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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1928
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- Deutsch
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180.4. August 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Buche den Weg ebnen. Freuen wir uns, daß auch bei großen Monats schriften wie Westermanns und Velhagen L Klasings Monatsheften, bei Her Bergstadt, Her Neuen Rundschau u. a. dieses Verantwortungs gefühl 'dem Loser gegenüber vorhanden ist, daß auch einzelne Zeitun gen wie -die Frankfurter und die Kölner Zeitung in ihren Literatur- berichtcn ein gutes Beispiel geben, das Früchte zu tragen beginnt. Ohne Zweifel lassen «sich viele Literaturzeitschrrften in dieser oder jener Beziehung noch anregender und vollkommener gestalten. So fand ich nur selten einen Hinweis auf das gute Jugendbuch. Die Tatsache, daß die Menschen, die in ihrer Jugend Freude an Büchern fanden, zumeist auch als Erwachsene gern losen und oft gute Biücher- känfer sind, sollte nicht vergelssen werden. Viele Eltern und Erzieher würden es begrüßen, wiederholt aus gute Jugendbücher aufmerksam gemacht zu werden. Im Laufe des Jahres findet sich manche Ge- legercheit, Kindern und jungen Menschen mit einem Buche eine freudige Überraschung zu bereiten. Da auf dem Lande trotz Radio und Grammophon noch manche freie Stunde zum Lesen vorhanden ist, ist es erstaunlich, >daß hier, abgesehen von dem lidlichen Weih nachtskatalog, kaum der Versuch einer planmäßigeren Werbung ge macht worden ist. Eine kleine Zeitschrift, die neben Besprechungen guter, nicht allzu schwerer Unterhaltungsromane in stärkerem Maße Rezensionen von Jagd-, Reise- und Memoirenwerken bringen würde, hätte sicher Aussicht auf Erfolg. Mögen Herausgeber wie Verlag ihr Bestes daransetzen, ihre Zeitschrift anregend und lebendig zu gestalten. Der Sortimenter prüse und durchdenke «sorgfältig die Möglichkeiten, die sich ihm §ür seine Buchhandlung bieten. Die Sonderstellung des Buches im Wirt schaftslöben läßt nur verhältnismäßig wenige Werbemaßnahmen auf wirklichen Erfolg hoffen: Sicherlich sind die besprochenen Zeit schriften eines der vornehmsten und wirksamsten Werbemittel sllr das Buch und damit für den deutschen Buchhandel. Kleine Mitteilungen Ausverkauf. — Die Buchhandlung Eduard Ferbers In Düren (Rhld.), Kaiserplatz, veranstaltet wegen Geschästsverlegung einen Totalausverlauf. Wir weisen daraus hin, daß während dieser Zeit Nachbezüge gesetzlich unzulässig sind. Nebenstehendes Schutzzeichen wurde unter Nr. 389 818 am 24. Juli 1928 der Firma Jos. Scholz, Mainz, Graphische Kunstanstalt, Verlag und Spielefabrik einge tragen für Druckereierzeugnisse, Kunstgegen stände, Mal- und Zeichenbücher, Spielwaren usw. Kunstausstellungen. — P. H. Beyer L Sohn in Leipzig, Dittrichring 22, eröffneten soeben eine umfangreiche Ausstellung von Original-Zeichnungen und Original-Graphit von Professor Rudolf S ch i e st l - Nürnberg, aus Anlaß des 50. Geburtstages des Künst lers. Außerdem sind Gemälde erster Meister ausgestellt. Die Aus stellung ist geöffnet: Wochentags von 9 bis 13 und 15 bis 18)H Uhr. Der Eintritt ist frei! Der Kunstsalon Hermann Abels in Köln zeigt in diesem Monat einige Gemälde sowie den größten Teil des graphi schen Werkes von Edvard Munch. Die Ausstellung ist außer Sonntags jeden Tag frei zu besichtigen. Im graphischen Kabinett der Kunsthandlung H e i n ri ch T r t t t- ler in Frankfurt a. M. findet im Monat August eine Aus stellung der bedeutendsten graphischen Arbeiten von Anders Zorn statt. Der französische Buchhandel vor 18VV. — Den Zuständen im französischen Buchhandel vor 1890, dem Grllndungsjahre der Ge werbekammer der Buchhändler Frankreichs, widmete Herr Henri Lardanchet, ihr derzeitiger Vizepräsident, vor einiger Zeit in der Revue bleue einige Betrachtungen, denen wir folgende Stellen ent nehmen: Durch die revolutionäre Gesetzgebung, führt Herr Lardan chet unter anderem aus, wurde die alte buchhänblerische