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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1884-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1884
- Sprache
- Deutsch
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der Lmsrioau Uibrar/ Lssooiatiou einen hierauf bezüglichen Vor trag zu halten, der mit der einschlagenden Bibliographie im „Uibrar/ Journal" für September und October 1883 und später in den „Uroosockinxs" der obengenannten Association erschien. Der „Nockoru ?rotsus" ist ein erweiterter Separatabdrnck dieses Vortrages, der aber auf die oben erwähnten Specialtitel sich nicht erstreckt. (Sollten sich nicht vielleicht einige Arbeitslnstige ver vereinigen, um für Deutschland eine Special- und Doppeltitel bibliographie anzuscrtigen? Wünschenswerth wäre cs!) Whitney beruft sich bei seinen Angaben auf den Buchhändler Brentano, der in der New-Uorker „Lvoniuz kost" sich bitter über den Verdruß und Verlust beschwerte, herbeigeführt durch Ver leger, welche Büchern andere Titel geben. Brentano nennt dies Verfahren einen modernen Betrug, — drüben legt man die Worte nicht auf die Goldwage, — und Andere thaten dasselbe; doch Whitney erinnert daran, daß oft der Gedanken-, nicht der Gewissen losigkeit die Schuld beizumessen sei. Es wird eben oft vergessen, daß der Verfasser eines Buches in den Titel desselben eine Andeu tung des Inhaltes legen wollte. Auch bei Uebersetzungen sollte der Titel dem Wortlaute des Originaltitels möglichst angepaßt werden. Aber was geschieht nicht selten? Absolut andere, oft verschiedenen, oft gar keinen Sinn gebende Worte werden für die Titel der Uebersetzungen gewählt, zur Plage für Alle, die mit denselben zu thun habe». Man denke an Du Boisgobey's ,,1-a Main ooupösft was auf einer englischen Uebersctzung richtig heißt „L. ssvorack banä", veröffentlicht als: „IRs lost vasbot"! Freilich kommen ja Fälle vor, in denen die erste Auflage eines Buches durch irgend welche Zufälligkeit einen irgendwie anstößigen Titel erhielt, sodaß spätere Auflagen eine Aendcrung wünschens- werth machten; aber das sind jedenfalls Ausnahmen; in den bei weitem meisten Fällen merkt man die Absicht und man ist verstimmt. Der Leser, klagt Brentano, schickt ein so umgetaustes Buch als schon unter anderen: Titel gelesen dem armen Sortimenter zurück, und hält diesen entweder für einen Dummkops oder für einen Betrüger; die Bibliothekare, die mehr zu thun haben, als falschen Titeln nach- znjagen, verlassen sich aus die buchhändlerischen Angaben, bloß um ihre Bestände mit oft großen Kosten nutzlos zu vermehren. Whitney glaubt durchaus nicht, ein vollständiges Verzeichnis; solcher Schmerzenskinder zu geben; er denkt vielmehr, sein Ver zeichnis; werde sich in's Unendliche vermehren lassen. Jedenfalls hofft er, mit seinem Merkchen die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Verfahren zu lenken, das „verderblich für die gute Sitte und die gute Literatur" sei. Dem alphabetischen Autorenregister, das u. a. auch süns aus der Gartenlaube wohlbekannte Arbeiten der Elisabeth Bürsten binder, alias E. Werner, enthält, ist ein alphabetisches Titel- verzeichniß beigegeben. Rathschläge sür Sortimcntcrvereine. Die Beschäftigung der Generalversammlungen der Sortimenter- Vereine ist meistentheils die, zu bestimmen, „was die Verleger thun und nicht thun sollen". Wenn alles das ausgesührt werde» sollte, was die Sortimenter vom Verleger verlangen, so würde dieser sich bald genöthigt sehen, extra Jemand zu honoriren, dem die Aufsicht über die Jnnehaltung aller Paragraphen und Vereinbarungen resp. auch Einzelverordnungen einzelner Sortimenter übertragen wird. Der Geschäftsbesitzer selber dürfte dazu kaum Zeit finden, wenn er nicht etwa so günstig situirt ist, daß er selbst diese Stelle des Aus- sichtsrathes in