Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320227
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193202272
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320227
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-27
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
49, 27. Februar 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Aber es geschieht im Sortiment weithin nichts damit. Grund ist , Skepsis und Mißtrauen. Nehmen wir an, daß diese Skepsis be rechtigt ist, begründen wir sie damit, daß die »Biicherstunden« nicht genügend gehört weräcn, daß sie vielfach aus politischer Vorein genommenheit abgelehnt werden und so fort ... Es b l e i b t ein Faktum: Die Bücherstunden sind da, und es steht hinter der Fülle von Bücher besprechenden Referaten geistige Intensität in einem Ausmaß, das vordem in der Buchankündigung bzw. Besprechung unbekannt, ja unmöglich war. Hier steht nun die lebendige Forderung der Zeit, die sichre ine Verschwendung nicht mehr leisten kann. Ganz unabhängig davon, ob die Referate gehört worden sind oder nicht, läßt sich vom Sor timent aus damit neben aller anderen Werbung, über die hier schon genug geschrieben ist, arbeiten, läßt sich die wertvolle geistige Arbeit, die dort für das Mikrophon geschaffen wurde, zur unmittel baren Buchabsatzwerbung verwerten. Und nicht nur das wird da mit erreicht. Durch die unmittelbare propagandistische Ver wendung der Nundfunkreferatc durch das Sortiment wird mancher skeptische und sonst uninteressierte Nundfunkhörer zum Mithöreu der Bücherstunüe bewogen werden. Mein Vorschlag geht dahin, daß die Werbestclle des Börsen vereins sich alle Referate der Bücherstunden und Buchbesprechungen der verschiedenen Sender besorgt bzw. wenn das nicht möglich ist, im Stenogramm aufnehmcn läßt. Es gibt nun die Möglichkeit, Werbchcfte mit den Besprechungen zu drucken, die in großer Auf lage dem Sortiment zur Verfügung stehen; nur ist zu erwägen, ob das zweckmäßiger nach Bezirken getrennt (Berlin, Breslau, Hain burg, Köln, Königsberg, Leipzig), mehrere Sender zusammen, oder- alle zusammen geschieht. Wenn alle Zusammenkommen, was wohl das Empfehlenswerteste ist, würde vielleicht eine Kürzung der Re ferate notwendig sein. Ausgabe wöchentlich, verbunden mit den über alle Sender orientierenden vollständigen Programmen nach Art der Funkzeitschriften. Die Druckkosten können erheblich herein- gcholt werden durch jeweilige Zuschüsse derjenigen Verleger, deren Bücher besprochen sind. Dafür werden am Schluß auch jeweils die Bücher mit Preisen angeführt. Diese Zeitschrift, für die ich den Titel »Bücherfunk« vorschlage, kann vom Sortimenter nach Art von »Nimm und lies!« an seine Kunden verteilt werden. Sie wird mehr für den Buchabsatz werben als andere Werbemittel, weil die Art der Referate »sachlicher« ist; sie stammen aus einer anderen als der konventionsbelasteten Sphäre, sind unabhängiger und objektiver als alle Presse- und Zeitschriftenbesprechungen. Da die Zeitschrift auch das Wochenprogramm der Sender ent hält, kann der Sortimenter sich auch wahrscheinlich bei den meisten Kunden den Versand sparen, denn der Kunde wird sich das neue Heft gern am Sonnabend holen. Gewiß, eine Funkzeitschrift mehr, aber keine überflüssige! und darauf kommt es an. Ich halte es auch für möglich, daß die Zeitschrift sich zum Einzelverkauf am Kiosk (da sie billiger ist als andere) leicht einführen lassen wird. So ist ein Massenabsatz gesichert und für Sortiment und Verlag sind neue Absatzgebiete erschlossen. Und noch eines kann die Zeitschrift — individuell für den ein zelnen beziehenden Sortimenter eingedruckt — enthalten: Daß die Bücherstunde auch im Laden des Sortimenters in dem dort aufge stellten Lautsprecher gehört werden kann. Man unterschätze den Wert dieser Möglichkeit nicht! Der Sortimenter, der hier aufpaßt, kann bei sofortiger Vorlegung der empfohlenen Bücher sehr viel leichter verkaufen als sonst. Es kommt überhaupt erst darauf an, daß man an den Wert der Rundfunkwerbung glaubt. Wenn das geschieht, ergeben sich hundert neue individuelle Möglichkeiten zur propagandistischen Aus wertung der Bücherstunden im Rundfunk und auch der anderen Bil dungselemente der verschiedenen Sender, die so noch isoliert stehen, aber Leben für den Buchhandel gewinnen, wenn man zu ihnen in Be ziehung tritt. Auch diese Auswertung für den Buchhandel kann von der Zeitschrift »Bücherfunk« mit übernommen werden. Zu wertvollen geisteswissenschaftlichen oder