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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1928
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- Deutsch
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M 180, 4, August 1928, Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Lagebericht des Zentralausschusses der Papier-, Pappen-, Zett stoff- und Holzstoff-Industrie siir den Monat Juli 1928. — In der Geschäftslage der Papierindustrie machte sich im Monat Juli eine gewisse Geschäftsstille bemerkbar, welche in erster Linie als saison- mäßige Erscheinung zu werten ist. Die Betriebswasserverhältnisse haben sich im Monat Juli weiter verschlechtert. Die Wasserkräfte sind zum Teil auf ^ ihrer Normalstärke zuriickgegangen. Entspre chend hat auch die Produktion an Holzschliff nachgelassen. Verbot im besetzten Gebiet. — Die Nheinlandkommission hat die im »Neue-Brücke-Verlag« in Düsseldorf erschienene Broschüre »Der Prozeß und die Erschießung Albert Leo Schlageter« vom besetzten Gebiet ausgeschlossen. ?ersonalnackrickterr. Jubiläum. — Hxrr Otto Wollermann in Berlin war am 1. August 25 Jahre Hauptschriftleitcr des Fachblatles »Die Buch drucker-Woche«, die jetzt im 27. Jahrgang steht. Nach Erlernung des Buchdruckgewerbes und langjähriger Tätigkeit als Gehilfe und Fak tor im In- nnd Ausland sowie einigen Jahren selbständiger Arbeit übernahm Herr Wollermann 1903 die Schristleitung der »Buchdrucker- Woche«. Dank seiner reichen Erfahrungen und hervorragenden tech nischen Kenntnisse hat sich unter seiner Leitung das Fachblatt zu einem geachteten und einflußreichen Organ des graphischen Gewerbes entwickelt. Sprecksaal Zum unendlichen Kapitel des Viicherzettelsl Wie oft schon ist an dieser Stelle über dieses Thema ausführlich gesprochen worden und täglich erlebt man es, oft in einem Dutzend und mehr Fällen wieder, daß Bücherzettel mit Bestellungen auf Einbanddecken mit 3 Psg. frankiert und mit Strafporto belegt, einlausen. Wann endlich wird der Sortimenter durch die Nach belastung des Strafportos klug werden nnd beachten, daß Einband decken keine Bücher sind und-mit Bücherzettel zu 3 Psg. Porto nicht bestellt werden können. Jede dieser Bestcllkarten muß mit 8 Psg. frankiert werden. Don der Unsitte des Diicherbeschneidens. Die Engländer haben angefangen mit der Unsitte, die Bücher durch Beschneiden zu verunstalten, doch sie getrauen sich das nur zu tun mit den ganz billigen Ausgaben, die eng gedruckt sind auf schlechtem Papier. Der praktische deutsche Verleger geht einen ver hängnisvollen Schritt weiter. Er läßt die ganze Auflage von ge diegenen Romanen, Biographien, Reisewerken beschneiden. Wer denkt dabei an den Seelenschmerz eines Bücherfreundes, der das Buch für seine Privatbibliothek hat uniform einbinden lassen wollen? Wer kümmert sich um den Wutanfall der enttäuschten Leihbibliothekare, denen beim Einbinden das Buch nochmals beschnitten werden muß, wonach es ein lächerliches Format hat, als wäre es schon dreimal wieder eingebunden worden. Sind denn die vielen Bücherliebhaber und die Tausend Leih bibliothekare deutscher Zunge nicht so viel Rücksicht wert, daß man nur einen entsprechenden Teil der Auflage kastrieren läßt, auf dem Verlangzettel anmerkt: Unbeschnittene, — Beschnittene Exemplare — und dem Besteller die Wahl läßt. Bei unseren Bestellungen haben wir Vorsorge gegen schmerzliche Überraschungen getroffen durch einen Stempel Außerdem legten wir eine schwarze Liste an, die schon 40 Verlags firmen umfaßt, die unbeschnittene Novitäten nicht führen. Deren Werke werden, wenn irgend möglich, in unsere fünf großen Leihanstalten nicht ausgenommen. Die alten aristokratischen Verlagsfirmen kommen glücklicherweise in dieser Liste noch nicht vor. Es ist doch gewiß nicht im Interesse der Verleger, die Abnehmer zu solchen Schutz maßnahmen zu zwingen. Zur Zeit Friedrichs des Großen war es Mode, sich die Franzosen zum Muster zu nehmen. Heute sind wir nicht mit allem einverstanden, gelinde gesagt, was sie nach dem Kriege gemacht haben. Aber das kann man doch anerkennen, daß es in Frankreich keinen Verleger gibt, der so geschmacklos wäre, seine Bücher erst zu beschneiden und dann für neu zu verkaufen. Auch haben die französischen Bücher zwei Normalformate: wie gut sieht das aus und wie praktisch ist das für den elektrischen Staubsauger! Die Deutschen sind Indi