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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330930
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193309303
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330930
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-30
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1933
- Autor
- No.
- [6] - 746
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228, 30. September 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. DtschnBuchhandel. als Ware wieder deutlich zu machen, die im wirtschaftlichen Leben des Volkes eine ebenso wichtige Rolle spielt wie im geistigen. Natürlich muß nach wie vor das Schwergewicht auf das Kultur moment gelegt werden, aber die wirtschaftliche, die Rentabili tätsfrage darf dabei nicht unterdrückt werden. Auch sie muß der Öffentlichkeit in geeigneter Form plausibel gemacht werden. Man kann so beinahe das ganze Gebiet der buchhändlerischen Propaganda im kollektiven Sinne auf die Zellen vereinigen. Jedenfalls ist es aber notwendig, dieses Gebiet erst einmal zu organisieren, ihm ein einheitliches Gesicht zu geben. Die Propagandaarbcit muß zentralisiert werden, um diese Verein heitlichung zu erreichen. Ich halte hierfür eine dreifache Gliede rung als notwendig: Zentrale — Kreis — Zelle, über die Auf gaben der Zelle glaube ich genug gesagt zu haben. Der K reis (Kreisvercin) ist das verbindende und überwachende Or gan, das die Arbeit aus die Zellen verteilt, die Durchführung be obachtet und das Material über Erfolg und eventuelle weitere Maßnahmen an die Zentrale abgibt. Den Kreisvereinen liegt auch die besondere Unterstützung derjenigen Orte ob, wo die Bil dung von Zellen mangels der genügenden Zahl von Buchhänd lern nicht möglich ist. Ähnlich wie die Zellen, so sollen auch die Kreisorgane die ihnen angeschlossenen Berufsgenossen von Zeit zu Zeit zusammenrufen, um gemeinsam über bcrufsständische und Werbefragen zu sprechen. Größere Verbände können dies nach landschaftlichen Gesichtspunkten, also in geteiltem Umfange, tun (wie cs bereits in Sachsen-Thüringen geschieht). Kleineren Ver bänden bleiben allgemeine Versammlungen an einem zentral gelegenen Ort Vorbehalten. Immer aber muß darauf Bedacht genommen werden, daß die Verbindung auch bis zum kleinsten Stützpunkt des Buchhandels nicht abreißt und lebendig bleibt. Aus allein Gesagten ergibt sich die Notwendigkeit, eine Zentralstelle beim Börsenverein zu schaffen, von der aus alle Arbeit geleitet wird. Dieser große Gesichts punkt einer konzentrischen Arbeit scheint mir deshalb ge geben, weil zur Erreichung einer gesteigerten Wirkung die Stoßkraft von einem Mittelpunkt aus erfolgen muß. Auch die individuelle Werbung, wie die gemeinschaftliche örtliche oder bezirkliche Propaganda, die nach Lage der Dinge unmittelbar betrieben werden müssen, sollen sich in der Richtung dieses großen Gesichtspunktes bewegen, der ja allein auf dem Grundsatz des Gemeinnutzes fußt. Nur so kann die Propa ganda gleichmäßig und gleichstark über alle Provinzen des Buch handels in die Masse hineingetragen werden. Die organisatori schen Kräfte des Buchhandels sind heute noch ungleich verteilt. Dem Verlag, insbesondere dem wissenschaftlichen, ist es dank seiner besseren Fühlung mit den Spitzen der Behörden und außer buchhändlerischen Organisationen, vorwiegend der wissenschaft lichen Leserwelt, leichter möglich gewesen, seine Interessen wahr zunehmen als dem Sortiment in seinem meist örtlich begrenzten Bezirk. Er ist daher immer versucht gewesen, seine eigenen wirt schaftlichen Belange vor denen der gesamten buchhändlerischen Wirtschaft zu propagieren. Selbstverständlich soll die Verlags- Propaganda nicht angetastet werden. Aber eine Propaganda- Zentralstelle mit ihrer Hoheit über das Propagandawesen des Gesamtbuchhandels kann wohl die Machtbefugnis erhalten, dafür zu sorgen, daß die wirtschaftliche Gleichberechtigung aller Grup pen des Buchhandels bei allen Propaganda-Maßnahmen gewahrt bleibt. Auch innerhalb der Kreisvereine ist die Arbeit auf propa gandistischem Gebiete verschieden stark oder schwach gewesen, je nach dem Umfang und den organisatorischen Möglichkeiten der einzelne» Kreisvercine. Hier soll die Propaganda-Zentrale zugleich ausgleichend und befruchtend