seinen; Geschäfte versehen und das eigentliche Geschäft seinen; Personal überlassen kann. Wir wollten dieses Thema nur kurz berühren, um die Frage aufzuwerfen: Wie geht es zu, daß die Sortimenter nicht ihre eigenen Angelegenheiten einer näheren Betrachtung unterziehen? Man sollte doch meinen, es gäbe daselbst noch sehr, sehr viel zu reformircn, und wolle man uns gestatten einige Punkte zu er wähnen, in denen Beschlußfassungen der Sortimentervercine höchst nothwendig sind. 1) Sortimentsgeschäfte sollten nicht mehr ohne Activa und Passiva verkauft werden. Geschieht es dennoch, so hätte der Käufer für die Forderungen der Verleger auszukommcn. Anmerkung. Wie viele Sortimenter verschwinden und tauchen nach etlichen Jahren irgendwo als Verleger oder Sortimenter wieder auf, ohne an die Erfüllung alter Verbindlichkeiten zu denken! Der Verleger streicht schließlich den Posten, da er den neuen Besitzer nicht länger verantwortlich machen kann. 2) Disponenden nehme der Sortimenter nicht Weiler in Anspruch, als der Verleger gestattet. Sogenannte „blinde Dis ponenden" sind zu verwerfen. Anmerkung. Biele Sortimenter fühlen sich beleidigt, wenn der Verleger alljährlich von seinen Rechnungssendungen zurück verlangt, ja sie verweigern deswegen fernerhin Annahme der Nova. — Es dürfte gut sein, wem; in den Sortimentervereinen Belehrung darüber gegeben würde, daß die Ostermessc factisch Abrechnungszeit ist, und daß der Verleger wissen will, wie viel er von seinen Werken abgesetzt hat. Das kann nur durch Remis sion geschehen, da die Disponenden doch nur einen höchst proble matischen Factor in der Berechnung abgeben, weil eben so viele „blinde" dabei sind. — Zudem kann auch nur der Verleger wissen, ob die vorräthige Anzahl für die Auslieferung eines weiteren Jahres genügt, oder ob er sich durch Remittenden wieder in den Besitz von Exemplaren setzen muß. Es dürste zudem auch wohl genug sein, wenn der Sortimenter bis zur Remission im Besitze des Eigenthums des Verlegers bleibt und sich dann den Anordnungen des Eigenthümers der Bücher gern und willig fügt. Nachremittenden können zu jeder Zeit noch gemacht werden, namentlich wenn der Sortimenter sich dieselben vorbehält. 3) Die Ostermeßabrechnung ist in den letzten Jahren etwas stark in Unordnung gekommen, weil die Sortimenter mit der Remission zu spät beginnen. Wenn die Sortimentervereine da resormiren und ihre Mitglieder verpflichten wollten, mit der Remission am 15 Februar zu beginnen, ohne Rücksicht auf den frühen oder späten Termin dcrMessc, so könnten sie des Dankes der Verleger gewiß sein. 4) Saldoüberträge sollten als veralteter Zopf auf Beschluß der Sortimentervereinc aufgehoben werden. Anmerkung. Wie können die Sortimenter verlangen, daß ein Verleger den s. g. Schleuderern, den Buchbindern re. ic., von denen er sein Geld erhält, nichts liefern soll, wenn die Sortimenter es noch immer als ihr Recht anschen, ihren Zahlungsverbindlichkeiten zur Messe nicht voll nachzukommen? 5) Es dürfte sich für die Sortimentervereine empfehlen, dem Verleger Absatzwege in den Städten nachzuwcisen, in denen sämmt- liche Sortimenter keine Nova annehmen, sie auch nicht bestellen oder wo sie sämmtlich einen * oder ein ft in den Listen der Verleger tragen. Anmerkung. Daß das Letztere nicht selten vorkommt, wird wird wohl jeder Verleger zugebcn. Blau hat dann entweder die betreffende Stadt als Absatzgebiet aufzugcben oder man sucht sich dort Adressen. Der Erfolg der letzteren Manipulation ist manchmal ein sehr schöner, und ständige Verbindungen werden augckuüpst, welche den nicht vorhandenen Verkehr mit den Sor timentern zur Genüge ersetzen. Es ließe sich dieses Capitel noch fortsctzcn; das Gesagte dürfte aber wohl schon genug sein, um in die Sortimentervereine auch
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