vidualisten; unter ihnen gibt es manche Verleger, die sich rühmen können, besonders unpraktische Formate eingeführt zu haben. Gott bessere es! Wien. Ludwig Last. Neues vom bargeldlosen Verkehr und rollendem Kredit. Vor einigen Jahren machte ich auf ein System des bargeldlosen Verkehrs aufmerksam, das wohl geeignet wäre, Barmittel zu sparen, Kredit zu erweitern und somit den ganzen Geschäftsverkehr zu för dern. Wer jetzt noch nicht einsehen gelernt hat, daß die Barmittel im Deutschen Reich zur Bewältigung des Wirtschaftsverkehrs nicht aus- reichen, mit dem ist natürlich nicht zu rechten. Auch die Ersatzmittel sind noch nicht imstande, die wirtschaftliche Not zu lindern, denn gerade infolge des Fehlens der Barmittel wird der beste Ersatz dafür, der Kredit, immer mehr beschränkt. Daß aber die den ge gebenen Kredit darstellenden Außenstände Werte sind, mit denen sich arbeiten läßt, ist längst anerkannt. Werden sie doch als solche in die Bilanz ausgenommen, sie werden auch beließen oder in Form von Wechseln und Zessionen weitergegeben. Die bisherigen Methoden sind jedoch teils zu teuer, teils zu umständlich. Namentlich der Klein handel hat noch wenig Nutzen davon, ebenso wie von dem einfacheren Clearing-System, das fast ausschließlich von Banken und Kommis sionären gchandhabt wird. — Ich arbeite nun darauf hin, das Clearing-System immer mehr zu erweitern, so daß die Außenstände direkt als Zahlungsmittel gebraucht werden können, wie ich dies im Niehlbundheft Nr. 4 beschrieben und auch im Börsenblatt schon mehr mals dargcstellt habe. Leider habe ich nur wenig Glauben gefunden, es ist so schwer, den Menschen begreiflich zu machen, daß Guthaben ebensogut geldlos wandern können, bis sie bezahlt werden, wie sie auf Postscheck geldlos wandern, nachdem sie eingezahlt sind. Es gehören doch nut die nötigen Einrichtungen dazu, die ja schon existie ren (Breslau, Gera, Schweidnitz). So viele Fehlschläge ich dabei schon erlebt habe, kann ich von der Unmöglichkeit doch nicht über zeugt werden, nachdem ich auch überraschende Erfolge kennen lernte. Die einzigen Hindernisse sind Unglaube und Bequemlichkeit. Der Unglaube ist ja zu verstehen, denn die Frage, wann eine Forderung im Ringtausch als beglichen gelten darf, ist schwer zu beantworten. Es gelingt oft überraschend schnell, manchmal ist aber auch kein Ende abzusehen. Gestellte Termine scheitern wieder daran, daß dann gewöhnlich auch nicht genügend Geld zur Verfügung steht. Dieser Umstand hat mich auf nachfolgende Idee gebracht, die den end gültigen Ausgleich rascher und sicherer zum Ziele führt. Unter Angabe einer entsprechenden Summe von Außenständen überweist A einen Betrag an B, wobei er 1022 davon bar an die Ge schäftsstelle des bargeldlosen Verkehrs einzahlt. B überweist diesen Be trag an C, zahlt aber ebenfalls davon 10^2 bar ein. Wenn nun C die gleiche Summe an D überweist, dieser an E und so fort, alle mit Einzahlung von 10A des Betrags, so würde es möglich sein, die elfte Überweisung voll auszuzahlen. Damit sind aber sämtliche Teil nehmer von B bis K zu °/io ebenfalls gedeckt, denn sie haben eine lOfach höhere Schuld beglichen, als sie gezahlt haben. Für die rest lichen 10^ eines jeden haftet in Wirklichkeit A mit seinen Außen ständen, rechtlich hält sich natürlich jeder an seinen Schuldner. Theoretisch müßten immer die gleichen Summen weitcrgegeben werden. Es braucht sich aber niemand darum zu kümmern, denn ein jedes Mitglied kann ja seine Außenstände, mit der Verpflichtung, 10^2 bar zu decken, verwerten. Was die Überweisung übersteigt, bil det den Anfang zu einer neuen Reihe. Man braucht sich da ebenso wenig Bedenken zu machen, wie sich wohl nur wenige um die Tech nik des Postscheckamts sorgen. Die Hauptsache ist doch, daß man 9052 seiner Außenstände zu Zahlungen verwenden kann, ehe das Geld eingeht, daß infolgedessen ein viel rascherer Umschlag erfolgt und wieder ein frischer Zug in das stockende Geschäftsleben kommen kann. Ich würde mich freuen, wenn sich wenigstens eine lebhafte Aus sprache über meine Idee entwickelte. Schweidnitz. I. Z u ck s ch w e r d t. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Vertag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift ü. Schristleitung u. Expedition: Leipzig C t. Gerichtsweg 26 IBuckbandlerhausj, Postschltcbf.274/7v. B88
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