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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1923
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- Deutsch
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^ 102. 3. Mai 1923. Redaktioneller Teil. der Abhaltung des 59. Stiftungsfestes heran. Bei vollem Erkennen der traurigen Verhältnisse in unserem Vaterlande standen wir aber doch auf dem Standpunkte, -daß ein 5Vjähriges Leben schon berechtigt ist, seinen Geburtstag zu feiern. Nun wollen wir in einfacher Art und Weise diesen Gedenktag begehen, und eine recht ansehnliche Zahl von früheren Mitgliedern hat uns schon ihr Erscheinen zugesagt. Der Mitgliederbestand von heute — im Kriege haben mir zwei unserer damaligen Mitglieder verloren, deren Andenken wir stets in Ehren halten werden — beträgt 3 Ehrenmitglieder und 20 Mitglieder. Die Leitung des Vereins haben jetzt schon seit Jahren in Händen Zünde! (Univ.-Bibl.) als Vorsitzender, F. Sautter (Osiander) als Kassierer, B a ch (Mohr) als Schriftwart und Fel. Pflug (Mohr) als Bücherwart. So mag -diese Mitteilung von der Insel ein Zeugnis für ihr Tun und Treiben sein. Herm e s. Jahreshauptversammlung der Deutschen Shakespearegesellschaft in Weimar. — In seiner Begrüßungsansprache (25. April) gedachte der Vorsitzende der Gesellschaft Professor Or. Deet- jen des Protektors der Deutschen Shakespearegesellschaft, Wil helm Ernst, Großherzogs von Sachsen, dessen Todesnachricht gerade zu Beginn der Sitzung eingegangen war. Dann hielt der Weimarer Schriftsteller, der Generalsekretär der Deutschen Schiller st! slung Ur. Heinrich Lilienfein, einen Festvortrag über »Shakespeares dichterische Phantasie«. Der geschäftsftthrende Ausschuß der Gesell schaft hat sich durch Zuwahl von Studienrat vr. Lißner, Fabrikbesitzer I)r. Schacht und des Verlagsbuchhändlers Robert Kröner in St littgart ergänzt. Die vorgeschlagenc Erhöhung des Mitgliedö- bcitrags wurde nach kurzer Aussprache angenommen. Er wird 3090 Mark, jeweils entsprechend der Buchhändler-Schlüsselzahl (zurzeit 2500), betragen. Für das Ausland wurde ein Beitrag von 6 Schweizer Franken fcstgelegt. Diese Maßnahme wurde in erster Linie zur Siche rung des Jahrbuchs notwendig, dessen nächster Band Anfang 1024 als Doppclband für 1923 und 24 in stärkerem Umfange wieder er scheinen wird. Ebenfalls angenommen, und zwar en bloe, wurden die seit dem vorigen Jahr zurückgestellten neuen Satzungen. Auch der Wiederwahl der nach dem üblichen Turnus ansscheidenden Vorstands mitglieder wurde zngestimmt. Zum Präsidenten wurde vom Vor stand wieder Professor Deetjcn-Weimar bestimmt. Als künstlerische Veranstaltung wurde am Vorabend ein Vortrag von Shakespeares Sonetten in verschiedenen Übersetzungen durch Rudolf Rieth vom Deutschen Nationaltheater und am Haupttage eine Aufführung von Verdis »Othello« geboten. Die Weimarer Goethetagc. - Die Goethe-Gesellschaft wird ihre diesjährige Hauptversammlung am 25. und 26. Mai in Weimar abhalten. Am 25. Mai, nachmittags, wird im Saal der »Armbrust« der geschäftliche Teil stattfindcn, während das National theater am Abend als Festvorstellung Goethes »Stella« bietet. Der festliche Teil der Veranstaltung findet am 26. Mai, vormittags 10 Uhr, ebenfalls in der »Armbrust« statt, wo Geheimrat Pros. vr. Wolfgang