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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1928
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- 1928-08-16
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- 16.08.1928
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190, 16. August 1928. Redaktioneller Teil. hältnts zu früher ein geringerer, denn der Verleger sei bemüht, den Ladenpreis so niedrig wie möglich anzusetzen. Die Absatzmöglich keiten richteten sich nach dem Inhalt und den damit gegebenen Ver kaufsmöglichkeiten, wodurch auch der Preis stark beeinflußt wird. Dieser Umstand wird nun von unregulären, der buchhändlerischen Organisation nicht angeschlossenen Verlegern ausgenützt, indem sie den Markt mit billigen Büchern überschwemmen und dem regulären Verlag große Konkurrenz bereiten, gleichzeitig aber auch das Pu blikum dem letzteren entfremden und dessen Vertrauen zum regu lären Buchhandel untergraben. Bei einem Vergleich der Her stellungskosten stelle sich heraus, daß die Buchbinderarbeit jetzt drei mal, das Papier etwa anderthalb mal und die Druckkosten zwei einhalb mal so hoch sind wie vor dem Kriege, dementsprechend stei gen oder fallen auch die Honorarspesen, die Werbekosten, Geschäfts unkosten, der Rabatt und der Reingewinn, die alle die Grundlage zum Ladenpreise bilden. Die Unkosten stehen immer noch bedeutend Über dem normalen Index, der gegen 1913 176 beträgt, wogegen der Ladenpreis von Büchern unter der Normalziffer steht. Als Beispiel wird der Roman von Hamsun »Landstreicher« angeführt, der aller dings, wie die meisten in der Zeit von 1913 bis 1927 erschienenen Werke Hamsuns, in besonders guter Ausstattung herausgegeben wurde. So kostete das 28 Bogen umfassende und 1913 erschienene Buch »Kinder der Zeit« Kr. 6.—, das 1915 erschienene 30 Bogen umfassende »Dorf Segelfoß« Kr. 5.—, während »Segen der Erde«, 1917 mit 31>ä Bogen erschienen, Kr. 7.—, dann »Tie Frauen am Brunnen« 1920, 35^4 Bogen, schon Kr. 19.—, das 36 Bogen starke 1923 erschienene »Letzte Kapitel« Kr. 12.50 und die 1927 heraus gekommenen 39 Bogen starken »Landstreicher« nur noch Kr. 10.— kosteten. Demzufolge war der niedrigste Bogenpreis 17 Ore im Jahre 1915, wogegen der Bogenpreis der 1927 erschienenen »Land streicher« 26 Ore betrug (nach dem allgemeinen Teuerungsindex dürfte er 30 Ore betragen). Hieraus ginge zur Genüge hervor, baß die Bücher trotz allem nicht teuer sind, und es sei angebracht, sich gegen den Schaden, der durch die unbedachlsamen Äußerungen der Presse hervorgerufen wird, zu schützen. Einerseits würde behauptet, daß sich die Zeitungen bemühen, bas Publikum für Bücher zu inter essieren, doch zeigt sich andererseits wieder, daß sie mit ihren hierauf bezüglichen Äußerungen und Hinweisen das Publikum gegen das Buch und gegen den Ankauf desselben.beeinflussen. Die Lehrlingsfrage bildet schon seit langem ein schwer lösbares Problem, da die Zahl der Gehilfen und die in der Organi sation liegenden Schwierigkeiten zur Selbständigmachung eine Rege lung bzw. Verminderung der Lehrlingszahl notwendig macht. Es zeigt sich auch aus einer Statistik, die halbjährlich erscheint, daß die Zahl der Lehrlinge während des II. Halbjahres 1927 abermals eine Verminderung erfahren hat. Die im Buch-, Papier- und Kunsthandel beschäftigte Zahl der Lehrlinge betrug im Jahre 1925 126, im fol genden Jahre 117 und 1927 nur noch 84. Es schweben zur Zeit noch Verhandlungen, und auch die Bemühungen der Gehilfenschaft, um hier Wandel zu schaffen, dauern an. Es wird hierauf noch zurückzukommen sein. Wie die Frankfurter Zeitung berichtet, sind die Aktien der A.