Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1923
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- 1923-05-03
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- 03.05.1923
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechfaal. X; 102, 3. Mat 1923. Not, in Ihren Versen aespieliclt.« Im Namen der Negierung des Freistaats Sachsen hat Ministerpräsident vr. Zeigner Arno Holz, »dem Lyriker, Neuerer und Kämpfer, dem mutigen Bahnbrecher neu zeitlicher Gedanken und Forderungen« Gruße und Glückwünsche tele graphisch übermittelt. — Der Gocthcbund in Bremen hat an den Dichter ein Schreiben mit einer Ehrengabe von 200 000 Mark gerichtet. — Die deutschen bildenden Künstler haben Beiträge gestiftet zu einer Mappe, die in hundert Exemplaren erscheinen soll (Verlag Fritz Gur- litt, Berlin) und deren Erlös ebenfalls als Ehrengabe für Arno Holz gedacht ist. — Die Versteigerung der von Freunden und Ver ehrern des Dichters gestifteten Graphtken und Luxusdruckc, deren Erlös ebenfalls dem Dichter zukommt, fand im Bücherkabinett in Char- lottcnbnrg, Mommsenstraße, statt. Das Publikum steigerte besonders-dic Erstausgaben von Holz und solche Bücher, die von ihm signiert waren oder sein Lx libris trugen, zu bemerkenswerten Preishöhen. So wurde das erste Phantasus-Hest, einst mit 1 Mark herausgegeben, mit 115 000 Mark bezahlt. 330000 Mark gab es für eines der handkolo- ricrten Exemplare des »Geschundenen Pegasus« mit den Illustratio nen von Schlaf. Die große Jnselausgabe des »Phantasus« wurde mit etwa 200 000 Mark bezahlt; 'die Nr. 1 des Trio Seraphikon erreichte 250 000 Mark. 105000 Mark gab cs für die Erstausgabe des »Jgno- rabimus« mit Widmung, 80000 Mark für die »Sonnenfinsternis«, 70 000 Mark für die »Sozialaristokratcn«. Eine Luxusausgabe wurde entsprechend höher bezahlt. Das Gesamtergebnis der Versteigerung betrug etwa 4 Millionen Mark. Gestorben: am 1. Mai 1923 Herr Franz Bieringer, Besitzer der M. Walöbauer'schen Buchhandlung in P a s s a u. Fern der Heimat, beim Besuch der Leipziger Vuckhändlermessc, hat der verehrte Kollege infolge eines Unglücksfalls sein Leben lassen müssen. In der Nacht zum Montag, dem 30. April, wurde Herr Bieringer-auf dem Wege nach dem Hauptbahnhof von einem Automobil kurz vor dem Hauptbahnhof erfaßt und kam lei-der unter das sofort haltende Auto zu liegen. Sein Begleiter, Herr Buchhändler Skacel ans Leipzig, der die gefahrvolle Lage sofort erkannt hatte, wollte Herrn Bieringer, der beim Hupen des nahenden Autos noch den ent gegengesetzten Bürgersteig erreichen wollte, zurückhalten, was ihm aber nicht gelang. Schwer verletzt wurde der Unglückliche sofort in derselben Droschke nach dem Krankenhaus St. Jakob gebracht, wo er trotz aller ärztlichen Kunst am 1. Mai verschieden ist. So endete der fröhlich angetretene Kantatebesuch mit dem höchst betrüblichen Tode des verehrten Berufsgenossen, der im 58. Lebensjahre stand. Seit 1895 war er Inhaber der altangesehenen M. Waldbauerschen Buch handlung in Passau, die ihren Ursprung bis auf das Jahr 1482 zurücksührt. Im Jahre 1895 hatte- Bieringer die lebhafte und im ganzen Buchhandel hoch angesehene Buchhandlung von Herrn Coppeu- rath in Gemeinschaft mit den -Herren Nohmüllcr und Melzer über nommen. Im Jahre 1910 waren die beiden anderen Herren wieder ausgetreten und seitdem hat er das Geschäft mit großem Erfolg allein weitergefiihrt. Die Beerdigung des auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Verufsgenosscn findet in Passau statt; ferner: am 28. April plötzlich und unerwartet am Herzschlag der Buck- handlungsgehilfc Herr Kurt Mainig in Leipzig im 20. Lebensjahre. Er war im Buch- und Musikver'lag von Breitkopf L Härtel tätig, .wo er auch seine Lehre bestanden hatte. emWul. Ausruf! An alle Angestellten -des Buchhandels von Rhein land und Westfalen. Den Buchhandlnngsgehilfen fehlt seit langem der rechte Gemeinschafts geist, das innige Gefühl einer Zusammengehörigkeit. Uns, liebe Kollegen, fehlt eine kulturelle Vereinigung der Buchhandlungs- ange stellten Rheinlands und Westfalens. Wir alle sind in manch schöner Stadt als Gehilfe tätig gewesen, lernten liebe, tüchtige Kollegen kennen, mit denen man im besten Sinne des Wortes gute, i-deale Gedanken austauschcn konnte, Kollegen waren es, die auch nach Geschäftsschluß Buchhändler