Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1934
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- 1934-11-08
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- 08.11.1934
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 261, 8. November 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Keine Veranstaltung von Messen und Ausstellungen durch Parteidienststellen Die Neichsleituug der NSDAP hatte seinerzeit allen parteiamt lichen Dienststellen nnd Untergliederungen der Partei verdaten, irgendwelche geschäftlichen Unternehmungen durchzufiihren. Hierzu gehörten auch Ausstellungen und Messen wegen des erfahrungsgemäß damit verbundenen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes. Im Anschluss an diese Verordnung des Neichsgeschäftsführers der NSDAP sind vor kurzem Ergänznngs- und Ausfnhrungsbestimmnngen bekannt gegeben worden, in denen in bezug auf Ausstellungen nnd Messen das Folgende dargelegt ist: »Die NSDAP sieht ebenso wie der Werberat der deutschen Wirt schaft den Sinn von Messen und Ausstellungen nicht darin, das; Ver bänden, Vereinen und einzelnen Unternehmern Gelegenheit gegeben wird, sich durch solche Veranstaltungen eine meist sehr einträgliche Einnahmequelle zu verschaffen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob die Veranstaltungen volkswirtschaftlich von Nutzen sind. Nach natio nalsozialistischer Auffassung dient das Messe- und Ansstellungswesen vielmehr dazu, umsatzbelebend und absatzsördernd zu wirken und dar über hinaus am Aussteller nnd am Käufer nationalsozialistische Er ziehungsarbeit zu leisten. Ans keinen Fall darf die Absicht, ein Er werbsunternehmen daraus zu machen, znm Selbstzweck einer Veran staltung werden. Die Entscheidung darüber, ob die Voraussetzungen für eine Genehmigung gegeben sind, liegt beim Werberat der deutschen Wirtschaft; wo aber nationalsozialistische Dienststellen eine ideelle Beteiligung beabsichtigen, wird der Ncichsgeschäftsführer durch seinen Sachbearbeiter, Abteilung Messe- und Ausstellungswesen in der Obersten Leitung der PO (NS-Hago), j,n engsten Einvernehmen mit dem Werberat prüfen lassen, ob die Voraussetzungen für eine ideelle Beteiligung nationalsozialistischer Organisationen gegeben sind. Diese Beteiligung bedarf also in Zukunft der besonderen Genehmigung der obenerwähnten Dienststelle. Den Dienststellen der NSDAP wird da bei besonders empfohlen, sich an den vom Institut für Deutsche Wirt schaftspropaganda e. V., Berlin, Europahaus, veranstalteten ,Deut schen Wochen — Braunen Messen' zu beteiligen. In diesen Veran staltungen sieht die NSDAP ebenso wie der Werberat eine allen Teilen der deutschen Volkswirtschaft zugute kommende Veranstaltung, die noch weit schlagkräftiger gestaltet werden muß«. Weihnachtswerbung der „Ala" Die Große Weihnachtswerbung der ALA Anzeigen A.G., Berlin W 35, Potsdamer Straße 27 a, beginnt am 18. November durch eine Gemeinschaftsjverbung der deutsche« Presse. Die Werbung heißt »Sechs Märchen und ihre Moral«. — Verleger und Sortimenter, die sich für diese Werbung interessieren, wollen die Sondernummer des »ALA Nachrichten- und Beratungsdienstes«: »Die Große Weihnachtswerbung« bei der ALA Anzeigen A.G. in Berlin anfordern. * Die Handelskammer Berlin hat sich im Gegensatz zum vorigen Jahr dafür entschieden, keine Einschränkungen des Weihnachtsver kaufs und der Weihnachtswerbung vorzuschreiben oder an zentraler Stelle zu beantragen. Im Gegenteil soll dahin gewirkt werden, daß sich das Weihnachtsgeschäft ans einen möglichst langen Zeitraum ver teilt. Gegen die in früheren Jahren von verschiedenen Kammern festgesetzten zeitlichen Beschränkungen der Weihnachtswerbung war wegen ihrer umsatzhemmenden Wirkung hauptsächlich aus der Spiel waren-, Christbaumschmuck- und Textilwaren-Jndustrie Einspruch er hoben worden. Autorenabend des Verlages G. Westermann in Berlin Am 29. Oktober veranstaltete der Verlag Georg Westermann einen Autorenabend im Saal der Berliner Korporation, an dem er seinen erfolgreichsten Antor des Jahres vorstellte. Der Berliner Mitarbeiter des Verlags, Max Eichelberg, begrüßte die erschienenen Kollegen und Gäste, und beantwortete die Frage: Warum heute die Produktion Westermann und warum Hjalmar Kutzleb? Gerhard Jovp sprach das Bekenntnis der jungen Mannschaft zu Hjalmar Kutzleb. Darauf las Kutzleb zuerst eine humoristische Skizze: »Vom Lachen am Sarge«. Tief gefangen nahm dann »Das Bauerngericht über die Ehebrecher« aus seinem soeben erschienenen Roman »Der erste