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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1936
- Strukturtyp
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- 1936-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1936
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serbischer Sprache. Er drückte u. a. die Hoffnung aus, daß alle Be sucher der Ausstellung die Überzeugung mitnehmen werden, daß trotz aller Not der Zeit die Freude am künstlerischen Schaffen in Deutschland heute ebenso lebendig sei wie je zuvor, und daß der alte gute Ruf des deutschen Kunstgewerbes auch heute voll berechtigt sei. Ta Kunsthandwerk bodenständig sei, fuhr der Gesandte fort, ver mittele es auch den Weg zur Seele und zum Wesen eines Volkes, eine Erfahrung, die gerade die Deutschen in Jugoslawien, der Wiege edelster Volkskunst, immer von neuem machen können. Der Minister schloß seine Ausführungen mit den Worten: »So möchte ich hoffen, das; diese Ausstellung Einblick gewähren wird in die Seele des deut schen Volkes. Ich bin sicher, daß sich hieraus nur eine Festigung und Vertiefung der Freundschaft von Volk zu Volk ergeben kann, was der Zweck dieser Ausstellung ist.« — Die Ausstellung wird noch in den wichtigsten Städten in Bulgarien, Griechenland und der Türkei gezeigt werden. Am 31. Dezember besuchte Prinzregent Paul in Begleitung seines Adjutanten die Ausstellung. Er wurde vom Ausstellungsleiter vr. Wichmann-Leipzig begrüßt und durch die einzelnen Abteilungen geleitet. Ter Pringregcnt verweilte besonders bei Len Bernstein- und Porzellangegenständen sowie bei den Erzeugnissen der Buch- druckerkunst. Beim Verlassen der Ausstellung drückte er seine Freude über das gut gelungene Unternehmen aus. Die Olympische Kunst-Ausstellung Im Rahmen der Olympischen Spiele findet vom 15. Juli bis 16. August als Teil des Olympischen Programms ein Kunstwettbewerb statt, an dem lebende Künstler auf dem Gebiete der Baukunst, Malerei und Graphik, Bildhauerkunst, Musik und Literatur tcilnehmen. Hier für wird die Internationale Olympische Kunstausstellung veran staltet. zu der eine große Anzahl der an den Olympischen Spielen teilnehmenden Staaten bereits ihre Zusage gegeben hat. Jacques Callot-Ausstellung in Paris Die kidllotköque Astionnle veranstaltete aus Anlaß des drei hundertjährigen Todestages Jacques Eallots, der 1592 in Nancy geboren wurde und ebendort 1635 (24. März) starb, eine umfang reiche Gedächtnis-Ausstellung. Von diesem großen Sittenschilderer seiner Zeit, dem nachgerühmt wird, daß er als erster die Radierung zu einer selbständigen Kunst erhob, besitzt die französische Staats bibliothek nicht weniger als 1460 Arbeiten. Den Grundstock dazu bildete die Sammlung des Abb6 Marolles; während der Nestau rationszeit wurde sie um diejenige des Vivant Denvn vermehrt. Zu der Ausstellung haben die Uffizien besonders wertvolle Zeichnungen als Leihgaben beigesteuert. Versteigerung französischer Handzeichnungen in London Das Ergebnis der Versteigerung der Sammlung Adrien Fauchier- Magnan, Neuilly sur Seine, die am 4. Dezember bei Sothebys in London stattgefunüen hat, war von der Kunstwelt mit besonderer Spannung erwartet worden. Wie wir in Nr. 280 des Börsenblattes mitteilten, hatte die Pariser Presse heftig dagegen protestiert, daß diese in ihrer Art einzige Sammlung von Handzeichnungen und Ge mälden der französischen Meister des 18. Jahrhunderts nicht in Paris zum Verkauf kommen sollte. Tort hatte man sogar gewettet, daß der Ertrag keine 20 000 Pfund erreichen würde; in Wirklichkeit aber sind über 30 000 Pfund erzielt worden. Nicht weniger als 70 Zeich nungen und 27 kleinere Gemälde gelangten zur Versteigerung. Für die ersteren zahlte man insgesamt etwas über 16 000 und für die Gemälde mehr als 14 000 Pfund. Der höchste Preis wurde für ein kleines Ölbild des in Frankreich von jeher überaus geschätzten Hubert Robert, eine Wäscherin an einem römischen Brunnen darstellend, ge zahlt. Von den Zeichnungen erzielte ein Blatt mit einer Anzahl von Studien Watteaus mit 1400 Pfund den höchsten Preis. L. H. Sch. Das Buchlexikon*) In die Reihe der großen Nachschlagewerke, der Lexika und Handwörterbücher, tritt nunmehr auch ein Buchlexikon, von dem setzt der 1. Band abgeschlossen vorliegt. Ein Werk also, das das Wissen vom Buche in praktischer Form zugänglich machen will. Wissen vom Buche, Buchlexikon — lohnt sich bas überhaupt? wirb da vielleicht mancher fragen. Es gibt die großen Nachschlage werke des allgemeine» Wissens, Es gibt Kachlexika der Naturwissen- schastcn und Staatswissenschaften, der Volkswirtschaft, der Technik, der Theologie usw. Das sind Wissenschaften! — Aber Buch wesen? Wer interessiert sich schon dafür?! — Nun, wer so sragt, hat sich noch nicht klargemacht, daß das Buch zu allen