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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.08.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-08-28
- Erscheinungsdatum
- 28.08.1934
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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MO, 28. August 1034. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. mund aus Nürnberg und Christian Preller ans Bayern. Erst nach ihnen sind Italiener im Buchdruck Neapels in größerer Zahl hervorgetretcn. Anschließend an den Buchdruck entwickelte sich ein lebhafter Buchhandel, so daß Neapel zu Anfang des 16. Jahr hunderts zu den führenden italienischen Städten des Buchhandels gehörte. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Zahl der Buchdrucker, Buchhändler Und Buchbinder bereits so groß geworden, daß sie sich zu einer geistlichen Bruderschaft verbanden*). 1543 wählte diese Bruderschaft die Kirche San Biagio Maggiore zu ihrem Sitz und den Heiligen Blasius zu ihrem Schutzpatron. In den nächsten Jahren ging die Bedeutung des Buchdrucks und Buchhandels aller dings wieder zurück. In der Nähe der Kirche San Biagio wurden mehrere Buchhand lungen eröffnet, so daß die Straße den Namen 8an LiaZio cls Inbrai erhielt, den sie noch heute trägt. Aus einem Aktenstück des Jahres 1652 geht hervor, daß damals die Zahl der Drucker und Buchhändler nicht mehr als zwanzig betrug. Nach der Pest, die 1656 in Neapel wütete, nahm jedoch der Buchdruck und Buchhandel einen neuen Auf schwung. Nach dem 1692 erschienenen Werke von Celano: »llotitie ckella citta cli Napoli« war die ganze Straße 8an KLa§io ckei Inbrai mit Buchläden besetzt. Aus Mietverträgen, die noch erhalten sind, lassen sich die Namen einiger Buchhändler feststellen: Joseph Porcelli, Lucantonio De Fnsco, Novello De Bonis, Adrian Scultore, Thomas Quintavalle, Karl Porpora, Stephan de Lieto, Cosmo Fioravante, Jsabella Lanzano, Donatus Di Ginliano, Franz Cele, Franz Nicciardelli, Anton Vico. Einige dieser Buchhändler sind zugleich Drucker gewesen und haben insbe sondere Kleinliteratnr, darunter auch gedruckte Einzelzeitungen, her- ansgegeben. Ein weiterer Drucker und Buchhändler war Johann Dominikus Parrino, der seinen Laden am Toledo-Platz hatte, und Jgnazius Nispoli, der als einer der wenigen Buchhändler zu solchem Wohlstand gelangte, daß er sich in der Nähe seines Ladens ein Haus erwerben konnte, während die meisten Buchhändler in kleinen Räumen hinter ihrem Laden oder in einem Zwischenstock zu wohnen pflegten. Erfolgreicher als ihre einheimischen Berufskollegen waren zwei fran zösische Buchhändler, Anton Bnlifon und Jakob Naillard, die beide ihre Läden in der Straße San Biagio eröffneten und bald die Führung des neapolitanischen Buchhandels an sich rissen. Eine Spe zialität Raillards waren vor allem die holländischen Stiche, mit denen er ein gutes Geschäft machte. Bereits 1678 konnte er ein ganzes Haus in der Via San Gregorio Armeno erwerben, in dem er einen prunkvollen Buchladen einrichtete, der von den Gelehrten und Intellektuellen Neapels sowie auch von durchreisenden Auslän dern viel besucht wurde. Ebenfalls zahlreichen Znspruchs erfreute sich der Bnchladen Bulifons, der in seiner Korrespondenz mit dem berühmten Bibliothekar Magliabenhi von den vielen bekannten Per sönlichkeiten und Ausländern spricht, die seine Kunden waren. A. Dresler. Kleine Mitteilungen Die Hiiidenburg-Gedächtniö-Ausstellttttg der Deutschen Bücherei ist in den letzten Tagen durch mehrere wertvolle Leihgaben bereichert worden. Unter anderm wurde von der Blindenhochschulbücherei in Marburg a. ö. Lahn Hindenburgs Selbstbiographie in Blindenschrift und von Professor I. Thorak in Berlin, der bekanntlich Hindenburgs Totenmaske abgenommen hat, ein Bronzeabgnß seiner wuchtigen Hindenburg-Büste zur Verfügung gestellt. Im Hinblick auf den starken Besuch und auf das außergewöhnliche Interesse, das die Ausstellung gefunden hat, bleibt sie bis 15. September geöffnet; sie kann bei freiem Eintritt werktäglich von 7 bis 23 Uhr und Sonn tags von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. 93. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Hannover, 16.