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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1934
- Strukturtyp
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- 1934-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1934
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- Deutsch
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4438 X, 243, 17. Oktober 1934. Fert Oickter aus deutschem Volkstum von Mbert Soers el 224 Seiten mlt 61 Abbildungen und Handschriftenproben Ganzleinen NN 6.80 2wei »ückerkreunde haben am L7. Juni im Kelchs 1. Leser: Zum Haareausraufen Ist dasl „Volkhafte Dichtung" tönt'S hier, und „volkhafte Dichtung" tönt's dort und zwar von Leuten, die sich früher nicht im geringsten um Dichter wie Stehr oder Dörfler oder Paul Ernst gekümmert haben, dle einem völlig internationalen Schrifttum begeistert nachgelaufen sind. 2. Leser: „Geistige Gleichschaltlinge" nennt derartige Leute Hellmuth Langenbucher. 1. Leser: Langenbucher? Den Namen kenne ich doch. Ist er nicht in der Rekchsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums tätig? 2. Leser: Ja, er leitet dort das Lektorat. Eben als du kamst, las ich in einem kleinen Buch von ihm, sieh her: „Volkhafte Dichtung der Zeit", der Verlag Junker L Dünnhaupt hat es herausgebracht. Es kostet nur RM 2.Z0 und es ist ganz erstaunlich, was cS alles auf feinen 124 Seiten enthält. 1. Leser: Ja, das glaube ich, daß Langenbucher das Wort von der „voikhasten Dichtung" mit Leben und Leidenschaft erfüllt. Gibt er denn in diesem Buch so etwas wie einen Abriß der heutigen volksverbundenen Literatur? 2. Leser: Auch das, aber vor allem bringt er wichtige grundsätzlicheAußerungen über dieStcllung des Nationalsozialismus zumSchrist- tum. Wenn du mehr eine ausführliche Einzeldarstellung führender völkischerDichter fuchst, so magst du zum neuen Soergel greifen. 1. Leser: Ach, Soergel hat einen neuen Band herausgebracht, mein geliebter Soergel, dem ich schon soviel Belehrung über dle Dichtung der Gegenwart verdanke, der mich vor allem immer zum Selbftlcsen hingeführt hat? 2. Leser Ja, dein geliebter Soergel. Das Buch heißt „Dichter aus deutschem Volkstum" und ist gerade bei Voigt länder in Leipzig erschienen. Elf Dichter behandelt er darin. 1. Leser: Oh, das ist ja ein ziemlich umfangreicher Band: 231 Seiten — sieh da, auch Handschristenproben,- prachtvoll, diese klare feste Schrift von Bindung! Nein, Caroffa in Rumänien, als Bataillonsarzt! Das ist ja eine köstliche Auf nahme. Der Caroffa des „Rumänischen Tagebuchs"! 2. Leser; Oh, es sind noch sehr viele aufschlußreiche Bilder unter den 61 Abbildungen des Bandes. 1. Leser: Dann bilden ja eigentlich der Soergel und der Langenbucher elne schöne Ergänzung, indem der eine mehr inS einzelne geht, der andere mehr das Grundsätzliche behandelt. 2. Leser: Und beide erfüllen ihre besondere Aufgabe ausgezeichnet, z. B. wie Langenbucher „volkhaft" auffaßt: er zeigt, daß die Wendung zum Voikhasten sich nicht nur in der Dichtung vollzieht, indem die wirklich volksverbundenen Dichter die volksentwurzelten verdrängt haben, sondern die Wendung liegt vor allem in der Schaffung eines neuen Ver hältnisses zwischen Volk und Dichtung. Man könnte formelhaft etwa sagen: Dichtung aus dem Volk, zum Volk und mit dem Volk ist gefordert und ist heute schon in reichem Maße wirklich geworden, Glaube des Dichters an daS Volk und feine Sendung — und Glaube des Volkes an den Dichter und die läuternden Kräfte seiner Dichtung! 