durch und durch! waren — auch dann, wenn die Taschen nicht mehr mit »Papier« gespickt waren. Das Geschick reißt die Kollegen auseinander, und manche gute Anregung zum Wohle des Buchhandels und seiner Gehilfenschaft mußte sterben, da der Zusammenhalt unter den Kollegen fehlte. In den meisten Städten befinden sich Ortsvereine, deren Zwecke kul turelle sind, auf deren Programm an erster Stelle die Weiterbildung der Angestellten in beruflichen, sozialen, ethischen und kulturellen Fragen steht. Alle diese Vereinigungen haben längstens ihre Daseins berechtigung bewiesen; jedoch eins fehlt ihnen: das enge Zusammen arbeiten mit den Vereinigungen anderer Städte. Das ist es, was wir wttnschen und wollen in der kulturellen Vereinigung der Buchhand- lungsangestcllten. Diese kulturelle Vereinigung der Buchhandlungsangestcllten, aus das ganze Reich übertragen, cingeteilt in verschiedene Sektionen, z. B. Rheinland nnd Westfalen, Sachsen, Bayern usw., wäre eine Etappe auf dem Wege zur Gründung von Bildungsanstalten für die Gehilfen und deren Nachwuchs im deutschen Buchhandel. Au die Kollegen des Buchhandels von Rheinland und Westfalen ergeht daher heute der Nus: Schließen wir uns zusammen zu dieser kulturellen Vereinigung.! Tauscht Eure Gedanken hierüber gegenseitig aus und gebt uns Eure Zustimmung oder Nichtzustimmung bekannt! Nach Eingang Eurer Äußerungen werden wir an dieser Stelle wieder das Wort nehmen. Kommt diese Vereinigung zustande, dann kann unseres Erachtens ein gemeinsamer Gedankenaustausch in einer Zu sammenkunft stattsinden, zu der'jede Stadt ihre Vertreter senden und uns allen die Gcburtsstun-de dieser Vereinigung näherbriugen soll. Wohlan, ans Werk! Zaghafte Geister können wir hier nicht ge brauchen! Für manchen Kollegen der Großstadt wird es sonderbar klingen, daß dieser Aufruf aus der Industriestadt Sterkrade (Nuhrgebiet) kommt und nicht aus der Großstadt. Die Unterzeichneten sind zurzeit an diesem Platze tätig, und gerade hier in der Kleinstadt ist der beste Platz, solchen Gedanken nachgehcn zu können, da uns das Getriebe der Großstadt daran nur hindern kann. Sterkrade (Nhld.), im April 1923. Franz Velser. Franz Sievert. Zuschriften sind zu richten an Kollege: Franz Vclscr, Sterkrade (Nhld.). Versieckenspiel mit den Fakturen. - Zahlungsdifferenzen. Zuweilen kommen einige Rechnungen verspätet zur Bezahlung. Weshalb? Durch Schuld der Packer! I! Bei der Sendung fehlt die Faktur, d. h. sie ist nicht zu finden, weit sie so in irgendeinem Buche versteckt liegt, daß sie nur erst ansgefundcn wird, wenn der Käufer das Buch ausfchnctdet und durchlieft. Mittlerweile gibt es Rekla mationen seitens des Verlegers und Unkosten und Verärgerungen. Weshalb solch ein Bersteckcnspicl mit den Fakturen? Man merke: Keine Faktur darf in ein Buch ganz eingelegt werden. Die richtige Art ist cs, sie um den Umschlag oder den Deckel! eines Buches umzu- lcgen, sodaß die Hälfte der Faktur außen aufliegt. Tann erspart man dem Sortimenter das Suchen nach der Faktur und erhält prompt die Bezahlung. Miilheim a. d. Ruhr. Martin H c g n e r. Der »Lauenftciner Geist-, der seit den Tagen jener denkwürdigen Sitzung in Lauenstein die Herzen aller Buchhändler erfaßt hat — tagtäglich weht er im Bläticrwaldc unseres Börsenblattes —, kann an der echten Gchilscnzunft des deutschen Buchhandels nicht spurlos voriibergehen. Wir möchten wohl mit Uhland sprechen: Als nun die Botschaft in das Reich erging, Da fuhr ein reger Geist in alles Volk; Ein neu- Weltalter schien herauszuziehn, Da lebte mancher längst cntschlasne Wunsch Und manche längst crlosch'ne Hoffnung aus. — Herr Ernst Emmert In Zeitz. <Vgl. Bbl. Nr. 88, 74 u. 8«.> Bon verschiedenen Seiten werden dem Börsenblatt »Erfahrungen- im Verkehr mit dem »Autor Ernst Emmert- gemeldet. Mlc Firmen, die in letzter Zeit mit dem genannten Herrn zu tun hatten, werden ge beten, sich behufs gemeinsamer Abwehr der Ansprüche zu verbinde» mit der Deutsche» Wa n d - r b u ch h a n d I u n g G. m. b. H., Leip zig, Roßstr. 22. v-r-ntm-rtl Redakteur: N I ch - r d « , d - r t t. - Verl-.: D - r B ° r , - » ° - r - > - der Drultchr- «uchh-ndl.r Druck: Stamm » Seemau« Sämtlich tu Leimt« - »dretle der Redaktta» uu» Sk-edtttuu: Leimt«, «ertcht-we, So Muchbändterbau.i 84V
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