Gewerbe verfassung abgeschafft, erhalten blieb nur noch während der ersten drei Viertel des vergangenen Jahrhunderts das »brevet de libraire«, einige Titulare dieses Diplomes leben heute noch. Aber das sowohl lächerliche wie geweihte Prinzip der Handelsfreiheit vertrug sich nicht mit diesem --brevet«, dieser letzte Damm gegen Anarchie, Inkom petenz und Traditionslosigkeit wurde ebenfalls niedergerissen. Und zur gleichen Zeit wurden von verlegerischer Seite aus immer neue Versuche gemacht, das Sortiment teilweise auszuschalten und seine berechtigten Gewinne zu beschneiden. »Derart wurde der dem Buch händler bestimmte Lohn, den der Verleger bei der Festsetzung des Ladenpreises zu den anderen Unkosten schlug, immer knapper be messen. Der Verleger hätte diesen Lohn auch auf die Null reduziert, wenn er der Meinung gewesen wäre, daß man dem Buchhändler das berühmte Regime des hungernden Esels angedethen lassen könne. (Dieser Esel starb vor lauter Hungerregime.) Aber der Verleger will keines Menschen Tod, und vor allem nicht denjenigen des Buch händlers, den er nun einmal nötig hat, und der nicht ersetzt werden kann .. « Die sogenannte »Handelsfreiheit« brachte es mit sich, daß sich den wirklichen Buchhändlern eine Menge gelegentlicher Buchverkäufer zugesellte, die dem wirklichen Buchhandel fremd gegenüberstanden, die keine der dem wirklichen Buchhandel zufallenden Lasten mit trugen und die technisch ungebildet waren. Diese neuen Elemente hätten eine Verstärkung des französischen Buchhandels bedeuten kön nen, wenn sie eingedämmt, organisiert und geleitet worden wären. Aber sie blieben dem schlimmen Rat ihrer Habgier überlassen, sie zertrümmerten alles, was sich ihrem ephemeren Profit entgegen stellte, und es kam ihnen auch nicht darauf an, die Erfolge von Gene rationen von Buchhändlern zu ruinieren, als deren Erbe sie sich ja auch nicht fühlen konnten. Die ganze gewerbliche Tätigkeit dieser neuen Elemente bestand darin, zu fakturieren. Und dennoch wurden sie hierfür vom Verlag in der gleichen Weise entlohnt wie die eigent lichen Buchhändler. . . Dies war die Lage des eigentlichen und des wilden Buchhandels um das Jahr 1880 herum. Ein Widerstand konnte kaum geleistet werden, der regelrechte Buchhandel unterlag, und vom Verlag kam ihm auch keine Hilfe. Und so veranstalteten die Buchhändler ein rich tiges Wettrennen danach, wer mit den niedersten Rabatten aus- kommen könnte. Auf diese Weise flössen zehn bis zwanzig Jahre da hin, die man im kleinen Weltall des Buches nicht vergessen sollte. Es war die Epoche der niederschmetternden Liquidationen und der großen Ramschverkäufe, die dem jahrhunderte alten Ansehen so man cher Verleger bösen Abbruch getan haben. Das Sortiment ging aus dieser Epoche in fast sterbendem Zustand und mit einem altmodischen, entmutigten und nicht mehr erneuerten Personal hervor, das ein Feld der Erfahrung und der Betätigung nach dem andern im Stiche ließ. Aber gerade das Übermaß des Elends ließ die Opfer die Vor bedingungen der Rettung erkennen, und so kam es zur Gründung der Gewerbekammer im Jahre 1890. G. A. v. Halem, Export- u. Verlagsbuchhandlung A.-S. in Bremen. — Bilanz per 31. Dezember 1S27. Aktiva. RM Grundstück und Gebäude 141 84Ü 36 Einrichtung und Lager 82 067 98 Kasse, Postscheck- und Bankguthaben 44 336 14 Forderungen 283443 11 Beteiligungen 29 630 Übergangskonto 2 249 02 683 572 68 Passiva- Mtienkapital 250 000 Reservefonds 15 000 Verbindlichkeiten 281 447 72 Rückstellungen und Vorträge 12 429 02 Gewinn- und Verlustkonto: Vvrirag aus 1928 10 883-22 Gewinn 1927 14 012,82 24 695 84 683 572 68 Gewinn- und Berlustrechnung per 31. Dezember 1927. Soll. RM Abschreibung auf Inventar 1 200 Rückstellung auf Delkrederekonto 4 500 Gewinn per 31. Dezember 1927 24 695 84 30 395 84 Haben. Vortraq vom 31. Dezember 1928 io 683 22 GeschästserirägniSkonto, abzüglich Geschäftsunkosten . . . 19 712 62 30 395 84 iDeutscher Reichsanzeiger Nr. 189 vom 21. Juli 1928.» 887
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