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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1888
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- 1888-01-18
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1888
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- Deutsch
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272 Nichtamtlicher Teil. ^ 14, 18. Januar 1888. zählungen, also ein speciellcs Gebiet, auf dem er schon manche swerb nachgehend, blutwenig Geld für Bücher ausgiebt. Das Nachahmer gefunden hat. Seine Werke sind ins Französische übersetzt worden (1887). — Länderbeschreibung, historische und sozialpolitische Studien, beide nur an die eigenen Territorien sich haltend, weisen sehr achtbare, auch in Europa (Frankreich!) geschätzte Namen auf; ich erwähne von ihnen nur Paz Soldan, Torres Caicedo, Mitre, Sarmiento, Vienna MacKenna u. s. w. Wenn wir in Deutschland mit Erzeugnissen der südameri kanischen Litteratur wenig oder gar nicht bekannt sind, so kommt es nicht nur davon her, daß unsere eigene Produktion so er drückend groß ist, sondern, daß auch die dortigen Schriftsteller von wahrem Wert durchschnittlich dünn gesät sind, daß ihre Arbeiten einstweilen noch von wenig Interesse für uns sind und daß wir ihren Anschauungen manchmal zu fremd gegenüber stehen müssen. Ihr Genie deckt sich viel besser mit dem Französischen, und zwar verstehe ich das so, daß sie in Politischer Hinsicht von den »glorreichen Errungenschaften« von 1789 als dem Alpha und Omega politischer Einsicht ausgehen; und wie das Politische auf das Gesellschaftliche hinüberspielt, daß ihnen z. B. in einer deutschen Erzählung manche Situation unverständlich, langweilig oder barock erscheinen wird, die wir, weil auf spezifisch deutschen Verhältnissen beruhend, sehr natürlich finden müssen. Solchen Momenten ist Rechnung zu tragen. Jeder Südamerikaner, der Europa besuchen will, pilgert nach Paris, ohne die Grenzen der »osbnloss LIewsois« über schreiten zu wollen. Das ist eine Regel, beinahe ohne Ausnahme, und giebt den Franzosen schon einen bedeutenden Vorsprung vor uns. Und da nicht zu leugnen ist, daß das Pariser Leben dem Ausländer sehr viel Annehmlichkeiten bietet, mehr als London, das als die seltenere Etappe bezeichnet werden kann, so fallen die gewonnenen Eindrücke auf einen ausgezeichnet vorbereiteten intellektuellen Boden, weil die Kenntnis der Sprache — das Französische ist unter den gebildeten Klassen ungemein verbreitet — und die Bekanntschaft mit französischer Litteratur das Aufgehen der Saat wesentlich erleichtern. In keiner europäischen Hauptstadt ist die südamerikanische Kolonie so zahlreich wie in Paris, und eine nicht geringe Anzahl literarischer Berühmtheiten sind in ihr vertreten. Gehe ich nun einige wenige Blätter eines südamerikanischen litterarischen Anzeigers durch, vom September-Oktober 1887, die der Zufall mir neulich in die Hände gespielt hat, so ergiebt sich aus der sehr unmethodischen Zusammenstellung — Frivoles und Ernstes, Neues und Altes mit nicht unrichtiger Berechnung, bunt durcheinander geworfen — folgendes Bild, das für sich selbst zu sprechen hat. -- - - Z i N L) NS? Werke - -r-x -2» ^ »a Li^ LSI ^ «L W » 'S— Spanischem spanisch- amerikan. Autoren 37 16 29 7 10 12 5 3 3 I Frünzös. Autoren in span. Übersetzung 29 4 2 4 1 » 2 2 1 Französ. Autoren in französ. Ausgabe 14 10 1 1 Englische Autoren in span. Übersetzung i Deutsche Autoren in den span. Übersetzung 7 1 Dänische Autoren in Ander. sen span. Übersetzung i Und zwar stammt dieser Inlandes, die etwa 40 000 Anzeiger aus einer Stadt des Einwohner hat, mit einer ca. vierzig Mann starken französischen Kolonie, die, nur ihrem Er- Ubergewicht der französischen Litteratur in spanisch Amerika — im Verhältnis zu den litterarischen Erzeugnissen anderer fremder Nationen — entspringt sehr natürlichen, zwingenden Ursachen. Es ist berechtigt, und thörichter Chauvinismus wäre es, dies verkennen zu wollen. Als Südamerika noch ein geo graphischer Begriff für uns war, d h. selbst zur Zeit des kolonialen Monopols, bestanden schon zeitweilige kommerzielle Beziehungen zwischen französischen Häfen und den spanischen Kolonien, führten französische Gelehrte, Bonguer und de la Con damine, ihre epochemachenden Arbeiten auf dem südlichen Kon tinente aus. Das will aber nicht besagen, daß deutsche buch händlerische Unternehmungen auf diesem Schauplatz jetzt nicht ebenfalls ernten könnten. Wer sich aber mit derartigen« befassen will, wird gut daran thun, durch einen im Buchhandel erfahrenen Mann, der mit Beobachtungsgabe und gesundem Urteil auch tüchtige Sprachkenntnisse verbindet, die wichtigste» Plätze von Mexiko bis Santiago de Chile besuchen zu lassen, um sich an Ort und Stelle über die dortigen Bedürfnisse Aufklärung zu verschaffen. Es hat sich in gewissen Teilen Südamerikas innerhalb weniger Jahre ein ökonomischer Umschwung vollzogen, der geradezu verblüffend ist. Buenos-Ayres ist heutzutage eine Stadt von 437 000 Einwohnern. Beinahe überall hat sich die Ziffer des Gesamthandels enorm gehoben, was nicht Wunder nehmen kann, wenn die stetig neues Terrain erobernden Eisenbahnbauten in Betracht gezogen werden. Die Besserung der materiellen Lage aber und der leichtere Verkehr mit dem Auslande haben unaus bleiblich die Steigerung der gesellschaftlichen Ansprüche zur Folge. Und für den Buchhandel sollten denn doch, im Vergleich zu früheren Zeiten, die niedrigeren Frachtansätze und die durch die Postunion geschaffenen Versanderleichterungen von beträchtlichem Vorteil sein. Eine Angabe meines letzten Schreibens betreffs des Oorrso äs VItrswsr habe ich zu berichtigen. Dieses Journal hat seit zwei Jahren aufgehört zu existieren. An seine Stelle sind getreten: Im Nocks slsAsntv ilustrsts und i erscheinen wöchent- l-s lüustrsoion lilpsnols z- Loukriesnsl lich in Madrid. Dann erscheintfernerin Paris: ksvists äs Nsckioinsz-b'siwsois. U6. Die meisten Apotheken befinden sich in den Händen von Deutschen! In New-Aork hingegen erscheinen: U! Ug.tiiio-Lw8ri6g.no, illustriert, halbmonatlich, mit Mode beilage, und die monatliche Rsvists UIu8t.rs.ckg. cks Uow-Oorü. Diese letzteren Publikationen bestärken mich in meiner An sicht, daß der deutsche Verlag vor einer »exotischen« Exkursion nicht zurückzuschrecken braucht. Mit größter Hochachtung B...., den 12. Dezember 1887. Ehr. N Vermischtes. Weltausstellung in Barcelona, April 188«. — Die officiellen Agenten der im April 1888 stattfindenden Weltausstellung in Barcelona, Farrö y Fsbregas, zeigen an, daß sie »das bekannte im Schiffsverkehr nach Spanien seit einer Reihe von Jahren vorzüglich bewährte Spediiionshans P. Lehrs in Hamburg zu ihren officiellen Subagenten obengenannter Ausstellung für ganz Deutschland ernannt haben, und bitten alle Ausstellungsgüter durch das genannte Spedi tionshaus zu senden. Die Situationspläne für die Ausstellung sind bei dem Speditionshause P. Lehrs ans Wunsch einzusehen. Das SpedrtionshauS P. Lehrs ist ferner in den Stand gesetzt, über alle Ausstellungsbedingungen Auskunft zu erteilen und Reglements, sowie Formulare für Zulaffungsgesuche abzugeben. Alle an das Speditions haus P. Lehrs gerichteten Anfragen werden durch dasselbe bereitwilligst und ohne Kostenberechnung erledigt. Direkte Korrespondenzen an die offiziellen Agenten können in deutscher Sprache geführt werden und werden ebenfalls in deutscher Sprache beantwortet.« Neue Druckschrift. — Schon vor längerer Zeit (in Nr. 219 v. 1.1886) hatten wir Gelegenheit, eine Mitteilung über eine neue Druckschrift zu geben, deren Hauptzweck die Erreichung einer größtmögliche» Deutlichkeit
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