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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1936
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- Deutsch
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Nummer 8, 4. Januar lvSS Börsenblatt für den Deutschen Vuiyhandel Das neue Volksschullesebuch Von Dr. Äermann Pixberg Nach sorgfältiger Vorbereitung ist soeben das neue Volksschul- lesebuch für das fünfte und sechste Schuljahr erschienen. E^ist der erste Band des Lesewerkes, das seit dem Umbruch nach vor genommener Reichsplanung unter Führung des Reichsministcrs für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung bearbeitet wurde. Eine neue Zeitepochc, ein neues Erziehungsideal schufen aus der Einheit nationalsozialistischen Denkens heraus das wichtigste Schulbuch, das Bolksschullesebuch, als Ausdruck des neuen Geistes, über hundert verschiedene Lesebücher gab es bisher in Deutschland. Konfessionellen Organisationen und einzelnen Verlegern blieb die Schaffung der Lesebücher überlassen, und der Staat hatte für sich lediglich die letzte Aufsicht und die Geneh migung zur Einführung Vorbehalten. Jetzt hat eine starke natio nalsozialistische Staatsführung die Schaffung eines einheitlichen Lesebuches selbst in die Hand genommen. Zweiundzwanzig Land schaften wurden gebildet, und es galt zuerst durch einzelne Kom missionen im Staatsauftrag den für alle Gaue verbindlichen Kernteil zu bearbeiten. Dabei ergab sich folgend« Gesamtlage: Das nur »litera rische Lesebuch» mit stark liberalistischem Einschlag, ebenso das »unorganische Stoffbuch- mußten überwunden wer den. Es hieß aus der Fülle des deutschen Schrifttums nach den Grundsätzen nationalsozialistischen Weltanschauens das zusam menzutragen, was zur Charakterbildung des Politischen jungen deutschen Menschen geeignet war. Das Ganze aber mußte zu einer einheitlichen Ganzheit geformt werden. Aus dem Kern nationalsozialistischen Denkens heraus galt es, eine neue Einheit zu schassen. Als zwingende Notwendigkeit für das Ziel dieser organischen Einheit galt es, den Begcgnungs- raum des Kindes zu berücksichtigen, die Begegnungen mit dem häuslichen Kreis, mit dem kultischen und politischen Jahr, mit dem ewigen Rhythmus des jährlichen Geschehens, mit dem deut schen Raum und endlich mit dem volkhasten deutschen Geschehen. Diese »Begegnung» des kindhaften Jchs mit dem Du des umgebenden Kreises, mit Blut und Boden und deutschem Schicksal soll zum organischen Einwachsen des jungen Einzelwesens in das stammhaste Gefüge des deutschen Volkes werden, soll einen neuen oder besser ewigen Mythos erstehen lassen, der um seiner ewigen Wiederkehr eine überzeitliche Haltung ergeben muß. Der vorliegende Teil des Lesewerkes hat als geschichtlichen und literarischen Begegnungsraum die Zeitepochen von der Vor- und Frühgeschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krie ges, als Bcgcgnungsraum mit der deutschen Landschaft die ganze deutsche Heimat und das Deutschtum jenseits der Grenzen. Neben diesem für alle verbindlichen Kern teil enthält das Lesebuch einen bestimmten Heimat teil, der aber als solcher nicht mehr erkenntlich wird, sondern jeweils mit dem Kernteil zu einer Einheit verwoben ist. Die Eigenart der heimatlichen Land schaft findet durch die Heimatstofsc gebührende Berücksichtigung. Die Berücksichtigung des Konfessionellen ist fortgcfallen. Von jetzt ab gibt es in Deutschland nur noch ein Lesebuch, gleichviel ob es sich um evangelische oder katholische Kinder handelt. Damit hat die Zersplitterung, die bislang beim Lesebuch herrschte, ein Ende gefunden. Das erste einheitliche Schul buch, Ostern 1935 mit der Fibel geschaffen, wird so durch das Lesebuch weiter sortgeführt. Durch den Runderlaß des Reichsministers vom l7. Mai 1935 ist die sofortige Einführung des Buches in den Schulen ange ordnet worden. Im Runderlaß vom 23. September 1935 wird die Einführung des Lesebuches für das zweite Schuljahr, das zur Zeit bearbeitet wird, zu Ostern 1936 in Aussicht gestellt. Es ist ferner ausgesprochen worden, daß