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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1888
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- Deutsch
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.U 8, 11. Januar 1888. Nichtamtlicher Teil. 147 recensiret worden u. s. w. (folgt Inhaltsangabe der einzelnen Nummern). Wie es den Anschein hat, hörte diese erste deutsche Moden zeitung schon mit der zehnten Nummer zu erscheinen ans. Weitere Notizen finden sich wenigstens darüber nicht vor, Exemplare der Zeitung selbst sind nicht vorhanden, und auch Kaisers Bücherlexikon führt dieses wie das folgende Blatt nicht auf. Wenn gleich der Erfolg der Publikation einer Modenzeitung kein gün stiger gewesen zu sein scheint, wie aus dem baldigen Eingehen derselben zu schließen ist, so war doch der Gedanke wach geblieben Wenige Jahre später veröffentlichte der Buchdrucker I. G Jung- nicol in den »Wöchentlichen Erfurtischcn Nachrichten« vom 12. Januar 1765 Nr. 2 die Notiz: Be» dem Buchdrucker Jungnicol können die Liebhaber vor züglicher Neuigkeiten wöchentlich zweymal (Montags und Donners tags) eine sogenannte Galanterie- und Mode-Zeitung ü 6 abholen lassen, welche ihnen gewiß auf mancherley Art Genuglhuung geben wird. Einige Tage darauf erschien dann die Anzeige: Bcy dem Buchdrucker I. G. Jungnicol wird das erste Stück einer sogenannten Galanterie- und Mode-Zeitung ausgcgeben und damit Montags und Donnerstags continuirel. Diese ganz besondere Art von Zeitung verdient einen allgemeinen Beyfall, weil sie nicht mir denjenigen, welche die Moden lieben und gern »achnhnien, eine historische und moralische Kenntniß derselben darlegen; sondern auch alle anderen, die für die galante Welt einige Weißsagung habe», hinlänglich vergnügen wird. Das 1. Stück enthält, l.) Allgemeine Betrachtung über die Moden. 2.) ein Fragment über die Seelen der Weiber. 3.) die Mnthmaßung, ein Gedicht. 4.) einen Unterricht der Lotterie ü ln tZroogus. Auch über diese zweite Modenzeitung vermag ich weitere Angaben nicht zu machen; vermutlich ist dieselbe ebenfalls sehr bald wieder eingegangen. Kurze Zeit darauf wurde jedoch das hier mit wenig Glück gepflegte Gebiet in anderen Städten von neuem wieder ausgenommen, und es erschienen nun in verschiedenen Orten einige ähnliche Unternehmungen, die teilweise recht lange bestanden. So z. B. der »lloreuro gulanta«, die Frankfurter, Hamburger und Wiener Modenzeitung, sowie das von 1786 bis 1827 erschienene »Journal des Luxus und der Moden« von Bertuch und Kraus, sowie die 1799 begründete, noch jetzt in der Dürr'schen Buchhandlung in Leipzig erscheinende bekannte »Allgemeine Modenzeitung«. Viele Jahre vergingen, ohne daß in Erfurt ein weiterer Versuch gemacht wurde, diesen Zweig der periodischen Litteratur zu Pflegen, bis der strebsame Buchdrucker und Verlagsbnchhändler Friedrich Bartholomäus den Plan faßte, eine Moden zeitung herauszugeben, welche insbesondere den praktischen Zweck haben sollte, den Herren - Kleidermachern als Muster und An weisung bei ihren Arbeiten zu dienen. Er verband sich daher mit den Schneidermeistern Heinrich Klemm, ' damals in Mühl hausen, H. Diete und ,B. Voigt in Berlin, und voin 1. Januar 1845 ab erschien nun in seinem Verlag der »Phönix, Organ des Berliner Moden - Vereins. Allgemeine technische Mvden- Zeitung für Herren - Klcidermacher«. Das Blatt erschien unter der Redaktion oben Genannter bis zum Jahre >867 in dreiund zwanzig Jahrgängen bei Fr. Bartholomäus in Erfurt. Die Geschichte dieses jetzt in seinem vierundvierzigsten Jahr- gange stehenden Modejournals hat insofern ein besonderes Interesse, als es, mit Ausnahme einiger anderen sehr unbedeutenden ähn lichen Unternehmungen, welche in Wien erschienen, das erste Mvdejournal für Herrengarderobe in Deutschland war, welches in Bezug auf praktischen Wert für die deutschen Schneider meister mit den damals in Frankreich erscheinenden derartigen Modenzeitungen einen Wettbewerb eingehen konnte, wen» es auch nicht überhaupt das erste Modejvurnal für Herrenkleidermacher war, denn schon vorher erschien von 1841—1844 unter dem gleichen Titel ein allerdings unbedeutendes Blatt im Verlags- Comptoir in Gotha. Um zu