wirken, indem sie dort wirksam nachhilft, wo der zur Verfügung stehende Apparat zu schwach und zu klein ist. Ich gebe zu, daß mit dieser Zentralisierung aller buchhändlcrischen Propaganda unter der Hoheit des Börsenver eins die Machtstellung einiger Gruppen des Buchhandels eine scheinbare Schwächung erfahren kann. Aber wer das große Ziel vor Augen hat, alle Kräfte für einen Wirtschaftsaus gleich innerhalb des Buchhandels mobil zu machen und an einer Stelle zusammenzufassen, wird sich an diesem überbrück- baren Umstand nicht stoßen können. Wir müssen an diesem Ziel so oder so arbeiten, und die Zusammenfassung und Entfaltung 746 einer großzügigen, konzentrischen Propaganda für den Gesamt buchhandel ist ein guter Weg, unserm Bcrufsstand die Geltung im wirtschaftlichen und geistigen Leben unseres Volkes zu ver schaffen, die ihm gebührt. Geht jede Gruppe eigene Wege, so be steht die Gefahr, daß der Kampf um die Sicherung der eigenen Existenz zu egoistischen Methoden führt, die die Einheit des deut schen Buchhandels untergraben. Gerade durch die konzentrische Propaganda kann der Buchhandel seine Einheit unter Beweis stellen. Notwendig ist natürlich, daß die gemeinsame Arbeit un verzüglich begonnen wird, weil die Notlage des Buchhandels da zu drängt. Für mich bedeutet die Propaganda-Zentrale die Seele der buchhändlcrischen Organisation. Sie soll uns allen, die wir zum großen Verband des deutschen Buchhandels gehören, den Geist cinslößen, der uns neue Spannkraft für die Mitarbeit an den berufsständischen Aufgaben gibt. Sie soll nach außen hin mit allen den Stellen in ständiger und aktiver Fühlung bleiben, die zum Buchhandel in Beziehungen stehen, und die vom Kreisver ein und von den Zellen nicht erreicht werden. Sie soll dein Buch immer neue Wege in die Masse des Volkes ebnen, die der einzelne dann unter Aufbietung seiner eigenen Kraft verfolgen kann. Sie soll, in einem gesagt, alle Gedanken und Ideen, die der Werbung für das Buch und für den Buchhändlerstand dienen, gewisser maßen aufsaugen, um ihre Praktische Nutzanwendung entweder direkt (wo es angebracht ist) oder über den Buchhandel in die Masse wieder ausstrahlen zu lassen. Grundbedingung ist, daß sich alle Buchhändler freiwillig und freudig dem moralischen Zwang zur Mitarbeit unterwerfen. Von der Mitarbeit aller hängt selbstverständlich die wirklich produktive Arbeit der Propaganda-Zentrale ab. Daß zur Erfüllung ihrer Ausgabe so wohl die Werbe stelle des Börsenvereins (falls diese nicht sowieso eine neue Gestalt im Sinne meiner Ausführungen erhal ten soll) als auch der Bildungsausschuß zur engsten Mit arbeit herangezogen werden müssen, ist selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich ist cs, daß das Börsenblatt im weitesten Umfange in den Dienst dieser Arbeit gestellt werden muß. Das Börsenblatt ist heute bereits das unentbehrliche Organ, das die laufende Verbindung zwischen der Führung des Buchhandels und dessen Berussangehörigen darstellt. Es wäre also nicht schwer, dieses Berbandsorgan so zu gestalten, daß es auch zum Sprach rohr der Propaganda-Zentrale wird. Wir wollen im Börsen blatt ja nach wie vor den Pulsschlag unsres Berufslebens fühlen und erleben. Es harren unser große Aufgaben. Ihre Durchführung läßt sich nur erreichen, wenn alles von Grund auf gut durchorgani siert ist. Das gilt für die Werbung des Einzelbetriebes wie für die Propaganda der Gemeinschaft. Wenn wir das durchlöcherte Netz der buchhändlerischen Wirtschaft wieder ausbessern wollen, so brauchen wir hierzu nicht allein die Mitarbeit aller Berufs genossen, sondern auch das Verständnis und die Unterstützung der Öffentlichkeit. Diese Dinge zu wecken und somit den Boden für den Wiederaufstieg des Buchhandels zu bereiten ist Ausgabe der Propaganda. Cottbus. KurtKretzschmar. Wöchentliche Übersicht über geschiiftl. Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. 21.—27. September 1933. Vorhergehende Liste 1933, Nr. 222. (Zeichen-Erklärung s. Nr. 156.) HB acsicsL Co. Ges. m. b. H., Wien I, erloschen. HB l ii h e r, P. M., K a r t e n z e n t r a l e, Leipzig C 1, jetzt: C 1, Qucrstr. 4. Borck, Erich, Deutsches Buch-Haus, Berlin NO 55, jetzt: NO 55, Naugardcr Str. 37. Verkehr über Leipzig auf gegeben.
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