der Band für das dritte und vierte Schuljahr und dann das Buch für das siebente und achte Schuljahr anschließend bearbeitet werden sollen. (Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Heft 24. Seite 224.) Mit der Einführung der neuen Lesebücher kommen die be treffenden Ergänzungslesehefte in Fortfall. Da aber kein Lesebuch Lückenlosigkeit und Vollständigkeit der'Stoffe bieten kann und soll, so erhellt daraus die Notwendigkeit, neben dem Lesebuch geeignete Ganzschriften im Unterricht heranzu ziehen, die nach Gliederung und Eigenart der Schule mehr oder weniger stark neben dem Lesebuch in Erscheinung treten. Grund sätzlich find dabei die Lesebogen den Einzclschriften gleichzustellen. Die Prüfung der empfehlenswerten Einzelschriften wird unter Leitung des Ministeriums fortgesetzt. Die organische Erweiterung des Bildungsgutes, wie sie das Lesebuch bietet, ist durch den Lehrer planmäßig zu betreiben. Daher werden auf Einzclschriften die Zu lassungsbestimmungen über das Lesebuch sinngemäß angcwendet. Darüber hinaus aber müssen die Schülerbüchereien für die einzelnen Stufen zweckmäßig eingerichtet und planmäßig ausgebaut werden, um die erzieherische Wirkung durch das Buch und zum Buch zu vertiefen. Das neue Lesebuch des nationalsozialistischen Deutschlands ist mit Spannung erwartet worden, bietet es doch den Grundstock zur inneren Reform unserer Volksschulen. Der Reichsminister selbst schrieb das Vorwort. »Blut und Erde, Volk und Heimat sind die Hände Gottes, aus denen wir alles haben, was wir sind. Nie wollen wir diese Hände loslassen. Wir wollen sesthaltcn an der deutschen Heimat und eins sein mit unserem deutschen Volke!« Mit diesen Sätzen ist der Grundakkord angeschlagen, der durch das ganze Werk hindurchklingt. Ein hohes Ethos spricht aus dem Buche. Nordischer Geist und heroische Haltung reden eine deutliche Sprache zum deutschen Kinde und zum deutschen Volke. Ein Wunsch bleibt offen, daß sich das neue Lesebuch in und außerhalb der Schule recht schnell viele Freunde erwerben möge, daß es zu einem rechten Volksbuch werde! Wichtige Fragen beim Äbergang zur Buchführung Verschwundene Gewinne und Scheingewinne Das neue Jahr wird vermutlich eine größere Anzahl von Ge werbetreibenden als sonst dazu veranlassen, eine ordnungsmäßige Buchführung einzurichten. Schon die Einführung des Warcncin- gungsbuches veranlaßt dazu-und ebenfalls auch die erfolgte An kündigung zur Führung eines Warcnausgangsbuches, sowie die kommende Neufassung des Steuervcrwaltungsgesctzes. Für die jenigen Gewerbetreibenden, die bis jetzt ihren Gewinn nach der Ilberschußrechnung (K 4 Abs. 2 EStG. 1934) versteuerten, ergibt sich nun daraus die überaus wichtige Frage, welchen Einfluß der Übergang zur Buchführung auf die Ermittlung des Gewinnes haben, ob er günstig oder ungünstig für den Steuerpflichtigen sein kann. Beides kann der Fall sein, wenn auch die scheinbar günstigen Fälle überwiegcn; es kommt nämlich nicht nur aus die Zusammen setzung des Anfangsvermögens in der Eröffnungsbilanz an, son dern auch auf das Ergebnis des vorhergehenden Jahres der über- 10 schußrechnung. Die Finanzämter legen jetzt auf die Tatsache, daß mit dem Übergang zur Buchführung Gewinnveränderun gen verbunden sind, ganz besonderen Wert. An sich kommt ja der wirkliche Gewinn immer zum Vorschein — wenn nicht in dem letzten Wirtschaftsjahr, dann in dem folgenden oder in dem über nächsten, sofern eine Gewinnberechnungsmethodc beibehalten wird. Wir können das an den folgenden Beispielen sehen, die, da es sich hier nur um die Aufzcigung einer typisch-schematischen Darstel lung handeln kann, nur mit den einfachsten Verhältnissen rechnen. Nehmen wir an, ein Gewerbetreibender eröffnet ein Geschäft und kaust mit Eigenkapital RM 40 000 Waren ein. Im ersten Jahr führt er keine Bücher, errechnet bzw. ermittelt also den Gewinn nach der Uberschußrcchnung (Einnahmen minus Ausgaben). Im zweiten Jahr aber geht er zur Buchführung über. Die Ware wird mit 50"/° Aufschlag verkauft.
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