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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1936
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- 1936-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1936
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Ehrungen für Emil Strauß Ter Führer unk» Reichskanzler hat mit Urkunde vom 31. Januar 1936 dem Dichter und Schriftsteller vr. Emil Strauß in Freiburg i. Br. in Anerkennung seiner Verdienste um das deutsche Schrifttum die Goethe-Medaille für Wissenschaft und Kunst verliehen. Neichsminister Vr. Goebbels hat an den Dichter das folgende Schreiben gerichtet: »Sehr verehrter Pg. Strauß! Zu Ihrem 70. Ge burtstage spreche ich Ihnen, dem Meister deutscher Erzählkuust, meine aufrichtigsten und herzlichsten Glückwünsche aus. Sie haben mit ihrem Werk unserem deutschen Volke in Jahrzehnten wechselvollcu und schweren Schicksals ein reines Bild seines Wesens gezeichnet und ihm damit die Kraft zu seiner Selbstbehauptung erhalten helfen. Ihnen dafür zu danken und Ihnen noch viele Jahre ungebrochener Schaffens kraft zu wünschen, ist mir daher ein Herzensbedürfnis«. Neichserziehungsministcr N u st hat dem Dichter folgendes Glück wunschtelegramm gesandt: »Zum 70. Geburtstage sende ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche. Ich gedenke dabei Ihrer großen Ver dienste um das deutsche Schrifttum und wünsche Ihnen noch viele Jahre erfolgreichen Wirkens«. » Die Stadt Freiburg, wo Emil Strauß seit vielen Jahren lebt, verlieh ihm das Ehrenbürgerrecht. Bei dem Festakt im Freiburger Stadtthcater, zu dem auch der Ncichsstatthalter von Baden, Robert Wagner, und der badische Kultusminister I)r. Wacker erschienen waren, gedachte der stellvertretende Präsident der Ncichsschristtums- kammer vr. Wismann der großen menschlichen Eigenschaften des Dichters. Der Präsident der Neichstheaterkammer Ministerialrat Dr. Rainer Schlösser würdigte in einer Festansprache die Bedeu tung, die Strauß für Volk und Bewegung hat und feierte ihn als einen der wenigen Dichter, die den Glauben an die Sendung Adolf Hitlers früh gehabt und nie verloren haben. * Emil Strauß ist aus der Stiftung eines nicht bekannten Ameri kaners der E r w i n - v o n - S t e i n b a ch - P r e i s in Höhe von 10 000 NM verliehen worden. Emil Strauß-Ausstellung in Karlsruhe Die Badische Landes bidliothek veranstaltet zum 70. Geburtstag von Emil Strauß eine Ausstellung, in deren Mittelpunkt die Handschrift des »Freund Hein« steht. Sie gehört zu den erlesensten Schätzen unter den neueren Manuskripten, seitdem der Dichter sie uns als Geschenk überlassen hat. Das Titelblatt ent hält die Widmung »Meinen Eltern zum 40. Hochzeitstag«. Tie erste Seite legt mit der Angabe »31. Jan. 1899 Guggenbühl« den Beginn der Dichtung fest, die auf dem kleinen Besitztum überm Bodcnsee (un weit Uberlingen) Gestalt gewann. Den Schlußpunkt setzte der Er zähler »am 2. Mai 1900. Nachts ^1 Uhr«. Die schöne klare Hand schrift geht vom wohlgeformtcn Federzug zum Bleistift über, zeigt auch einzelne Verbesserungen und dann und wann eine kleine per sönliche Bemerkung: so steht z. B. am Beginn des 9. Capitels: »Oster sonntag 4^ Uhr, 4- 1° U. Mond voll im Westen«. Die Ausstellung der Werke wollte sich von den Darbietungen der Buchhändler in ihren Schaufenstern unterscheiden und greift des halb jeweils auf die Erstveröffentlichung zurück (Neire Rundschau, Süddeutsche Monatshefte, Eorona usw.) und bringt dann das Buch, womöglich in seinen verschiedenen Gestaltungen wie etwa beim »Schleier« oder den einzelnen Fassungen der Dramen. Dabei erinnert die Ausstellung der Einbände (von Otto Eckmann zu E. R. Weiß) sichtbar an den Wandel des Geschmacks im Lauf der Jahre. Die von E. Strauß besorgten und einaeleiteten Ausgaben (Hölderlin, Hebel, Jak. Burckbardts Briefe an Preen) füllen mit anderem eine eigene Vitrine. Seine Gedichte, die an versteckten Orten gedruckt sind, zeigen E. Strauß von seiner am wenigsten gekannten Seite. Die herrlichen tiefsinnigen Strophen an die toten Eltern bieten sich in der Fest schrift für