von Lettin gen, der frühere Direktor des Goethe-National- mnseums, den Festvortrag über »Goethean Rhein und Main« spalten wird. Am Nachmittag findet gemeinsamer Spaziergang nach Tiefurt statt, wo künstlerische Veranstaltungen geboten werden. Für de-i 27. Mai sind Ausflüge nach Jena, Dornbnrg und Erfurt vorge sehen. Graphische Blätter als Anlagepapiere. — Daß graphische Blätter ' werthaltende Papiere« darstcllen. betonte I)r. Alfred Kuhn in einem Artikel der »Kunstchrvnik«, der sich mit den Ergebnissen der letzten Graphitanktion bei Perl in Berlin beschäftigte. Die Tendenz bei dieser Versteigerung war zwar »nicht einheitlich«, aber »Spezialiverte begehrt«. Die Preise wurden bei einem niedrigen Dollarstand erzielt. Sehr vernachlässigt waren die Franzosen, eine Erscheinung, die ihre Ur sache in der politischen Situation hat. So wurden hochwertige Blätter von Legrandc sehr billig losgeschlagen, und aus München berichtet man, daß dort kostbare französische illustrierte Bilder um ein Nichts verkauft wurdem Dagegen weisen die deutschen Meister eine stattliche Steigerung der Werte auf. Der Nadierungszyklns »Der Bauernkrieg« von Käte Kollwitz, der 1921 60 009 Mark gekostet hatte, brachte ev auf 450 009 Mark. Für Blätter von Kling er wurde das 6- nnd 7fache gegeben. Ebenso wurde für S t a u f f e r - B e r n auch im Verhältnis der Geldentwertung bedeutend mehr gezahlt als früher. Blätter von Liebermann brachten es durchschnittlich auf das 4- und 5fa>che der Preise, die ein Jahr vorher angelegt worden waren. Auch Corinth erzielte für seine Graphik höhere Preise, da die einzelnen Arbeiten bis zu 75 099 Mark kosteten. Sehr gut wurde auch E r n st Lppler bezahlt, und erheblich waren die Steigerungen bei Slevogt. Sein Zyklus' »Hektar«, der noch im vorigen Jahre für ^ 110 000 Mark zu haben war, brachte eine runde Million, ein Zeichen, welcher hohen Schätzung sich Slevogt als Graphiker erfreut. Merk würdigerweise war für Thoma nur geringes Interesse, und d e jüngeren Meister der Graphik werden zum Teil noch nicht nach ihrer Bedeutung gewertet. So sind z. B. die Arbeiten M axBeck m anns, die mit 5909, 6009 und 7009 Mark bezahlt wurden, als sehr billig zu bezeichnen. Im allgemeinen' aber erweisen sich graphische Blätter als recht gute »Aulagepapiere«. Uber Papicrtraukhciten wird heutzutage viel mehr geklagt als früher. Im allgemeinen bürgt die Zusammensetzung des Papiers keineswegs für eine sehr lange Lebensdauer. Nicht mit Unrecht wird behauptet, daß bereits vor dem Kriege das in Deutschland und auch ini Ausland hergestellte Papier minderwertiger war als das von Hand geschöpfte Papier in früheren Zeiten, und auch äußeren Ein flüssen weniger Widerstand leistete. Nach Angaben, die B. Haas in der »Papierzeitung« gemacht hat, liegt die geringere Haltbarkeit des heutigen Papiers an den neueren Herstellungsverfahren. