4992 261, 8. November 1934. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Im Vrennpunkt des gegenwärtigen religiösen Ringens steht der Kampf um das Alte Testament. Ist es „Leilige Schrift", in der Gott der Lerr das Wort hat, der souverän, wo und wann er wollte, sich offenbarte? Oder ist es „das Buch des Fluches", das die fremde Religion eines nach Weltherrschaft gierenden Volkes vorträgt und die Entfaltung unserer arteigenen Religion verhängnisvoll hindert? Eine Flut von Schriften für oder wider das A. T. hat in letzter Zeit den deutschen Buchhandel überschwemmt. Mit Leiden' schaft geschrieben, werben sie für eine im voraus bezogene und verkrampfen sich. Zur Lösung der religiösen Lebensfrage um das A. T. ist es viel wichtiger, zur Quelle selbst zu gehen und sie in sachlicher Klarheit zu untersuchen. Just im Iubiläums- jahr der deutschen Lutherbibel legt uns ein verdienstvoller deutscher Auslandspfarrer firicoiric« K^iri. ^obini eine gründliche, aus jahrelangem Ringen entstandene Arbeit vor: Die ^eiligen Vücber des -Uten öundes in deutscher Übersetzung und mit Anmerkungen etwa 1600 S. In zwei Bänden, in biegs. Rohlein. RM 12.- krcis bis kndc silovembcn 1?Z4 10.- dann erliökt licli Oer kreis suk is.- Die Arbeit meldet nicht den großen Anspruch an, Luthers geniales Werk zu übertreffen. Sie ist in der Verantwortung erarbeitet, die Claus Lärms aussprach: „Eineübersetzung in eine fremde Sprache muß alle hundert Jahre revidiert werden, damit im Leben sie bleibe." Der Übersetzer folgt den Grundsätzen Luthers, wenn er das A. T. direkt aus dem hebräischen Grundtext überträgt, anstatt nach ansonsten beliebter Methode die griechische Übersetzung der Septuaginta zugrunde zu legen. Eine saubere, streng wissenschaftliche Übersetzung, die mit der Wörtlichkeit des Wortes Ernst macht und « kungen machen die Arbeit zum zuverlässigen und ra Stellung. Die ungewollte Wirkung ist: Die Fronten erstarren oiL »i8K)iri8cnLn «vcnLir Das Gesetz' i. Am Uranfang schuft die Gottbeit' den Allbimmel und die Lrde. s Was nun die Lrdc betrifft. so war sic ohne Horm und obnc Leben. ^ rend der Geist,* der die Gottheit ist, über dem Wasser scbwcbtc. Da sprach die Gottheit: „Ls werde Licht!", und cs wurde Licht. Und ^ die Gottheit sab, daß das Licht gut war. Deshalb schied sie das 4 Licht von der Finsternis. Und zwar nannte die Gottheit das Licht „Tag", die Finsternis aber „Nacht". Darauf wurde ein Abend' und 5 ein Morgen: ein Tag. und Rednern) — der Starke in höchster Potenz, d. h. Gott; r. elobim (2870 mal), ein Abstraktplural — mit Ehrfurcht zu be trachtendes höheres Wesen, d. h. Gottheit; 3. eloab (57 mal), eine : Fülle erklärender und zusammenfassender Anmer- orientierenden Werkzeug. Von besonderer Wichtigkeit sind die Bemerkungen, die den „antisemitischen Charakter" des A. T. Nachweisen und klarstellen daß es sich im A.T. nicht um die Darstellung einer semitischen Religion handelt, sondern um die geschichtlich-übergeschichC liche Begegnung des heiligen Gottes mit einem unheiligen Volk zum Leil der Welt! — Man mag wohl fragen: Jetzt ein neue Übersetzung des Alten Testaments? Übersetzer und Verleger antworten: Ja, gerade jetzt! Diese« t^en/e kann /im manefte Diemen ru einem Ak'o/ft n Oesc/iä/i rver^en. A Werbematerial lt. Bestellzettel (A Uellmutb Wollermann Verlassbuchhandlung (VV./Vlaus) Vraunscbweis