literarischen Referaten können jeweils in der darauffolgenden Woche bibliographische Angaben gemacht wer den. Sicher gibt es noch mehr Aufgaben für den »Bllcherfunk«, die sich erst in der Praxis Herausstellen. Herr Heidkamp hat schon vor einigen Jahren an dieser Stelle Werbeprobleme sehr temperamentvoll erörtert. Indem wir seine Rückkehr zu Diskussionen begrüßen, verwahren mir uns gleich zeitig gegen Verallgemeinerungen und bitten Herrn Heidkamp, auch nach seinem Ausscheiden aus dem Buchhandel, Schlag worte zu vermeiden, die an dritter Stelle benutzt werden, um die Buchhändler als »hinter der Zeit stehend« darzustellen. Der Buch - 154 Handel ignoriert den Rundfunk keineswegs. Im Börsenblatt ist iibcr die erfreuliche Zusammenarbeit mit ihm des öfteren berichtet worden. Lediglich zur Illustrierung sei erwähnt, daß am Tage des Eintreffens des Heidkampschen Manuskripts der Intendant des Mitteldeutschen Senders, einer Einladung folgend, in der Geselligen Vereinigung der Buchhändler zu Leipzig einen Vor trag über »Die Kulturaufgabe des Rundfunks« gehalten hat. Auch in den Orten anderer Sender bestehen feste Verbindungen zwischen Scndeleitung und dem ortsansässigen Buchhandel. Die Ausnutzung der Buchbesprechungen des Rundfunks durch Verlag und Sortimentsbuchhandel liegt längst nicht so im argen, wie es scheinen mag. Die Praktiker mögen über ihre Erfahrungen hier berichten, wie cs schon öfters geschehen ist. Erwähnt sei nur, daß man hier und da Lautsprecher in den Sortimentsbuchhandlungen antreffen und Buchbesprechungen hören kann. Andererseits wünscht man aber die Besprechungen in die Zeit nach Geschäftsschluß verlegt zu sehen, sodaß möglichst viele den Buchfunk im eigenen Heim ab hören können. Das in dieser Nummer des Börsenblattes wieder angekündigte Plakat ist vom Sortiment recht häufig verwendet worden. Trifft man es nicht überall in den Schaufenstern an, so kann doch von Ignorieren des Rundfunks nicht die Rede sein. Im Jnnenraum der Geschäfte haben wir es öfter gesehen. Die von Herrn Heidkamp der Werbestelle zugeöachte Aufgabe ist im übrigen unerfüllbar. Wir haben uns jahraus, jahrein bemüht, von den Sendern die Besprechungsbelege zu erhalten. Regelmäßig werden sie uns vom Breslauer Sender geliefert, der bekanntlich jeden Dag um ^16 Uhr eine Bücherstunde hat. Berlin und Königsberg senden die Belege unmittelbar den Verlegern, die anderen Sender verlangen teils, daß der Verlag die Besprechungen abhöre, zum anderen ist die Behandlung der Besprechungsnicder- schriften ungeklärt. Danzig bespricht nicht, Stuttgart selten, München hat eine Bücherstnnde, kündigt aber die Bücher nicht an. Die Besprechungszeiten der Sender liegen aber zum Teil so, daß sie sich überschneiden. Das Abhören muß man also in den meisten Fällen den Ver legern überlassen, die durch das Börsenblatt rechtzeitig erfahren, wo und mann ihr Buch behandelt wird. Aus diesen Besprechungen aber eine neue Zeitschrift entstehen zu lassen, kann im Ernst nicht gefordert werden, denn was schließlich durch den Sender gesprochen wurde, ist nicht dazu bestimmt, ab ge lesen zu werden. Die Funktheore tiker werden Herrn Heidkamp gern über diesen Unterschied aufklären. W e r b e st e l l e. Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen und Deränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Vorhergehende Liste 1932, Nr. 37. (Zeichen-Erklärung s. Nr. 31.) 11.-24. Februar 1932. Konkurse und Vergleichsverfahren. Buchhandlung Hellmann, Glogau. Konkursverfahren 5/1. 1932 aufgdhoben. Firma erloschen. HCohn, Richard, Frankfurt (Main). Vergleichsverfahren 2/II. 1932 eröffnet. Vertrauensperson: Nechtsanw. vr. Walter Jessel, Frankfurt (Main), Schillerstr. 1. HHDelffs Fritz Boegl, G., Pforzheim. Vergleichsver fahren 9/II. 1932 eröffnet. Vertrauensperson: Treuhänder Waldemar Münscher, Pforzheim, Poststr. 3. Evangelische Buchhandlung Ehr. Buy er G. m. b. H., Wuppertal-Elberfeld. Konkursverfahren 3/XII. 1931 aufgehoben. Firma erloschen. HG rethlein L C o. G. m. b. H., Leipzig CI. Vergleichsver fahren 5/II. 1932 aufgehoben. HHarnecker L Co., G., Frankfurt (Oder). Vergleichs verfahren 10/11. 1932 eröffnet. Vertrauensperson: Kurt Strauß, Frankfurt (Oder), Linöenstr. 2. M c n d e, Artur, B a h n h o f s b u ch h a n d e l, Hirsch bcrg (Nicsengeb.). Vergleichsverfahren 20/1. 1932 aufgehoben. Firma erloschen. Mo ewig, Arthur, Dresden-A. 24. In Konkurs s. 2/II. 1932. S. a. Bbl. 33.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder