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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1928
- Strukturtyp
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- Band
- 1928-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1928
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- Deutsch
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X 196. 23. August 1928. Redaktioneller Teil. — Svrechsaal Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Kampfe ist es ihm dann auch gelungen, in regen Verkehr mit diesen Instituten zu kommen. Bald konnte er seine Firma vergrößern; eine Kunsthandlung wurde angegliedert, ebenso ein Antiquariat und ein Verlag. So hat sich unter seiner Leitung eine Universitäts- Buchhandlung bedeutenden Umfangs entwickelt, deren Namen überall in bestem Ansehen steht. Seit Jahren unterstützten den Verstorbenen sieben seiner Kinder bei der Führung des Geschäfts. Sprecksaal Verleger, macht das Sortiment rechtzeitig mit den Weihnachts-Neuerscheinungen bekannt. Vor etwa zwei Jahren sprach ich mit einem Herrn eines größeren deutschen Verlags ausführlich über die Handhabung der Weihnachtsneuerscheinungen seitens der Verleger und schlug dem betreffenden Herrn vor, mir rechtzeitig jeweils die Aushängebogen der wichtigsten Weihnachts-Neuerscheinungen seines Verlags zuzu- scnden, damit ich in der Lage sei, schon vor dem Erscheinen des Buches in der Öffentlichkeit über den Inhalt unterrichtet zu sein. Diesen Vorschlag möchte ich an dieser Stelle allen größeren deutschen Verlegern machen und anregen, ihn schon in diesem Jahr im Interesse für Verlag und Sortiment zu berücksichtigen. Jeder größere Verleger sollte dem Inhaber oder Geschäftsführer desjenigen Sortiments, das sich bisher stark oder mit besonderer Vorliebe für seinen Verlag eingesetzt hat, nach und nach die Aushängebogen seiner wichtigen Neuerscheinungen senden, von denen er wünscht, daß die selben vom Buchhändler gelesen werden, um Weihnachten auf alle Fälle über sie zuverlässig unterrichtet zu sein. Um eine gewissen hafte und zuverlässige Arbeit zwischen Verleger und Sortimenter zu gewährleisten, wird es wohl zweckdienlich sein, wenn sich die in Frage kommenden Verleger, die diesen Vorschlag annehmen, vor her mit ihren Sortimentern in Verbindung setzen. Es handelt sich hierbei in erster Linie meines Erachtens um das Interesse des Sortimenters, eben aus dem Grunde, weil der Sortimenter von dem Buch, das er wirklich gelesen hat, überdurchschnittlich viel verkaufen kann (was ja nur wiederum im Interesse des Verlags liegt). Da es aber rein technisch unmöglich ist, in der knappen Zeit spanne vor Weihnachten alle »wichtigen« Bücher zu lesen, um auf Grund eines persönlichen Urteils sich dafür einzusetzen, halte ich es für wichtig und wünschenswert, dieses Aushängebogensystem ein- zuführeu und konsequent durchzuftthren. Ich sage mit diesem Vor schlag eigentlich nicht viel Neues; jedem Buchhändler stehen die Haare zu Berge, wenn ihm um Weihnachten die zahlreichen Neu erscheinungen ins Haus geflogen kommen, von denen er auch nicht ein Drittel gewissenhaft lesen kann, so wie es aber im Interesse des Publikums und des Geschäfts durchaus wünschenswert und er strebenswert wäre. Sendet der Verleger aber nach und nach die einzelnen Aushängebogen an seine Sortimenter, so wird dieser in die Lage gesetzt, wichtige Novitäten bei Vorliegen des fertigen Buches gelesen zu haben, was ihm ermöglicht, sich viel stärker und persönlicher für ein Werk mit Erfolg einzusetzen. Die Aushänge bogen kann man über Mittag und abends in aller Ruhe lesen, selbst auf die Gefahr hin, daß mehrere Verleger an einem Tage ihre Aushängebogen schicken. Nun, und was ein richtiger Buchhändler ist, sollte es eigentlich fertig bringen, ohne seine Nachtruhe in An spruch zu nehmen, 100 Seiten pro Tag zu lesen! Auf meiner diesjährigen Urlaubsreise, die mich durch ver schiedene große Städte führte, hatte ich reichlich Gelegenheit, mit jüngeren Buchhandlungsgehilfen zu sprechen, wobei mir erschreckend auffiel, wie wenig der buchhändlerische Nachwuchs über die Literatur der Gegenwart unterrichtet ist, wobei zu bemerken ist, daß sich das Interesse nicht nur auf die schöne Literatur beschränken darf; das Lesefeld muß weiter gespannt werden, damit der Buchhändler auch da informiert ist, wo größere Ansprüche an ihn gestellt werden! Das gleiche Versagen kann mau feststellen, sobald es sich um rein biblio graphisches Wissen handelt. Ein gutes Weihnachtsgeschäft des einzelnen Sortimenters hängt sehr davon ab, inwieweit er über die Neuerscheinungen zum Fest unterrichtet ist. Wenn in einem größeren Sortiment mehrere ver kaufstüchtige Angestellte sind, läßt sich mit Leichtigkeit eine Ver teilung der jeweils einlaufenden Aushängebogen ermöglichen. Eine alte Erfahrung zeigt, daß man die Bücher allbekannter Autoren wie Thieß, Wassermann usw. nicht