Deutsche«. Nicht minder stark war die Spannung, als er den letzten Akt der Teutoburger Schlacht vorlas. Abschließend zeigte ihn eine Naturskizze »Am Ziehbrunnen« als Heimatkünstler. Reicher Beifall lohnte den Dichter. Gedichtvorträge junger Kollegen rundeten den Abend ab. Herr vr. Reichel, der Seniorchef des Hanfes Westermann, dankte znm Schluß allen Mitwirkenden nnd Gästen für den gelungenen Abend. M. E. Jubiläum der Schillerstiftung Die Deutsche Schillerstiftung, die zur Hundertjahrfeier von Schil lers Geburtstag auf Anregung Julius Hammers gegründet wurde, um verdienstvolle deutsche Schriftsteller oder deren nächste Hinter bliebene in schweren Lebenslagen durch Ehrengaben zu unterstützen, feiert in diesen Tagen ihr 75jähriges Bestehen. Generalsekretäre der Stiftung waren Karl Gutzkow, Hans Hopfen, Ferdinand Nürnberger, Julius Große und Oscar Bulle; heute ist es Heinrich Lilien- fein. Zweigstiftnngen bestehen gegenwärtig in zweiundzwanzig reichsöeutschen Städten, ferner in Danzig, in Wien, Linz und Salz burg sowie in St. Louis. Die Geschichte der Stiftung schrieben Julius Hammer und R. Goehler. Die Jubiläumsfeier findet am 11. No vember im Weimarer Schillerhaus, dem Sitz der Stiftung, statt. Bibliotheksankäufe Die Bibliothek des verstorbenen Berliner Historikers Professor 11r. N. Hoenige r, die sehr reich ist an Werken auf dem Gebiete der Rechts- und Wirtschaftsgeschichte, ist in den Besitz der Gsellius'- schen Buchhandlung in Berlin übergegangen. Wie Oberbürgermeister vr. Sahm den Natsherren der Stadt Berlin mitteilte, hat er die Absicht, die von Prof. Ulrich von Wi- l a m o w i tz - M o e l l e n d o r f f hinterlassene Bibliothek für die Berliner Stadtbibliothek zu erwerben. Verbotene Druckschriften Auf Grund des 8 7 der Verordnung vom 4. Februar 1933 wird die im Verlage der Buch- und Kunsthandlung der Abtei Seckau bei Knittelfeld (Obersteiermark) erschienene Broschüre »Die gute Ehe«, bearbeitet von Pater Vinzenz Silva-Tarouca, für Preußen beschlag nahmt und eingezogen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1998 vom 3. November 1934.) Ans Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. Fe bruar 1933 wurde die Verbreitung der ausländischen Druckschrift »lüetuvos Istorija« (Schulbuch, Kaunas, Litauen) im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 2000 vom 6. November 1934.) Verkehrsnachrichten Versand nach Schweden Es hat sich herausgestellt, daß die im Börsenblatt Nr. 226 vom 27. September und Nr. 242 vom 16. Oktober 1934 empfohlene Ver sandart (Rechnung gesondert schicken) sich nicht für jeden Fall emp fiehlt. Die Rechnungen sind nur auf Verlangen direkt zu senden. Personalnachrichten Carl Alberti zum Gedächtnis, 's 29. Oktober 1934 Carl Alberti ist Buchhändler gewesen mit der ganzen Leidenschaft eines warmen, ehrlichen und hingebungsfähigen Herzens, als Buch händler ist er geboren, sein Beruf war ihm sein höchster Stolz und Ehrenschild; er war immer voller Ehrgeiz, darin das beste zu leisten. Es gab keinen Ort im deutschen Sprachgebiet, über dessen bnchhänd- lerische Verhältnisse er nicht auf das genaueste informiert war, keine Veränderung entging ihm, Tausenden von Buchhändlern war er per sönlich bekannt, Hunderten befreundet, und allen spendete er aus dem unerschöpflichen Schatz seiner Erfahrung« und Hilfsbereitschaft. Das Leben hat ihm in den letzten Jahren seiner Verlagstätigkeit manchen Zusammenstoß, manche Enttäuschung gebracht, er hat sich dadurch weder zur Verbitterung noch zur Verdrossenheit treiben lassen. Die große innere Kraft, mit der er sich selbst immer wieder cmporriß, vermochte er auch anderen mitzuteilen: ein Schriftsteller sagte mir einmal: »Er ist ein strahlender Mensch«. Er war umgänglich und immer voller Wärme; wie sich fein Herz gern an der Sympathie anderer entzündete, so belebte er ihre Herzen. In dieser Kraft des Herzens und der Treue seines Pflichtbewnßtseins wird er noch lange im Gedächtnis aller derer weiterleben, die ihn kannten und lieben mußten. Arno Du ch. Verantwortlich: vr. He l l mu t h L a n g e n b u ch e r. — Verantw. Anzeigenleiter: Walter Herfurth, L e i p z i g. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen B u ch Händler zu Leipzig. — Anschrift der Schristleitung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2g, Postschließfach 274/76. — Druck: Ernst HebrichNachf., Leipzigs 1, Hospitalstraße 11»—13. — DA. 8014/X. Davon 6123 d. mit Angebotene und Gesuchte Bücher. 980
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