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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1928
- Strukturtyp
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- 1928-08-21
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1928
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X! 194, 21. August 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Wahl des Bureaus, dem die Aufgabe der Leitung der Arbeiten des Kongresses zufällt, wurde die Generalversammlung der Bul garischen Buchhändler durch die Vertreter der Bulgarischen Union der Kaufleute und der neuen Kooperative der Buchhändler Bulga riens begrllßt. Nach verschiedenen Reden wurden die einzelnen Kom missionen gewählt, und der Sekretär der Bulgarischen Union der Buchhändler, Herr Tchipev, las den Rechenschaftsbericht vor. Nach seinen Feststellungen zählt die Union der Bulgarischen Buchhändler zur Zeit 95 ordentliche Mitglieder. Nach Vorlesung des Berichts trat der Kongreß in die Diskussion desselben ein. Herr D. Dimitrov hielt einen Vortrag über die Frage »Büchermarkt in Bulgarien«. Am Montag nahm der Kongreß verschiedene Entschließungen an, von denen die erste dem alten Bureau der Union der Bulgarischen Buchhändler Entlastung erteilt; eine zweite Resolution betrifft die Redaktion des Organs der Union; eine dritte Resolution fordert die Schließung der kleinen Papiergeschäfte in Bulgarien, die den großen und mittleren Buchhandlungen eine ungesetzliche und un gerechtfertigte Konkurrenz bereiten; der bulgarische Ministerrat soll aufgefordert werden, die Zahl dieser Kleinkonkurrenz auf ein Mini mum durch Erlaß entsprechender Verordnungen herunterzudrücken. Am Mittwoch wählte die Versammlung einstimmig folgendes neues Bureau: B. Kasseurov, Tzv. Tcholakov, R. Tchipev und Ehr. Mitkov, sämtlich aus Sofia, sowie D. Dimitrov aus Warna, N. Kostalov aus Vratca und D. Badourov aus Tchervene-Breg. vr. Hans - Eberhard Meißel-Sofia. Buchhändlerische Fortbildung in Frankreich. — Wie schon früher (s. Nr. 134) berichtet, haben die französischen Buchhändler für ihre Gehilfen in diesem Jahr einen Wettbewerb um das Diplom des »bon commis libraire« veranstaltet. Uber die hierbei gemachten Er fahrungen und die zu dieser Veranstaltung führenden Gedanken wurde nun auf dem soeben beendeten Kongreß der französischen Buchhändler in Bordeaux von Herrn Marion, dem Vorsitzenden der Buchhändlerkammer des östlichen Frankreich, ein Bericht verlesen; wir entnehmen ihm und anderen Äußerungen dieses Fachmannes folgende Hauptpunkte. »Die Schöpfung dieses Diplomes ist nicht auf die Anbetung der Diplome überhaupt oder auf sonst ein engstirniges Mandarinentum zurückzufllhren. Man hat in ihm die unumgäng liche Frage darüber zu sehen, in welchem Maße der sich dem Buch handel widmenden Jugend technische Fähigkeiten und Bildung zu eigen sind. Wir wollten wissen, ob unser Gewerbe ein nur wertloses Personal rekrutiert oder nicht; wir wollten fernerhin wissen, ob die wesentlichen Kenntnisse unseres Standes verbreitet sind, ob unsre gewerblichen Doktrinen von allen verstanden werben oder ob sich unser Buchhandel noch in einem Stadium der Disziplinlosigkeit be findet. All dies war von Interesse und konnte nicht besser festgestellt werden als durch diesen Wettbewerb. Denn ohne Zweifel gibt es auch bei uns Leute von Verdienst. Wenn aber Talente vorhanden sind, muß man sie auch zur Geltung kommen lassen. Wenn Lücken vorhanden sind, muß man sie ausfüllen. Wenn guter Wille da ist, soll er seine Belohnung finden. Und wenn unsre Methoden der Heranbildung und unser Lehrunterricht veraltet sind, so müssen wir wissen, in welchem Maße und warum . . . Einhundcrtdreizehn Kan didaten meldeten sich, und ich möchte hierbei noch bemerken, daß wir bei dem Wettbewerb durch die Verleger in wertvoller Weise unter stützt worden sind. Ohne Zweifel ist die Zahl jener Kandidaten, die un vollkommenen Besitz der notwendigen Kenntnisse und zugleich fähig waren, sie klar zum Ausdruck zu bringen, noch recht klein. Aber es gab andre Wettbewerber, die einem noch schwierigeren Examen gewachsen gewesen wären. Was die Mehrzahl angeht, so sind sie über das Wesentliche unsres Berufes unterrichtet, sie wissen die Auskunftmittel und Nachschlagewerke zu benutzen und in metho discher Weise eine Nachforschung zu leiten. Ihr Gedächtnis arbeitet gut, und wenn die Form ihrer Arbeiten auch oft zu wünschen übrig ließ, so legten sie doch auf jeden Fall ein achtenswertes Wissen an den