so unbedingt gelesen haben muß, weil diese Bücher vom Publikum, ohne das Zutun des Sorti menters, in 99 Fällen aus dem Laden geholt werden; es sind dies die sogenannten »Roller«! Aber sich für Bücher einzusetzen, die weniger in der Gunst des Publikums stehen, dünkt mir eine wich tige Aufgabe. Mit Leichtigkeit wird ein geschickter Sortimenter von dieser weniger bekannten, aber oft durchaus guten Lektüre mehr verkaufen können, »wenn er sie gelesen hat«. Jeder Sortimenter sehe doch einmal das Lager nach dem Weihnachtsfest durch und stelle fest, welche Bücher stehengeblieben sind, und frage sich, wo der Grund zu suchen ist: er liegt nicht so fern; es sind immer die jenigen Bücher (gleich welcher Literaturgattung angehörend), d i e kaum einer der Sortimentsangestellten gelesen hat! Wiesbaden. Hanns Aren s. Auch die Verpackung soll werben. Als älterer Angestellter eines Großstadt-Betriebes möchte ich dem Gesamtbuchhandel eine Reklameidee vorschlagen, die, wie ich glaube, in der Allgemeinheit noch wenig oder gar nicht, jedenfalls zu wenig verwirklicht ist. Ich habe schon immer mit Interesse be obachtet, mit welch kunstvollen oft raffinierten Reklamen die ver schiedenen Packungen versehen sind, die die Kaufleute aller Art ihren Waren geben, der Drogist sowohl wie der Apotheker, der Kolonialwarenhändler, der Feinkosthändler, der Bäcker und Butter- Händler, der Konfektionär, Wäsche- und Kurzwarenhändler und nicht zuletzt die Warenhäuser — alle treiben einen förmlichen Luxus in der Verpackung, mit der sie ihren Kunden die Waren im Laden auf den Weg geben. Und was tut der Buchhändler, der Mann, der die geistige Nahrung dem Volke vermittelt? Gerade als ob nie mand es erfahren dürfte, was und bei wem gekauft wurde, wickelt er seine Ware dem Kunden in nichtssagendes, unscheinbares Pack papier ein, mit simpler Kordel oder höchstens mit bedrucktem Bast band verschnürt. Die Packungen und feinen Tüten oder Kartons der anderen Kaufleute schreien und werben, werden oft ein zweites Mal vom Käufer verwendet, die Packungen der Buchhändler sind stumm und wandern sofort in den Papierkorb und den Ofen. Ich frage: Ist das der Würde des Buches und des Buchhändlers ange messen? Brauchen beide nicht sehr notwendig auch die Reklame? — Warum benutzt der Buchhändler nicht auch eine entsprechende Packung und legt sich ähnlich wie andere Kaufleute Tüten ver schiedenen Formates, mit seiner Firma und sinnigen Reklamen be druckt, zu? Es brauchen ja nur Umschläge mit Seitenverschluß, mit oder ohne Falte, zu sein. Diese kämen in Massenherstellung kaum teurer zu stehen als anständiges Packpapier. In glattem oder bun tem Papier, mit Streifenmuster (Flaggenfarben) müßten sie auf fallen und werben: »Das ist ein Buch bei der Firma so und so gekauft«. Ein Roman, 1 Ullsteinbuch, 1 Broschüre, 1 Landkarte usw. sind im Nu und ohne Aufenthalt für Käufer und Verkäufer ver packt. Wie angenehm für beide, wenn sie es eilig haben, was in Großstädten doch fast immer der Fall ist! Der Seitenverschluß der Umschläge kann ohne Bindfaden haltbar gemacht werden: durch ein Eckenblech, welches in die Falte gekniffen wirb, durch Druckknopf oder dgl. Eine Briefumschlagfabrik, welche diese Buchhändler-Ver packung aufnähme, würde da gewiß Gutes und Praktisches bieten und auf Abnahme rechnen können, noch dazu, wenn sie auch das Bedrucken der Umschläge übernehmen würde, in der Weise, wie die fertigen Zigarren- und Ansichtspostkarten-Beutel geliefert werden. Für große und kleine Betriebe würden m. E. 3 bis 6 Formate ge nügen, etwa für Bücher in klein 8°, 8", groß 8°, 4°. Die Qualität, d. h. Festigkeit des Umschlages kann sich dann immer noch darnach richten, was die betr. Firma dafür anlegen will. Für ihren Post versand bzw. ihre Drucksachen verwendet z. B. die Franckh'sche Ver lagshandlung in Stuttgart sehr praktische Beutel, wie ich sie mir für oben bezeichnete Zwecke ungefähr denke. Breslau. R. Tellmer, Leiter d. Sort.-Abt. in Priebatsch's Buchhölg. Die Wei/be stelle bemerkt dazu: Luxus in der Verpackung kann sich der Sortimentsbuchhandel nicht leisten, und so lange Bücher verschiedene Formate haben, wird sich mit den empfohlenen fertigen Packbcuteln kaum rationell wirtschaften lassen. Den Gedanken, mit dem bereits gekauften Buch noch Propaganda zu machen, haben wir durch Herausgabe unseres Jaspispapicrs mit dem Aufdruck »Bei Geschenken an Bücher denken« verwirklicht. Das Papier wird immer wieder verlangt, und zum Herbst werden wir auch einen großen Posten neu Herstellen lassen. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wa Druck: E. Hedrtch Nachf. Samt!, in 948 an er. — Verlag: Der Vörfcnverein der Deutschen Buchhändler Leipzig. — Anschrift d. Schriftlettung u. Expedition: Leipzig E L. Gerichtsweg zu Leipzig, Deutsche- Buchhändlerbau». 28 iBuchbändlerhaus), Postschlteßf.S74/7ö.
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