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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1933
- Strukturtyp
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- 1933-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1933
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- Deutsch
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X: 228, 30. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhander. arbett Vorbehalten, nämlich den organischen Ablaus durch erhöhte eigene Talkrast in Bewegung zu bringen und zu fördern. Dieses Pflichtgefühl muß zunächst einmal so zum Ausdruck kommen, daß der Buchhandel zu einer verstärkten und intensiven Werbung für die deutsche Literatur, im weiteren Sinne also für seine Ware, für das Buch als Wirtschaftsgut, übergeht, und daß er alle Möglichkeiten dieser Werbung erfaßt, um den Blut kreislauf innerhalb seines Wirtschaftskörpers dadurch neu zu be leben. Die individuelle Werbearbeit ist die Pflicht des einzelnen, ist die Grundlage für sein Geschäft. Sic ist aber auch die Grund lage für die Gemeinschastswerbung, die um so erfolgsicherer und wirksamer gestaltet werden kann, je intensiver die individuelle Werbung durchgreift. Für mich hat das GesctzderGemein- s ch a s t s w e rb u n g also nicht geringere Bedeutung. Im Ge genteil, beide Arten müssen zusammenstehcn, müssen sich ergän zen. Nicht allein deshalb, weil die Grenzen ineinanderfließen, sondern vielmehr darum, weil die Zeit eine verdoppelte und dar über hinaus eine einheitlich gerichtete Werbearbeit gebieterisch fordert. Gilt unsere Propagandaarbeit auf der einen Seite der Ver breitung des Buches, so ist sie auf der andern Seite der b e ru f s stä n d i s ch en Arbeit und der Konsolidierung des Buchhandels zu widmen. Beide Ausgaben sind unlöslich mit einander verknüpft, denn wir können nicht mit dauerndem Erfolg für das Buch, für die Zukunft arbeiten, wenn nicht der Apparat, besser gesagt, das wirtschaftliche und geistige Gefüge des Buch handels so instand gesetzt wird, daß eine ungehemmte Arbeit ge währleistet ist. Die Aufgabe, die dem Buchhandel in der bcrufs- ständischen Erneuerung zuerteilt worden ist, verpflichtet ihn, jedes Mittel zu ergreifen, das der Entwicklung in diesem Sinne förderlich sein kann. Wie eine große Bewegung nur mit Hilfe einer großzügigen Propaganda in die Masse hineingetragen wer den kann, so muß auch die Propaganda die Vorläuferin sür den Gedanken des bcrufsständischen Aufbaues des Buchhandels inner halb und außerhalb seiner Organisation sein. Diese Propaganda muß mit konzentrierter Kraft den Boden sür eine neue Grund lage vorbereiten, auf der die aktiven Kräfte des Buchhandels bes ser als bisher arbeiten können. Sie muß nach zwei Fronten, nach innen und außen, geführt werden. Wir müssen in unfern eigenen Reihen werben und nochmal werben, daniit der Geist des Erneuerungs- und Ausbauwillens lebendig und aktiv wird. Diese Aufgabe darf nicht unterschätzt werden, etwa mit dem Hinweis, daß doch heute jeder Beruss- genosse wisse, worum sich's handle und worum es gehe. Trisst dieses in gewissem Maße zu, so gibt es doch noch viele Berufs genossen, die dem passiven Optimismus huldigen, und die noch nicht so tief in das Wesen der neuen Zeit hincingedrungen sind, um sich bewußt zu werden, daß es auch aus ihre eigene Mitarbeit mit ankomme. Wir wissen alle, daß die Bilanz der wirtschast- lichen und geistigen Beziehungen des Buchhandels zur Außen welt und seiner Verhältnisse im Innern heute ein mehr als un günstiges Bild gibt, das viele Mängel in der Funktion seines Apparates zeigt. Wir wissen es alle, daß das Gefüge des Buch handels im Laufe der Vergangenheit in eine schwer übersehbare Breite gegangen ist, daß seine konkrete Form gelitten hat, und daß sich Wucherungen gebildet haben, die seine wirtschaftliche Kraft, als geschlossenes Ganzes gesehen, verwässert haben. Be vor nicht diese letzte Erkenntnis überall zum Durchbruch kommt, bevor nicht mit Hilfe der Propaganda tatkräf tig au der Beseitigung dieser Mängel gearbei tet wird, und bevor nicht die Kräfte in der Richtung mobil gemacht werden, den buchhändlerischen Berufsstand aus sich selb st heraus geistig und wirtschaftlich zu konsolidieren, stößt alle Arbeit mit dem Endziel des Wiederaufstiegs auf Hemmun gen, deren schädliche Auswirkungen letzten Endes auf den ein zelnen zurückfallen. Ich glaube nicht, hier mißverstanden zu werden, wenn man mir auch sagen könnte, daß alle diese Dinge genugsam bekannt und in die buchhändlerische Öffentlichkeit gebracht