Tag. Immerhin war bei manchen der Mangel an allgemeiner Bildung und an korporativem Sinn zu beklagen. Der richtige Ge hilfe für den Buchhandel soll weder ein Kunstkritiker noch ein Ge lehrter, Händler oder ein reiner Tor sein. Er soll ein Mensch mit Verstand und von Geschmack sein. Er soll den berechtigten Wunsch hegen, vom Buch zu leben, zugleich aber auch vom Willen beseelt sein, für das Buch zu leben, und hierbei besorgt um die Ordnung in unserem Gewerbe und überhaupt um^lle Dinge, bei denen es sich um die Wahrung unserer Interessen handelt. Zwei wesentliche Prin zipien beherrschen unser Gewerbe. Das erste ist der Gedanke des Schutzes, der Buchhandel ist kein freies Gewerbe im vollen Sinn dieses Ausdruckes. Der Buchhändler ist ein Ausführender, er ist der Agent für den Verkauf und die Verteilung, er hängt vom Verleger ab, er ist dem Verleger unterstellt. Und eben deshalb hat der Verleger den Buchhändler zu schützen, und dies im Maß der geleisteten Dienste. Aus dem gleichen Grunde müssen die für den Verkauf bestimmten Regeln innegehalten werden, und hiergegen darf man nicht die all gemeinen Prinzipien der Konkurrenz ins Feld führen — Freiheit bedeutet hier lediglich Anarchie, und man gibt sich einer Illusion hin, wenn man eine derartig traurige Sache mit einem so großen Wort vermummt. Der andre Gedanke ist derjenige der Solida rität. Der Buchhändler ist der unumgängliche Mitarbeiter des schaffenden Autors und des verwirklichenden Verlegers. Zwischen diesen drei Persönlichkeiten hat eine kontinuierliche Zusammenarbeit stattzufinden und eine beständige Harmonie zu herrschen. In dieser Hinsicht haben wir in den letzten fünfzehn Jahren ernsthafte Fort schritte gemacht, und diese Ideen sollten unser ganzes Gewerbe durchdringen. Das Diplom des »bon commis libraire« möge all jene Kandidaten belohnen, die den Mut gehabt haben, sich diesem Wettbewerb zu unterziehen. Dieser Wettbewerb wurde geschaffen durch die Kraft der Umstände, genau wie früher unser Buchhändler- Diplom geschaffen wurde, ohne welches niemand als würdig erachtet wurde, unser Gewerbe auszuüben«. Auf dem Kongreß kamen außerdem noch folgende Themen zur Er örterung; Das regionale Buch; die Organisierung der gewerblichen Tätigkeit; die Zusammenarbeit zwischen Schriftsteller und Buch händler und die Notwendigkeit einer literarischen Dezentralisierung; die Umsatzsteuer; die gemeinschaftlichen Ankäufe (gegen die Stellung genommen wurde); die Frage, ob der Buchhändler bei der Aus übung seines Gewerbes seinen persönlichen Neigungen Spielraum geben darf; die sogenannte »vente L temp6rament«, also die Ver käufe auf Abzahlung; und zum Schluß die Frage der bevorzugten Kundschaft. Auf gewisse Einzelheiten dieses Kongresses mag noch später anhand der offiziellen Berichte eingegangen werden. r. Paris. ?ersonalnackrickterr. Promotion. — Der Sohn des Direktors der Gebr. Hofer A.G., Herr Carl Ditges in Saarbrücken, hat soeben sein Doktorexamen mit »Gut« bestanden. Seine Doktor-Arbeit, die in Kürze im Ver lage von Gebr. Hofer A.G. in Buchform erscheinen wird, trägt den Titel: »Das Rechnungswesen in Zeitungsverlagsunternehmen«. Gestorben: am 12. August nach kurzer Krankheit Herr Maxvon Metzsch, Vorsteher des Kunstverlages von Rich. Bong in Berlin. Mehr als 30 Jahre hat der Verstorbene, der aus altem säch sischen Geschlechte stammt und am 11. Juli 1863 zu Chemnitz geboren wurde, mit reicher Fachkenntnis, Umsicht und Tatkraft im Interesse seines Hauses gewirkt. Die Liebenswürdigkeit seines Wesens ge wann ihm viele Freunde, die ihn schmerzlich vermissen werden. Ferner: am 17. August an den Folgen einer schweren Kriegsverletzung Herr Gustav Dahrmann, seit 1919 Mitarbeiter von K. F. Koehlers Antiquarium in Leipzig, im Alter von 45 Jahren. Sprecksaal Wiener Auslieferung. <S. Bbl. Nr. ISO, S. 828., Die Frage, wer den Verlag Albert Langen, München, in Wien ausliefert, ist durch Nachschlagen im »Adreßbuch für den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel von Österreich- 1828, S8. Folge, her ausgegeben von Moritz Perles, sofort erledigt. Dort befindet sich in der Rubrik »Wiener Äuslieferungs- und Bezugsstellen- aus S. 248 die Auskunft: Gesamtauslieferung Sallmaper'sche Buchhandlung. Wien. MoritzPerles. 940 Leipzig. — Anschrift d. Schristlettung verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. ».Expedition: Leipzig E 1, Gerichtsweg 26 iBuchbändlerhauS), Postschltebf.274/7ö.
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