1. Leser: Beim Durchbläitern bin ich schon zweimal auf Anführungen aus der kulturpolitischen programmrede des Kanzlers ln Nürnberg gestoßen. » 2. Leser: Ja, dasganzeBuchruht darauf. Es istselbständig, aberin demvomFührerabgestecktenRaum/soisteseinBuchechterGefolgschaft. . VoigtlSnder« Verlag - Leiprig icher. Börsenblatt f. d. Dtschn Volkkakle Oickluns der Zell von Ocllmutli Langenbucker 124 Seiten / NM 2.50 Ver Köln diele beiden Werke trekkend bekproctien: Aus dieserRede leltetLangenbucher die neuen Grundsätze derWertung ab,-nkchtSelbstbespiegelung, nichtWirkiichkeitsabklatsch nicht Allesverstehen, nicht leere Formanbetung soll die Dichtung sein, sondern streng gekonnte Gestaltung dessen, was am Volk ewig ist — nicht Reden über Dinge, nicht bloße Reklame, sondern Gestaltung, Bildwerdung der Sendung des Volkes. 1. Leser: Aber ich glaube, du unterschlägst mir einen wesentlichen Zug deö Buches, wenn du nur von dem Grundsätzlichen sprichst. Da finde ich z. B. eine köstliche Einzelcharakteristik von Kneip, der uns hier in unserer Gegend ja besonders nahesteht: wie er Gott in allen Dingen der Natur erlebt, in den großen und kleinen. 2. Leser: Ja, und auch Lersch wäre da zu nennen unter den uns besonders nahestehenden Dichtern, die von Langenbucher be handelt werden und noch manche andere. Und wenn du nun schon vom Unterschlagen sprichst, muß ich dich auch noch auf den Anhang des Buches Hinweisen, der sehr nützlich ist, da er die Zusammensetzung der Deutschen Akademie der Dichtung und die Grundliste der von der Reichsstelle empfohlenen deutschen Dichtung der Gegenwart enthält. 1. Leser: Decken sich nun das Buch von Langenbucher und Soergel einigermaßen in ihren Anschauungen? 2. Leser: Ja, durchaus. Beide erkennen, wie heute eine deutsche heldische Dichtung heranwächst, und beide wissen auch, daß „das Heidentum einer einfachen deutschen Mutier nicht geringer gilt als das Heldentum einer großen Herrschergestait". 1. Leser; Soergel bleibt doch wohl in der Anlage seines Buches seiner alten Methode treu? 2. Leser: Er schildert wieder ganz schlicht den Werdegang der einzelnen Dichter, ihre Selbstbekenntnisse, ihre Einzelwerke und ihre Grundart, so daß man die beste Belehrung empfängt. 1. Leser: Und scheinbar — ich lese hier gerade über Hans Grimm — scheinbar auch wieder in der anspruchslosen, völlig un- gespreizten Form, die er immer gehabt hat. 2. Leser: Ja, und er druckt auch wieder viele Gedichte der besprochenen Künstler ab. 1. Leser: Ich sehe, es sind ja ganz köstliche Lyriker darunter: Bindtng, Caroffa, Mell, Vesper . .. 2. Leser; Und auch auS führenden Romanen teilt er ganze Seiten im Wortlaut mlt. 1. Leser: Also vor allem von Hans Grimm, nicht wahr, von Kolbenheyer, Hans Franck, Ina Seidel . .. 2. Leser; Und herrlich wird dabei die innere Vielgestaltigkeit des deutschen Menschen sichtbar,- lies nur die drei letzten Aussätze: wle gegensätzlich steht der leuchtende, idyllische, lebensfrohe Schnack zu den Norddeutschen Blunck und Griese, die mit schweren, dunklen Gesichten ringen! 1. Leser: Da wkr jetzt alle dle Namen nennen, du, es ist doch etwas Großartiges, wieviel unzersetzle völkische Kraft kn unserer Dichtung lebt, wie reich wir sind trotz all der Widrigkeiten der Nachkriegszeit. 2. Leser: DaS weiß auch Soergel eindringlich seinem Leser milzuteilen,- er begeistert ihn, er lockt ihn zu den Dichtern hin. I Er macht ihm bewußt, wie wichtig der Dichter ist, Soergel genau so wie Langenbucher, der in den Kern seiner Schrift ein Wort von Paul Ernst stellt: Ein Volk gelangt durch seine Dichter zum Selbstbewußtsein einer Nation. Junker 5k vünnkaupt - Verlag - »erlin
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