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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1928-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1928
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- Deutsch
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U ISO. lk. August 1S2S. Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. 'kersonalnackrickteu. JubilSum. — Am I. August b. I. konnte FrSuletn Anna Formell das Jubiläum Wjährtger Tätigkeit im Hause Heinrich Langenhagen in Stolp i. Pom. seiern. Die Jubilarin hat durch Zuverlässigkeit und Kleist bald bas Bertrauen ihres Chefs erworben, sobast Herr Langenhagen ihr bereits seit vielen Jahren für Zeiten seiner Abwesenheit die Leitung überträgt. In Anerkennung und Würdigung ihrer Verdienste wurde Fräulein Formell das Ehren zeichen des Buchhandels und die Denkmünze der Handelskammer verliehen. Sprecksaal Kredit im Buchhandel. Das Kreditwesen im Buchhandel liegt noch so sehr im Dunkeln, bas; man sich als rechnender Kaufmann wundern muh, wie die In anspruchnahme von Kredit nicht schon wie bei anderen Handels zweigen notwendige Tatsache ist, um so mehr, als gerade im Buch laden mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit Kredite bis zu sechs Monaten gefordert werden, während für Sommerreisen, Kinos, Sport und Warcnhauseinkäufe Bargeld vorhanden ist. Überall im Wirt schaftsleben hat sich seit Stabilisierung wieder die Gewährung eines gesunden Warenbezugskredits als allgemeiner Handelsbrauch ge bildet, und die Gefchäftsformulare fast aller Handels- und Hersteller firmen tragen die Zahlungsbedingungen ihrer Häuser aufgedruckt: »Ziel 30 Tage« oder »Ziel 90 Tage netto, 30 Tage mit 2?L Skonto« oder ähnlich lautend. Die gesamte Wirtschaft weih also, daß Kredit unentbehrlich und so viel wie stilles Kapital ist, auch das, bei wach sender Kapitalnot Kreditfähigkeit so hoch einzuschätzen ist wie sicher eingehende Außenstände. Unerklärlicherweise ist allein im Buch handel noch immer sofortige Barzahlung ohne Skontoabzug die Regel, häufig auch bet ganz ansehnlichen Posten und Fakturenbeträgen. In der Folge soll nicht gesprochen werden von Gelegenheitsbestel lungen, Kleinstsendungen oder Zeitschriftenlieferungen, bei denen der Einfachheit halber Barinkasso, BAG- oder Nachnahmeverkehr sich be währt haben. Auch Bedingtlieferungen scheiden für diese Betrachtung aus und können, da es sich zumeist um Einführung und Vertrieb von Neuigkeiten handelt, eigentlich nicht als Warenbezugskredit bezeichnet werden; bei dieser Gelegenheit soll jedoch erwähnt werden, daß das neue, stark vereinfachende Abrechnungsverfahren (Vorschußzahlung von 5 Prozent des gesamten Bezugs im 1. Semester) sich sehr gut einzuführen scheint und hoffentlich Sortimentern wie den weit schauenden Verlegern (de Gruyter, Quelle L Meyer u. a.) die erwar teten Vorteile einbringen wird. Festbestellungen werden im Buch handel ungeachtet jeder Vorschrift und Fakturenhöhe bar erhoben oder durch BAG eingezogen, ohne zu bedenken, daß der Besteller auch ein Recht hat, den Zahlungsweg zu bestimmen und sich den Genuß eines gesunden Kredits zu verschaffen, da die gekauften Bücher ja erst »vertrieben«, verschickt, in Rechnung gestellt und verkauft werden müssen, um das in ihnen angelegte Kapital wieder hereinzuholen. Besonders spürbar wird das Mißverhältnis bei wissenschaftlichen Werken, Fortsetzungen und Zeitschriften, die geringer rabattiert (was einesteils verständlich ist), leider aber selten vom Kunden bar be zahlt werden und kaum mehr in Monats- sondern sehr häufig schon in Viertel- oder Halbjahresrechnung zu liefern sind. Vorauszahlung und sofortiger Begleichung an den Verlag stehen auf der anderen Seite vom Kunden Kreditforderungen bis zu sechs Monaten und langfristige Ratenzahlungen gegenüber, was auf die Dauer unhaltbar wird. Gewiß bestehen für den pünktlich zahlenden Sortimenter Mög lichkeiten, sich durch Monatskonto, Sonderabkommen, Partie- und Sammelbezüge Vorteile zu sichern für rege Verwendung und stei gende Umsätze, wenngleich bei der ungeheuren Fülle von Neuerschei nungen und bei schneller Aufeinanderfolge von Neuauflagen prak- tischerwcise kaum oder äußerst selten Partiebezüge, Nachergänzun gen usw. ausgenutzt werden können. Dieser Notlage tragen einige Verleger Rechnung, indem sie Bezüge nach dem 25. eines Monats erst im folgenden belasten, andere durch Gewährung höheren Ra batts bei