Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1933
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- 1933-09-30
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- 30.09.1933
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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228, 30. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. fing er bescheiden an. Als ein nngemein liebenswürdiger nnd rüh riger Geschäftsmann hat er die Buchhandlnng in 31 Jahren ans eine ansehnliche Höhe gebracht. Dann zog er sich zurück nnd lebte bis 1904 in Grnnewald. .Hans nnd Geschäft hatte er an Karl Borg- inann ans Leipzig verkauft, der es acht Jahre lang führte nnd dann eine Buchhandlnng in Detmold übernahm. 1898 wurde Karl Blnmenthal Inhaber, der das Geschäft 32 Jahre lang mit wachsen dem Erfolge führte nnd ein Grundstück am Markt erwarb, in dem es sich noch heute befindet. Seit 15. Mai 1930 ist Herr Max Schuld Inhaber, der seit 1909 mit Ausnahme der Kriegsjahre, die ihn ins Feld riefen, in der Firma tätig war. Am 1. Oktober besteht die Firma Franz Lutz, vorm. Emil Böhme in Gablonz a. N. 50 Jahre. Sie wurde als Buch- nnd Papiergeschäft sowie Bnchdrnckerei von Einil Böhme gegründet, der sie bereits zu ansehnlicher .Höhe brachte. Am 15. November 1909 ging die Buchhandlung käuflich in den Besitz von Franz Lutz über, den gründliche Fachkeuntnisse und unermüdlicher Fleiß befähigten, sie weiter auszubauen. Er gliederte eine Leihbibliothek, Kunsthandlung und Konzertdirektion an. Herr Lutz war als Kunstkenner und Sammler von Gemälden, Gläsern und Porzellan weit über die Grenzen feines Landes hinaus bekannt. Auch das heimische Schrift tum hatte in ihm einen Förderer nnd Verleger gefunden. Leider entriß der Schnitter Tod den erst im 50. Lebensjahre stehenden am 7. Mai 1931 aus seinem frohen Schassen, gerade als das Geschäft in neue Räume übergesiedelt war. Seitdem ist cs im Besitze von Fra» Rosa verwitwete Lutz, geborene Böhme. Am 1. Oktober 1908 gründete Herr M a x Galle seinen jetzt in Petershagen befindlichen Verlag gleichen Namens in Ber lin. Für die dem Geschäft gegebene Richtung war seine fast elf jährige Tätigkeit als erster Gehilfe in Carl Heymanns Verlag be stimmend. Er vertiefte sich so in das Gebiet der Rechts- nnd StaatS- wissenschast, daß er — unter dem Pseudonym Max Hahn — eine große Anzahl von für den Dienstgebrauch bei Behörden bestimmten Schriften heranSgeben konnte. Im Weltkriege, der den rührigen Kollegen schon bald nach Ansbruch als Kriegsfreiwilligen beim 2. Garde-Neserve-Negiment sah, wurde ihm seitens seines Batail- lonskommandenrs die ehrenvolle Aufgabe gestellt, ein Buch »Richt linien für die Ausbildung des Kriegsersatzes« ansznarbeiten. Be förderung und andere Auszeichnungen hatte die Arbeit im Gefolge. Der Verlag befand sich bis zum Jahre 1929 in auswärts füh render Entwicklung, dann trat besonders infolge Konkurrenz der öffentlichen Hand, der Verlagstätigkeit aller möglichen Verbände und der Sparmaßnahmen bei den Behörden ein Rückschlag ein. Max Galle war einer von den wenigen Buchhänd lern, die sich politisch öffentlich betätigten. 1929 schloß er sich der NSDAP, an. Als Gründer von drei Ortsgruppen, Ortsgruppen- sührer nnd Bezirksleiter ist er in zahlreichen Versammlungen den inneren Feinden des Vaterlandes — oft sein Leben aufs Spiel setzend — mutig entgegengetreten. Geschäftlicher Ruin war die Aus wirkung. Max Galle aber verlor den Kopf nicht, trotz seiner 01 Jahre blickt er mit Mut nnd Vertrauen in die Zukunft. Auch für seinen kleinen Verlag wird wieder eine Zeit des Ausstiegs kommen. Der Verlag Otto Streit, seit 1. November 19l3 in Ber- l i n, wurde am 1. Oktober 1908 in Glauchau i. Sa. gegründet. Der junge, erst 24 Jahre alte Gründer war gleichzeitig Inhaber der Arno Peschke'schen Buchhandlnng daselbst. In Berlin wurde der Konrad W. Mecklenburg vorm. Nichter'sche Verlag hinzuerworben. Im Jahre 1919 gingen die bantcchnischen Bücher in den Verlag Willy Geißler über. Otto Streit verstarb im März 1927 im Alter von 43 Jahren. Beide Verlagsgeschäste werden von der verwitweten Frau Gertrud Streit weitergeführt. Die von Walter Schwarz am 1. Oktober 1908 gegründete A kademische Buchhandlung Gert r u d N a h n in .D a n - zig-Langfnhr ist ans einer Papierhandlung, die hauptsächlich den Bedarf der Studierenden der Technischen Hochschule deckte, hervor gegangen. Walter Schwarz ist im Februar 1915 an der russischen Front gefallen. Das Geschäft wurde von seiner Mutter weiter- geftthrt, bis es am 1. Juli 1916 von Fräulein Rahn übernommen wurde. Die von ihr angegliederte Kunstabteilung mußte 1927 wegen Raummangel und Zollschwierigkeiten wieder aufgegeben werden, so daß das Geschäft jetzt als reines Sortiment geführt wird. Fräulein Rahn war Vorstandsmitglied in der Vereinigung Danziger Buch händler