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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1932
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- 1932-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1932
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- Deutsch
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MckÄMMwMlMwVMmM Nr. 230 <N. 108). Leipzig. Sonnabend den 1. Oktober 1832. 90. Jahrgang. Redaktioneller TN Koburg. Die diesjährige Herbstversammlung des Börsenvereins in Koburg war als reine Arbeitstagung angelegt. Wenn auch auf gesellige Veranstaltungen nicht völlig verzichtet war, so waren sie doch auf ein Mindestmaß beschränkt und vor allem in ein fachster Form gehalten. Diesem Charakter der Tagung entsprach es ebenso, daß von aller äußeren Repräsentation abgesehen wurde. Der Buchhandel mußte es sich infolgedessen auch versagen, die Vertreter der Behörden sowie der gastgebenden Stadt einzu laden. Man beschränkte sich aus den Austausch von Begrüßungs schreiben, in denen aber nicht minder herzlich beiderseits der Freude über die Wahl Koburgs zum Tagungsort Ausdruck ge geben werden tonnte. Arbeit, ernste, praktische Arbeit, womöglich raschesten Erfolg versprechende. Das war also das Losungswort für die Koburger Tage. Sie wurde schon in der Woche vor der eigentlichen Haupt versammlung in zahlreichen Ausschuß- und Vorstandssitzungen ge leistet. Als besonders wichtig seien hiervon die Besprechung zwi schen Vertretern der Vereinigung der Schulbuchverleger und des Schulbuchsortiments und zwischen Vertretern des wissen schaftlichen, insbesondere des juristischen Verlags und des wis senschaftlichen Sortiments hervorgehoben. Naturgemäß kam es hierbei nicht zu Beschlüssen; seitens der Vertreter des Verlags wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß sie dazu nicht autorisiert wären. Wohl aber wurden zu verschiedenen der zur Aussprache stehenden Punkte, so z. B. über die Ab deckung der Bedingtkonten eine die Wünsche des Sortiments be rücksichtigende Empfehlung zugesagt. Auf dem Gebiete des juri stischen Verlagswesens handelt es sich vor allen Dingen um die Bekämpfung der Ausweitung der 88 ll—13 der buchhänd lerischen Verkaufsordnung. Hierfür werden seitens der Gilde Anträge für die Hauptversammlung 1933 vorbereitet. Die nunmehr schon zur Tradition gewordene Unterredung mit den Vertretern der dem Börsenverein angeschlossenen Aus landvereine bot willkommene Gelegenheit, besonders wichtige Fragen, insbesondere auf dem Gebiete der Devisenregelung zu behandeln. Ein reiches Arbeiisprogramm hatte sich auch der Kreis- ausschuß gestellt, der am Sonnabend Nachmittag zu sammentrat. Ohne aus Einzelheiten einzugehen — das Wichtigste kehrte in den Verhandlungen der Hauptver sammlung am Sonntag wieder —, sei hier nur hervorgshoben, das; dort übereinstimmend zum Ausdruck gebracht wurde, die Kreis- ausschußtagung am Nachmittag vor Kantate möge wieder dem Charakter der Hauptversammlungen des früheren Verbands der Kreis- und Ortsvereine angenähert werden. Zwar muß man sich damit abfinden, daß durch die Reform des Aufbaues und der Satzung des Börsenvereins die Fachvereine zu größerer Bedeutung gelangt sind und der Schwerpunkt der Entscheidungen in den Fach ausschuß verlegt worden ist. Es kann aber doch nützlich sein, dem Kreisausschuß ein größeres Gewicht zu geben und weitere Kreise an seiner Arbeit in stärkerem Maße zu interessieren. Das wird sich zunächst schon dadurch erreichen lassen, daß an seinen Verhand lungen am Sonnabend nachmittag vor Kantate neben den eigent lichen Mitgliedern des Ausschusses, den Vertretern der Kreisver eine, auch Gäste zur Teilnahme zugelassen werden, die sich an den Aussprachen beteiligen können, natürlich nicht aber an den Ab stimmungen. Damit dürste schon im nächsten Jahr ein Versuch gemacht werden. Wichtig war, daß bei der Aussprache darüber namentlich seitens des Vorsitzenden des Kreisausschusses, Herrn Heldt -Hamburg, ausdrücklich betont wurde, der Kreisausschuß wolle nicht als einseitige Sortimenterinteressenvertrctung ange sehen sein, sondern lege gerade aus die Mitwirkung des Verlags be sonderen Wert. Der Kreisausschuß solle ein Forum des Gedan kenaustausches des Gcsamtbuchhandels sein. Auf der Tagesordnung der S o n n t a g v e r s a m m l u n g standen an erster Stelle »Absatz- und Kreditfragen im Zusammen hang mit dem Bericht über die Sitzung des Kreisausschusscs«, fer ner »Die Kulturetats« und »Die buchhändlerische Gehilsenprü- fung«. Zu dem zweiten Punkt »K u l t u r e t a t s« wurde aus Grund eines knappen einleitenden Referats, das Herr General direktor vr. H e ß erstattete, nach kurzer Debatte einstimmig die nachstehende Entschließung angenommen: »Die Herbstversammlung des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler in Koburg am 25. September 1932 weist alle zuständigen Stellen in Reich, Ländern und Gemeinden nachdrücklich auf die oft wiederholten Eingaben hin, in denen seit Jahren nicht nur von buchhändlerischen Organisationen, sondern auch von anderen Berussständen gegen die Kürzun gen der für kulturelle Ausgaben bestimmten Posten in den Haushalten der öffentlichen Verwaltung Stellung genommen worden ist. Diese Stellungnahme hat leider nichts gefruchtet: denn Jahr für Jahr sind die Mittel für kulturelle Zwecke aller Art immer mehr zusammengestrichen worden. Der Buchhandel verkennt die Zwangslage nicht, in wel cher sich Reich, Länder und Gemeinden befinden. Es muß aber wie schon früher immer wieder darauf hingewiescn wer den, daß bei den Streichungen sehr oft rein schematisch vor gegangen wurde und daß die an sich schon niedrigen Posten für kulturelle Zwecke in den Haushaltplänen von den Spar maßnahmen ganz besonders hart betroffen worden sind. Wenn der Buchhandel jetzt von neuem seine Ansprüche anmeldet und Rücksichtnahme auf seine Interessen fordert, so geschieht es, damit nicht bei den bevorstehenden Beratun gen für das neue Etatsjahr wieder die bisherigen oder gar noch weitere Einschränkungen auf kulturellem Gebiete vorge nommen werden. Für den Buchhandel ist die Grenze des Tragbaren bereits überschritten; denn infolge dieser Kürzun gen und anderer nachteiliger Auswirkungen der augenblick lichen Wirtschaftslage, insbesondere solcher, welche die Aus fuhr in immer stärkerem Maße drosseln, stehen wieder viele Berlagsunternehmungen vor der Frage der Stillegung. Das gilt vor allen Dingen auch für wissenschaftliche Zeitschriften und für den gesamten Lehrmittelverlag. Der Rückgang des Absatzes muß sich naturgemäß auch aus die Höhe der Auf lagen und damit auf den Preis des einzelnen Werkes aus wirken. Eine weitere Verbilligung der Lehr- und Lernmittel, insbesondere der wissenschaftlichen Literatur und der Schul bücher, ist dann völlig unmöglich, wenn der Verleger gezwun gen ist, die Auflage immer niedriger zu bemessen. 713
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