Zeiten seines Daseins nicht nur eine der eigenartigsten sondern auch der viel seitigsten kulturellen Erscheinungen gewesen ist. Als Mittel geistiger Äußerung von unerhörter Vielfältigkeit, als gewerbliches Erzeugnis das Ergebnis eines erstaunlich weit und reich gegliederten Arbeits prozesses und als Gegenstand der Wirtschaft von überraschender Eigen- willigkcit. Gründe genug zu tausendfachen Beziehungen zu Geschichte, Kunst und Wissenschaft, zu Handwerk und Industrie, zu Technik und Naturwissenschaften, zu Handel und Gewerbe und zum Geistesleben überhaupt. So war denn die Sorge nicht etwa Stofsmangel, sondern Stoff fülle I Dies ergibt sich am besten aus den Gebieten, die den Inhalt des Werkes ausmachen: 1. Schrift und Type. 2. Das antike Buch. 8. Schriftwesen und Buchmalerei des Mittelalters. 4. Ter Früh druck bis 1588. 5. Ter Buchdruck seit 1588: die moderne Truck- und Reproduktionstechnik. 8. Die Buchillustration. 7. Das Papier. 8. Der Einband. 9. Tie Bibliophilie. 18. Der Buchhandel. 11. Die Biblio graphie. 12. Geschichte der Bibliotheken. 13. Das Volksbücherei- Wesen. 14. Bibliothekstechnik und -Verwaltung. 15. Biographien von Buchhändlern, Bibliographen und Bibliothekaren. 18. Zeitschriften- und Zeitungswesen. Dieser riesige Stofs soll nun auf rund 2808 Seiten in etwa 12 888 Artikeln in alphabetischer Ordnung bas gesamte Wissen vom Buche der praktischen Benutzung erschließen. Lückenlose Vollständigkeit ist selbstverständlich weder möglich noch notwendig. Die natürliche Begrenzung ist durch de» Umsang bzw. durch den Preis des Werkes gegeben. Es kommt also alles aus eine zweckmäßige Berücksichtigung der einzelnen Stoffgebiete, aus *) Lexikon des gesamten Buchwesens. Hrsg, von Karl Lösfler u. Joachim Kirchner unter Mitwirkung von W. Olbrich. Bb. 1: Aa—Goctheana. Leipzig: Karl W. Hicrsc- mann 1S85. XIII, »48 S. gr. 8° Geb. RM 44.—. 14 die richtige Auswahl der Stichworte und aus genügend Verweisungen an. Diese Bedingungen sind, soweit man nach dem vorliegenden 1. Band urteilen kann, zweifellos sehr gut gelöst worben. Gewisse Beschränkungen des Stoffes haben sich von selbst ergeben, zum Teil hat man sie bewußt vorgenommen. Dies gilt einmal für die Ge biete, wo Literatur in ausreichendem Ilmsang« nicht vorliegt, so z. B. bei der Geschichte des ausländischen Buchhandels. Wie man überhaupt— und das mit Recht — den Schwerpunkt aus das deutsche Material gelegt hat. Ties gilt zum andern für die betonte Bevor zugung des Historischen gegenüber dem Zeitgenössischen. ES ist allerdings eine Frage, ob man das Aktuelle in einem solchen Nach schlagewerk nicht doch noch stärker hätte berücksichtigen sollen. Was die Neuordnung des Buchwesens im Rahmen der Reichskultnrkammer- gesetzgebung anbetrifft, so ist diese Aktualität sogar unbedingt not wendig. Man wird hier an einige Nachträge denken müssen. Daß der biographische Anteil nicht noch stärker zurückgedrängt worden ist, ist nur zu begrüßen. Hier wäre am falschen, Ort gespart worden. Zumal man ja gerade aus diesem Gebiete gerade in einem Fach lexikon d i e Auskunft zu erhalten hosst, die man von einem allge meinen Nachschlagewerk mit Fug und Recht nicht erwarten kann. Als Buchhändler schließlich möchte man wünschen, daß dem Buchhandel doch ein etwas größerer Raum zugcbilligt worden wäre. Dies gilt weniger für di« Anzahl der Stichworte, als sür die Ausführlichkeit, mit der sie behandelt werden. Wenn im Milkauschen Handbuch der Bibliothekswissenschaften der Buchhandel nur im Rahmen des eben sür einen Bibliothekar Zweckmäßigen und Notwendigen aus verhältnis mäßig schmalem Raume behandelt wird, so ist das schließlich ganz in Ordnung. In einem mit dem Buchwesen sich aber ganz allge mein befassenden Werke muß dem Buchhandel jedoch der Anteil zugewiescn werden, der ihm funktioneil zukommt, d. h. entsprechend seiner im Geistigen, im Künstlerischen, im Technischen, im Wirtschaft lichen und im Politischen gestaltende», ja weitgehend schöpferische», durchaus ursprünglichen Wirksamkeit gegenüber allen die Ergeb nisse einer solchen Wirksamkeit nur sammelnden, sichtenden, ordnen den, verzeichnenden, beschreibenden und verwaltenden Tätigkeiten. Von diesem Besonderen abgesehen, muß freilich zugegeben werden, daß in einem solchen Lexikon die Ausführlichkeit der Orientierung Immer nur knapp bemessen sein kann, die betreffenden Artikel also tunlichst kurz sein müssen. Ter Verlag hat ganz recht, wenn er kein Lese- sondern ein Nachschlagewerk schassen wollte. Und damit ist auch schon hinreichend begründet, warum neben dem eben erwähnten großen Handbuch der Bibliothekswissenschaften, das fast die gleichen Stoss- gebietc umsaßt, dieses alphabetische Buchlcxikon seinen besonderen Zweck und Nutzen hat.
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