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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1928
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- 1928-07-14
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- 14.07.1928
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X? 162, 14, Juli 1928. Redaktioneller Dell. Man sieht, wie in den Gesamtsummen die 3 Städtegrup pen sich ganz charakteristisch voneinander abheben. Die Steige rung ist bei den Mittelstädten weitaus am stärksten. Die gerin gere Steigerung bei den Großstädten ist erklärlich, wenn man beachtet, daß hier schon 1914 pro Kopf der 314fache Betrag der Kleinstädte und fast der 3fache der Mittelstädte zur Verfügung stand. Die entsprechenden Zahlen für 1927 sind: 68 :44 : 28. In dieser Unterschiedlichkeit drückt sich natürlich nicht ohne weiteres «ine geringere Leistung aus, sondern in erster Linie die Un terschiedlichkeit der bildungswirtschaftlichen Aufgaben und Möglichkeiten. Hierher gehört auch die Tatsache, daß die Großstädte infolge ihrer notwendig wesent lich größeren Bücherbestände und höheren Leser- bzw. Benutzer zahlen durch die Aufwendungen für den Personal- und Verwal tungsetat ganz anders belastet werden als beispielsweise die Kleinstädte?) Betrachtet man nun die einzelnen Büchereigattungen nach ihrem Anteil am Gesamtaufwand, so ist man zunächst überrascht von der bedeutenden Rolle, welche die Schulbüchereien hier spie len. Denn es zeigt sich, daß in den Kleinstädten über die Hälfte, in den Mittelstädten fast die Hälfte aller Mittel für diese Büchereigattung aufgewendet werden. Bei den Großstädten aber ist der Anteil wesentlich geringer. Man sieht also, daß für die beiden Gruppen der Klein- und Mittelstädte das Schwergewicht dieses Teiles der kommunalen Bildungspflege bei den Schul- bücheceien, d. h. nicht bei der freien, sondern bei der schulisch gebundenen Bilbungs- arbeit liegt. (Diese Tatsache rechtfertigt es, daß an dieser Stelle auf die Kaufkrastverhältnisse der Lehrer und Schülerbüchereien noch in einer besonderen Unter suchung eingegangen werden soll.) Interessant ist es, daß die Anteile der Schulbüchereien 1914 und 1927 fast unverändert geblieben sind, und daß sie bei den Klein- und Mittelstädten die für 1927 eben gekennzeichnete Rolle auch schon 1914 spielten. Trotz dieser Beharrung im Anteil an den Gesamtmitteln sind aber die absoluten und die Kopfzahlen seit 1914 in allen 3 Städtegruppen bemerkenswert gestiegen, am stärksten bei den Mittelstädten (265°/°). Bei den Großstädten beanspruchten die Schulbüchereien nur 18°/» der Gesamtmittel 1914 und 1927; auch die Kopfzahl für 1927 steht hinter der für die Mittel- und Kleinstädte merk lich zurück. Darin drückt sich aber nichts anderes aus, als daß eben in Großstädten mit ausgebautem Bibliothekswesen die Schulbüchereien nach verschiedenen Seiten hin entlastet werden, und zwar die Lehrerbüchereien durch die Stadtbibliothek (aber auch durch die anderen evtl, am Ort befindlichen Bibliotheken: Univcrsitäts-, Landesbibliothek usw.i) und die Schülerbüchereien durch die Volksbüchereien (letzteres allerdings immer nur in einem bestimmt beschränkten Maße). Tabelle 5 zeigt nun, welchen Anteil an den Gesamt mitteln die übrigen Büchereigattungen haben. Die Zuschüsse an Vereine usw. spielen keinerlei Rolle; nur bei den Klein städten treten sie mit ganz geringen Prozentziffern auf. Ebenso ist die Abteilung: »Verschiedene Büchereien- von untergeordneter Bedeutung. Bei den Großstädten finden wir hier 1914 zwar noch 30?L vor, die aber 1927 aus 9A zurück- *) Welche Rolle die Posten des Personals und Verwaltungsetats spielen können, sei nachstehend an dem Musterbeispiel der Stadt Leipzig erläutert: Tabelle 4. Stadtbibliothek 1924 1925 1926 1927 Bücher und Buchbinder . 