MseOMMMKlltslMkMuM Nr. 240 (R. 117). Leipzig, Sonnabend den 14, Oktober 1933. 108. Jahrgang. Redaktioneller Teil Mitteilung der Geschäftsstelle. Betr.: Ausstellung »Die Kamera«, Berlin. Die Polytechnische Buchhandlung A. Seydel, Berlin, die laut Bekanntmachung im Börsenblatt Nr. 222 vom 23. September auf der Ausstellung »Die Kamera« einen Verkaufsstand errichten wollte, sicht laut einer vorliegenden Mitteilung davon ab. Das deutsche Fachschrifttum wird aus der Ausstellung jedoch in einem Verkaufsstand in Halle 8, Stand 814 von der Firma Robert Kiepert vorm. E. Ostermoor, Charlottenburg, gezeigt werden. Leipzig, den 13. Oktober 1933. vr. H e ß. An -en Verlag. Durch Entgegenkommen des Verlages ist seit Herbst 1931 d. h. seit dem verschärften Einsetzen der schweren Wirtschafts krise die Abrechnung über das Bedingtgut dahin erleichtert wor den, daß der fällig werdende Saldo in zwei bis drei Monats raten bezahlt werden durste, um dem Sortiment die Zahlung überhaupt zu ermöglichen. Es ist der dringende Wunsch des Sortiments, auch bei der diesjährigen Okto ber-Abrechnung mit einem verständnis vollen Stillhalten des Verlages rechnen zu dürfen, da sich an dernfalls die Zusammenbrüche in schnellster Folge mehren müßten. Wir ersuchen den Verlag, der Wirtschaftskrise, die sich hof fentlich ihrem Ende zuneigt, insofern Rechnung zu tragen, als dem Sortiment gestattet wird, den fälligen Saldo in mehreren Teilen abzudecken und insbesondere die Eingänge aus dem Weihnachtsumsatz hierzu zu verwenden, so daß erst Ende De zember volle Zahlung erfolgt sein wird. Wir ersuchen ferner, von direkter schriftlicher Verständigung im einzelnen abzusehen, da ein solcher Briefwechsel eine ver meidbare Mehrarbeit verursacht und da die Zahlungsmöglich keiten vielfach erst kurz vor dem Abrechnungstecmin zu über sehen sind. Berlin, den 2. Oktober 1933 N 24, Friedlichst!. 108 Der Vorstand der Deutschen Buchhändlergilde Paul Nitschmann. Albert Diederich. Friedrich Reinecke. Friedrich Nemnich. Hans Langewiesche. Martin Riegel. Wilhelm Messerschmidt. Oie Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Sortimenter i. A.: Rolf Arnst Fachvereln „Die deutschen Leihbüchereien E. D." Es hat sich herausgestellt, daß bei Ausfüllung des Frage bogens für das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels nicht alle Sortimentsbuchhändler, die eine Leihbücherei betreiben, Angaben darüber gemacht haben. Soweit das Vorhandensein einer Leihbücherei nicht gemeldet worden ist, bitten wir um unverzügliche Nachmeldung. Die Angaben werden dringend für die Neuorganisation des Leihbüchereiwesens benötigt. Leipzig, den 13. Oktober 1933. Der Vorstand. Di. Heinz Wismann, Erster Vorsitzender. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. Der auf Anordnung des Aktionsausschusses des Vereins der Buchhändler zu Leipzig und der Arbeitsfront eingerichtete be sondere Fachkursus für alle Lehrlinge des Leipziger Buchhandels, die Ostern 1934 auslernen, beginnt am Montag, dem 16. Oktober, früh 148 Uhr. Alle Teilnehmer werden aufgesordert, sich um diese Zeit im Sekretariat der Anstalt, Platostraße 1a, I. Stock, Zimmer 2, zu melden. Leipzig, den 13. Oktober 1933. Professor vr. Frenze l. Erklärung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums. Erklärung zum Artikel »Literarische Emigranten-Zeitschriftcn « in Nr. 236 des Börsenblattes vom 1V. Oktober 1933. Thomas Mann, Rens Schickele und Alfred Döblin haben nach Erscheinen der ersten Nummer der Emigranten-Zeitschrift »Die Sammlung« folgende Erklärungen abgegeben: »Kann nur bestätigen, daß Charakter erster Nummer Samm lung ihrem ursprünglichen Programm nicht entspricht.« (Thomas) Mann. In schriftlicher Ergänzung dieses Telegramms schreibt Thomas Mann: »Ergänzen Sie meine Erklärung logischerweise dahin, daß mein Name von der Liste getilgt wird — denn darauf läust sie hinaus.« »Bin von politischem Charakter Sammlung peinlich über rascht, da gelegentliche Mitarbeit nur für rein literarische Zeitschrift in Aussicht gestellt war. Stehe mit Querido in keinerlei Verbindung, halte mich auch weiterhin von allem Derartigen ausdrücklich fern.« Schickele. »Desavouiere jede schriftstellerische und politische Gemein schaft mit Herausgeber der Zeitschrift Sammlung. Bitte das in geeigneter Form beschleunigt bekannlzugeben. Tendenz der Zeitschrift war mir unbekannt.« Döblin. Aus diesen Erklärungen geht hervor, daß die genannten Autoren über den Charakter der Zeitschrift getäuscht worden sind 787