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das Papier aus Textilfasern mit tierischem Leim und meistens ohne Füllmittel hergestellt. Heute ist man immer mehr zur Verarbeitung von Natron- und Sulfitzell stoffen und Holzschliff übergegangen, verwendet statt des tierischen Leims Harzleim und außerdem nicht immer zweckmäßige Füllmittel. Man hat interessante Versuche gemacht, um festzustellen, worauf die Zerstörung des Papiers zurückzuführen ist. Ein von Trockenfäule schon stark angegriffenes Papier wurde mit Nährgelatine befeuchtet und der Einwirkung feuchter Wärme ausgesetzt. Mit diesen Krank heitskeimen, die sich auf der Nährgelatine entwickelt hätten, wurden nun die einzelnen Papierstoffe geimpft. Es stellte sich, heraus, daß das Bleichen der Zellstoffe die Widerstandsfähigkeit verringert und daß Natron-, Holz- und Strohzellstoff weniger widerstandsfähig waren als Sulfitzellstoff. Besonders schädlich erwiesen sich die Füll stoffe, und auch die in den letzten Jahrzehnten viel gebrauchte Freiharz leimung unterstützte die Einwirkung der Krankheitskeime. Die Krank- heitscrscheinungen bestanden in Verfärbung, Zermiirbung und modrigem Geruch. Außerdem gingen Durchsressungeu der Einbände schneller auf das Papier über. Die Betrachtungen lehren, daß man für wichtige Druckzwccke und Akten auch heute noch den höheren Preis des handgeschöpften Papiers nicht scheuen sollte. Es ist nicht ausge schlossen, daß an den Papierkrankheiten auch die heute zur Verwen dung kommenden Druckfarben mitschuldig sind. In einer größeren und sehr leistungsfähigen Leipziger Druckerei ist schon ver einigen Jahren die Beobachtung gemacht worden, daß die Qualität und die Zusammensetzung der Farben von ganz erheblichem Einfluß auf den Farbton des Papiers sind, bzw. eine mehr oder weniger starke Verfärbung des Papiers herbeiführen. Zweifellos verursachen gewisse Beimengungen^ die wohl als Kriegsersatz oder als Ersatz für ungeheuer im Preise gestiegene Rohstoffe anzusprechen sind, auch eine Minderung der Qualität des Papiers, namentlich wenn säure haltige Beimengungen in Frage kommen. Es dürfte sich lohnen, wenn in dieser Hinsicht öfter vergleichende Versuche gemacht würden. Die Farbenfabriken sollten dieser Angelegenheit gleichfalls ein besonderes Augenmerk widmen und zu vermeiden suchen, daß Aufsehen und Qualität des Papiers durch ungeeignete Farben leiden. C. MsolillliMrWeii. Der sechzigste Geburtstag von Arno Holz am 26. April (vgl. Bbl. Nr. 84 und 93) brachte dem Dichter außer zahl losen Aufsätzen in fast allen deutschen und deutsch-öster reichischen Zeitungen und Zeitschriften Ehrungen aus allen Kreisen, Glückwunschschreiben und Ehrengaben. Der Reichs präsident Ebert hat dem Dichter mit einer Ehrengabe von einer halben Million ein sehr herzliches Glückwunschtelegramm g. sandt: »... Das deutsche Volk verehrt in Ihnen einen seiner stärksten künstlerischen Gestalter. Unsere schöne Muttersprache war Ihnen das unerschöpfliche Mittel für Ihre unvergleichliche Gestaltungskraft, da- Werkzeug für die Schaffung der neuen und kühnen Formen, um d e Sic die deutsche Dichtkunst bereichert haben.« — Der preußische M i n i st e r p r ä s i d e n t B r a n n sandte die Spende von einer Mil lion: »Dem einzigartigen Dichter aufrüttelndcr sozialer Form und Kampflieder, dem Bahnbrecher neuer dichterischer Ausdruckswege, dem kernigen ostpreußischen Landsmann.« — Der Magistrat von Berlin (mit 25 Flaschen altem Natswein): »Aus Ostpreußen schon fnih zu uns gekommen, haben Die noch als Jüngling die Bilder und Stimmungen der werdenden Weltstadt in Ihren Gedichten festgehalteil und die Stadt Berlin, vor allein auch Berliner Arbeit und Berliner 639
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