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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1928
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- 1928-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1928
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X: lg«, 23, August 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. schcn Schatzamt und 1838 auch einigen Mitgliedern des zur Prüfung des »Penny-Porto-Systems« eingesetzten Komittees vor. Ob und inwieweit Hill ausschließlich auf die Chalmerschen An regungen hin, aufklebbare Briefmarken zur bequemen Vorauszah lung des Portos zu verwenden, von denen er auch möglicherweise durch Dritte Kenntnis erhalten haben konnte, schließlich später diesen Gedanken mit in sein Reformprogramm ausgenommen hat, ist wenig durchsichtig. Allerdings wurde vielfach Hill namentlich später nach der Annahme seiner Vorschläge irrtümlich auch als der Erfinder der Briefmarke angesehen, was ebensowenig zutreffend ist wie die Behauptung, Hill habe wider besseres Wissen den Ruhm als Schöp fer der Briefmarke dem eigentlichen Erfinder, Chalmers, vorent halten. Tatsächlich beansprucht bereits im Jahre 1838 Chalmers in einem Schreiben an Hill den Ruhm für die von ihm viel früher gemachte Erfindung der aufklebbaren Portomarke, d. h. der Brief marke in ihrer jetzigen bewährten Gestalt, für sich. Die Streitfrage um die Priorität gilt in dem Sinne als entschieden, daß Chalmers tatsächlich als der »Erfinder« der Briefmarke anzusprechen ist, wenn gleich ihm der Beweis nicht gelungen ist, seine Erfindung vor den Hillschen Vorschlägen veröffentlicht zu haben. Jedenfalls wurden 1839 die Briefmarken zusammen mit der »Penny-Porto-Bill« Hills angenommen und durch den Erlaß vom 26. Dezember 1839 die Her stellung der gestempelten Briefbogen (8tamped eovers), der gestem pelten Umschläge (stsmpeä envelvpes) und der aufklebbaren Mar ken sadüegjvs 8tamp8) angeordnet. Am 6. Mai 1840 wurden die neuen Wertzeichen ausgegeben. James Chalmers verstarb in Dundee am 26. August 1853. Sein Sohn Patrick erbrachte nach dem Tode Rowland Hills (27. August 1879) in mehreren Schriften den Beweis, daß die Erfindung der auf klebbaren Marken tatsächlich das Verdienst seines Vaters und nicht das Rowland Hills war, der wiederum von seinem Sohne, Pearson Hill, in Schutz genommen wurde. Mag auch Hill den Gedanken, auf klebbare Marken zu verwenden, möglicherweise als Erster — jeden falls aber später als nach der von Chalmers bereits im Jahre 1834 ,liedergelegten Erfindung — veröffentlicht haben, so wird dadurch das Verdienst Chalmers keineswegs verringert, um so weniger als ja gerade die Einführung der von Chalmers vorgeschlagenen auf klebbaren Marken überhaupt eine der wichtigsten Voraussetzungen zum Gelingen der Hillschen Reformvorschläge war. Fritz Fr rede mann. Lit. Belege: Dictionary ok National Lio^rapb^. Vol. IX. London 1887. S. 447. ibidem. Vol. V. S. 1557. M. A. Chalmers, »Ike adke8ive 8tamp . . .« usw. 1884. ' ^ Th. Haas, »Lehrbuch der Briefmarkenkunde«. Leipzig 1905. A. Bungertz, »Großes Lexikon der Philatelie«. Meyers Konv.-Lexikon. 7. Auflage. Bd. 2. S. 876. kl-inkmun's slpliskelisclie lijst van boeksn. landkaarten 6N vorder ln den boekkandel voorkomonde srtikelen. 1927. 82ste daartzanx. leiden: AMokk's Ditx. Uij. DXVII, 395 8. Kart. 5 kl. 50 netto. Wir hatten bereits in den letzten drei Jahren Gelegenheit, das Erscheinen von Brinkman's lijst regelmäßig zu verzeichnen. Auch der jetzt vorliegende 82. Band bestätigt den ebenso schlichten wie günstigen Eindruck. Bearbeitung und Ausstattung zeigen das her kömmliche Bild, wie man diesen Katalog nun seit Jahrzehnten kennt und schätzt. Gegen das Vorjahr ist der Gesamtumfang um 15 Seiten zurückgegangen. Die am Schlüsse aufgeführten Verlagsübergänge haben sich diesmal gegen früher auf etwa ein Drittel (7 S.) ver mindert. Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch non Wilhelm Kosch, Erster Band (Lieferung 1 bis 10): Aachen—Kosegarten, Max Niemeyer Verlag, Halle (Saales 1827, Groß-8". 1280 Spalten, In Leinen M. 28—, in Halbleder M, 92.—. Im Jahre 1882 hat Adolf Stern in feinem Lexikon der deut schen Nationallideratur (Leipzig, Bibliographisches Institut) versucht, ein praktisches Nachschlagsbuch zu schassen, das über Fragen seines Gebiets nach den verschiedensten Richtungen hin — biographisch, bibliographisch, motivgeschichtlich — zuverlässige, ausreichende Be lehrung bieten sollte. Auf Sterns Schultern stehend hat dann Her mann Anders Krüger unter der gleichen Aufschrift wie das vor liegende Werk ähnliches versucht (München 1814, C, H. Beck sche Ver lagsbuchhandlung), Die beiden Vorgänger haben siir ihre Mühe keinen Dank ge erntet, obwohl grundsätzlich ein Hilfsmittel solcher Art für die mannigfachsten Zwecke willkommen erscheinen muß. Der Literatur- sreund, der Germanist, nicht zum wenigsten der Antiquar und der Sortimenter würden es gewiß freudig begrüßen, wenn sie an einer Stelle schnelle, gründliche Auskunft über alles das finden könnten, was ihnen im Bereich unserer Dichtung not tut. So kann es nicht an der Themastellung biegen, daß den Berken Sterns und Krügers der Erfolg versagt blieb. Beiden mangelte es auch weder an Sach kenntnis noch an Fleiß; aber das Ergebnis blieb doch allzu weit hinter jenem Maß von Zuverlässigkeit zurück, das gerade einem Nachschlagewerk erst Daseinsrecht verleiht. Losch läßt sich von den Gespenstern, die warnend vor ihm anf- steigen, nicht schrecken. Mutig wagt er den Weg zum gleichen Ziele und hat ihn mit dem vorbiegenden stattlichen Bande schon halb üurchmessen, Wehr noch als früher angestrebt wurde will er leisten. Ihm handelt es sich nicht mir um die Literatur der Ver gangenheit; gerade der Gegenwart wendet er die lebhafteste Teil nahme zu, gewährt den Dichtern und Literaten bis hinab zu den ckü millimorum gentium, de» Journalisten und den Schriftstellern verwandter Gebiete, Ausnahme, erläutert Fachausdrücke wie .klas sisch» und »klassizistisch., siihrt unter der »Literatur, nicht nur Bücher, sondern vielfach auch Aussätze an, gibt die Anschristen der Lebenden und erstaunlich viel a» biographischen Einzelheiten und sonstigem Tatsachenmaterial, z, B, über die Geschichte von Ver- lagssirmen wie K, F. Koelster oder Koehler L Amelang, Eine große Anzahl sagenhafter und geschichtlicher Gestalten, die in der Dichtung behandelt wurden, erhalten ihren eigenen Artikel mit Auszählung der Gedichte, Romane und Dramen, die von ihnen handeln, so der Prinz Eugen mit säst 2V Nummern, Zu alledem will Kosch nicht etwa nur objektiver Berichterstatter sein. Er schlägt kräftig nach vorn und hinten aus, sagt etwa vom Expressionisnms, er kennzeichne in Wirklichkeit den kulturellen und stilistischen Versal! nach dem Weltkrieg und seine Vertreter seien August Stramm, Kasimir Edschmid, Theodor Däubler, Kranz Bcvjel, Ernst Barlach u, a. Diese, an sich gewiß nicht beklagenswerte Stellungnahme erscheint doch gerade für ein solches Berk wie dieses recht bedenklich, wenn sie zu Urteilen wie diesem führt: Kosch nennt Anzengrubers »Sternsteinhos« naturalistisch in Zolas Art, (Was, mit Respekt zu sagen, reiner Unsinn ist.) Und er spricht von dessen »früher stark überschätzten Theaterstücken«, auf die in technischen Dingen neben Shakespeare und Schiller hauptsächlich Kotzebue und Jssland eingewirkt hätten. Anzengruber habe fast aus schließlich das Wiener Volk und den Kleinbürger auf dem Lande vor Augen und übertrage, ein poetischer Vorläufer der damals noch unwirksamen österreichischen Sozialdemokratie, seine Weltanschauung auf die von ihm dargestellte Umwelt, ohne sich dieses Widerspruchs bewußt zu sein. Mit diesem einen Beispiel muß ich mich hier begnügen. In dessen möge» solche Fehlurteile nicht allzu viel schaden, da schwerlich jemand in diesem Lexikon für seine moralische und ästhetische Ein schätzung der einzelnen Richtungen und Autoren Rat suchen wird, nnd so wind man derartigen Mängeln gleichgültiger gegenliber- stehen als den leider namentlich in den ersten Lieferungen über zahlreichen Druckfehlern, für die der Verlag bereits ein Verzeichnis ankündigt. Auch das Maß des Aufgenommenen scheint häufig von Zufall oder Willkür bedingt; denn eins von beiden muß wohl die Ursache sein, wenn z, B, neben den gleichnamigen hier behandelten Männern des Namens Kriedländer gerade der einzige Max Krisbländer fehlt, der bis zur Gegenwart ans dem Gebiete der deutschen Literatur und Musikgeschichte als einer der verdienstvollsten Forscher wirkt. Auch geht es doch nicht an, sich siir Goethes Werke mit dem Hinweis aus di« im Jahre 1912 er schienene Bibliographie in Goedekes Grundriß zu begnügen und zu behaupten, alle Ausgaiben wären dort zu finden. Mit -einem Wort: Kosch hat Unmögliches unternommen, wenig stens vom Standpunkt eines Verantwortungsgefühls, das überall auf Schöpsen aus den Quellen und gewissenhafte Nachprüfung bedacht stens vom Standpunkt eines Verantwortungsgesiihls, das überall auf was von einem Nachschlagcduch solcher Art zu fordern ist, und es läßt sich zu seiner Entschuldigung nur sagen, daß mit den Kräften eines einzelnen Mannes hier das nötige eben nicht geleistet werden kann. Zeigt uns doch gerade jetzt das verwandte, von Merker und Stammler herausgegebene »Reallexikon., wie viele Fachleute bei weit engerer Begrenzung -des Themas zusammenwirken müssen, um 945
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