worden seien. Ich sehe aber noch keine praktische Arbeit, keine aufklärende und erzieherische Tätigkeit. Ich halte es für dringend notwendig, diese Aufklärungsarbeit über den Begriff und die Auf gabe des neuen Buchhändlers zu organisieren und über alle Provinzen des deutschen Buchhandels zu verbreiten. Mir schwe ben die Schulungsabende der NSDAP, im Geiste vor. Diese Einrichtung, der sich alle Stände des Volkes willig unterstellen, ist das beste Beispiel dafür, wie in praktischer Arbeit für die ge waltige Idee des Nationalsozialismus, sür die Erziehung und Schulung des Menschen propagiert wird. Auch die Gemein schaft der Buchhändler hat in sich selbst noch viel »»beackerten Boden, der sür die neue Zeit zubereitet werde» muß. Das lockere und vielfach sogar feindliche Verhältnis der Buchhändler untereinander, von der Spitze bis zum kleinsten Ort, nach ver- schwtnden und einem Zusammenarbeiten Platz machen, das nur auf das eine Ziel gerichtet sein kann: Geschlossenheit und Übereinstimmung in der Aufbauarbeit. Dieses Ziel läßt sich aber nur durch eine festere Bindung und eine bessere Pflege des Gemeinschaftsgedankens erreichen. Am ehesten dazu berufen sind die örtlichen Gemein schaften. Diese müssen die Zellen werden, auf die sich der berussständische Buchhandel stützen kann. Innerhalb dieser Zellen muß sich die Organisationsarbeit widerspiegeln. Sic müssen der Ausgangspunkt für alle Arbeit sein, die für das Buch und den Buchhändlerstand in den eigenen Reihen und im Volke geleistet wird. Von ihnen aus müssen die ihnen von der Zen trale zugewiescnen Propaganda-Ideen in die kleinsten Kanäle, die allein den Zellen zugänglich sind, geleitet werden. In den Zellen findet die Arbeit der Führung ihren Niederschlag und ihre praktische Verwertung. Sie sind der Sammelpunkt für die notwendige stetige Fühlungnahme zwischen der Führung und dem einzelnen. Sie sind die ausführenden Organe sür die Propa ganda-Arbeit in der unmittelbaren und mittelbaren Umgebung. Ihnen kommt in erster Linie die vorher schon erwähnte Arbeit für die Vertiefung des berufsständischen Gedankens innerhalb ihrer kleinen Gemeinschaft zu. Sie müssen dafür arbeiten, daß alle Angehörigen des Buchhandels mit dem Gefüge des Berufs standes und seinem Geiste so vertraut werden, daß sie sich als mitverantwortlich sür das Schicksal des deutschen Buchhandels fühlen. Diese Aufgabe ist in engster Gemeinschaft mit der berufs ständischen Vertretung der buchhändlerischeu Angestelltenschaft zu erfüllen. Wenn irgendwo, so kann hier der Gedanke einer engeren Bindung der Angestelltenschaft an den Buchhändler- Berussstand verwirklicht werden. Weiter kann diesen Zellen die Aufgabe einer überwachungsstelle für den Wettbewerb zuerteilt werden. Hierunter fällt vor allem die Feststellung, wie dieser oder jener noch nicht organisierte buchhändlerische Betrieb in die Organisation hineingeführt werden kann. Diese Frage ist einmal wichtig für den Schutz der buchhändlerischen Ordnungen und das andere Mal für die Sicherung des Absatzmarktes für den organi sierten Buchhandel. Wenn einmal die Frage der Übersetzung des buchhändlerischen Zwischenhandels einer Klärung unter zogen wird, sei es auf gesetzlichem oder propagandistischem Wege, so wird man der Einrichtung dieser Zellen dringend bedürfen, um die entsprechenden Erhebungen anstellen zu können. Es ist aber nicht angebracht, solange zu warten. Es ist an uns, schon jetzt mit Hilfe der Zellen Aufklärungsarbeit zu be treiben mit dem Ziele, die schier unübersehbar gewordene, auf geblähte Handelsfläche des Buchhandels zu reorganisieren, wie cs den Gesetzen der nationalsozialistischen Wirtschaftsauffassung entspricht. Dazu gehört auch, daß tu allen Kreisen für diewirt - schaftlichen Belange des Buchhandels Propaganda ge macht wird. Das Buch hat im Laufe der letzten Jahre bezüglich seines Charakters als Ware oder W i r t s ch a f t s g u t un- streitbar an Bedeutung verloren. Es ist immer als ein Kultur gut hingestellt worden, selbstverständlich mit Recht, aber diese Entwicklung hat auf der andern Seite auch den Nachteil gebracht, daß in der Öffentlichkeit der Sinn und das Verständnis sür die wirtschaftliche Seite des Buchhandels gelitten haben. Den Be weis hierfür geben die steten Forderungen der Öffentlichkeit aus eine verbilligte oder gar kostenlose Verabreichung von Lesestoff. Auch hier ergibt sich die wohl schwere, aber wichtige Ausgabe der Propaganda, nämlich der Öffentlichkeit den Begriff des Buches 74S
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