nnd seit 1928 ist sie im Vorstand des Krcisvereins oft- und westpreußischcr Bnchhändler. Herr Carl Otto in D e l m e n h o r st bittet uns, von dem 25jährigen Bestehen seines Geschäfts kein Aufhebens zu machen, denn »fast alle, die in diesem Jahr ihr ,25jähriges' haben, haben klein angefangen, haben den Krieg mitgemacht, haben in der Inflations zeit fast alles verloren, sind nach derselben zu einer Scheinblüte emporgestiegen und sind heute wieder — wenn es gut geht — so klein wie im Anfang. Heute heißt es wieder mit der alten Zähigkeit von neuem anfangen nnd anfbane», den Kopf nicht hängen lassen nnd mit dem Dritten Reich in froher Hoffnung unverdrossen an die Arbeit zu gehen, vom frühen Morgen bis zum späten Abend, bei größter Einfachheit und Anspruchslosigkeit für seine eigenen Be dürfnisse. Das sind wir unserem Vaterlande nnd uns selbst schuldig. Und wenn uns der Herrgott Gesundheit beschert, dann schaffen wir es auch im zweiten Vierteljahrhnndertl« — Wir haben diesem Briefe, in dem alle den Jubilar erkennen werden, nichts hinzn- zusügen. Am 26. September konnte die Firma G. Theodor Weide- mann in Hamburg ans ihr 25jährigeS Bestehen zurückblickeu. Sie wurde von dem jetzigen Inhaber mit bescheidenen Mitteln ge gründet und durch Fleiß, Sparsamkeit nnd Umsicht ans die heutige Höhe gebracht. Um den Ansprüchen der Kundschaft gerecht zu wer den, wurden während dieser Zeit dreimal die Geschäftsräume ge wechselt und vergrößert, so daß im Vorort ein beachtenswertes Ge schäft entstand. Durch einen gesunden Nachwuchs wird es im Sinne des Gründers sortgesühri werden. Am 1. Oktober 1908 eröffnete Herr A n g n st Greve in seiner Vaterstadt Münster nach gründlicher Vorbildung eine Sorti- mentsbnchhandlnng. Es wurde damals wie auch heute noch schön geistige nnd von der wissenschaftlichen Literatur Jura nnd Medizin besonders gepflegt. 1909 wurde eine Leihbibliothek angegliedert. Die günstige Entwickelung machte 1913 die Verlegung in das eigene Geschäftshaus im Mittelpunkt der Stadt möglich. Die schweren Kriegsjahre, die Herr Greve vom ersten Mobilmachungstage bis Weihnachten 1918 beim Stabe eines Regiments an der Front mit machte, wurden dank der Mitarbeit seiner Frau überwunden. Nach dem Kriege wurde der ungegliederte Heimatverlag weiter anögebaut. Dieser umfaßt hauptsächlich Werke in der plattdeutschen Sprache des Münsterlandes, besonders die Sammlung »Niederdeutsche Volks bühne« mit über 70 Bändchen. In den letzten Jahren wurde den Zeit verhältnissen Rechnnng tragend auch das Zeitschriftengeschäft beson ders gepflegt und mehrere Kioske errichtet. Ausstellung in der Deutschen Bücherei. Anläßlich des Deut schen I n r i st e n t a g e s in Leipzig veranstaltet die Deutsche Bücherei eine Ausstellung »Recht nnd Rechtspflege in Literatur nnd Kunst«. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die dichterische Behandlung von Nechtsproblemen von der Antike (Aeschylns, Aristophanes) über Mittelalter und Renaissance bis zur Gegenwart. Besonderes Interesse dürften die Abteilungen »Shake speare« und »Goethe« wecken. Die moderne Literatur ist natürlich in weitestem Maße vertreten; eine Sondergrnppe zeigt den »Kampf um das Recht des neuen Deutschland«. Von Interesse ist auch die Zusammenstellung von Werken deutscher Dichter ans dem Juristen stande (E. T. A. Hoffmann, Karl Jmmermann, Theodor Storni, Felix Dahn). Die bildende Kunst ist vertreten durch mittelalterliche Bilderhandschriften (Sachsenspiegel, Soester Femebnch), Holzschnitte von Cranach, Bnrgkmair, Handzeichnungen von Raffael nnd eine Reihe Zeichnungen von Honore Danmier, denen sich eine Auswahl moderner Karikaturen anschließt. Die Ausstellung ist von Montag, dem 2. Oktober, täglich von 8—22 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich nnd bleibt wegen ihres allgemeinen Charakters auch während der Deutschen Kulturwoche geöffnet. Die Literarische Arbeitsgemeinschaft im DHP., Dresden (Fach gruppe Buchhandel) teilt mit, daß die diesjährige Winterarbeit am Montag, dem 2. Oktobex. ausgenommen wird. Die Zusammenkünfte finden ab 2. Oktober alle vierzehn Tage (Montags) im Ortsgrnppen- heim Canalettostraße 12, Zimmer 7 statt. Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben. Es ist Pflicht, an dieser Arbeitsgemeinschaft teilznnehmen. Frankfurt a. M. Fachgruppe Buchhandel im DHV. — Unser Winterarbeitsplan liegt nunmehr fertig vor. Zu unserer ersten Veranstaltung am Mittwoch, dem 4. Oktober erwarten wir alle Kollegen und Kolleginnen des Frankfurter Buchhandels. Im Haus der Kanfmannsgehilfen, Savignystraße 43, 20 Uhr spricht vr. Beer über: »Das Buch als n a t i o n a l p o l i t i s ch e Aufgabe«. — Am 18. Oktober beginnt die Arbeitsgemeinschaft über »Nationalsozialismus« (Leitung Christian Fahrig), und 749
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