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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1934
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- Deutsch
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- Saxonica
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284, 6. Dezember 1834. Redaktioneller. Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Arheberrechtsschuh auf 50 Jahre verlängert Das Neichskabinett hat am 4. Dezember ein Gesetz beschlossen, durch das der Urheberrechtsschutz von Werken der Literatur, der Tonkunst und der bildenden Kunst, der jetzt 30 Jahre nach dem Tode des Urhebers endet, um 20 Jahre auf die Dauer von 50 Jah ren verlängert wird. Diese Maßnahme, die die besondere Wür digung der an der Bereicherung des Kulturgutes schöpferisch beteilig ten Kräfte durch den nationalsozialistischen Staat zum Ausdruck bringt, stellt einen ersten Schritt zu der in Borbereitung be findlichen Neugestaltung des Urheberrechts dar. Jahrbuch 1935 „Unsere Saar" Zu den im Börsenblatt Nr. 280 S. 1047/48 und Nr. 282 S. 1059 mitgeteilten Empfehlungsschreiben geben mir ein weiteres des Neichsbundes der Deutschen Beamten e. V. bekannt, der in seinem Rundschreiben 6 Nr. 216/34 an alle Gau-, Kreis- und Ortsgruppe nw arte des NDB. mit folgenden Worten auf das Jahrbuch 1935 »Unsere Saar« hinweist: »Der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers hat mir mitgeteilt, das; der von der Deutschen Front im Saargebiet herausgegebene Ab stimmungs-Abreißkalender vergriffen ist und daß eine Neuauflage nicht erfolgt. Ta das ganze Jahr 1935 unter dem Zeichen der Saar stehen wird, weil mit der Abstimmung am 13. Januar all die Probleme auf gerollt werden, die mit der Rückgliederung des Saargebietes an das deutsche Mutterland Zusammenhängen, hat der Saarbevollmächtigte unter der Bezeichnung ,Unsere Saar 1935' ein besonderes Werk her ausgegeben, über das der Neichsorganisationsleiter in einem Aufruf an die Deutsche Arbeitsfront folgendes sagt: (folgt Aufruf Ley). Ich ersuche, alle diejenigen Beamten, die einen Saarabstimmungs kalender bestellt, aber nicht mehr erhalten haben, auf das Saar-Jahr buch zu verweisen und im übrigen unter den Beamten für dieses Werk zu werben, da auch dessen Reinerträge der Bevölkerung des Saar gebietes zugute kommen. Der Preis für das Jahrbuch beträgt eben falls NM 1.—. Bestellungen auf das Jahrbuch sind nicht über die Parteidienststellen, sondern — nach Möglichkeit dienststellenweise — beim Buchhandel aufzugeben.« Geschichte des Konversationslexikons Eine kleine Schrift von Ernst Herbert Lehmann: »Geschichte des Konversationslexikons« (Leipzig, F. A. Brockhaus, 63 Seiten) wird allen Freunden des Großen Brockhaus und seiner Geschwister als Aufklärung über die Entwicklung dieser wichtigen Erscheinungen des Buchmarktes willkommen und nützlich sein. Schon in ihrem Verlags katalog von 1872 hat die Firma F. A. Brockhaus eine Übersicht ähn licher Art veröffentlicht, auf der vr. Lehmann weiter bauen konnte. Auch die Enzyklopädien und Lexika der einzelnen Nationen haben selbst immer wieder unter dem Stichwort ihres Namens die Herkunft und Entwicklung ihrer Idee und ihrer Verwirklichung dargestellt. Zum Teil ist das in sehr umfangreichen und bis ins einzelnste gehenden Artikeln geschehen. Auch andere Handbücher, wie etwa die Einführung in das Studium der Geschichtswissenschaft von Wolf, haben entsprechende Zusammenstellungen gegeben. Es liegt also reiches Unterlagenmaterial vor, das verarbeitet werden konnte. Wie das in der Lehmann'schen Schrift geschehen ist, verdient Anerkennung und Beachtung. Ein ganz besonderer Vorzug liegt darin, daß von den wichtigsten Enzyklopädien die Titelblätter im Faksimile wieder gegeben sind. Auch einige Herausgeberbilder sind beigxfügt. Die ins gesamt 36 Abbildungen, die das Merkchen enthält, tragen viel dazu bei, die Darstellung zu veranschaulichen und die Atmosphäre zu ver gegenständlichen, in der die einzelnen Lexika zu ihrer Zeit gestanden haben. Gerade auch für den Buchhändler ist das eine wertvolle und anregende Aufklärung, die sich im Verkaufsgespräch vermutlich mit Nutzen verwerten läßt. Zwei neue Bücher von Friedrich Böer*) Es ist uns bereits zur willkommenen Gewohnheit geworden, auf dem Weihnachtsbüchertisch der Jugend ein Buch von Friedrich Böer zu finden. Zum drittenmal bringt er im Verlag Stuffer eine seiner netten Jungenerzählungen heraus, die so schnell das Herz der Jugend erobert haben. Der Forschungsreise in die Stadt, auf die Böer. im vorigen Jahr drei Jungen mitnahm, folgt jetzt die Fahrt aufs Land. Es ist ein glücklicher Einfall, die Form der beiden ersten Bücher nicht *) Friedrich Böer: Krischan, der Bauernjunge oder Leben und Arbeit auf dem Land. Mit farbigen Bildern und Zeichnungen von Ernst Graef und Marianne Scheel. Herbert Stuffer, Verlag, Berlin. Gebunden NM 1,50. Willi Koch und Friedrich Böer: Liebe zu