9930 18966 18000 18000 Besoldung 23358 22434 22600 25600 Verwaltung 20598 26999 32700 34400 Stadt. Bücherhallen Bücher 33176 31467 40000 60000 Besoldung 91120 114093 144800 155100 Betriebsaufwand .... 18397 20686 60300 65406 <Jn Reichsmark. 1924 und 1925 nach den Rechnungen; 1928 und 1927 nach den Voranschlägen der Haushaltpläne.) Tabelle 5. Volksbuch. Stadtbiblioth. ' 1927 üM 30°/o MI!,!: 33?» ',l"o 22 ' S W IM! MW Verschiedenes Vereine usw. i°/° Volksbüchereien Schulbüchereien I. Großstädte 2. Mittelstädte 3. Kleinstädte Verteilung der Mittel aus die verschiedene» «üchereiarte». gegangen sind; eben diese Zahlen haben jedoch nur verein zelte Bedeutung, da sie ausschließlich auf Leipzig entfallen. Sehr bedeutend ist aber der Anteil der Volksbüchereien bzw. Stadt bJbliotheken. In Gruppe 1 hat jede Stadt neben der eigentlichen Stadtbibliothek ihr Volksbüchereiunternehmen. In Gruppe 2 haben alle 12 Städte städtische Volksbüchereien; nur 1 Stadt (Zittau) hat außerdem eine Stadtbibliothek?) Bei den 29 Städten der Gruppe 3 kommt eine eigentliche Stadt bibliothek nicht vor; 6 Gemeinden haben keine städtische Volks bücherei, beschränken sich also aus Zuschüsse an Vereine usw. bzw. auf die Schulbüchereien (1 Gemeinde davon weist hier sogar überhaupt nur Mittel für die Schulbüchereien aus!). Der Anteil der Volksbüchereien an den für Bücherei zwecke zur Verfügung stehenden Mitteln ist in allen 3 Städtegruppen erfreulich gewachsen, am stärksten bei den Großstädten, wo er 51 SS beträgt. Auch die Zunahme der absoluten Ziffern ist beachtlich; bei den Mittelstädten sind es rund bOOkL, bei den Groß- und Kleinstädten rund 300°/». Sehr lehrreich sind die Kopfzahlen: 1914 in den Kleinstädten knapp 3 Pfennige, in den Mittelstädten 4 und selbst in den Großstädten nur 9 Pfennige. Die 10 Pfennige, die 1927 in den Kleinstädten pro Einwohner und Jahr für Volksbüchereizwecke zur Ver fügung stehen, können im Vergleich mit der Kopszahl für 1914 wohl nur als der erste Ansatz einer hoffentlich noch kräftiger fortwirkenden Entwicklung gewertet werden. Die 35 Pfennige der Großstädte sind, vergleicht man sie mit den sonstigen Ver hältnissen im Reich, als ziemlich weit über dem allgemeinen Durchschnitt liegend anzusehen, also als recht günstig*) **). Die Stadtbibliotheken haben ihren Anteil am Gejamtetat zwar seit 1914 nur um wenige Prozent gesteigert, ihre Mittel aber verdreifacht, ein Zeichen, daß auch hier eine erfreuliche Fort entwicklung eingesetzt hat. Es lohnt sich, noch einmal einen Blick auf die Spalten 10— 13 der Tabelle 1 zu werfen, in denen für die einzelnen Gemein den die Kopfzahlen für die Schulbüchereien und die übrigen Büchereien gegenübergestellt sind. Bei den Kopfzahlen für das nichtschulische Büchereiwesen zeigt sich, daß 1914 7 Gemeinden dafür überhaupt keine Mittel aufweisen. Bei den Mittelstädten ist es 1 Gemeinde, die mehr als 10 Pfennige auswendete, bei den Kleinstädten gar keine! Wohl aber sind es bei diesen 16 *) Sie wurde in Tabelle 3,II in der Abteilung: Stadt. Volksbüche reien mit ausgesührt. Es sind 4260 Mark 1914 und 6875 RM 1926, um die also eigentlich diese Zahlen zu vermindern wären. —> Die soeben erschienene ausgezeichnete neu« Schrift der »Deut schen Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen«: Vergangen heit, Gegenwart und Zukunft der deutschen volkstümlichen Bücherei, Leipzig, Quelle L Meyer, 1928, gibt aus Grund der Unterlagen des Jahrbuches der deutschen Volksbüchereien, Jahrgang 2, sllr 1910: 15 bis 20 Psennige, für 1925/26: 23,5 Pfennige als Durchschnitts kopfzahl von 183 untersuchten Städten an. 798
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