schmntzschrlften (124. Liste s. Nr. 172). (Gesetz vom 18. Dezember 1926.) — Lfde Nr Akten zeichen Ent- scheidung Verleger 250 Psch. 455 P.St. Berlin v. 17. 7. 1934 „Die Töchter des Prometheus", No velle von Marie Gebrüder Paetel, Berlin. Leipzig, den 13. August 1934. Der Leiter der Oberprüfstelle für Schund- und Schmutzschriften vr. Arndt Verbotene Druckschriften. — Gemäß § 7 der Verordnung vom 4. Februar 1933 sind nachstehend genannte Bücher für den Bereich des Freistaates Preußen beschlagnahmt und eingezogen worden: »Die Erotik in der Photographie«, Nachtragsband (Verlag für Kultur forschung, Wien): Sarah Levy: »Geliebter! o mov Oo^s!« (Erich Reiß Verlag, Berlin); Hauptmann a. D. Steinhardt: »Grausamkeit und Liebe« (Eden-Verlag G. m. b. H., Berlin); R. Viehweg: »Unter Schwarz-Weiß-Not in fernen Zonen. Erlebnisse eines Matrosen auf dem Kreuzer ,Königsberg' sowie im Feldzug 1914—1918 in Ost- Afrika und im Gefangenenlager zu Malta«« (Krüger L Co., Leipzig); Pierre Zenda: »Liebesbabel« (Eden-Verlag G. m. b. H., Berlin). Die beschlagnahmten Druckschriften »Internationale Pressekorre spondenz Nr. 8« vom 9. März 1934; ein Heftchen mit der Aufschrift »Des Knaben Wunderhorn« und ein Heftchen mit dem Titel »Ge schichten aus I. P. Hebels Schatzkästlein« sind eingezogen worden. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1927 vom 13. August 1934.) Auf Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung nachstehend genannter ausländischer Druckschriften im Inland verboten: Bis 31. August 1934: »Der Deutsche in Polen« (Kattowitz); bis 15. Oktober 1934: »Observer« (London); bis 31. Ok tober 1934: »V^ko^orimlev« (Stockholm); bis auf weiteres: »XVsrranskis kackjo« (in hebräischer Schrift, Warschau). (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1928 vom 14. August 1934.) Die schwedische Zeitung »Göteborgs Handels- und Sjöfarts- Tidning« ist für das Inland auf die Dauer von sechs Monaten ver boten worden. 'kersonalnackriclrten. Berufsjubiläum. — Herr Gustav L i m b a ch, Prokurist im Hause Otto Harrassowitz in Leipzig, konnte am 15. August auf eine 40jährige ununterbrochene Tätigkeit in dieser Firma zurück schauen. Der Jubilar lernte Anfang der achtziger Jahre bei der Dllrr'schen Buchhandlung in Leipzig und war später im alten K. F. Koehler's Antiquarium bis zur Auflösung dieser Abteilung im Jahre 1894 tätig. Die Firma Otto Harrassowitz erwarb gewisse Sparten dieses Antiquariats, und gleichzeitig trat der Jubilar in die Reihen ihrer Mitarbeiter ein. Er wurde 1920 in seiner Eigenschaft als Kassierer für langjährige Treue zum Prokuristen ernannt. An seinem gestrigen Ehrentage überreichte ihm der Börsenverein durch sein Vorstandsmitglied Herrn Ernst Reinhardt das silberne Ehren zeichen des Buchhandels. Wir wünschen, daß dem Jubilar, der seine Arbeitskraft bereits über fünfzig Jahre lang in den Dienst des deut schen Buchhandels stellte, seine geistige und körperliche Frische noch recht lange erhalten bleibe. Efb. , ... - Verlag: Der Börlenveretn der I rutschen V v ch'h ä n d l e r zu Leipzig. — Anschrift de, Lchrislicitung und Expedition: Leipzig E >, Gerichtsweg 36, Postschlieblach S74/7V. — Druck: Ernst Hedrich N a ch s.. Leipzig L 1. Hospitalstrabe 11»—1». - TA: 7128/VII. 732
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder