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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1928
- Sprache
- Deutsch
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X- 176, 31. Juli 1928. Sprechsaal. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Sprecüsaal Die Provinz Brandenburg und die Ostmark im Schrifttum. Vorweg möchte ich betonen, baß ich nicht di« Absicht habe, eine erneute Debatte über Heimatbuchwerbung und den Wert der Heimat- literatur zu entfesseln; jegliche Aussprache darüber tm Börsenblatt muß ich im Interesse der Arbeit selber, die geleistet werden soll, ab lehnen. Es handelt sich darum, das Schrifttum Uber die Mark Branden burg, die Niederlausitz und die Ostmark in einer Bibliographie -zu sammeln, zu sichten und zu ordnen, und — wenn das Geschick sin Gestalt einer Kreisvereins-Hauptversammlung) uns günstig ist — nach Sachgebieten gegliedert in einer Prospektbroschur schön ge druckt hcrauszugeben. Man muß Optimist sein, wenn man so etwas anfängt, denn die Kritik fetzt ein, bevor man begonnen hat. Ich werde die Auseinandersetzung mit der Kritik vermeiden und werde sehen, was ich aus ihr lernen kann. Da ich nun von unserem Kreisverein beauftragt bin, die Vor arbeiten zu dieser Bibliographie zu leisten, und da ich persönlich der Meinung bin, daß diese Arbeit ihren guten Sinn und die Biblio graphie buchhändlertsch große Bedeutung haben wird, und daß man mit der Bibliographie, wenn sie erst einmal gedruckt vorliegt, auch sehr viel anfangen kann, erbitte ich die Mitarbeit aller Kollegen, die hierzu irgendwie in der Lage sind und die das Börsenblatt auf merksam lesen. Das heißt, ich bitte darum, daß mir erstens die Herren Verleger, die einschlägige Literatur herausgegeben haben, die notwendigen bibliographischen Angaben zukommen lassen svgl. auch das Inserat tm Bbl. Nr. 17L, Seite 6147), und daß zweitens die Herren Kollegen vom Sortiment mir Mitteilen, was ihnen an Literatur über die Mark Brandenburg, die Niederlausitz und die Grenzmark bekannt ist. Es kann natürlich nicht jeder Titel in den gedruckten Prospekt ausgenommen werden, ganz besonders nicht alle Schriften, die speziell lokale Bedeutung für eine bestimmte Land schaft oder einen einzelnen Ort haben, doch liegt mir daran, mög lichst alles — was gegenwärtig durch jben Buchhandel lieferbar ist — in der Bibliographie sdie Eigentum des Buchhändlervereins der Pro vinz Brandenburg sein wird und zu Auskunftszwccken zur Verfügung stehen soll) zu erfassen. Die Bibliographie soll in einzelne Sachgebiete eingeteilt wer den, die ich nachstehend aufführe: Geologie und Vorgeschichte, Geschichte und Religionsgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Volkskunde und Mythologie, Kunstgeschichte, Naturbeschreibungen und Wanderungen, Erzählende Literatur. Ich hasse sehr, daß durch eine rege Zusammenarbeit zwischen allen interessierten Kollegen und mir eine brauchbare Bibliographie zustandekommen wird, die nicht nur dem Sortimenter, sondern auch dem Verleger zum Nutzen gereichen soll. Vielleicht entschließen sich auch andere Kreisvercine zu einer ähnlichen Arbeit; die Forderung dazu liegt m. E. in der Lust. Dem Kollegen Eichelbcrg in Torgau möchte ich an dieser Stelle danken, denn er hat letzten Endes die Anregung gegeben. Potsdam. KarlHetdkamp. Das Süßere Kleid der Jugendbücher. Von Frieda Magnus-Unze r. Eine gute Mutter bedenkt bet der Berufsausstattung ihrer Kinder sehr genau, welche Kleiderstoffe und Machart zu wählen ^sind, damit sie dem jungen Menschen bei der Tätigkeit die besten Dienste leisten und ein gutes Aus- und Ansehen geben. Ebenso machen es die Ver leger bet den Einbänden ihrer Bücher. — Es scheint bet ihnen augen blicklich die allgemeine Ansicht vorzuherrschen, daß das Buch, was und wozu es auch sei, in Ganzleinen gebunden sein müsse. Ich kann zu dieser Erscheinung, nur was das Jugendbuch anbetrifft, aus nächster Erfahrung sprechen. Jugendbücher werden entweder für Schüler- und Jugendbüche reien oder zu Geschenkzwecken oder aus kindlicher Liebhaberei ge kauft. Der Durchschnittspreis, der für Volksschulbüchereien angelegt wird, liegt zwischen Mk. 2.— und Mk. 3.50, für Büchereien höherer Schulen zwischen Mk. 3.— und Mk. 5.—. Hier und da wird ein be sonders erwünschtes Buch auch bei teuerem Preise gewählt, aber dann kommt schon der Seufzer: »Ach, daß die guten Bücher so teuer sind und der Etat wird immer mehr gekürzt!« — Geschenkbücher über Mk. 4.50 werden jetzt, da es billige Romanserien gibt, auch schon un freundlich betrachtet und Kindergeschenke zu Freundesgeburtstagen sollen nicht viel teurer sein als eine Tafel Schokolade. Das Jugendbuch, welches für Schülerbibliotheken gekauft wird, wird in wohlgeleiteten Schulen entweder mit starkem Papier oder gar mit schwarzem Schirting bezogen und dann erst ausgegeben. Von diesen bezogenen Büchern sehen die Kinder bann selten noch die Ein banddecke und manche Lehrerin sagt bedauernd: »Schabe um das schöne Deckelbild. Das geht für die Kinder verloren.« Deshalb empfinde ich es sehr dankbar, wenn die Einbanddecke einfach ge schmückt ist und dagegen das Titelbild mit besonderer Liebe behandelt wird. Es kann auf den ersten Blick gewinnen. Man muß ihm nur anmerken, daß der Maler sich »als Kind zurücke geträumt hat«, als er noch in Leben und Natur schwamm wie in seinem Element, ohne verstehen und herrschen zu wollen. Wenn der Einbanddeckel einfach ist, so muß der Schutzumschlag Lust machen, das Buch in die Hand zu nehmen. Viele Kinder werden in ihrer Einstellung zum Buch durch die Länge der Absätze im Druckbild beeinflußt. Sie blättern es durch, legen es weg und sagen: »Die sprechen nicht genug«. Das heißt, das Buch hat zu selten durch Absätze unterbrochene Seiten. Auch viele Kapitel mit Überschriften werden gewünscht. Wenn es weniger als 12 sind, ist das schon ein Schade. Die Leitworte für die Kapitel sind sehr wichtig. Im letzten Jahr habe ich vielfach die Erfahrung gemacht, daß Verlagsvertreter stolz die Neuauflagen und Neuerscheinungen zeigten mit der Ankündigung: »Und alles in Ganzleinen«. Auf die Frage nach dem Preise: »Leider Mk. 1.50 teurer als die alte Auflage«. Solche Änderung ist für den Absatz des Buches von tiefgreifender Wirkung. Damit kann es z. B. für die Volksschulbücherei unmöglich werden. Die ganzen Werke einer beliebten älteren Jugendschrist stellerin sind durch ihren Ganzleineneinband nahezu unverkäuflich ge worden. Sehr selten wird Ganzleineneinband gefordert, und wenn es geschieht, so sind die Bedenken bald zerstreut, wenn man einen festen Leinenrücken vorweisen kann und auf den doch notwendigen Bezug hinweist. Öfters geschieht es auch, daß von einem Verlag an statt des altgewohnten Einbandes das Buch ohne vorherige Anfrage in neuem Kleide ankommt und um Mk. 1.— bis Mk. 1.50 teurer ge worden ist. Was hilft der ganzleinene Einband, wenn das Buch nicht in die gewohnte Preislage eingeschaltet werden kann. Es hinterläßt eine Lücke und findet in seiner neuen Form keine Verwendung. Es gibt jetzt so viel Jugendschriften zwischen Mk. 3.80 und Mk. 5.—, und fast gar keine zwischen Mk. 2.50 und Mk. 3.75. Besonders fehlt es hier an Familiengeschichten für 10- bis 13jährige. Was darin billig lieferbar ist, ist meistenteils auf holzhaltigem Papier gedruckt und wird mit Recht beanstandet. Wenn diese Reste, die jetzt wohl oder übel genommen werden, weil bei Bedarf von größeren Büchereien tatsächlich Mangel herrscht, aufgebraucht sind, wird eine große Leere entstanden sein, deren Ausfüllung dem Kinderfreund eine gewisse Sorge bereitet. Was Bilderbücher anbetrifft, gestalten sich die Neu erscheinungen günstig. Auch Märchen und Sagen ergänzen sich in allen Preislagen, nur die Geschichten aus dem Kinderleben, die augen blicklich die beliebtesten sind, fehlen in billiger Preislage. Sicher brauchen wir auch schön ausgestattete Geschenkbücher für Kinder, und von manchem immer wieder Gelesenen wünschte ich mir einen gut illustrierten Geschenkeinband. Ebenso können die billigen Bücher zu Kindergeschenken untereinander gar nicht hübsch und an ziehend genug ausgestattet werden. Von dieser Art gibt es aber außer den Geschenkeinbänöen der blauen Schaffsteinbändchen nur eine Serie »Sonne und Regen im Kinderland«, die schon in Kinderkreisen recht bekannt ist, sodaß wir noch mehr davon vertragen könnten. Wir haben noch arme Jahre vor uns, es gilt allen Ernstes den Preis der Jugendbücher dem Preis der Romane, die jetzt für Volks büchereien gekauft werden können, anzugleichen, sonst müssen zu viele Kinder, die sich nach dem Besitz von Büchern sehnen, diesen entbehren und lernen das Bedürfnis nach dem Buche als Lebensbegleiter gar nicht kennen, oder entwöhnen sich notgedrungen vom Umgang mit Büchern. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: E. Hebrich Nachs. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift b. Schrtftleitung u. Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg 2« tBuchbändlerhauS), Postschließf. 274/75. 872
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