—20. September. — Anläßlich dieser in jedem Jahre stattfindenden Versammlung bringt eine Ausstellung in der Stadthalle zu Hannover den Besuchern eine interessante Schau über die Erzeugnisse der pharmazeutisch-chemischen Industrie, naturwissen schaftlicher und medizinischer Instrumente und Apparate und neben diesen einen Überblick über die medizinisch-wissenschaftliche Literatur. Die Firma Schmor! L von SeefeId N a ch f., Hannover-1 Kl, Adolf-Hitler-Straße 14, hat die Ausstellung unter Zusammenarbeit mit den in Frage kommenden wissenschaftlichen Verlegern übernom men. Alle Anfragen sind an diese Finna zu richten. *) S. Mariano d'Amelio »klc-moris cki 8an LiaZio ckvi Indern« in »Oorriers ckella 8era« vom 29. Juni 1934. Deutsche Buchgilde in Rumänien. — Zum Herbstbeginn erscheint die nächste Folge der Buchberatungszeitschrift »Mitteilungen der Deut schen Buchgilbe in Rumänien«. Tie Deutsche Buchgilde will mit die ser Folge den Bücherverkanf nachhaltig beeinflussen. Sie beabsichtigt daher, das Heft nicht nur an Ihre Mitglieder zu verteilen, sondern sie wird es dem gesamten deutschen Buchhandel in mehreren tausend Stücken zur Verteilung an die Bücherkänfer kostenlos zur Verfügung stellen. Dem deutschen Verleger bietet die Herausgabe dieses Buch- werbeheftes, das vor allem gegen das dentschgetarnte undeutsche Buch gerichtet ist, das sich also eindeutig für das volksverbundene deutsche Schrifttum einsetzen wird, Gelegenheit, die von ihm hcrausgebrachten gutdeutschen Bücher weitesten Kreisen in Rumänien bekannt zu machen. Anfragen sind zu richten an die Verwaltung der »Mitteilungen der Deutschen Buchgilde«, Emil Bruckner, 8idiu-Hermannstadt, Königin- Maria-Straße 1/1. Schutzfähigkeit des Gebrauchsmusters. (Nachdruck verboten.) - Gelegentlich eines Gebranchsmnsterrcchtsstreites über den sogenann ten Trug- oder Scheinverschlnß bei Briefumschlägen (Drucksachen, die Briefe Vortäuschen) spricht das Reichsgericht iiber den Begriff der Fortschrittlichkeit. Für die Schntzfähigkeit eines Gebrauchs musters, das eine technische Neuheit darstellt, ist gleichwohl erforder lich, daß die neue Form gegenüber allem Vorbekannten einen Fort schritt bedeutet. Doch ist — wie das Reichsgericht im Gegensatz zum Oberlandesgericht Bamberg ansführt - nicht erforderlich, daß durch das neue Modell unter allen Umständen ein technischer Vor teil erreicht wird. Der für die Schntzfähigkeit erforderliche Fort schritt kann vielmehr schon dann vorhanden sein, wenn die neue Form des Gebrauchsmusters eine billigere, einfachere Herstel lungsart benötigt. Es muß bei der Frage der billigeren Herstellung außerdem geprüft werden, ob nicht der Gebrauchszweck, auch abgesehen von der behaupteten Verbilligung, durch das Gebrauchs muster gefördert wird. Der eigentliche Gebrauchszweck ist ja, bei dem Empfänger der durch Einsteckklappe geschlossenen Drucksache einen Brief vorzutäuschen, um den Empfänger zum Lesen zu veranlassen. Hierbei ist die Tatsache zu beachten, daß in dem einen Fall sogar die Post sich täuschen und den »Brief« amtlich öffnen ließ, um den Absender sestzustellen, obgleich es sich um eine Drucksache handelte. (Neichsgerichtsbriefe. I 90/34. — 27. 6. 1934.) Verbotene Druckschriften. — Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung der nachstehend genannten ausländischen Druckschriften im Inland ver boten: Bis 30. November: »Volksmille« (Kattowitz); bis 30. Sep- (Nom); »Im ?6upls« (Paris). Ans Grund des § 7 der Verordnung des Reichspräsidenten vom 4. Februar 1933 werden für Preußen beschlagnahmt und eingezogen: Im Tuerrs est pour clemain« (Morgen wieder Krieg) von Ludwig Bauer, Verlag Bernard Grasset, Paris; »Deutschland ohne Deutsche« von Hans Heyck, Verlag L. Staackmann, Leipzig; »Kaiser Karl«, von Hermann Bueler, Verlag Kanisinswerk, Freiburg, Schweiz; »Saarvolks Schicksalswende 1935«, von Max Waltz (Verlag der »Liga fiir Menschenrechte« in Saarbrücken, Kanalstr. 24); »Ausbau des deut schen Sozialismus«, von Otto Straffer (Verlag Wolfgang Richard Lindner, Leipzig). Die in Berlin erscheinende Zeitschrift »Kladderadatsch« ist von der Staatspolizeistelle Berlin mit Wirkung vom 23. August 1934 auf 14 Tage verboten worden. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1936, 1937, 1938, vom 23., 24., 25. August 1934.) Verkebrsnackriekrten. Postanweisnngsverkehr von Österreich nach Deutschland. — Die in Nr. 196 gebrachte Meldung der Post, daß der Postanweisnngsverkehr von Österreich nach Deutschland wieder ausgenommen sei, trifft nicht zu. ?ersonalnackrickten. Gestorben: Am 22. August 1934 Herr Emil Hirth, ehemaliger Angestell ter ber Firma Koehler L Volckmar A.-G. A Co., Leipzig. Der Heimgegangene, seit Anfang 1925 im Ruhestand lebend, war vorher, während vieler Jahre, ein fleißiger und gewissenhafter Mit arbeiter der Koehler L Volckmar A.-G. L Co. Vorbildliche Pflicht erfüllung und Arbeitstrcne machen ihn unvergessen. verantwortlich: vr. H e l l m u t h L a n g e n b u ch e r. — Verantw. Anzelgenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Der Börscnverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftlettung und Expedition: Leipzig C t. Gerichtsweg 2 ö, Postschließsach 271/75. — Druck: Ernst Hedrtch Aachs., Leipzig S 1. Hospttalstraße 11»—13. — DA: 7123/VII. 760
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