Deutschland. Gedan ken und Bilder. Verlag Holle L Co., Berlin. Steif geh. RM 3,50. einfach zu wiederholen, sondern dieses Mal an Stelle der Photo montage ganzseitige farbige Bilder und Zeichnungen zu bringen und statt der Antiqua Fraktur zu wählen. Krischan, der Sohn des Diersbuern und zukünftige Erbe des Hofes, verbringt jede freie Minute in Stall und Scheune, auf Hof und Feld. Durch alle Monate des Jahres begleiten wir ihn, und unmerklich werden wir durch Erzählung und Belehrung in die viel fältige, mit dem Jahreslauf der Natur verwachsene Arbeit des Bauern eingeführt. Friedrich Böer bewährt sich wieder aufs beste in der ihm eigenen Kunst, seine jugendlichen Leser zu unterhalten und zu bilden. Ein erzieherischer Gedanke liegt auch dem gleichfalls von Böer zusammen mit vr. Willi Koch herausgegebenen Band »Liebe zu Deutschland« zugrunde. Die Verfasser wollen damit auf etwa 80 Sei ten in Wort und Bild anschaulich machen, was deutsch ist. Ausge wählten Bildern aus Landschaft, Volkstum, Kunst und Wirtschaft sind Worte aus dem deutschen Schrifttum beigegeben. Böer besorgte die Zusammenstellung der Bilder, wobei es ihm gelungen ist, völlig Unbekanntes wie etwa Teile des Altares der Kirche von Altenbruch bei Cuxhaven und das Dornenhaus bei Ahrenshoop zu zeigen. Die Bilder sind durchweg ausgezeichnet wiedergegeben und der Band wird gewiß gerne als Weihnachtsgabe verwendet werden. Der weiteren Entwicklung des jungen Buchhändlers Friedrich Böer sehen wir mit großen Erwartungen entgegen. Fratzscher. Kundgebung für das deutsche Buch in Bremen Im Nahmen der Buchwoche wurde in Bremen neben einem Preis ausschreiben usw. auch eine Kundgebung für das deutsche Buch ver anstaltet. Träger dieser Veranstaltung war die NS.-Kulturgemeinde, deren Kreisobmann, Pg. Bischofs, ein Berufsangehöriger ist. - Der Aufbau dieser Kundgebung ging nicht davon aus, eine Reihe mehr oder weniger prominenter Persönlichkeiten reden zu lassen, son dern es sollten Persönlichkeiten reden, die eine ganz bestimmte, unter sich verschiedene Beziehung zum Buche haben. Hier waren es der Ar beiter, der Philosoph und der Dichter. Die Kundgebung wurde eröff net durch ein musikalisches Vorspiel, ausgeführt vom Orchester der NS.-Kulturgemeinde Bremen mit dem 14jährigen Bergmannssohn Hans Kruscheck, der als Solist das D-Dur Violinkonzert von Mozart spielte. Dann eröffnete Senator N. v. Hoff im Namen der Bremer Negierung die Kundgebung. Es sprach der einem Arbeiterhaus ent stammende Präsident der Angestelltenkammer, Pg. Nielson, über die oftmals sehr schicksalsträchtigen und sehr engen Beziehungen des Arbei ters zum deutschen Buch, über die Wünsche des Arbeiters an das deutsche Buch und über den Hunger, der gerade in diesen Kreisen vor handen und noch lange nicht gestillt ist. vr. H. Knittermeyer, der Direktor der Bremer Staatsbibliothek, sprach über den Auftrag des deutschen Buches und ging zunächst von der negativen Seite, von der sehr positiv mit einem ernsten weittragenden Appell zu schließen. Der Dichter Will Vesper sprach sehr frisch über die Zeitwende der Dich tung. Die Kundgebung wurde durch ein Schlußwort von Pg. Bischofs beendet und hat, wie man heute feststellen darf, einen weitreichenden Widerhall bei allen Angeredeten gefunden. Hans Fr. Blunck bei Hitler-Zugend und Buchhandel Am Dienstag, dem 20. November, fand die erste gemeinsame Ver anstaltung der Frankfurter Hitler-Jugend und des Buchhandels (Selbständige und Gefolgschaft) statt. Wir begrüßten es als besonders gutes Zeichen für die weitere Zusammenarbeit, daß wir für diesen ersten Abend den Präsidenten der Neichsschrifttumskammer, Herrn Dr. Hans Friedrich Blunck, gewinnen konnten. Annähernd 2000 junge Menschen lauschten der Vorlesung des Dichters — die Buchhändler hatten der HI freudig die besseren Plätze überlassen, obwohl sie selbst dadurch die Vorlesung nur unvollkommen hörten. Aber es kam ja dar auf an, den Jungens einen möglichst nachhaltigen Eindruck zu ver mitteln, und wir hoffen, daß der Frankfurter Buchhandel demnächst den auch für den Dichter schönsten Erfolg des Abends feststcllen und von einem guten Verkauf des neuen Blunck'schen Romans berichten kann. An die Vorlesung schloß sich erst noch ein kurzes Zusammensein mit Führern der Hitler-Jugend und daran eine Stunde im Kreise der Buchhändler an. Blunck war freudig überrascht über die enge Verbindung, die in Frankfurt zwischen HI und Buchhandel besteht. Der Buchhandel hat sich bei dieser Veranstaltung ganz bewußt nicht in den Vordergrund gedrängt, gerade weil er die.Werbewirkung die ser eindrucksvollen Kundgebung erkannte, aber nicht den Anschein er wecken wollte, als hätten ihn nur geschäftliche oder repräsentative Gründe zu dieser Zusammenarbeit mit der Hitler-Jugend veranlaßt. Wir dürfen daher hoffen, daß der Abend ein guter Dienst an Buch und Volk gewesen ist. H. K. 1067
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