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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1928
- Sprache
- Deutsch
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196, 23, August 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Lenzkirch; Herr Hans Hofmann i. Fa. Hans Hosmann, Sortiment und Antiquariat, Karlsruhe; Herr Egon A, Zoos i, H, Verlagsdruckerei Volksfreund G, m, b, H,, Karlsruhe; Herr Friedrich Kübler, Geschäftsführer der Frankonia-Buch- handlung, Tauberbischofsheim; Herr Otto Matthias i, Fa. Weinhold Matthias, Ludwigshafen a, Rh,; Herr Hermann Meister i, Fa, H, Meister, Verlag, Heidelberg; Herr Walter Momber, Geschäftsführer der Schwarzwald-Buchhandlung G. m, b, H,, Freiburg; Herr M, Rebholz t. Fa. West-Ost- Verlag, Konstanz; Herr Dr, Karl Waldkirch, Prokurist der Firma Jul, Waldkirch, Ludwigshafen a, Rh,; Fräulein Wilhel mine Wolfsi, Fa. Alfred Wolfs, Heidelberg; Herr vr, Fried rich Wolfs i, Fa, Julius Gross, Verlag, Heidelberg; Herr Hans Wolffi, Fa. Julius Groos, Verlag, Heidelberg; Fräu lein Toni Zeller i, Fa, Ernst Loebich, Pforzheim, Ich heiße unsere neuen Mitglieder auch an dieser Stelle in unserm Kreise herzlich willkommen und hoffe, daß wir an ihnen schätzenswerte Mitarbeiter gewinnen werden. Die Gesamt-Mitgliederzahl unseres Verbandes beläuft sich nunmehr aus 248. Ich bin am Schluß meiner Berichterstattung und möchte die Feder nicht aus der Hand legen, ohne an alle Verbands mitglieder, in erster Linie selbstverständlich die Abwesenden, die dringende und herzliche Mtte zu richten- beteiligen Sie sich mehr an den Arbeiten des Verbandes, machen Sie Vorschläge, kriti sieren Sie auch, soviel Sie wollen, wir werden uns schon eini gen, aber Mitarbeiten müssen Sie! Nur wenn der Vorstand weiß, daß er bei den Mitgliedern des Verbandes einen Reso nanzboden hat — er darf auch einmal laut tönen —, nur dann kann er alle seine Kräfte einsetzen zum Wohl des Ganzen. Der Einzelne bedeutet nichts im Wirtschastskampf, seine Stimme wird überhört, und nur ein festgeschlossener Wirtschaftskörper ist in der Lage, seinen gerechten Forderungen Nachdruck zu geben. Verlegevverein und Gilde haben es nur durch festen Zu sammenschluß und im harten Kampf erreicht, daß ihre Organi sationen die Säulen des neuen Börsenvereins geworden sind. Unsere engere Aufgabe ist es, die badisch-pfälzischen Buch händlerbelang« dem Staat und der Öffentlichkeit gegenüber zu vertreten. Das ist aber nur möglich, wenn auch bei uns «in fest in sich geschlossener Verbandskörpcr hinter dem Vorstand steht und ihn stützt; wenn der Grundsatz »Einer für alle, alle für Einen» bei uns mehr Geltung findet, dann werden wir auch die schwierige Zeit überwinden. Die Krsisvereine sind jetzt die einzigen Stellen, wo Verleger und Sortimenter in engerem Rahmen sich zusammenfinden und in gegenseitiger Aussprache manches Mißverständnis beseitigen und die Gegensätze Über drücken können. Beide sind aufeinander angewiesen, für beide Teile hat es keinen Zweck, uferlose Forderungen zu vertreten, nur in gegenseitigem Ausgleich der Interessen können beide Teile gedeihen. Ein leistungsfähiger Verlag braucht ein lei stungsfähiges Sortiment und umgekehrt. Daß auf beiden Seiten dieses Bewußtsein in unserm Verband immer mehr durch- dringen möge, ist mein Wunsch und meine Hoffnung. Nur wenn wir selbst unsere Lebenskraft erwiesen haben, können wir vom badisch-pfälzischen Buchhandel sagen: Baden-Pfalz, Gott erhalt's! M. Freihen. James Chalmers, dem Erfinder der Briefmarke, zum Gedächtnis. In diesen Tagen sährt sich zum 75. Male der Todestag des englischen Buchhändlers, Zeitungsverlcgers und Erfinders der Briefmarke, James Chalmers, dessen erfolgreiches und bahn brechendes Wirken aus diesem Anlaß überall entsprechend gewürdigt wird, und dessen Verdienst, als dem geistigen Schöpfer des Gegen standes ihrer Sammelliebhaberei nicht zuletzt von der großen, welt umspannenden Gemeinde der Briefmarkensammler dankbar geprie sen wird. Aber auch an dieser Stelle seien dem tatkräftigen Vor kämpfer für die Verbesserung der Postoerhältnisse seines Landes, jenem erfolgreichen Bahnbrecher auf dem Gebiete des allgemeinen Postwesens, dem mit der scheinbar so unbedeutenden Erfindung der 944 Briefmarke — heute selbst in den Zeiten der Barfraukierungs- maschine eine unentbehrliche Selbstverständlichkeit! — ein Wurf von so ungeahnter, universeller Bedeutung gelingen sollte, einige Worts dankbaren Gedenkens und des Stolzes, ihn beruflich zu de» Unseren zählen zu können, gewidmet! James Chalmers stammte aus Schottland, wo er am 2. Fe bruar 1782 zu