-G. Gyldendalske Boghandel vor einigen Monaten zur Notierung an der Kopenhagener Börse ausgenommen worden, und ihr Kurs, der noch vor zwei Jahren um 50 herum geschätzt wurde, sei heute, Ende Juli, bis auf 133 gesteigert worden. Zum erstenmal seit der Hochkonjunk turzeit und zum fllnftenmal in der Geschichte der Gesellschaft erhal ten die Kr. 3.60 Mill. Aktien 10°/, Dividende (i. V. 2H). Felix Vürkonyi. Die Büchcrproduktion der Schweiz im Jahre 1927. — In Nr. 134 des Börsenblatts vom 11. Juni 1927 hatte ich auf S. 727 die Statistik der in der Schweiz im Jahre 1926 erschienenen Neuigkeiten bespro chen. Aus dem soeben ausgegebenen 27. Jahresbericht 1927 der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern läßt sich ein Bild der Bücherproduktion des Jahres 1927 gewinnen, da ja die Landesbibliothek im besonderen die Aufgabe hat, alle die Schweiz betreffenden, von Schweizern verfaßten oder in der Schweiz erschie nenen Werke zu sammeln. Aus dem Tätigkeitsbericht der Bibliothek selbst sei erwähnt, daß die im Vorjahre ausgeschriebene Plankonkur renz zwischen den schweizerischen Architekten für das neue Bibliotheks gebäude am 1. Oktober abgeschlossen wurde, und daß aus hundert cingegangenen Projekten die sechs besten mit Prämien (im ganzen Fr. 18 000) bedacht wurden. Aus den besten Entwürfen soll der end gültige Plan bearbeitet werden. Ein eingesandtes Projekt, das zwar ausschied, aber neben anderen sehr wohl bestehen konnte, stammte übrigens, wie sich spälcr herausstellte, von einem begabten zwölf jährigen Schüler in Zürich. Die Landesbibliolhck hat im Berichts jahre 17193 bibliographische Einheiten gegen 18 435 im Vorjahre aus genommen. Die Käufe bildeten 15"/,, die Geschenke 85A der Ein gänge. Die Zahl der schweizerischen Verleger, die der Vereinbarung 918 betr. Gratislieferung beigetreten sind, betrug am 31. Dezember 205 (gegen 196 Ende 1926): die Zahl der übrigen Geschenkgebcr belief sich auf 2290. Die Benutzung des Lesesaales hat zugenommen: es wurden 17 190 Besucher gezählt, d. h. 988 mehr als 1926. Die Zahl der benutzten Bände ist auf 39 527 gestiegen (gegen 39424). Dabei ist die Benutzung in Bern selber zurückgegangen, aber die Ausleihe nach auswärts hat einen bemerkenswerten Aufschwung genommen, indem in 3590 Postpaketen 10212 Bände verschickt wurden. Nachdem auch über die Veröffentlichungen und Kataloge, über die Biblio graphie der schweizerischen naturwissenschaftlichen Literatur sowie über den Gesamtkatalog, der in einem Exemplar als Zettelkatalog endlich in Gang zu kommen scheint, Mitteilungen gemacht morden sind, findet man schließlich interessante Bemerkungen über die vor jährige Statistik der literarischen Produktion der Schweiz. Die Bücherproduktion, die seit 1921 beständig wächst, ist neuerdings gestiegen: die Zahl der im Buchhandel erschienenen Schrif ten — sie allein werden von der Statistik erfaßt —, beträgt 1909 (gegen 1823 im Vorjahre). Die Zählung nach Materien verrät eine ziemlich auffällige