E. N. Weiß von 1925 in edler Druckform dar. Spricht hier schon die Stimme des Blutes, für die Emil Strauß von jeher ein so feines Gehör besitzt, so verstärkt sich dessen Resonanz nach der Seite des musikalischen Erbes in den Handschriften der zahlreichen Kompositionen seines Großvaters Josef Strauß, der von 1824—1863 Hofkapellmeister am Hoftheater in Karlsruhe war. Ju den Zeiten Nossinischer Opern großgeworden, stellte er sich doch als einer der ersten dem Genius Richard Wagners zur Ver fügung. Daneben schrieb er zahlreiche eigene Kompositionen, Orchester werke, Lieder, Opern (sein »Wehrwolf« 1828 erlebte rund fünfzig Ausführungen) und viele Gelegenheitsmusik (zu Goethes Totenfeier, zu Schillers hundertstem Geburtstag, zur Enthüllung des Denkmals für Großherzog Karl Friedrich von Baden) u. dgl. mehr. Diese Tonwerke sind in der Originalfassung, ebenfalls als Geschenk des Dichters, vor Jahren in die Badische Landesbibliothck gekommen, und es lag nahe, mit einer Auswahl aus dem Bestand die Schau zu bereichern. Deren bildliche Ausstattung baut sich auf Leihgaben der Witwe des Malers Professor Ernst Würtenberger auf. Er hat von Emil Strauß drei Ölgemälde und einen schönen Holzschnitt geschaffen, die zum Teil in die frühe Zeit ihrer Freundschaft zurückgehcn (1898). (Seinem Vater Thomas Würtenberger sind die »Kreuzungen« ge widmet.) In seinen Erinnerungen spricht Ernst Würtenberger von der Ähnlichkeit des Freundes mit einem jungen bärtigen König, wie mau sie an mittelalterlichen Kirchen in Stein ausgebauen findet, und H. Burte bewundert an ibm »das feine lächelnde Melanchthon- Haupt«. Das Burtesche Gedicht zu des Dichters Geburtstag vor zehn Jahren schließt, eindrucksvoll gesetzt, die Ausstellung ab. Aus der Zeit der damaligen Wirrnis, die Emil Strauß noch fremd gegen überstand, ruft es den Begnadeten an: Wir aber. Deinem Ruf geneigte Geister, Bearüßen Dich nnd segnen Deine Hand? Sei Du der Führer, echter deutscher Meister, Des irren Sinns im seelenlosen Land. Karlsruhe. vr. Oefterin g. Vom ausländischen Buchhandel Das flämische Buch auf der Brüsseler Weltausstellung Auf der vor wenigen Wochen in Brüssel zum Abschluß ge brachten Weltausstellung war für das belgische Buchwesen ein Rund bau errichtet, dessen Ausstellungsräume zu gleichen Teilen dem französisch-belgischen und dem flämischen Buch zur Verfügung standen. Die rege Teilnahme der flämischen Verleger an dieser Aus stellung bietet Anlaß zu einigen allgemeinen Betrachtungen über das flämische Buchwesen. — In dem Ringen der Flamländer um An erkennung ihrer Art ist Las Buch eigentlich ihre einzige Waffe ge wesen. — Bald nach der Trennung Belgiens von den Niederlanden (1830) wurde die flämische Bewegung ins Leben gerufen, als deren Gründer Jan Frans Willems genannt werden kann. Ihre ersten Träger warben durch die flämische Sprache, d. h. durch Schriften und Bücher in flämischer Sprache, und eine Reihe von Lyrikern, Nomandichtcru und Novellisten stützten sie durch ihr Schaffen. — Im Jahre 1856 erhielt die flämische Bewegung ein festigendes, ein heitliches Programm, und ihre Ziele wurden in literarischen Ver einen gefördert. So sind denn auch den Flamen nach zähem Ringen die ersten Rechte auf sprachlichem Gebiet, mit dem das Buch in engster Beziehung steht, eingeräumt worden. Von der großen Zahl der Vorkämpfer, deren Losung die Er weckung des flämischen Nationalgefühls, Verteidigung und Hebung der Muttersprache war, seien erwähnt: Hendrik Couscience (1812 —1883), der den flämischen Nationalroman »äs leeu^v van Vlaancke- ren« schrieb, der groß-germanisch eingestellte Eugen van Oye, Guido Gazelle, das Haupt der westflämischeu Dichterschule und Flanderns bedeutendster Lyriker, aus neuerer Zeit August Vermeyeu, deren Namen zusammen mit denen vieler anderer flämischer Schriftsteller auch über die Grenzen von Flümisch-Belgien und der Niederlande hinaus bekannt sind. Die Erfolge der letzten Jahre sind in hohem Maße der organisa torischen und werbenden Tätigkeit der »Vsiesnigiug tsr LevorckerinZ 113
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