Arbroath geboren war. Schon mit jungen Jahren ließ er sich ln Dundee, Castle Street, nieder und betätigte sich hier mit großem Erfolg als Verlagsbuchhändler, Drucker und Zeitungsverleger; so gab er längere Zeit den »Dundee Chro- nicle- heraus. Die Uneigennützigkeit und Lauterkeit bei allen sei nen geschäftlichen Unternehmungen sowie die von ihm jederzeit auch in die Tat umgcsctzte menschenfreundliche Hilfsbereitschaft ließen den tüchtigen Geschäftsmann allenthalben zu hohem Ansehen und großer Beliebtheit gelangen. Mitten im praktischen kaufmännischen Leben stehend, nahm er neben feiner geschäftlichen Tätigkeit leb haften Anteil am össenilichcn Leben seines eigentlichen Wohnortes, in dem er Mitglied des Stadtrates und für mehrere Jahre auch Ver walter des Stadtschatzamtes war, über die Grenzen seiner engeren Wirkungsstätte hinaus verfolgte er mit kaufmännischem Weitblick die Geschehnisse und Bestrebungen seiner weiteren Heimat und arbei tete schon früh, gestützt auf reiche persönliche Erfahrungen als Zei- tungsherausgebcr und Verleger, energisch mit an den Reformen der damals noch recht im argen liegenden englischen Postverhältnisse. Seine persönlichen Bemühungen hatten unter anderem zunächst den für damalige Zeiten recht achtbaren und allgemein auch anerkannten Erfolg, daß bereits 1825 die Postbefördcrung zwischen London und Dundee eine ganz wesentliche Beschleunigung erfuhr. Gerade Chal mers als Verleger und Zeitungsherausgebcr hatte ja unter den miß lichen postalischen Verhältnissen gewissermaßen aus erster Hand zu leiden und darum auch besonderen Anlaß, den Fehlerquellen nach zugehen und zugleich für die Vervollkommnung des Postwesens nach den verschiedensten Seiten hin Vorschläge zu machen, die allen For derungen der Praxis gerecht werden sollten. Selbstverständlich stand Chalmers mit seinen Reform-Bestrebungen damals nicht allein, ja ein eigenartiges Geschick hätte ihn beinahe um den ihm als Erfinder der aufklebbaren Briefmarke Ankommenden Erfinderruhm gebracht. Nicht allein wegen der Verquickung des »Erfinder-Schicksals» Chal mers mit den sonstigen damaligen Reform-Bestrebungen in Eng land, sondern auch weil die wichtigsten dieser Forderungen gerade in der Gegenwart ln dem von dem ungarischen Staatssekretär Or. Elemer Hantos (Budapest)') »orgcschlagenen mitteleuro päischen Postverein wieberkehren, ist ein kurzer Rückblick aus die betreffenden englischen Verbesserungs-Bestrebungen doppelt reizvoll. Die in England bereits in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einsetzende Bewegung (Samuel Roberts) zur Ver besserung der Postverhältnisse zielte zunächst auf eine allgemeine Verbilligung des viel zu hohen Portos für Briese und Zeitungen. Anderwärts war es wiederum ein Zeitungs-Verleger, Charles Knight, der sich für den billigen Portosatz sür Zeitungen einsetzte und — allerdings ohne Erfolg — die Verwendung von Kranko- kuverts, d. h. Umschlägen mit eingedrucktem Wertstempel vorschlug. Alle diese und von anderen Seiten gemachten Reform-Vorschläge gipselte» schließlich in der Aussehen erregenden Schrift »Post Office Reform, its Jmportance and Practicability« des Lehrers und spä teren Reformators und Organisators des englischen Postwesens, RowlandHill's. Er forderte damals in seinen Vorschlägen, wenigstens in den hauptsächlichsten Punkten, das, was Hantos jetzt sinngemäß auf die 7 in einen Poftverein zusanunenz»schließe»den mitteleuropäischen Staaten übertragen will, nämlich: Vereinfachung des gesamten Postwesens, Verbilligung, Vereinheitlichung und Vor ausbezahlung des Portos. Hill suchte dies zu erreichen durch die Einführung des sogenannten »Penny-Porto-Systems«, durch die Aus gabe gestempelter Umschläge, von Frankoumschlägcn und schließlich von gestempelten Briefmarken, zu deren »Erfindung» bereits Chal mers vorher selbständig und unabhängig von Hill gekommen war, und die Hill später mit in sein Programm aufnahm. Chalmers hatte bereits früher in Erkenntnis der Unzweck mäßigkeit der beim Publikum gar nicht beliebten und wenig be nutzten, gestempelten Brief-Umschläge von sich aus mehrfach Ver- besserungsvorschläge gemacht. In seiner Druckerei hatte er 4 Probestücke von aufklebbaren Portomarken in Typendruck anfertigen und gummieren lassen. Schon im August 1834 hatte er diese Entwürfe der aufklebbaren Briefmarken einigen Ge schäftsfreunden in Dundee gezeigt. Bereits 1837 legte er seine Vor schläge mit Probestücken einem Parlamentsmitglied und dem briti- ») Leipziger Neueste Nachrichten Nr. 22V vom 7. 8. 1928, S. 8.
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