Änderung der Verhältnisse. Während seit 1920 die schöne Literatur regelmäßig an der Spitze stand (1926 mit 361 Bänden), wird sie diesmal (mit 268 Bänden) bei weitem überholt durch die Gruppe: Recht, Volkswirtschaft, Politik und Statistik, die 310 Bände aufweist (gegen 202 im Jahre 1926). Das Vorherrschen materieller Probleme scheint auch im Anwachsen der Rubrik Handel, Industrie, Verkehrswesen ihre Bestätigung zu finden (143 gegen 101 Bände). Diese höheren Zahlen erklären sich jedoch zum Teil da durch, das die vom Völkerbund cinberufene internationale Wirt schaftskonferenz in der Schweiz tagte und hier die Veröffentlichung einer großen Anzahl derartiger Schriften veranlaßt hat. Daher sollen künftig die vom Völkerbund und vom Internationalen Arbeitsamt herausgegebenen Schriften gesondert gezählt werden, um zu vermei den, daß ihre wachsende Anzahl die Statistik aus dem Gleichgewicht bringt und von der nationalen Produktion ein falsches Bild gibt. Bei der Zählung der Neuerscheinungen nach Sprachen, über die folgende Tabelle beigegeben ist, fällt auf, daß die französischen Schrif ten, deren Rückgang seit drei Jahren festzustellen war, diesmal einen Sprung von 335 auf 481 gemacht haben, während die deutschen Schrif ten ungewohntcrweise von 1362 auf 1296 gefallen sind. Zusammenstellung nach Sprachen. Es erschienen im Buchhandel in der Schweiz in den Jahren: 1927 1926 1925 1924 1923 1922 Deutsch 1296 1362 1273 1106 1035 1008 Französisch 481 325 353 389 354 336 Italienisch 53 41 51 46 42 22 Rätoromanisch 12 9 10 12 7 13 In andern Sprachen (Englisch, Esperanto, Hebräisch, Lateinisch) 18 2« 25 23 14 15 Mehrsprachige (namentl. deutsch sranzösischej 49 60 3« 34 52 25 1888 1823 1748 1V1« 1504 1418 Im Ausland erschienene Veröf- sentlichungen*) Bände 524 503 492 397 452 41« Die Zahl der von Schweizern bei ausländischen Verlegern ver öffentlichten Werke hat neuerdings zugenommen wie in den letzten 12 Jahren und hat mit 524 Bänden den Stand von 1914 erreicht. vr. Praescnt. Kunstdruckerci Künstlerbund Karlsruhe A. G. in Karlsruhe. — Die Aktionäre werden zu einer am Dienstag, dem 4. September 1928, nachmittags 4 Uhr, im Gebäude der Rheinischen Kreditbank Filiale Karlsruhe in Karlsruhe stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung eingcladen. Tagesordnung: 1. Beschlußfassung über die Herabsetzung des Grundkapitals von nom. RM. 288 000.— Stammaktien und nom. NM. 12 000.— Vorzugsaktien auf nom. RM. 192 000.— Stammaktien und nom. NM. 80l)0.— Vorzugsaktien durch Zusammenlegung im Verhältnis 3 :2 zwecks Vornahme von Abschreibungen und Rückstellungen. 2. Beschlußfassung über die Wiedererhöhnng des herabgesetzten Stammkapitals auf nom. RM. 288 000.— und des herabgesetzten Vorzugsakticnkapitals auf nom. Reichsmark 12 000.— durch Ausgabe der entsprechenden An zahl Stamm- bzw. Vorzugsaktien. 3. Ermächtigung des Vorstands und des Aufsichtsrats, die Beschlüsse zu Punkt 1 und 2 durchzufüh ren und die Einzelheiten festzusetzen. 4. Durch obige Transaktion notwendig gewordene Satzungsänderungen. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 187 vom 13. August 1928.) *) Von Schweizern im Ausland veröffentlichte Werke, eingerech net einige wenige Schriften von Ausländern über die Schweiz.
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