zeigen, welchen Einfluß der »Phönix« ans die spätere Entwickelung des Journalwesens auf dem Gebiete der Mode hatte, genügt wohl die Bemerkung, daß aus den Persönlichkeiten, welche mit der Redaktion betraut waren, in der Person des Herrn Heinrich Klemm der Begründer und langjährige Direktor der »Europäischen Modenakademie« in Dresden hervorging, welche das Feld der Modejournale sür Herrenkleider fast ausschließlich be herrscht. Lediglich der Anhänglichkeit an das von ihm in langer Reihe von Jahren mit Erfolg redigierte Blatt ist es zuzuschreiben, daß Klemm im Jahre 1868 den »Phönix« von Fr Bartholomäus in Erfurt käuflich an sich brachte und im Verlag der »Expedition der Europäischen Modenzeitung« in Dresden weiter erscheinen ließ, wo es auch nach dem Ableben des verdienstvollen Herrn Klemm noch heute erscheint. Zum »Phönix« trat dann noch eine ganze Anzahl von Mode journalen sür Herrengarderobe hinzu, wie die »Europäische Moden zeitung» seit» 1851, der »Beobachter für Herreugarderobe« seit 1856, die »Universal Modenzeitung« und der »Moden-Telegraph« seit 1861, die »Moden-Post« seit 1865 und die »Moden-Bühne« seit 1872, welche sämtlich in dem gleichen Verlag erscheinen und denen mit der Zeit noch verschiedene Konkurrenzunternehmungen gefolgt sind, wie Schmidts »Modenzeitung«, die »Schneider zeitung« von Kuhn u. a. Eine naturgemäß ungleich größere Bedeutung als die Zeit schriften für Herrenmode haben seit ihrer Existenz die Moden zeitungen für die Frauenwelt gehabt. Zu den bereits früher ange führten Unternehmungen trat zu Ende des vorigen und zu An fang dieses Jahrhunderts noch eine große Menge teilweise hervor ragender Modenblätter hinzu. Ein weit verbreitetes Blatt war die im Jahre 1801 begründete belletristische und mit Modekupfern ver sehene »Zeitung für die elegante Welt«. Diese Zeitung erschien von 1801 bis 1848 bei Leopold Voß und von 1849 bis 1850 bei Ernst Schäfer in Leipzig Zu den Mitarbeitern des Blattes hatten auch unsere beiden Dichterfürsten Schiller und Goethe gehört, sowie später auch Heinrich Heine, und von 1833 an lag die Redaktion zeitweise in den Händen von Heinrich Laube. Im Jahre 1852 siedelte die Zeitung nach Erfurt über und erschien daselbst neben dem »Phönix« im Verlage von Fr. Bartholomäus unter der Redaktion von Theodor Drobisch und später der Wilhelmine von Sydow Trotz des eifrigsten Bemühens und der angestrengtesten Opfer, die Zeitung durch gediegene Ausstattung und zeitgemäße Redigierung zu einem rentablen Unternehmen zu machen, wollte es doch nicht gelingen das Blatt in der bisher eingehaltenen Richtung zu erhalten. Angeregt durch den Erfolg, welchen der damalige Buchhändler I. W. Hennings, Besitzer der Verlagsbuchhandlung von Hennings L Hopf in Erfurt, mit seinen weiblichen Hand arbeitsbüchern von Charlotte Leander (Pseudonym für seine Gattin. Charlotte Hennings) erzielt hatte, faßte Bartholomäus den Entschluß, die Zeitung sür die elegante Welt zu einer rein praktischen Modenzeitung sür die Damenwelt umzufornien, die »der Moden salon« betitelt werden sollte. Schon war der Titel-Holzschnitt und eine beträchtliche Anzahl von Zeichnungen für die ersten Nummern in Holzschnitt ausgeführt und der Prospekt sür das Publikum aus gearbeitet, als das zeitgemäße und vielversprechende Unternehmen an der Unzuverlässigkeit der engagierten Personen scheiterte, die Bartholomäus plötzlich sämtlich entließ. Die schlimmen Erfahrungen, die das Entstehen seines »Modensalon« begleiteten, ließen ihn die Fortsetzung seiner Pläne in dieser Beziehung aufgeben und veranlaßten ihn, die »Zeitung für die elegante Welt« am 1. Januar 1855 an Otto Janke in Berlin wieder zu verkaufen, wo dieselbe noch bis 1859, und zwar 1857 und 1858 unter dem Titel »Pariser Modenpost. Zeitschrift sür die elegante Welt« unter der Re daktion von O. Girndt erschienen ist. Im gleichen Berlage wurde damals die »Berliner Muster- und Modenzeitung sür weibliche Arbeiten und Mode« von 1851 — 1860 herausgegeben, deren erster Jahrgang »Moden- und Musterblätter« betitelt war und an die sich dann im Jahre 1861 die »Victoria. Neue illustrirte Damenzeitung« anschloß, in demselben Jahre aber an 21*
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