10886 X: 277, 29. November 1928. B«r,en«I°tI,.d.DI,chn.«uchh°„«-l. Fertig« und Künftig erscheinende Bücher. Die erste Auflage des Buches von 7500 Exemplaren ist bis auf wenige Exemplare vergriffen. Heute, z Wochen nach Erscheinen des Buches, geben wir die neue Auflage, 8.-15. Tausend, in Druck: Aoachim Lingelnatz Als Mariner im Krieg Mit einer Umschlagzeichnung von Olaf Gulbranffon Geheftet M 5.50 - Leinenband M 8.50 Fritz Engel schreibt im „Berliner Tageblatt" vom 17. November 1928: „Es werden zehn Bücher bleiben, oder fünf oder zwanzig, und ich überlege sehr, ehe ich es schreibe, aber ich schreibe es hin: auch dieses Buch des Joachim Ringelnatz wird dazu gehören. Eigentlich nur Tagebuch, ist es doch auch gewisses Dokument, hat das Gewicht des Tat sächlichen, die Zwanglosigkeit des frischen Eindrucks, die Wahrhaftigkeit des Erlebten und zu alledem und nicht zuletzt den Rückschimmer der poetischen Persönlichkeit, der cs ganz un verstellt und jungfräulich entflossen ist. Eine Landsknechtiade, Ilias und Odyssee, durchwogt von Himmel und Hölle, umhcult vom Sturm, gesetzlos auch unter den Kriegsgesetzen, wildernd gegen alles militärisch und bürgerlich Verbotene, in Durst und jähem Griff nach Leben und Liebe, raufend und saufend, höchstgestimmt und kleinmütig und im Ausdruck so rücksichtslos wie der Stoff selbst, geboren aus einer Zeit, in der alle Begriffe von Herkommen, Sitte und Recht aufgelöst waren. Es gibt da zwei Autoren, an die man vergleichsweise denken muß: das ist der Schwejk, und das ist der alte Grimmelshausen. Ringelnatzens Stärke ist dieses Ineinander von hartem Erlebniswillen und innerster Weichheit, von schärfster Beobachtung und Träumerei. Das gemeinsame Dach ist der Humor, der dann, um die Tränen zu ver schlucken, ein bizarres Gesicht macht. Und immer weil er als Humorist Trost braucht und sucht, bleibt er der Natur nahe. Inmitten aller Schinderei und Schufterei, zwischen Schmutz und Scherben und Hunger, während englische Flieger drohen, legt er sich ein Terrarium an, mit Schlangen, Eidechsen und Kröten. Ohne Hund, ohne Katze kann er nicht leben.