Bezug von vollen Postpaketen — leider aber sind solche Fälle noch Ausnahmen, deren Verallgemeinerung sich für beide Teile empfehlen und guten Willen wie Einsicht des Verlegers er kennen lassen würde. Die Forderungen von Viertel- oder Halb jahresrechnungen, also Kredite von 3—6 Monaten, die vor dem Kriege üblich waren, können aber mit diesen kleinen Entgegenkommen nicht befriedigt werben, und es bleibt eine klaffende Lücke bestehen, die bas Sortiment nur mit eigenem Kapital schließen kann. Ist aber dauernder Geldvorschub möglich, wo Schonung des vorhandenen Kapitals oder Kapital-Neubildung dringend notwendig wäre? und womit sonst sollen Herbst- und Weihnachtseinkäufe gedeckt werden? Leider haben auch die Abmachungen von Firma zu Firma in diesem Punkt fast überall versagt. Der Vollständigkeit wegen muß anerkannt werben, baß wenigstens bei Neiseaufträgen höherer Rabatt und handelsübliche Zahlungs ziele gewährt werden, obwohl gerade Vertreterverkäufe erhöhte Spe sen für den Verlag mit sich bringen und obwohl deshalb direkte Bestellungen einen der Betragshöhe entsprechenden Kredit ebenfalls verdienen dürften. Allerdings kann nur ein Teil des Bedarfs durch Neisebestellungen eingedeckt werden, da nicht alle Verlagshäuser reisen lassen und da ein größerer Teil trotz aller Erfahrung und trotz sichersten »Fingerspitzengefühls« weder vorauszusehen ist noch zusammengefaßt werden kann. Anzustreben wäre daher allgemein: Ziel 30 Tage bei Festbezügen über NM 25.—, Zweimonatskonto oder Quartalskonto bei engerer Geschäftsverbindung, Keine Einbandberechnung des Freiexemplars bei Parttebezügen. Zweck dieser Zeilen soll sein, ehrlich auf Mißverhältnisse hin zuweisen, die bei einigem Willen gemeinsamer Zusammenarbeit schrittweise gemildert und beseitigt werden könnten. Die vorge schlagene Kreditgewährung würde zwar eine gewisse Kapitalanspan nung auf Verlegerseite verursachen, doch könnte meines Erachtens der Ausgleich dafür erzielt werden durch Einsparung von oft sehr teuren Prospekten und Plakaten, die in großer Zahl und in bedenk lichem Umfange direkt und indirekt verstreut werden, sodaß zur Zeit eine merkliche Übersättigung des Publikums festgestellt werden muß. Wenn der Verlag wenigstens erkennen wollte, daß der buch händlerische Kleinhändler so notwendig wie jeder andere Kaufmann Warenbezugskredit braucht, um den an ihn in viel zu großem Maße gestellten Kreditforderungen entsprechen zu können, so würden wir schon einen bedeutenden Schritt vorwärtsgekommen sein. Die Durch führung und Ausgestaltung eines auch für die Verlegerseite trag baren Kredit-Entgegenkommens wird sich durch anerkennende Zusam menarbeit wohl selbst lohnen, wobei die Form selbstverständlich dem Verleger überlassen bleibt, der an Hand seiner Kreditliste ckon Fall zu Fall entscheiden kann. Nürnberg. KarlSchieneri. Fa. I. A. Stein. Nachtrag. Die gleichen Ursachen: Kapitalnot und Knappheit an Barmitteln behandelt ein interessanter Beitrag von I. Zuckschwerdt über »Bar geldlosen Verkehr und rollenden Kredit« in Nr. 180 d. Bbl., der in anderer Weise eine Krediterweiterung zu erlangen hofft. Theo retisch ist der Gedanke eines rollenden Kredits (Clearing-System) ausgezeichnet, praktisch aber ist eine Verwirklichung ungeheuer schwer, solange nicht eine große Zahl Teilnehmer gesichert ist (ähnlich wie bei der »BAG«). Wiener Auslieferung. Frage des Gehilfen (der erst kürzlich aus dem Ausland kom mend, bei mir eingetreten ist): »Wer liefert den Verlag Albert Langen, München, in Wien aus« ? Antwort des Chefs: Sehen Sie doch im Buchhändleradreßbuch nach, dort wird ja die Auslieferungsstelle bestimmt angegeben sein«. Antwort des Gehilfen: »Im Adreßbuch ist die Auslieferungs stelle nicht angegeben«! Ähnliche Fragen wiederholen sich täglich, und ich richte an die in Wien ausliefernden Verleger die Bitte, im neuen Jahrgang des Adreßbuchs ihre Auslieferungsstelle in Wien bekanntzugeben. Soeben ist der Fragebogen für den neuen Jahrgang versandt worden; bei der Ausfüllung möge meine Bitte Berücksichtigung finden. Wien. Oskar Höfel ö. Vcrantivortl. Schriftleiter: Hranz Wagner. — Verlag: Der Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlcrhaus. Druck: E. H c ü r t ch Ät a ch f. Samtl. in Leipzig. — Anschrift d. SchrisUctlung ».Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 28 (BuchhandlcrhauSj, Postscyltctzf. 274/75. 920
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